Offen gestanden krieg ich die Eingangsfrage...
Ist es eher eine Aufwertung des Profils oder zieht Ihr gleich Rückschlüsse, was für ein Mensch dahinter steckt?
...von Dir, liebe TE, nicht wirklich auseinander.
Ist die nicht arg vereinfacht? So, dass die Hälfte fehlt? Ich möchte diesen Satz noch einmal unterteilen in:
• Aufwertung/Abwertung
• Rückschlüsse ja/nein
Ob Smileys ein Profil auf- oder abwerten liegt sicher nicht nur im Auge des einzelnen Betrachters. Was genau verstehst Du denn unter Wert? Eine möglichst hohe Anzahl von Interessenten? Ich mein, wenn jemand Wert darauf legt, aufgrund primärer Geschlechtsmerkmale Interesse zu wecken, dann ist er gut beraten, diese auch entsprechend zu präsentieren. Da würde ich sagen: Ja, Muschi zeigen ist aufwertend.
Was allerdings Smileys betrifft, nun ja...
Du wirst solche und solche Meinungen hören. Ob eine Umfrage in diesem Sinne zweckmäßig ist, wage ich zu bezweifeln. Alternativ wäre es vielleicht einen Versuch wert, Dein Profil einmal grundlegend zu "entkernen" und dann zu schauen, ob Du die Menschen, mit denen Du so in Kontakt kommst, als für Dich wertvoller hältst. Vielleicht sind es mehr, weniger, ja sogar dieselben.
Ich für meinen Teil mache den Wert definitiv nicht an der Menge der Besucher fest. Tatsächlich ziehe ich auch den Schluss daraus, dass der Mensch hinter dem gelben Blingbling mich schlicht nicht interessiert. Nicht, weil er zwangsläufig ein schlechterer Mensch ist, sondern einzig, weil mein Verhältnis zur Sprache eben ein anderes ist. Mich stören Smileys und ich finde, dass Worte, mit Bedacht gewählt, vieles wesentlich treffsicherer zum Ausdruck bringen können, als bunte Bildchen.
Am Rande kommt dazu, dass ich dabei ständig an Bücher wie dieses: "Pony, Bär und Apfelbaum" denken muss. Zuckersüß geschrieben, Worte durch Bilder ersetzt. Kinder sollten damit Lesen lernen. Das Ding ging nach hinten los. Weil die Abstraktionsfähigkeit damit wesentlich weniger gefördert wurde, als bei "echten" Worten.
Solche und viele andere Beispiele begegnen uns überall. Für mich entsteht dabei der Eindruck, dass alles möglichst bunt, möglichst schnell zugänglich und um Himmels Willen nicht kompliziert sein darf. Schließlich kostet Anstrengung Energie. Dass wir uns damit allerdings keinen Gefallen tun, scheint nach wie vor ein gewisses Geheimnis zu sein. Denn wer kann sich schon vorstellen, dass Anstrengung auch Ressourcen bildet, die dann umso mehr Energie in der Lage sind freizusetzen? Mein Vergleich? Fahrrad und E-Bike...