Wenn es tatsächlich so ist, dass du im richtigen Ton zur richtigen Zeit versucht hast mit ihr zu reden, wenn sie sich wirklich jeder Änderung verweigert, obwohl du dich im Alltag passend (nicht die Sexualität abtötend ) verhältst... dann bleibt dir nur, damit zu leben oder dich zu trennen.
Da du nach persönlichen Erfahrungen fragst:
Nach fast 8 Jahren Beziehung mit Ehe und Haus habe ich mich mit 25 hier wieder angemeldet, meinen ersten Dom kennen gelernt und mich direkt von meinem damaligen Mann getrennt.
Ich kann nicht ohne Sex leben und auch nicht ohne BDSM.
Mein Ex fand ersteres eher nervig und teilweise eklig und letzteres total abartig - reden und Lösungen suchen hat nichts gebracht, ich habe es jahrelang versucht.
Durch die mangelnde Leidenschaft und das mangelnde Interesse habe ich mich nicht mehr als Frau wahrgenommen gefühlt. Die ständige Bettelei war demütigend. Das Verweigern des Oralsexes von seiner Seite
hat nicht dazu geführt, dass er an seinem Ekel vor Körperflüssigkeiten arbeitet oder das Problem klar bei sich sah und benannt hat, sondern dazu, dass ich mich immer ekliger und irgendwie schmutzig gefühlt habe. Und die völlige Ablehnung jeglicher Gehversuchen in Richtung etwas ausgefallen und hart in Verbindung mit dem Urteil über mich, hat dazu geführt, dass ich mir selbst nicht wert war, mich gut um mich zu kümmern.
Als ich endlich gemerkt habe, dass die Liebe und die gemeinsamen Träume eben doch nicht reichen, habe ich endlich angefangen wieder auf MICH zu schauen.
Gott sei Dank kam mein damaliger Herr in genau dieser Zeit.
Wenn es "nur" der Sex, "nur" die Befriedigung eines Triebes wäre. Aber da hängt ja soviel anderes mit dran. Selbstwert und gegenseitige Annahme. Achtsamkeit und Beziehungsarbeit... und im Endeffekt auch ganzheitliche Liebe MIT allen Bedürfnissen.
Ich für mich kann nicht mit einem Partner, der mich nicht rundherum anziehend findet, begehrt und das auch mit Sex klar macht. Und der meine Bedürfnisse nicht wichtig genug findet, sich damit auseinanderzusetzen, auch wenn es ihm nicht so in den Kram passt.
Denn ich fühle mich sonst einfach nicht wirklich geliebt.
Mein heutiger Partner liebt den Sex genauso wie ich und teilt meine Neigung.
Mit dem Unwohlsein und der Scham und den Selbstwertproblemen kämpfe ich heute noch (tw vom Ex, tw aber auch aus der Kindheit, das muss ich fairerweise dazu sagen!), aber es wird besser und ich fühle mich endlich so angenommen und auch so geliebt, wie ich bin.