Ich denke, Erwartungen werden immer dann zum Problem, wenn ein Anspruch damit verbunden ist. Eine Anweisung, eine Bedingung. Wenn du nicht dies und das tust, dann passiert das und jenes. Etwa anderes sind Erwartungen, die eher eine Vermutung sind ... ich erwarte z.B., dass morgen die Sonne scheint. Scheint sie nicht, kann ich auch durchaus damit leben. Wird jedoch ein Anspruch nicht erfüllt, führt das zu Konflikten.
Ob Erwartungen ein Beziehungskiller sind, liegt letztendlich also an mir. Ich selber muss mir darüber klar sein, welche Ansprüche ich stelle, denn diese sind die Grundlage meiner Erwartungen. Gehe ich ständig Kompromisse ein, hinter denen ich nicht voll und ganz stehe, macht mich das unzufrieden und die Beziehung an sich unstabil.
Meine Ansprüche - meine Entscheidungen - meine Erwartungen. Es beginnt bei mir. Ich muss mir darüber klar sein, was ich brauche, um zufrieden zu sein. Das bedeutet eine ständige Auseinandersetzung mit MEINEN Grundsätzen und Themen, denn die ändern sich im Laufe eines Lebens ja auch schon einmal.
Ich persönlich erwarte in einer Beziehung Respekt, Wertschätzung, Ehrlichkeit und Liebe. Das sind meine Basics. Und eine Beziehung funktioniert nur mit jemandem, der diese Erwartungen teilt. Natürlich erwarte ich vom Partner auch noch, dass er gutaussehend, vermögend, gebildet, großgewachsen, humorvoll und intergalaktisch ist
... na ja, es scheint ja auch nicht jeden Tag die Sonne