Sind gebundene Mitglieder ein Tabu?
Sie schreibt:
Wir leben in einer festen Partnerschaft und das soll auch so bleiben. Allerdings haben wir diese, seit wir Swingen soweit in eine offene Beziehung umgewandelt, dass wir dem anderen Zusatzbeziehungen gern zugestehen, sowohl rein zum Spass, also für Sex, als auch gerne mit Gefühl und Intensität. Unsere Beziehungsform nennen wir "Ehe-Plus", siehe auch unsere Homepage dazu
Homepage "Offene Beziehung - Ehe Plus" von blacklady_69
Einen gebundenen Mann zu Daten, war für mich sehr lange ein No-Go, aus verschiedenen Gründen. Zum einen wollte ich Fremdgeher nicht in ihrem Tun unterstützen. Zum anderen sind das organisatorische Dinge, wie die Schwierigkeit, mit einem Gebundenen gemeinsame Termine zu finden, wenn dieser nur unter Woche oder Tagsüber Zeit hat. Für Männer mit Zuviel Tagesfreizeit oder Durchreisende, die hier mal schnell drüberrutschen möchten, stelle ich mich keinesfalls zur Verfügung. No Go!
Allerdings gibt es auch mit Single-Männern genug Termin- und Organisations-Schwierigkeiten. Auch diese sind keineswegs "allzeit bereit", wie es manche Damen hier gerne hätten, sondern leben ja auch in der Regel ihr eigenes ausgefülltes Leben.
Und die Fremdgeher habe ich bisher immer versucht, dazu zu animieren, ihre Frau "mit auf die Reise" zu nehmen und ihnen erzählt, wie mein Mann es geschafft hat, meine Einstellung zum Sex zu verändern.
Vor dem Swingen gehörte ich nämlich auch zu jenen Ehefrauen, die auf Sex von sich aus hätten verzichten können.
Inzwischen habe ich aber durch das mitlesen in vielen Foren hier und meine eigene veränderte Einstellung zur Sexualität durchaus Verständnis für Männer entwickelt, die zuhause diese Umkehr in der Beziehung nicht schaffen, und sexuell auf der Strecke bleiben bei dem Versuch, ihre Beziehung weiterzuführen, weil diese für sie wichtiger ist, als das reine Ausleben ihrer Sexualität.
Sicher gibt es hier sehr viele Abstufungen, vom "notorischen Fremdvögler" bis zum inzwischen völlig asexuell lebenden Mann, der für seine Beziehung leidet. Und man muss jeden Einzelfall für sich betrachten und in Ruhe sehen, welche Gegebenheiten es hier jeweils genau gibt. Ich will da nichts über einen Kamm scheren.
Das No-Go, mit einem Gebundenen Mann eine Affäre einzugehen, habe ich inzwischen aber aufgegeben. Und sehe das differenziert. Der eine schafft es, seine Beziehung wirklich zu öffnen und ehrlich zu seiner Partnerin zu sein. Der andere weiß, dass es besser ist, wenn seine Partnerin nichts weiß. Und ich bin sicher, dass jeder für sein jeweiliges Lebensmodell seine eigenen berechtigten Gründe hat.
Was ich sehr schade finde, ist wie hier im Joy-Club oft Männer-Bashing betrieben wird, alle in einen Sack gesteckt werden und dann wild drauf los gehauen wird. Gerade hier hätte ich durchaus mehr Verständnis erwartet, das verschiedene Sichtweisen auch zählen dürfen.