Männer in wie auch immer gearteten Beziehungen sind für mich tabu, egal, ob mit festem oder offenem Beziehungsstatus im Profil, ganz ohne Angabe oder geschwindelter Single, ob glücklich oder nicht, ob mit Einverständnis der Partnerin oder ohne, ob mit guten Gründen oder nicht, ob polyamor oder nur die Eine - ich möchte ihn nicht.
Ich möchte keine Gefühle unterdrücken müssen, die vielleicht entstehen. Ich möchte auch nicht heimlich lieben müssen. Verzichten auf ehrliche Nähe und offenen Umgang. Nicht verbergen, verschleiern, vertuschen. Ich möchte mich treffen können, wann und wo wir BEIDE es möchten. Kein schlechtes Gewissen haben, mein Verhalten nicht ständig kontrollieren müssen, keine Rücksicht nehmen auf die eingeschränkten Möglichkeiten eines gebundenen Mannes.
Ich mag einfach keine falsche Not empfinden für jemanden, für den ich nur zweite Geige bin. Ich möchte Hoffnungen, Wünsche und Träume haben, auch wenn diese vielleicht nicht in Erfüllung gehen. Aber das ist besser, als das Leben eines gebundenen Mannes einfach nur „mitzuleben“. Solidarität zu leben, die niemals wirklich gewürdigt und gedankt werden kann, weil die Umstände es nicht zulassen.
Ich möchte nicht mehr emotional abgewiesen werden mit dem Hinweis, dass es da ja noch eine viel wichtigere und einzigartigere Frau gibt, der ich nicht das Wasser reichen kann. Weil ich ein netter Zeitvertreib, eine willkommene Abwechslung, begehrte "fremde Haut" wäre - aber keine Frau mit Gefühlen, die ich dann ja nicht haben darf ("Du wusstest doch, dass ich gebunden bin")
Ich möchte nicht heimlich leben, oder mich ständig kontrollieren und zurücknehmen müssen. Sondern offen und ehrlich sein dürfen. Ich möchte meinen Gefühlen nicht befehlen müssen. Es tut mir nicht gut.
Das ist kein moralischer Zeigefinger - jeder so, wie es ihm gefällt und jedem das Seine. Für mich kommt ein gebundener Mann niemals (wieder) in Frage.