Jein...
ich mag die Bezeichnung auch nicht. Allerdings mag das daran liegen, dass ich zu den Menschen gehöre, die selten "nur" Sex haben, weil sie gerade einfach nur ihre rein sex. Lust befriedigen wollen.
Aber ja - wenn Sex wirklich nur dazu dient, dann ist es eher oberflächlich für mich und vlt. trifft dann auch Spaß als Bezeichnung den Punkt. Meine Lust bezieht sich dann aber nicht auf die eingebundenen Personen und es wird im Höchstfall nur das körperliche Bedürfnis ansatzweise befriedigt.
Da gibt es kein komplett nacktes Zeigen, Öffnen, Hingabe, tiefe Leidenschaft.
Das trifft aber keineswegs meine Erwartungen, was ein erfülltes Sexleben anbelangt.
Ich hatte mal einen Partner, bei dem ich 100% überzeugt davon bin, dass er mich wirklich und aufrichtig geliebt hat. Aber Sex wollte er als Spaß empfinden, völlig unbelastet, frei, einfach nur um Freude zu geben und zu empfinden. Aber ohne tiefgründigere Gefühle oder einem damit verbundenen Verantwortungsgefühl, welches da die Rolle des Partners schlechthin bedeuten würde. Er hatte allerdings auch im alltäglichen Bereich ein Problem damit, DER Mann zu sein, Verantwortung wollte er aufgrund seiner sonstigen Situation nicht auch noch seiner Partnerin gegenüber empfinden.
Ich glaube, viele Männer empfinden Sex eher "nur" als freudige Situation (möge man es dann auch Spaß nennen).
Bei einem solchen Gegenüber ist es mir dann aber auch egal, wenn er sich anderswo herumtreibt. Weil ich einfach bei meinem Partner nicht abgrenzen kann, da ist immer mehr als nur pure Lust am Sex. Ich will dann IHN und das ganz, bis aufs rohe Fleisch, will die Seele berühren, nicht immer ganz grenzüberschreitend, aber eben tiefer als beim Sexdate. Ich erwarte, dass es ihn reizt, mich eben in dieser Situation in aller Wahrheit zu sehen, alle Gesichter, die denn da Teil von mir sind. Da wo ich stark und auch schwach bin, hässlich und schön. Und wenn ich glaube, dass mein Gegenüber es anders empfindet, dann ziehe ich mich irgendwann raus.
Offensichtlich ist dann das Ende auch schon in Sicht. Nur Sex (bezeichne ich auch gerne vergleichsweise mit einem kurzen Saunabesuch) kann ich einfacher haben und brauche nicht befürchten, hinterher emotional zu erfrieren.
Mir liegt außerdem daran, meine eigenen Grenzen zu erfahren, manchmal zu überschreiten. Das geht nicht mit John Doe. Da mich persönlich Übergriffigkeiten triggern und auflösen lassen, ich diese aber einem Außenstehenden niemals zugestehen würde, ist ein Saunabesuch bei mir eher selten. Kommt aber vor. Immerhin gibt selbst ein Sexdate ja eine gewisse Bestätigung - und DAS wiederum macht ja auch Spaß