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BDSM und "normaler Sex"

Wenn man mit sich im Reinen ist, und auch das Umfeld einen akzeptiert....

...so ist halt unsere Gesellschaft...

Einerseits muss ich anderen nicht alles über mich auf die Nase binden. Erst recht nicht, was ich in meiner Freizeit im wahrsten Sinne des Wortes "treibe".

Andererseits wäre es mir egal, wenn sie es doch irgendwie erfahren würden. Was kann schon Großartiges passieren, wenn sie wissen, dass jemand auf SM steht? Meiner Meinung nach nicht viel. Zur Not bleibt man cool und tut es als Gerücht oder Gerede ab. Nichts Genaues weiß man nicht.
*********h_be Frau
252 Beiträge
*******y_bb:
lieber nicht ... *zwinker* - und bleibe trotzdem bei meiner Meinung.
Eine weitere Frage für mich in diesem Zusammenhang ist: Warum sollte es mich interessieren müssen, was die Kindergärtnerin mit ihrem Mann anstellt oder was mein Chef ... <räusper>? So lange niemand Schaden nimmt und es mich nicht betrifft?

Weil Eltern das ganz anders sehen, wenn der Lehrer ihrer Grundschülerin ein sexuell sadistischer Ageplpayer ist, der seine Sklavin nach allen Regeln der Kunst benutzt, demütligt, Schlägt - während sie ihre Rolle als kleines Schulmädchen auslebt. Dann erklär mal Eltern, die Angst um ihre Kinder haben, dass diese völlig ungefährdet sind.
Und ob dieser Lehrer nun wegen eines blöden Gerüchtes "enttarnt" wird oder weil er auf einer Party auf jemanden trifft, der anfängt zu plaudern - das ist dann egal.

Plötzlich findet die Gesellschaft dann leider, dass es sie was angeht.

Und es ist für viele eben auch ein Prozess. Man bekommt vom Umfeld & Eltern vorgelebt, was gut, richtig und okay ist. Und plötzlich ist man anders, passt in das Korsett dieser Regeln nicht hinein und muss alles über Bord werfen, woran man glaubt. Das ist ein Prozess, an dem die meisten mehrere Jahre zu knabbern haben - einige schaffen es nie...

Als kleines Beispiel: Die Grenze von "Frauen schlägt man nicht" zu übertreten ist für viele Männer eine große Überwindung. Egal wie gerne die Partnerin das möchte.

Vieles ist eben nicht "einfach mal machen". Wenn es so wäre, dann könnte ich mir ja auch einen Vanilla-Partner suchen, "einfach mal machen" und wir beide wären glücklich und hätten das Gefühl unsere Sexualität ist erfüllt. So einfach ist das aber leider nicht.
Da ich keine Kinder habe, hatte ich bisher nie einen Anlass, um über das Sexualleben derer Erzieher und Lehrer nachzudenken, sondern bin gedanklich vom EP ausgegangen.
*********h_be Frau
252 Beiträge
*******y_bb:
Da ich keine Kinder habe, hatte ich bisher nie einen Anlass, um über das Sexualleben derer Erzieher und Lehrer nachzudenken, sondern bin gedanklich vom EP ausgegangen.

Es ist nur ein sehr plastisches Beispiel dessen, was jeder BDSMler im Alltag erlebt.

Als Sub wurde ich gebrandmarkt, dass ich mein Leben nicht im Griff hätte, dass ich bestimmt psychische Traumata hätte, bestimmt auch mal vergewaltigt wurde und überhaupt nen Vaterkomplex hätte - weil ich ja nen starken Mann will. Alternativ war der Vorwurf meine Traumata aufarbeiten zu wollen.
Ernstgenommen wurde ich danach nicht mehr. Sei es jetzt freunschaftlich oder fachlich. Ist ja schließlich "nur" eine Sub, die sonst auch nichts zu sagen hat.

Seitdem ich nur noch oben spiele ist der Vorwurf nun "Männerhass", "Angst, sich auf Menschen einzulassen", "Kontrollzwang".
Immerhin wird man da eher ernstgenommen. Aber die Männer haben schnell mal präventiv ein bisschen Angst vor einem.

Ein ganz lieber Freund von mir, wurde von seiner Vanilla-Freundin beschimpft, als er ihr sagte, dass er devot sei. Er sei "kein richtiger Mann mehr, den sie als Partner respektieren könne".

Ich habe Hochachtung vor jedem BDSMler, der sich outet und das Tag für Tag erträgt. Ich freue mich über jeden kleinen Schritt, den die Gesellschaft dort macht. Aber der Weg ist noch wahnsinnig weit. Und für diejenigen, die Partys und die Szene schätzen ist es eben nicht "mal eben machen" - sondern ein Versteckspiel. Ein Leben lang, jeden verdammten Tag.

Geht schon los bei: "Was hast du am Wochenende gemacht?" - "Ich war auf einer wunderbaren Party und hatte viel Spaß." - "Oh, was für ne Party denn? Kann ich nächstes mal mitkommen?" - Und schon kannst du nur noch Lügen...
*****one Frau
13.323 Beiträge
@lichterloh
ich habe gerade deinen beitrag gelesen und frage mich: was bitte geht andere leute deine sexuelle präferenz an? siehste- gar nichts.
ich antworte mal damit:


@*****one, @*******loh: Genau so meinte ich das!
*****orn Paar
101 Beiträge
@ lichterloh
Danke für Deinen Beitrag. Du hast vollkommen Recht. Es gibt da viele gute Menschen mit Helfersyndrom. Und wenn du zufällig In einem Dorf lebst, bist der Meinung der Landbevölkerung ausgeliefert. Auch in anderen Teilen der Bevölkerung gibt es Betonköpfe, die ganz weit weg sind von einer toleranten und aufgeklärten Gesellschaft. Solltest du zu allem Unglück noch mit Vanillas verkehren, können unbedachte Bemerkungen von Dir oder den Bekannten vernichtende Folgen haben. Der Mensch ist nun einmal ein natürliches Wesen, ein Tier. Als solches verhält er sich auch und versucht schwache oder verletzliche Stellen des Gegenüber gnadenlos auszunutzen, den eigenen Stellenwert zu erhöhen und interessant zu machen. Ob diese Meine Erfahrung von allen hier geteilt wird ist mir völlig sch...egal. Meinungen kann man ändern , Erlebnisse prägen.

Danke lichterloh
*********h_be Frau
252 Beiträge
*****one:
ich habe gerade deinen beitrag gelesen und frage mich: was bitte geht andere leute deine sexuelle präferenz an? siehste- gar nichts.
ich antworte mal damit: Lasse rednen

Ich würde sie sehr gerne reden lassen. Wenn reden lassen aber berufliche und soziale Vernichtung bedeuten kann, dann ist das ... ähm ... ungünstig.

Es geht nicht um einzelne Leuten, die am Stammtisch ihre Meinung kundtun.
Es geht um soziale Isolation. Um Jobverlust. Um Hetzjadgten in der Gesellschaft. Und die gibt es noch - leider.

Schau dir die Medien an, was sozial los ist, wenn ein Sexualstraftäter entlassen wird und versucht ein normales Leben aufzubauen. Soziale Isolation ist da noch das kleinste. Und der Großteil der Menschen draußen kann leider nicht differenzieren zwischen einem harmlosen SMler und dem Sexualstraftäter.

Und sobald man BDSM lebt (und es eben nicht nur im Schlafzimmer auslebt, sondern auch im Alltag Machtgefälle hat) ist es eben echt Arbeit das alles zu verstecken.
*****_fl Mann
7.301 Beiträge
Liebe Freunde,

ich bin echt ziemlich beeindruckt. Echt.

Wie sich ein solches Thema weiterentwickelt, ist manchmal echt spannend - und wirklich interessant. Auch echt.

Jetzt kommt aber leider der Haken:
Wir haben ein paar Regeln, die in diesem zauberhaften Forum eingehalten werden sollten.

Dazu gehört nunmal auch, dass man sich ziemlich nah an der eigentlichen Intention des Themas halten sollte - und die sieht nun irgendwie ganz anders aus, als das, was es jetzt zu lesen gibt.

Ich möchte ja wirklich keine Spaßbremse sein, aber das Eingangsposting sieht so aus:

Je weiter ich in die Welt des BDSM eintauche,
desto weniger reizt mich momentan "normaler Sex".
War das bei Euch auch so?
Oder ist BDSM zum Sex hinzugekommen,
hat diesen aber nicht verdrängt.


Wie wäre es, wenn ihr zu den Dingen, die euch jetzt fernab dieses Themas unter den Nägeln brennen, einen eigenen Thread eröffnet? *smile*

Euch noch viel Spaß hier.

Liebe Grüße,
  • Seven
    JOY-Team

******s_X Mann
1.066 Beiträge
...
Ohne jetzt wirklich eine vorstellung zu haben, was normaler Sex sein soll, ich sagen daß ein klassischer Geschlechtsverkehr, mit viel kuscheln und streicheln, eine Möglichkeit ist das Ende einer Session einzuleuten und gleichzeitig ein für alle beteiligten gutes Nachspiel zu haben.

Ja auch der Top braucht es, das Nachspiel
War das bei Euch auch so? Oder ist BDSM zum Sex hinzugekommen, hat diesen aber nicht verdrängt.

Unser Sex war immer BDSMlastig.
"Normaler Sex" würde mich wahrscheinlich langweilen, denke ich.
Ist schon so lange her, dass ich mich nicht mehr erinnern kann ^^.
****i2
11.702 Beiträge
JOY-Team 
Ich finde ja mittlerweile, dass die Unterscheidung nicht möglich ist. Denn für mich ist normal, wie ich Sex habe. So betrachtet erübrigt sich die Frage eigentlich. Denn ganz egal, ob man das nun BDSM nennt oder nicht: warum sollte ich nicht so Sex haben, wie es mir Spass macht?
******aer Mann
2.652 Beiträge
BDSM ist mehr als Sex. Klar kann es auch "nur" eine Sexuelle spielart sein aber es findet sich auch ganz viel was im Bereich Sinnlichkeit, Beziehung oder Gefühl ist ohne wirklich Sex zu sein.
****i2
11.702 Beiträge
JOY-Team 
Das ist so. Allerdings ging es hier ja um die Relation zu Sex. Daher auch die Beschränkung auf diesen Teil - also im Grunde Kinky-Sex vs. klassischer Sex. Was ja im Grunde beides normal ist, je nach Betrachter eben :).
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