Leider ist diese Hinhalte- und Abtauchtaktik mittlerweile "salonfähig" geworden. Niemand denkt sich noch was dabei, vor allem nicht bei "Leuten aus dem Internet". Selber schuld, jeder weiß doch heutzutage, dass das Hintertürchen normaler Bestandteil der Umgangs- und Beziehungskultur geworden ist.
Lügen – ach, ist doch egal. Was interessiert denn ein virtueller Kontakt. Selber schuld, wenn er oder sie auch nur eine Sache glaubt. Ist doch Internet – weiß doch jeder, wie das läuft. Der nächste Klick, das nächste Angebot. War eh nix. Vielleicht kommt ja als nächstes was Besseres. Und dann noch was Besserereres. Und so weiter ... wieso soll man mit Mittelmaß zufrieden sein ... und weiter geht's mit der Suche.
Jeder macht "sein" Ding und ist auch noch stolz, wenn man es mal wieder einem oder einer so richtig zeigen konnte, was für ein doller Hecht und wie cool man ist. No bad feelings, baby ...
Ändern kann man die Unsitte des Hinhaltens und wortlosen Abtauchens nicht. Man kann sich nur selber konsequent anders verhalten. Vor allem aber auf die eigenen Grenzen achten und den Kontakt rechtzeitig beenden, spätestens dann, wenn es beginnt, irgendwie komisch zu laufen und man anfängt, aus diesem Grund traurig zu werden, sich Sorgen und Gedanken zu machen.
Trotzdem - ich bin mir ganz! sicher, dass es auch noch Menschen gibt, die eine ganz andere Einstellung haben. Die Ehrlichkeit zu schätzen wissen und selber aufrichtig handeln. Die das Internet – wie ich – als Chance sehen, Kontakte zu knüpfen, die auch in der Realität tragen. Die bereit sind, sich virtuell genauso zu zeigen, wie sie im wirklichen Leben sind.
Und die auch ganz klar sagen, wenn es für sie nicht passt und die sich höflich verabschieden. Menschen mit Mut, und mit Kinderstube! Denn die braucht man mit dem Log-In auf einer Erotikseite beileibe nicht zu vergessen.