Hallo Cat,
Bevor ich auf das vermeintliche Verschiedensein eingehe, spühre ich zunächst mal eine Gemeinsamkeit bei Euch: Das ist eine gewisse beziehungstechnische Unreife. Sorry, wenn ich das hier mal so unverblümt aufschreibe.
> Auf meine Unzufriedenheit wegen seiner Unpünktlichkeit, verlangt er Beweise,...
Lass' sowas nicht lange anbrennen. Im Moment, in dem es geschieht: Du hast mich xy-lange warten lassen, das finde ich nicht nett. Ich möchte, dass Du pünktlich bist, oder wenigstens anrufst.
> Beweise, die Du nicht vorlegen kannst, da Du Dir dazu keine Notizen machst.
Es wäre auch albern dies zu tun.
> Besuchsabsprachen
Prinzipiell hatte ich bei meinen Beziehhungen nie ein Problem mit Überraschungsbesuchen. Es darf nur keinen Stress geben, wenn Du keine Zeit hast oder nicht da bist. Mit diesem Risiko des Spontanbesuchers müsste er umgehen können - was ich gem. Deiner Beschreibung jedoch bezweifle.
> Seine Position "Wozu? Was machst du so verdorbenes, dass ich mich erst anmelden muss?" und "für
> Freunde muss man doch die Türen offen halten".
... nicht die Position des erwachsenen Mannes ...
> Oder seine Eifersucht.
> und ich habe wieder die Beweislast..
Du hast sie , weil Du sie annimmst. Deine (sorry) Unreife. Ich war auch mal mit einer extrem eifersüchtigen Frau zusammen, habe die Beweislast nie angenommen. Mein Umgang damit war eher so, dass ich ihr gesagt habe, dass ich sehr traurig sei, weil mir ihr Vertrauen sehr fehle. Der Dauerstress der Beziehung führte jedoch zu einer baldigen Trennung, die von mir, der damals tatsächlich treu war, ausging.
> Worteverdrehen, im SMS-Beweissuche usw. Er meint, er wäre nur penibel genau; ich habe das
> Gefühl, mich oft in Verteidigungsposition zu befinden und gegen eine Wand zu kommunizieren, wenn
> ich versuche, meinen Standpunkt zu erläutern. Und er sagt, ich würde ihn "nur noch abwerten".
Ihr habt, wie Du sagst noch keine Beziehung, benehmt Euch aber wie ein Ehepaar nach 30 Jahren Ehe.
> Ein Dialogbeispiel.
> Ich: "Ich habe das Gefühl, dass du xy meinst und das verletzt mich"
Besser wäre:
Meinst Du xy mit dem was Du gesagt hast ?
(Seine Chance, ein mögliches Missverständnis auszuräumen)
Falls er bestätigt:
Dadurch fühle ICH mich verletzt.
Hier ist die ICH-Botschaft wichtig und Deine Gefühlsaussage. Die kommt von innen, die fühlst nur Du. Die kann er nicht wiederlegen, weil es Dein ureigenes Gefühl ist.
> Wie geht man mit solchen Unterschieden um? Wer hat schon ähnliches erlebt?
> Gibt es Strategien, um besser miteinander zu kommunizieren, Unterschiede zu überwinden?
> Seht ihr Chancen für Verbesserung, wenn beide es wollten?
Das habe isch schon mal in einem anderen Beitrag hier geschrieben:
* Du änderst ihn nicht
*
Er kann sich ändern, wenn er es wirklich will und Du kannst Dich ändern. Insgesamt klingt die Sache für mich jedoch so, als solltest Du Dir gut überlegen, ob Du Dir den Stress mit diesem Mann ans Bein binden willst. Ihr habt noch keine Beziehung aber schon Stress. Das wird nicht besser. Normalerweise haben Paare am Anfang die rosarote Brille auf und finden alles, was der/die andere an Eigenschaften hat !toll!. Du weißt vorher schon, was Dich erwartet. Gehe davon aus, dass diese Dinge, die Dir nicht gefallen, sich eher intensivieren. Ich kann verstehen, dass das Ehepaar nach 30-jährigem Krieg, mit gemeinsamem Vermögen und 10 Kindern in eine Paartherapie geht. Wenn ich das aber vor einer möglichen Beziehung schon brauche, würde ich das lassen.
Fazit (so hart es jetzt klingen mag):
Warum willst Du Dich und diesen Mann unglücklich machen, wenn auf dieser Welt ein paar Millionen andere herumlaufen, mit denen Du glücklich werden könntest.
Liebe Grüße, Alex