re Kaffee in anderen Kulturen
(wahrscheinlich kommt gleich der Kalauer von USA und Kultur...)
ich hatte irgendwann mal den Coffee Louisiana Style entdeckt. Das Rezept wird von keinem geringerem als John Steinbeck in Travel with Charlie beschrieben, das auch sonst ein sehr lesenswertes Buch ist.
Ein früherer Arbeitskollege aus New Orleans mit Verwandten im ländlichen Louisiana hatte mir das fast wortgenau bestätigt.
Das Rezept geht so:
Kaffeepulver in einen Topf, darüber das Weisse von einem Ei und auch die Schalen. Kaltes Wasser zugießen, einmal umrühren und aufkochen, bis es schäumt (angeblich soll man den Löffel im Topf lassen, aber das ist wohl mehr Folklore).
Der Sinn ist, das Eiweiß als kolloider chemischer Puffer und die kalkigen Eierschalen holen die Säure aus dem Kaffee, ohne dabei Geschmack und Aroma zu verändern. Man kann sich so einen wirklich starken Kaffee kochen ohne von der Säure die typische Jacobs-Dröhnung-Übelkeit zu bekommen.
Ich hatte das ausprobiert, allerdings ohne Eierschalen (...wer möchte schon Chickenshyt im Kaffee?
) und einfach durch einen Kaffeefilter filtriert - koaguliertes Eiweiß in der Tasse ist optisch nicht so erstrebenswert . Ergebnis war, schönes Aroma, sehr mild im Geschmack, nur ein einziger Nachteil: Man bemerkt durch die Säurearmut nicht sofort, was für eine Koffein-Bombe man sich da zubereitet hatte.
Ach ja, noch etwas zur Herkunft des Wortes: In Äthiopien gab es ein Königreich und später eine Provinz Kaffa, die dem Getränk den Namen gegeben haben. Mehr bei Wikipedia unter diesem Stichwort, da kann man auch lesen, dass praktisch alle Kaffeesträucher, von denen heute geerntet wird, von Sträuchern aus dieser Region abstammen. Und wenn man im Laden äthiopischen Kaffee bekommen kann: Probieren, der ist gut!