Mir fällt da auch noch etwas ein...
Dein Freund lebt nun seit einigen Jahren alleine, und musste sich nach einigen Jahren Ehe und Scheidung wahrscheinlich auch erst mal (mehr emotional als alles andere) wieder ein Leben alleine zusammenbauen. Das jemand nach diesem Prozess möglicherweise zurückhaltender ist, das aufzugeben und wieder dieses "Risiko" des Zusammenlebens einzugehen kann ich mir schon vorstellen.
Auch dieses "ich ziehe bei Dir ein" erleichtert das wahrscheinlich nicht gerade - letztlich könntest Du ihn jederzeit aus Deinem Haus rauswerfen (wer weiß wie das damals bei der Scheidung lief?). Ich meine damit nicht, ob Du das tun würdest, sondern mögliche eher irrationale was-wäre-wenn-Befürchtungen.
Das ist das eine - auf der anderen Seite scheint aber, nach dem was Du schreibst, sein Wunsch, sich damit auseinanderzusetzen, eher gering zu sein. Er könnte ja z.B. einfach mal öfter bei Dir sein, auch da übernachten, um sich mit der Zeit vertrauter zu fühlen - möchte er aber, wenn ich Deine Beiträge richtig lese, gar nicht.
Du schreibst, er würde sich in Deinem Haus nicht wohlfühlen - warum nicht? Ich denke, viele Ursachen dafür kann man beseitigen - wenn allerdings das sich-drauf-einlassen, was mit der fortschreitenden Beziehung kommt(oder kommen sollte), der Grund dafür ist, daß er sich unbehaglich fühlt, dann wird keine Veränderung am Haus etwas daran verbessern(wie auch, es ist ja nicht die Ursache).
Du schreibst, Du willst nicht mehr einfach so für ihn funktionieren - und das ist gut so. Funktionieren sollen das Licht, die Daueraufträge, das Auto und der Herd
Von diesem ganzen "gezielt-interessant-machen"-Zeugs halte ich nichts, schon weil es für mich selbst eher ein Grund wäre, auf Distanz zu gehen, wenn ich den Eindruck bekomme, jemand spielt Machtspielchen mit mir.
Sei lieber einfach authentisch und hör öfter mal in Dich rein, was Du grad wirklich möchtest. Ob sich das alles so umsetzen läßt ist eine andere Sache, aber wenigstens die Richtung sollte stimmen.
Und dafür wäre es sicher wichtig, das auch so zu kommunizieren. Wie deutlich habt ihr über all das, was Du hier schreibst, schon
miteinander gesprochen? War es wirklich eindeutig, oder könnte es doch vage oder mißverständlich gewesen sein(von einer oder beiden Seiten)? Warum genau fühlt er sich in Deinem Haus nicht wohl? Warum hat er Eure(?) Pläne plötzlich umgeworfen? Warum zockelst Du immer zu ihm und er kaum zu Dir? Wo gibt es sonst noch Ungleichgewicht?
Im Moment habe ich leider den Eindruck, daß in vielen Fällen einer oder beide in Partnerschaften in einem "das haben wir doch schon immer so gemacht"-Trott vor sich hin dümpeln. Da sollte dann, wenn einer plötzlich die Schieflage bemerkt, zumindest noch ein "Weckruf" gewährt werden finde ich, damit der andere mal die Möglichkeit hat, sich Gedanken darum zu machen. Und dann kommt man auch dahin zu erkennen, ob dem anderen bisher nur diese Erkenntnis(auch was er/sie mit seinem/ihrem Verhalten bei einem selbst angerichtet hat) fehlte, er das möglicherweise ganz anders interpretierte, oder ob er tatsächlich nicht willens ist, seinen Teil an der Beziehungsarbeit zu leisten.
* Okay, noch ein Posting
Diese SMS (mönsch, Leute, kommuniziert doch wenigstens per Stimme wenn nicht schon von Angesicht zu Angesicht... diese Sch*** 160 Zeichen ...sorry, gehörte nicht hierher, war allgemein gemeint) macht mir wieder den Eindruck, daß er das möglicherweise ganz anders sieht als Du ("unversöhnlich" würde mir nach ner kleineren verbalen Kabbelei vielleicht einfallen - nicht nach einer 160°-Änderung der Zukunftspläne).
Ich hoffe, ihr findet schnell beide euren "Klartext" - damit Du sehen kannst, wo Du weiterkommst, mit ihm oder ohne ihn.
Darki