...Das ist das eine - auf der anderen Seite scheint aber, nach dem was Du schreibst, sein Wunsch, sich damit auseinanderzusetzen, eher gering zu sein. Er könnte ja z.B. einfach mal öfter bei Dir sein, auch da übernachten, um sich mit der Zeit vertrauter zu fühlen - möchte er aber, wenn ich Deine Beiträge richtig lese, gar nicht.
Du schreibst, er würde sich in Deinem Haus nicht wohlfühlen - warum nicht? Ich denke, viele Ursachen dafür kann man beseitigen - wenn allerdings das sich-drauf-einlassen, was mit der fortschreitenden Beziehung kommt(oder kommen sollte), der Grund dafür ist, daß er sich unbehaglich fühlt, dann wird keine Veränderung am Haus etwas daran verbessern(wie auch, es ist ja nicht die Ursache).
Das ist genau der Punkt. den ich jetzt erst in seiner ganzen Tragweite begreife. Er hat noch nie versucht, sich wohlzufühlen bei mir. Immer nur auf ein Butterbrot reinzuschneien und dann nach Hause zu verschwinden, schafft eben keine heimelige Atmosphäre. Da hätt ich auf dem Tisch tanzen können...
Und dafür wäre es sicher wichtig, das auch so zu kommunizieren. Wie deutlich habt ihr über all das, was Du hier schreibst, schon miteinander gesprochen? War es wirklich eindeutig, oder könnte es doch vage oder mißverständlich gewesen sein(von einer oder beiden Seiten)? Warum genau fühlt er sich in Deinem Haus nicht wohl? Warum hat er Eure(?) Pläne plötzlich umgeworfen? Warum zockelst Du immer zu ihm und er kaum zu Dir?
Das ist ja das Blöde. Er hat es ausgeprochen, ich hab geweint. An Begründung kam nichts von ihm. Er kann es sich angeblich selber nicht erklären. Und auf meine Frage, wie er sich unser Zusammensein zukünftig vorstellt, kam nur die Antwort "Da müssen wir heute nicht drüber reden. Du bist mir jetzt zu dramatisch und emotional".
Und seitdem haben wir nicht mehr gesprochen. Gestern Abend hatte ich gehofft, er käme vorbei oder würde anrufen. Aber weit gefehlt. Nüscht.
Im Moment habe ich leider den Eindruck, daß in vielen Fällen einer oder beide in Partnerschaften in einem "das haben wir doch schon immer so gemacht"-Trott vor sich hin dümpeln. Da sollte dann, wenn einer plötzlich die Schieflage bemerkt, zumindest noch ein "Weckruf" gewährt werden finde ich, damit der andere mal die Möglichkeit hat, sich Gedanken darum zu machen. Und dann kommt man auch dahin zu erkennen, ob dem anderen bisher nur diese Erkenntnis(auch was er/sie mit seinem/ihrem Verhalten bei einem selbst angerichtet hat) fehlte, er das möglicherweise ganz anders interpretierte, oder ob er tatsächlich nicht willens ist, seinen Teil an der Beziehungsarbeit zu leisten.
Und das ist es, was ich ihm versucht habe zu erklären. Wenn alles so weiter läuft wie bisher, dümpelt (für mich) unsere Beziehung nur so dahin. Ich will Weiterentwicklung, Nähe, Tiefe und Füreinander da sein. Ihm reicht das, was er im Moment hat völlig. Und es ist jetzt an mir zu überlegen, ob ich damit auskomme.
Wir haben eine mächtige Schieflage und mich stört sie. Und ich werde ihn wecken, ob er will oder nicht. Wenn er dann einen gemeinsamen Weg sucht, ist alles gut. Wenn nicht...
Jedenfalls danke ich Allen sehr, die mir bisher beim Denken geholfen haben!