Kapitel vier
Hui, aufregend......Ich schreibe schon länger und wenn ich daran denke, dass hier klares Feedback kommen kann (soll!), dann muss ich trocken schlucken (und denkt jetzt nicht das, was ich auch beim Wort "Schlucken" nicht denke ;)))))
Also: tataaa, tusch: hier ist sie:
Kapitel vier
Der Abend war schon bis hierher ein besonderer gewesen: eine Party, die ihrem Namen alle Ehre machte, auf der wir uns zu jedem Stück ein wenig freier tanzten. Manchmal wechselten wir die Rollen, weil sich neben der Tanzfläche ein großer Fundus der abgefahrensten Klamotten verbarg, den man sich träumen lassen konnte: Glitzerkleider, Hippieblusen, durchsichtige Teile, die offenbar nur durch ein paar Fäden gehalten wurden, enge Stretchanzüge, die nichts verbargen.
Dann kam das Lied, was uns in den Tagen davor schon begleitet hatte: Death cab fort he cutie- Black sun. Für Dich war es die Essenz Deines Verlassenwerdens vor mehreren Monaten, Ausdruck tiefsten inneren Schmerzes. How could something so fair be so cruel…
Wir tanzten nicht wirklich, eher war es ein Halten, der Versuch eines Trostes, der sein Scheitern schon inne wusste. Und in diesem Getrenntsein durch den Schmerz die Verschmelzung, ein hingebungsvolles Seufzen, ein Auflösen von Zeit und Raum, eins sein, all eins sein, uferlose Glückseligkeit.
Der schrille Tanzsaal war nicht mehr unserer, wir ließen uns in einen Begegnungsraum treiben: schlicht, still, warm. Dort lag in enger Umarmung ein befreundetes Paar- er ein gefühlvoller zurückhaltender beobachtender Schreiber, sie die verrückte Elfe mit Herz. Sie luden uns ein, uns zu ihnen zu legen. Um nicht aufdringlich zu erscheinen, blieben wir zunächst- so dachten wir- bekleidet. Zarte erste Berührungen bahnen sich den Weg und überraschend schnell schwingt es zwischen uns. Warme Wellen schwappen mal hier, mal da zwischen uns hin und her. Ein Seufzen, ein Kichern, ein überraschtes Stöhnen, was nach und nach kollektiver wird. Du liegst hinter mir, presst Dein Becken an meinen Po und wir bewegen uns wie in einer Vereinigung. Dabei sind wir völlig bekleidet. Die ersten Wellen brechen sich lustvoll bei einem, dann zweien, wieder bei anderen und dann auch bei allen gemeinsam. Es gibt keine Stimulation, keine Absicht und trotzdem oder gerade deswegen schaukelt die Lust sich immer höher, mein Herz wird ganz weit. Dann wieder ruhigere Bewegungen, eine Atempause zwischen den orgiastischen Phasen. Augenpaare begegnen sich. Ein Blickkontakt zwischen meiner Elfenfreundin und mir lässt mir die Tränen vor Glück laufen: ich kann in ihre Seele schauen und begegne ihrer puren Liebe, versinke darin, tauche atemlos vor Glück wieder auf. Noch ein letztes Aufschaukeln mit immer mehr Macht, alles löst sich um uns auf, wir treiben zu viert aus dieser Welt. Das ist kein Sex, das ist purer Sex, was ist das?
Ankommen, Heilung, Liebe, Lust, Leben, Licht, göttlich.
Am nächsten Tag schwebe ich vor Glück umher und begegne fragend meiner Elfe. „Ach, hattest Du das noch nie vorher? Das war Lichtsex!“