Was yolabruja schrieb, finde ich auch noch mal richtig, richtig wichtig. Wenn ein solches Muster immer wieder auftaucht, wenn die anderen immer dasselbe machen, obwohl sie doch völlig verschiedene Menschen sind, dann lohnt es sich, noch einmal einen Schritt rauszutreten aus der Emotionsmaschine und zu sehen, was man selbst denn immer wieder genauso macht. Darin kann auch die Lösung liegen.
Das hilft dann natürlich nichts mehr im aktuellen Fall, ist aber hilfreich für die Zukunft.
Sollte derjenige dann wieder aufmachen und man selbst hat gesehen, dass man zuviel geklammert hat, ließe sich theoretisch etwas Neues mit ihm aufbauen lassen. Dann aber unter völlig neuen Vorzeichen. Es wäre eine völlig neue (SM-) Beziehung.
Selbstverständlich gehört dazu dann aber auch, dass er ebenfalls an sich gearbeitet hat in der Zwischenzeit. Denn den Kontakt kommentarlos abzubrechen und sie damit im Regen stehen zu lassen offenbart ein fettes Kommunikationsproblem seinerseits. Vertrauen kann nur erneut wachsen, wenn sie weiß, dass er Selbiges nicht wieder tun wird.
Praktisch kommt es wiederum eher selten vor, denn gegenseitig tief geschlagene Wunden verheilen nun einmal nur selten ganz. Zudem können sich beide ja in völlig verschiedene Richtungen entwickeln in der Zwischenzeit.
Das alles ist aber JETZT noch nicht wichtig. Erstmal muss ja die Ohnmacht des Totalabbruchs verarbeitet sein. Der Fall ins Bodenlose aufgehalten werden.
Da hilft am besten: Reden, reden, reden. Mit den besten Freunden. Erzählen wie es lief, den Freunden zuhören, eigene Fehler aufdecken, aber auch ggf. sehen, wo man blind war und Unstimmigkeiten mit IHM einfach, vor lauter Gefühlen, übersehen hat. Vielleicht hat er vorher schon "Stopp"signale gesetzt und man hat sie übersehen? Oder er verhielt sich vorher schon komisch, du bemerktetest es bloß nicht, aus mangelnder Erfahrung? Oder selbst tat man Dinge, die man inzwischen anders machen würde (eben beispielsweise, wie hier angesprochen wurde, Probleme nicht über Whatsapp lösen wollen, sondern gleich direkt am Telefon)?
Landladys Beschreibung mag ich deswegen auch gar nicht so recht folgen, weil es allzu sehr nach "Der Dom ist schuld, niemals die Sub" klingt. Sehe ich nicht so, unterm Strich haben immer beide dazu beigetragen, dass es miteinander nicht funktionierte. Und wenn es auch nur das "Übersehen" war, dass man letztlich doch nicht zueinander passt, es aber erst einmal im Rausch der Gefühle nicht so recht auffiel.
Ein
unangekündigtes plötzliches Verschwinden allerdings ist grundsätzlich sehr verletzend. Selbst wenn es, wie es yolabruja als Beispiel brachte, notwendig ist, sollte der Ausstieg zumindest angekündigt werden, und wenn es auch nur ein "Du, mir wird das alles hier zu viel, ich muss hier jetzt dicht machen, kann nicht anders" ist. Die Vorbereitungszeit ist dann auch kurz, aber es gibt zumindest eine. Das macht es den Betreffenden (jene, die dann kurz danach vor der Mauer stehen) etwas leichter.