@******ist: Danke für die Schützenhilfe!
Aber nur, um Mädels kennen zu lernen... Nee, lass es!
Genau, das ist der Punkt.
Ich tue etwas, was mir eigentlich widerstrebt, nur um meine Chancen auf einen ONS / Affäre / Beziehung zu verbessern? Das kann vielleicht kurzzeitig funktionieren, aber langfristig?
1. "Authentizität" adieu!
Die vielzitierte und gewünschte "Authentizität" geht spätestens dann flöten, wenn ich mich verbiege, um einen bestimmten Effekt zu erzielen, in diesem Fall eine höhere Zahl an Frauen kennenlernen zu können. Ich gehe als Mann also Tanzen, obwohl ich tanzen hasse. Ich mache Yoga, obwohl mich der fernöstliche Scheiß überhaupt nicht interessiert. Ich hampele mich beim Beachvolleyball ab, nur weil dort der Frauenanteil signifikant höher ist als in meinem Lieblingsschützenverein.
Man belügt sich und die Frau. Diese ist ja auch nicht auf den Kopf gefallen und wird irgendwann merken, dass man nicht mit dem Herzen bei der Sache ist, sondern aus reiner Berechnung Tanzen geht, um beim konkreten Beispiel zu bleiben. Ich weiß nicht, wie es anderen dabei geht, aber wenn ich so eine Einstellung bei einem anderen Menschen bemerke, törnt mich das ziemlich ab.
2. Chancen, Statistiken und "Patentlösungen"
Ich verstehe nicht, warum sich das Gerücht so hartnäckig hält, dass man in Clubs, Discos und ähnlichen Etablissements, ratzfatz den Traumpartner finden kann, wenn man eine kesse Sohle auf's Parkett legen kann. Und dies u.a. als Patentlösung für
alle Menschen angepriesen wird, die derzeit auf Partnersuche - für was auch immer - sind. Das ist ziemlicher Blödsinn.
In einem Club, in dem getanzt wird, habe ich eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass ich eine Partnerin finde, die - tataa- Tanzen mag! Wenn ich aber eher eine literarisch interessierte Frau suche, kann ich diese per Zufall vielleicht auch in diesem Club finden. Die Wahrscheinlichkeit so eine Frau in einem Literaturzirkel der VHS oder bei einer Dichterlesung zu finden ist aber um ein Vielfaches höher. Eigentlich eine Binsenweisheit.
Wenn ich also in einem Revier wildere, in dem ich mich eigentlich nicht zuhause fühle, habe ich vielleicht eine quantitativ
etwas erhöhte Chance, eine Frau kennenzulernen (selbst bei 100% Frauenanteil in einem bestimmten Umfeld werden trotzdem nur die Wenigsten mich näher kennenlernen wollen). Aber die Frau hat mindestens ein Hobby, hinter dem ich nicht stehe und das mich zu 100% nervt. Ob das langfristig zielführend ist?
3. "Gelegenheit macht Liebe"
Meiner Meinung nach ist der Alltag immer noch die beste Möglichkeit für Männer und Frauen sich gegenseitig kennenzulernen. Ob beim Bäcker, in der Unibibliothek oder im Freibad: Chancen auf ein nettes Gespräch ergeben sich immer. Und daraus kann sich dann wiederum mehr ergeben. Die entscheidende Frage für ein Gespräch ist der jeweilige Aufhänger. Hier in diesem Thread geht es um Tanzen als Aufhänger für einen Kontakt.
Es geht meiner Meinung viel einfacher: Man muss nur
freundlich sein - so traurig sich das auch anhört. Die meisten Zeitgenossen rennen mit einer Hackfresse herum, als ob sie zu jeder vollen Stunde einen Knüppel auf die Rübe bekämen. Man sticht heutzutage anscheinend schon alleine mit einem freundlichen Lächeln aus der Masse der Leute heraus, wie mir schon wildfremde Menschen im Gespräch bestätigt haben. Und: Lächeln geht immer - dazu muss man nicht mal tanzen können.