Definition von Spanking
Wir reden hier über Spanking? Spanking laut Wiki P.:
Im Englischen steht der Begriff spanking ursprünglich und weiterhin für die an Schulen (in den USA) und im häuslichen Bereich in der Kindererziehung regelmäßig praktizierte Form einer Körperstrafe. Er fungiert dabei umgangssprachlich oft als Oberbegriff für diverse auf dem Gesäß ausgeführte Bestrafungsarten wie Caning, Paddling, Switching, Flogging und andere Synonyme.
Davon abgeleitet wird von Spanking auch als einvernehmliche Sexualpraktik („erotisches Spanking“) gesprochen. Im deutschen Sprachraum wird unter Spanking nur Letzteres verstanden, während für die Züchtigung in der Kindererziehung die Bezeichnung „Prügelstrafe“ und zahlreiche umgangssprachliche Begriffe wie „versohlen“ in Gebrauch sind.
Somit lassen wir dochmal bitte den Klaps im "Eifer des Gefechtes" außen vor.
Lobend die Backe tätscheln ist auch keine Ohrfeige.
Wenn also jemand seinem Partner den Arsch versohlt, oder andere Körperteile mit der flachen Hand oder Hilfsmitteln schlägt redet man von Spanking.
Spanking ist also Lustgewinn bzw. -Steigerung durch Schläge.
Damit beidseitig Lust entsteht, muss der aktive, schlagende Part Lust am Schlagen haben, was ein sadistischen Wesenszug ist. Der passive, geschlagene Part wiederum zieht Lust aus dem geschlagen werden. Dies kann er tun, wenn er masochistisch ist, in dem ihn Schmerz lustvoll erregt, und/oder, wenn er devot ist, indem es ihn erregt, dem aktiven Part Lust zubereiten. Natürlich kann Spanking auch im Dom/sub Kontext als Strafe und zur Befriedigung des Sadismus des dominanten Parts angewendet werden, dann sind wir auch im BDSM Kontext, und die Intention basiert aber genauso auf dem obigen Lustgewinnmodellen.
Somit ist Spanking definitiv eine sadomasoschistische Praktik, da es nur sexuell erregend wirken kann, wenn das Empfinden von Schmerz und das Zufügen von Schmerz in sexuelle Erregug umgewandelt werden können. Dazu sind nun mal, wie oben beschrieben, S/M und vielleicht auch Devotion nötig. Diesen Veranlagungen und Neigungen müssen den Beteiligten nicht bewusst sein. Sie müssen auch nicht darüber nach denken oder im Vorfeld bzw. im Nachgang sich dessen bewusst sein. Gerade wenn die jeweiligen Neigungen nur schwach aus geprägt sind kann das Spanking und andere etwas härtere Praktiken, die einzige wahrnembare Äusserung dieser Neigung sein, die sich auch nicht im Alltag zeigt.
Bei allen Menschen sind alle 4 Facetten - Sadismus, Masochismus, Dominanz und Devotion- zumindest in geringer Ausprägung im Charakter als Veranlagung vorhanden. Bei einigen sind dann einzelne Facetten sehr stark aus geprägt, aber die Anderen sind trotzdem, wenn auch minimal, vorhanden.
Eindrucksvoll zeigte das ein berühmtes Experiment der Stanford University:
Die teilnehmenden Studenten wurden nach dem Zufallsprinzip in 2 Gruppen eingeteilt, Wärter und Gefangene, die Wärter sollten über mehrere Tage die Gefangenen kontrollieren und die Ordnung durch Strafen aufrecht erhalten. Die Situation eskalierte auf Grund von Sadissmus und übertriebener Dominanz so stark, dass das Experiment abgebrochen werden musste.
Alle "Straf- und Foltermethoden", die im BDSM zur Anwendung kommen, sind auch fest damit verbunden, da die Intentionen, Emotionen und auch Lustgewinnmodelle ganz klar in die BDSM Definition fallen.
Wenn sich nun jemand anfängt zu fragen, warum es ihn, einen "ganz normal" sexuell veranlagten Menschen, der sich nie für BDSM oder andere ausgefallene Sexualpraktiken interessiert hat, plötzlich erregt, dass er vom Partner gespankt wird bzw. dass er den Partner spankt, dann ist es wichtig ihm die richtigen, grundlegenden Infos zu geben.
Es hilft nicht weiter zu sagen : "Keine Angst Du bist kein BDSMler, Du bist ganz normal....".
Der/die Suchende wird nur eine wahre Selbsterkenntnis in seiner/ihrer Reflexion finden, wenn er/sie verstehen, dass diese Lust eben aus den obengenannten Grunden entsteht und somit mit der herkömmlichen sexuellen Erregung erstmal wenig zutun hat. Ferner ist wichtig, dass ich deswegen nicht krank, oder abartig bin, sondern eben eine nicht alltägliche Neigung habe.
Deshalb bin ich aber nicht gleich ein 24/7-TPE- BDSMler, "der kleine Subbis zum Frühstück frisst", sondern der selbe Mensch wie vorher, der nur bis jetzt verborgene Facetten seiner selbst entdeckt hat. Also nur Mut, genießen, erkunden, spielen und sehen was noch so Freude bereitet. Hier hilft aber die Zuordnung zum BDSM, Da sie zeigt wo ich Infos bekomme, und wo ich weiter experimentieren kann.
Das wichtigste ist und bleibt aber das Verständnis, warum ich es tue und wie es mir Lust bereitet.