Eine gute Frage: Warum heiratet man überhaupt und warum sind sie verheiratet.
Wir haben erst nach 11 Jahren geheiratet. Sie war gerade Monate in der Reha und ich hatte sie zu einem Essen in ein kleines italienisches Restaurant entführt. Ich erinnere mich noch genau daran, wie unglücklich sie in ihrem Rollstuhl saß. Es war eine sehr spontane Regung, sie zu fragen, ob wir heiraten sollten. Einfach um ihr klar zu machen, dass ich sie eben nicht verlassen und für sie da sein würde.
Das ist über 17 Jahre her. Und es hat sich daran auch nichts geändert.
Ich gehe damit offen um, bevor ich mich mit anderen Frauen treffe, dass ich nicht nur auf dem Papier "gebunden" bin. Selbst wenn sich etwas mehr als nur Sympathie entwickelt, steht für mich fest, dass ich zu meinem Versprechen stehe. Und das nicht nur aus Pflichtgefühl, sondern weil es auch meinem Wunsch entspricht.
Wieso sollte ich also anderen Frauen und Männern unterstellen müssen, dass sie letztlich innerlich bereits die Scheidung vollzogen hätten, wenn sie "fremdgehen"? Es gibt eine Verbundenheit mit einem Menschen, die sehr viel tiefer geht als Sex. Sich nach Sinnlichkeit und fremder Haut zu sehnen muss nicht zwangsläufig damit zusammenhängen, den Menschen, mit dem man lebt, nicht zu lieben.
Vielleicht sollte man die Frage deshalb einmal umdrehen: Ist Sex für Euch tatsächlich das Einzige oder Wesentliche, das Euch an Eure Partner bindet? Definiert Ihr Eure Partnerschaft tatsächlich so?