*******rjon:
Wenn sie dich liebt. wird Sie deine Verlustängste beherzigen und darauf verzichten von Dir geteilt zu weden.
Na, das kann man aber mit genauso viel Berechtigung einfach umkehren. Diese Argumentation hinkt ziemlich. Sie enthält auf beiden Seiten einen Anspruch, den keine Seite hat. Diese Argumentation erzeugt ein Ungleichgewicht. Der eine verzichtet aus Liebe und der andere? Liebt der dann nicht genug?
****ue:
Wenn sie sich in denn anderen verliebt .dann lass sie los ..dann ist eure Zeit die ihr gemeinsam verbringen durftet dem Ende geneigt .
Warum denn das? Was ist so schlimm daran, dass sich der Partner verliebt? Das ist doch was tolles. Ja, ich weiß, die Haltung ist nicht gerade Mainstream, aber wieso sollte man den Mut aufbringen Sex zuzulassen, man aber zu feige sein Liebe zuzulassen? Da macht die Argumentation keinen Sinn.
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http://www.joyclub.de/my/4219661.born_2_life93.html
Du hast gefragt, wie du damit umgehen sollst. Ich verstehe vollkommen, dass das sehr schwer für dich ist. Deshalb noch ein paar Anregungen aus polyamorer Sicht:
Durch das Teilen bekommst du mehr als du verlierst. Das klingt erst einmal paradox, ist es aber gar nicht. Die Exklusivität ist ein kostbares Gut. Das verlierst du. Durch die Exklusivität hast du aber auch eine enorme Verantwortung und Verpflichtung. Die lässt du ebenfalls hinter dir. Niemand ist in der Lage alles für einen anderen Menschen zu sein. Früher oder später geht jeder daran kaputt, wenn er es versucht. Mit dem einen Menschen kann man etwas ausleben, was mit dem anderen nicht geht. Mit einem kann man über Dinge reden, die ein anderer nicht versteht. Wenn man schwach ist und Hilfe braucht, sind da mehrere, die die Last mittragen. Wenn du mal deine Ruhe brauchst, ein Partner aber Nähe, bekommt er sie auch woanders.
Das klingt jetzt wundervoll und toll. Hat aber natürlich auch eine Menge Pferdefüße. Zeit vermehrt sich nicht, wenn man sie teilt. Und auch bei mehreren Partnern entstehen Situationen, in denen du für alle zum Kummerkasten wirst, oder in der gerade niemand die Kraft hat, dich aufzufangen. Eifersüchte, Neid und ja auch Missgunst entstehen trotzdem. Sie tun weh, sind beschissene Gefühle und nerven. Bei dir selbst, wie bei deinen Partnern.
Poly ist nicht einfacher als Mono. Es ist anders. Du musst für dich herausfinden, welche Beziehungsform sich gut anfühlt. Aber aus deiner jetzigen Position kannst du das kaum entscheiden. Denn momentan klammerst du. Du klammerst dich an deine Partnerin. Du hast Angst sie, euren Status und auch eure Gewohnheiten zu verlieren. Aber sie ist ein Mensch wie du. Mit eigenen Bedürfnissen, Hoffnungen, Träumen. Sie vertraut dir sehr und teilt sie dir mit. Daher mein Rat: Lass sie los ohne sie gehen zu lassen. Ihr seid an einem Punkt, an dem ihr feststellt, dass ihr unterschiedliche Dinge wollt, oder sie auch nur mit unterschiedlichem Tempo angehen wollt. Du kannst nichts erzwingen. Sie genauso wenig.
Es könnte so einfach sein, ist es aber nicht. Unsere Partner bleiben eigenständige Wesen. Sie entwickeln sich, bleiben nicht stehen. Unsere Beziehungen verändern sich und verharren nicht in dem Zustand der Verliebtheit. Die Situation ist wie sie ist. Es lässt sich nichts mehr in die Kiste der Pandora zurückstopfen. Akzeptiere es. Trauere dem nach. Und lerne diesen Teil deiner Partnerin kennen. Rede mit ihr darüber. Sprecht darüber was sie fühlt. Erkundet ihr Begehren und ihr Bedürfnis. Höre aufmerksam zu. Öffne dich ihr. Sieh auch hin, was es mit dir macht. Stelle dich deinen Ängsten. Gucke, wo sie herkommen. Dieser Weg ist nicht einfach. Den Kopf in den Sand stecken und zu hoffen, dass alles so wie vorher weitergehen kann, ist aussichtslos.
Trotzdem: Kopf hoch, wenn alles schief geht und ihr nicht zusammen kommt, andere Mütter haben auch schöne Töchter. Wenn ihr feststellt, dass ihr den Weg nicht gemeinsam gehen könnt, trennt euch im Guten. Dann habt ihr euch auseinanderentwickelt. Das Risiko besteht immer. Man kann den anderen trotzdem weiter gern haben.