40 Weiber gleichzeitig und Zeit für nix
Ich möchte noch etwas Allgemeines zu polyamoren Beziehungen ergänzen, so von wegen Zeit, 40 Partnern gleichzeitig und gesellschaftlichen Konventionen.
Wir Menschen sind ja seriell monogam. Es werden die wenigsten mit ihrer Jugendliebe zusammen sein, sondern mehrere Beziehungen geführt haben. Dabei meine ich Beziehungen länger als 4 Jahre (so als Überlegung, ob man da mitreden kann).
Es ist also klar, dass es nicht einen potentiellen Partner gibt, sondern mehrere. Das ist einfach eine Tatsache. Wenn man Glück hat, lernt man zu jedem Zeitpunkt X einen davon kennen, so dass man sein Leben, unterbrochen von Partnerwechseln mit Orientierungsphasen, mit jeweils genau einem Abschnittsgefährten verbringen kann. Is halt nicht immer der Gleiche (ich bin kein Romantiker, erwähnte ich das?)
Wenn man besonders viel Glück hat, lernt man einen anderen Partner nicht genau dann kennen, wenn man in einer glücklichen Beziehung steckt, sondern nur als Single. Dann bleibt die Weste rein
Das wird dann allerdings besonders interessant
Der klassisch seriell-monogame Mensch hat folgende Methoden (bei gut laufender vorhandener, möglicherweise eh offener Beziehung):
1. Den vorhandenen Partner betrügen (A..loch-Methode).
2. Den vorhandenen Partner verlassen (Draufgänger-Methode).
3. Einen neuen Menschen gehen lassen (Hasenfuß-Methode).
Zu 1: nicht meins.
Zu 2: illoyal, und potentiell dumm.
Zu 3: feige.
Aber alles gesellschaftlich voll akzeptiert (was sagt das eigentlich aus)?
Der polyamore Mensch hat einen Joker:
4. Den neuen Menschen in sein Leben integrieren.
Damit meine ich Menschen, mit denen man als Single direkt eine Beziehung eingegangen wäre.
Es geht (für mich) bei polyamoren Beziehungen also nicht darum, möglichst viele Affären zu haben, sondern einen besonderen Menschen, wenn man ihn mal kennenlernt, möglichst in sein Leben einzubauen. Das geht mal mehr oder weniger gut und kann auch scheitern (an der narzisstischen Kränkung, nicht der/die Einzige zu sein). Es scheppert auch ordentlich zwischendurch. Aber die Zeit, in der man das hatte, ist eine besonders schöne Erinnerung. Und man lernt viel selbst daraus, ich möchte es nicht missen.
Insofern "beömmele" ich mich bei einer Fremdgeherquote von ca. 50 Prozent beiden Geschlechts (habe ich nichts gegen, muss jeder selbst wissen) über "last man standing"-Attitüden und "ich bin völlig anders!11elf" bzgl. Treue. Manche würde ich gerne sehen, wenn sie zwischen zwei tollen Partnern entscheiden müssten
Ich hätte mich damals dumm gefunden, einen tollen neuen Menschen einfach gehenzulassen, aus Feigheit oder gar "Konventionen". It's better to burn out, than to fade away