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Angst vor Nähe

Mir geht es auch so
Ich habe auch Angst vor Nähe. Einerseits suche ich eine Beziehung, fass aber nur ganz schwer vertrauen zu Männern und lass sie näher an mich ran. Ich weiß nicht woran das liegt.
Vielleicht daran das ich nur von meiner Mutter erzogen wurde.
Meinen Vater lernte ich erst vor kurzem kennen.
Wers ernst meint mit mir muss sich viel Zeit nehmen mich zu erobern.
Ich bin vorsichtig geworden, nachdem ich schon einige Enttäuschungen hinter mir habe.
*******lanz Mann
487 Beiträge
@wiesenfee
Wenn du in dich hineinhörst, wie ist es mit dir selbst? Hälst du dich selbst für Wert, dir nah zu sein - eine ernsthafte Frage, aber nicht mit dem Kopf und Verstand zu beantworten.

Und wenn du in deinem eigenen Leben keine Situation hattest, die dies verursacht haben könnte (Missbrauchs-erfahrungen, Vernachlässigung...) so lohnt es sich, die Familie mal genau anzuschauen, was dort so vor sich ging. Manche Verhaltensweisen prägen und werden von Eltern und Großeltern unbewusst übernommen...

Lieben Gruß vom
*sonne*glanz
*********n_by Mann
199 Beiträge
der richtige Abstand, was ist zu nahe, was zu weit..."
Das das Thema als Einzelthema abgelenht worden ist.. und nach hier vewiesen worden ist....
der richtige Abstand, was ist zu nahe, was zu weit..."

Wie oft Tel, mal ein date absagen, jeden Tag anrufen
...

Wo liegt bei einer Frau die Grenze zwischen " Er ist lästig und nicht mehr Interessant und Hmm.. würde gerne seine Stimme hören, ich melde mich"

Klar ist es bei jeder Frau anders, abhängig von der Tiefe der Emotionen.
Aber vielleciht gibt es dann doch eine für Männer verständliche Bandbreite..

Bitte Feedback

Und sorry, an den TE, aber das es Einzelthema in den Augen kompetenter Moderatoren nicht genügend ist...
Quercus_Robur
Immer noch ?
****no Frau
290 Beiträge
TE
Anfangs machte er einen Schritt auf mich zu, aber gleich wieder zwei zurück.
Es bessert sich nach und nach und es gibt kleine Schritte nach vorn, seither keine mehr zurück.
Wenn wir uns jetzt sehen, klammert er, beim Schlafen gehen, so sehr an mir, daß ich kaum noch atmen kann. Sucht bei jedem Wachwerden in der Nacht den Körperkontakt zu mir.
Beim Frühstück, merke ich dann auch schon wieder seine Unruhe, und die Angst die in ihm aufkommt, ist ihm schon anzusehen.
Aber er spricht nicht über sein Problem und kann nur ganz langsam mal etwas aus seiner Vergangenheit herauslassen, was auch bei mir für das nötige Vertrauen sorgen würde.
Meine Geduld wird ganz schön auf die Probe gestellt.

das glaube ich dir, und ich bin mir nicht sicher, ob eine solche ´therapeutische´ beziehung gut ausgeht, ob diese rechnung aufgehen kann.
ich habe jedenfalls die erfahrung gemacht, dass es nicht funktioniert hat. ein partner soll nicht therapeut sein. in partnerschaft, in nähe, kommen automatisch alte ungeklärte themen auf. meistens werden sie durch partnerschaft nicht geklärt ! sondern die partnerschaft scheitert daran, weil genau auf diese partnerschaft diese themen projiziiert werden. soll heissen: der betroffene erlebt nach einer anfänglichen phase von loslösung von diesen themen eine wiederholung von alten erlebnissen. oder glaubt dass es so ist.

die optimale lösung wäre, wenn dein freund den mut hätte, sich seiner alten themen zu stellen. sie stammen wahrscheinlich aus der kinidheit, auch wenn in kürzerer vergangener zeit auch negativ-erlebnisse vorhanden sind (wiederholungen).
ein partner ist nicht der geeignete therapeut.

sorry, habe jetzt nicht alle seiten des beitrages gelesen, dies ist meine meinung zu deinen 2 ersten beiträgen.

alles gute
*********n_by Mann
199 Beiträge
das Thema lebt noch... schön
Ist ja schon ne Zeit her, das bei diese Thema was geschrieben worden ist.

Angst vor Nähe.....

Was ist genau Nähe...

Verantwortung?
Hautkontakt?
Sich jeden Tag sehen`?
Probleme des andren lösen?
Niemand anderen vertrauen?
Die Seelen berühren?
Einem (fast) alles anzuvertrauen...
Einen Kreis bilden, dessen Ring stärker wird vor eindringen, aber auch entrinnen...
..... etc... etc...

Für jeden sicherlich anders und in unterschiedlichen Anteilen, von jedem Punkt sicherlich etwas dabei...

Nähe zuzulassen,kann auch bedeuten, schutzlos zu werden.
Und wer will schon gerne schutzlos sein...

Außer man liebt sich selbst ein kleines Stück mehr als den anderen...

.. keine einfache Übung...
*********xe123 Frau
1.120 Beiträge
"schutzlos" zu sein ist wohl ein gutes Stichwort. Sich zurückzuziehen in ein selbstgewähltes Schneckenhaus, auf Grund zu vieler Verwundungen seines Herzens kann für manche Seele die einzige Möglichkeit sein diese zu verarbeiten.

Meine "Formel" lautet

keine Nähe=keine Gefühle( die wenn Sie da sind möglicherweise nicht erwiedert werden)=keine Verwundung der Seele

Reiner Selbstschutz.....Sicher nicht für jede/n akzeptabel....aber für mich schon
Ja ich bin so ein Mensch der Angst vor nähe hat... Wenn es ernst wird bin ich meist die erste die Weg ist, warum das so ist weis ich nicht, ich denke es hat wohl was damit zu tuen das ich immer wieder auf die falschen Männer rein falle :o(
*********xe123 Frau
1.120 Beiträge
Ja ist auch mein Hintergrund...leider *traurig*
*********n_by Mann
199 Beiträge
Plötzlich Nähe.. und weg.....

Weil aus irgendeiner kleinen Ecke aus einem Selbst, der Satz kommt...
" Er/Sie ist es nicht" auch wenn er einen Großteil de Defizite, die sich im Laufe einer Singlezeit angehäuft haben, erfüllt..

Die Seelische Opposition... *zwinker* im Rahmen der emotionalen Demokratie...

Also.. warten, finden, gefunden werden oder einfach Glück haben...
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Ich bin sehr dankbar für diesen Thread. Genau das habe ich auch erlebt und mich nun entschlossen, es zu beenden.
Fast schon erschreckend, diese Parallelen zu lesen. Ich war mal so weit, mich als Engel in rettender Mission zu sehen, geduldig, liebend, aufopfernd, wie Anthaghar es ansprach.
Mein Sarkasmus ist hörbar, denke ich. Man arbeitet sich auf, läßt Kraft, wartet - und weiß nie, ob irgendetwas dabei herauskommt, wann, wieviel. Verdammt zur totalen Passivität.
Und das kostet unendlich viel Kraft und ist letztendlich Helfersyndrom.
Es gibt Profis, die sich dafür bezahlen lassen, das zu behandeln.
Während man als Partner, der akzeptiert, zurücksteckt und wartet, leider nur draufzahlt.
Da verliert man aus den Augen, wieviele Menschen auf dieser Welt bereit sind und fähig, sich zu öffnen, zu lieben. Wieviele Menschen auch geben wollen (und können!) und Gleichwertigkeit, Augenhöhe und Gefühle erreichen, vor denen diese Menschen mit Angst vor Nähe und Kontrollverlust nur träumen können.
Es ist nicht gut und tugendhaft, sich für andere aufzuopfern, ohne daß etwas zurück kommt! Das muß leider bei vielen Frauen und Liebenden (und die Hoffnung stirbt zuletzt) aber erstmal ankommen.
*****ood Frau
243 Beiträge
Ich gehöre selbst zu den Menschen, die davonrennen, wenn jemand zu nah kommt. Das Gefühl, dass ich dann habe ist, eingesperrt zu sein und nicht mehr atmen zu können. Da rücken plötzlich die Wände näher und der Mensch, den ich vorher noch sympathisch und anziehend und vielleicht sogar liebenswert fand, wird gefühlt zum Feind, der mich bedrängt und verfolgt.

Wenn jemand einfach da ist und damit leben kann, dass ich mich nicht leicht öffne und Zeit brauche um zu vertrauen, kann trotzdem alles wunderbar funktionieren.

Wenn aber derjenige anfängt mich unter Druck zu setzen, mit Telefonterror, haufenweise SMS und ständigen "Gesprächsbedarf" der darauf abziehlt konkrete Aussagen über mein Gefühlsleben aus mir herauszupressen, die ich zu dem Zeitpunkt nicht machen will und kann.....dann bin ich weg. Weil ich dann denke "Oh Schreck, das ist noch nicht mal eine Beziehung und der fängt schon an mich einzuengen....wie soll das dann noch werden...." Dieses "weg" fällt mir auch überhaupt nicht schwer, egal, was ich vorher vielleicht für diesen Menschen empfunden habe, das ist komplett weg und ich fühle nur noch die Erleichterung einer gelungen Flucht.
Das Gefühl, dass ich dann habe ist, eingesperrt zu sein und nicht mehr atmen zu können

Genau DIESES Gefühl ist es bei mir auch. Es ist komisch, erst finde ich jemanden sehr interessant, ich schreibe, spreche, telefoniere oder schicke gerne mit ihm SMS, sobald ich merke es wird durch ihn eindeutiger (was nichts mit dem Sexuellen sondern mehr mit dem Emotionalen zu tuen hat) bekomme ich das Gefühl mir schnürrt jemand die Kehle zu. Ich bekomme keine Luft mehr, fühle mich eingeängt, bekomme Angst es könnte "mehr" werden. Dann bin ich meist die jenige die nicht mehr auf SMS reagiert, keine Telefonate mehr entgegen nimmt, nicht mehr "online" geht.... Irgendwie ist es wie eine Spierale, denn ich merke das es immer und immer und immer wieder so passiert. Ich habe regelrechte Angst davor mich jemandem "öffnen" zu "müssen" Angst davor rechenschaft ablegen zu müssen, Angst vor Nähe und Gefühl....

Gut ich weis woran dies liegt und habe für mich selbst festgestellt, dass das Gefühl des "allein seins" (obwohl ich es ja nicht wirklich bin, Kind, Hund, meine Freunde meine Familie) zwar hier und dort sehr schmerzhaft ist, aber das Gefühl "gebunden" zu sein einfach garnicht geht und mich nur unter Druck setzt.

Ich glaube das hat einfach etwas mit dem Erlebten zu tuen. Jeder Mensch ist anders, reagiert anders und verarbeitet anders. Der eine (bsp. Sarah Conner ist grad so schön aktuell) stürzt sich in eine andere Beziehung um zu vergessen und zu verarbeiten, andere wieder rum gehen auf Abstand, blocken ab und verarbeiten langsam und durch Zeit die Vergangenheit....

Nachdenkliche Grüsse
Skarbie
*******day Frau
14.274 Beiträge
Helfersyndrom und Fluchtimpulse
Liebe Venice,

ich verstehe sehr gut, was Du mit Passivität und Geduld umschreibst. Ich war auch mal in so einer co-neurotischen Endlosschleife. Und natürlich stellt sich irgendwann die "Schuldfrage". Aber:

Wer hat Dich zur Passivität verdammt? Doch nicht Dein Partner. Du hast sein Verhalten interpretiert und es war Deine Entscheidung, wie Du damit umgehst. Würdest Du es auch als "Aufopferung" bezeichnen, wenn Du in einem gewissen Rahmen Erfolg gehabt hättest? Wohl kaum. Wenn Du "Aufopferung" und "Zurückbekommen" gegeneinander aufrechnest, ist das ein Basar mit zwei Teilnehmern, aber keine Liebe.

Du erwähnst das Helfersyndrom und ich finde es mutig von Dir, das hier so offen auszusprechen. Auf der anderen Seite war da ein "Fluchtler". Es klingt sehr nach Symbiose.

Ich wünsch Dir alles Liebe und hoffe, Du schaffst es, nicht in Verbitterung abzugleiten. Ich weiß, es ist schwierig, aber versuch die Erfahrung als ein Geschenk zu sehen. Du bist Dir ein Stückchen weit Deiner selbst ein wenig bewusster geworden. (Okay, ich höre Deinen Einwand). So hart hätte die Lektion nicht sein brauchen? Hart ist eine Interpretation. Manchmal hilft es, nicht jedes Ding gleich zu bewerten.

Nachdenkliche Grüße von Sylvie, die gerade einen Geist aus der vergangenheit erneut bannt
*****ood Frau
243 Beiträge
Hm...also die Ursache für diese Empfindungen bei mir kenne ich durchaus auch, aber die frage ist, ob ich das überhaupt "überwinden" will. Ich meine jeder lernt doch für sich aus seiner eigenen Vergangenheit.

Aber immer wieder erklärt mir irgendwer, dass ich mich an die positiven Dinge erinnern und die negativen endlich verarbeiten müsse.
Mit anderen Worten, es wäre wichtig, dass ich meine Erfahrungen irgendwie loswerde und mich in den nächsten Wahnsinn (Anm.: mein Wort nicht seins, der entsprechende Mensch umschrieb das mit viel positiveren, sehr blumigen Worten *zwinker* ) stürze.

Wie widersinnig ist das eigentlich? Jemand, der aus seiner Vergangenheit lernt, ist immer dann therapiebedürftig, wenn sich das auch auf die negativen Bereiche erstreckt?
sorry......
für den "Zwischenruf"......

Man kann diese Erfahrungen nie los werden. Wieso auch?
Sie sind ein Teil von mir geworden, machen mich aus!

Integrieren ja, los werden? niemals

Dann kann ich auch wieder Nähe zulassen, nicht für oder wegen einem anderen sondern wegen MIR, weil meine Seele es braucht.

Wir haben die Freiheit jederzeit selbst zu entscheiden wie lange wir uns selbst weiter verletzen wollen aus alten Erfahrungen heraus und deshalb Leben, Genuß und Liebe uns selbst versagen.

LG Emy
Wie widersinnig ist das eigentlich? Jemand, der aus seiner Vergangenheit lernt, ist immer dann therapiebedürftig, wenn sich das auch auf die negativen Bereiche erstreckt?

Das glaube ich nicht. Man kann durchaus aus Negativen Ereignissen in der Vergangenheit etwas Positives schöpfen. Beispielsweise merkt man so erst was man wirklich NICHT möchte...

Eines störrt mich allerdings, du schreibst "Therapiebedürftig" als etwas Negatives hier hin... Manchmal glaube ich kann eine Therapie durchaus etwas sinnvolles haben um mit der Vergangenheit besser abschliessen zu können oder besser fertig werden zu können.... Nur am Rande...
für den "Zwischenruf"......

Man kann diese Erfahrungen nie los werden. Wieso auch?
Sie sind ein Teil von mir geworden, machen mich aus!

Integrieren ja, los werden? niemals

Dann kann ich auch wieder Nähe zulassen, nicht für oder wegen einem anderen sondern wegen MIR, weil meine Seele es braucht.

Wir haben die Freiheit jederzeit selbst zu entscheiden wie lange wir uns selbst weiter verletzen wollen aus alten Erfahrungen heraus und deshalb Leben, Genuß und Liebe uns selbst versagen.

UNTERSCHRIEBEN/

Sehr schön und sehr neutral auf jeden "bezugsfähig" geschrieben.... Danke

*******day Frau
14.274 Beiträge
Liebe Kate
du stellst da eine wunderbare Frage:

Aber immer wieder erklärt mir irgendwer, dass ich mich an die positiven Dinge erinnern und die negativen endlich verarbeiten müsse.
Mit anderen Worten, es wäre wichtig, dass ich meine Erfahrungen irgendwie loswerde und mich in den nächsten Wahnsinn (Anm.: mein Wort nicht seins, der entsprechende Mensch umschrieb das mit viel positiveren, sehr blumigen Worten ) stürze.

Auch positive Dinge müssen "verarbeitet" werden. Die alles entscheidende Frage aber ist: wer definiert "positiv" und "negativ"?

Nehmen wir mal ein gängiges Beispiel: die berühmte "heiße Herdplatte". Wenn man drauffasst, ist es aua ...also lernt man: nicht drauffassen. Und irgendwann begreift man: manchmal sind Herdplatten auch kalt und das kann ich erkennen an ... ist das nun positiv oder negativ, dass ich im Alter von 4 Jahren draufgepatscht habe? Ist die Herdplatte schuld, weil sie heiß war?

Glaub bitte nicht, ich wolle es ins Lächerliche ziehen, das ist ganz und gar nicht der Fall. Ich wollte damit nur deutlich machen, dass es eine Sache der Interpretation ist. Und genau das tun wir ständig: wir bewerten die Vergangenheit, setzen sie gedanklich ins Verhältnis zum heute, ziehen Linien, stellen Kausalverbindungen her und nennen es "unser Leben".

Ich mache gerade die Erfahrung, wie wohltuend es ist, diesen ganzen Ballast abzuwerfen. Nur: und das ist die Krux an der Sache - man muss ganz loslassen, Rosinen rauspicken und den Rest verdrängen ist ziemlich blöder Selbstbetrug, es holt einen nämlich immer wieder ein.

Du beschreibst sehr eindrücklich Deine körperlichen Beklemmungen und Dein Fluchtverhalten. Für mich klingt das nach einer häufig trainierten Kausalkette. Um bei meinem Beispiel von oben zu bleiben: Jemand sagt: Küche, Du denkst: Herd = heiß = aua = weg.

Danach macht sich vermutlich ein Gefühl von Versagen breit und weil das nicht sehr schön ist, wird es ersetzt durch:

egal, was ich vorher vielleicht für diesen Menschen empfunden habe, das ist komplett weg und ich fühle nur noch die Erleichterung einer gelungen Flucht.

Ich finde die Art, wie Du Deine eigenen Muster durchschaust und beschreibst, sehr beeindruckend. Was ich Dir mit diesem ganzen Sermon eigentlich sagen möchte, ist:

wenn das nächste Mal die Beklemmung kommt, bleib still sitzen, tue nichts und warte, ob die Wände sich wirklich bewegen. Es ist einen Versuch wert. Für Dich, nicht für den Rest der Menschheit, der Dich gern "normal" funktionierend sehen möchte.

Liebe Grüße von Sylvie
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
Sylvie, keine Sorge, ich habe es nicht ewig und drei Tage durchgezogen. Ein paar Monate haben gereicht. Zur Passivität verdammt mich niemand, ich habe es eine Weile akzeptiert, aber ihm gesagt, daß das nicht lange so geht. Gefruchtet hat es leider nicht.
Die Bitte, sich hinzusetzen, drüber zu reden, das gemeinsam anzugehen endlich, die emotionale Sprachlosigkeit zu überwinden, endete in einem Desaster. Das Gespräch fand nie statt, er zog sich zurück mit dem Hinweis, daß er sich unter Druck gesetzt fühlt und mit wem er wann, wie und wo über seine Gefühle spricht, sei seine Entscheidung.
Ziemlich 1:1 was KateWood beschreibt.
Und nein, natürlich rede ich nicht von Telefonterror, SMS-Verfolgung oder sonstwas.
*****ood Frau
243 Beiträge
@****ce

Telefonterror etc sind die Begriffe, die aus meiner Perspektive aufleuchten, wenn ich anfange mich eingeengt und verfolgt zu fühlen. Das kann sich aber unter Umständen trotzdem auf einen Anruf in der Woche beschränken, da ist die Wahrnehmung einfach nicht objektiv.
Und seine Reaktion kann ich komplett verstehen. Wenn mir jemand so die Pistole auf die Brust setzt, wie du es da gemacht hast, dann ist meine Antwort auf jeden Fall dieselbe wie seine.
Das heißt nicht, dass ich deine Seite nicht verstehen kann.
*****e79 Frau
1.908 Beiträge
nickt Kate, ich verstehe Deine Perspektive, genau wie seine. Deswegen habe ich auch so lange gewartet, Zeit gegeben, mich zurück genommen.
Aber es ist eben absolut nicht meine Art, ich bin ein intensiver Mensch, ich brauche Nähe, Offenheit. Was er auch von vornherein wußte. Eine Beziehung ist ein Zusammen, Miteinander und nicht wie ein Therapeut neben jemanden zu stehn und zu warten, daß ein Schritt oder Schrittchen kommt und noch einer und immer so. Und vielleicht Beifall zu spenden, wenn er sich traut, Lob oder Ähnliches.
An soetwas zerbreche ich.
Wenn jemand von mir erwartet, daß er komplett die Geschwindigkeit vorgibt, sich zurückziehen kann jederzeit, immer wieder erschrocken zurückzuckt und selbst dann, wenn ICH wirklich verzweifelt bin, nicht sich seiner Angst stellt und einen Schritt macht nach vorn ... dann hat es keinen Sinn. Dann kann man nur noch auseinander gehn.
Wo ich Nähe brauchte, hat er Distanz gesucht. Je mehr Distanz er suchte, desto mehr brauchte ich Nähe, weil ich ja immer NOCH weniger bekam - ein Teufelskreis.
Ziemlich absurd in dem Zusammenhang, daß mich kürzlich jemand kontaktiert hat, der meinte "Ich habe Angst vor Nähe, deswegen bin ich nicht monogam. Ich brauche Distanz, um lieben zu können."
Mein Gott, das ist für mich, uns ... total kaputt, therapiebedürftig, wenn es uns so ginge. Wenn man in seinem Leben so von Angst definiert und beherrscht wird - wir hätten das Wertvollste verloren, was wir haben. Es ist eine Sache, ein Trauma zu verarbeiten und für die Zukunft bewußt sein Handeln zu verändern. Aber davon künftig emotional definiert und in seiner Handlung jedesmal prozedural zu werden, also unbewußt gesteuert ... das ist etwas ganz Anderes. Natürlich kann man sich auch Angst vor Spinnen schönreden und sich nicht der Angst stellen, es nicht aktiv bekämpfen. Das ist jedermanns freie Entscheidung. Dann ist es aber eben auch absurd, sich mit einem Spinnenzüchter einzulassen. *oops*
Ich frage mich gerade nur noch: Wenn sich zwei Menschen finden, denen es beiden so geht - funktioniert DAS dann? Kommen die beiden überhaupt miteinander vorwärts? Oder blockieren sich die beiden auch ständig, weil jeder die Geschwindigkeit vorgeben will - und um die Bestätigung dessen zu haben, den anderen erstmal herunterbremsen muß? (Nur, wenn mein Gegenüber das mit macht, ohne zu widersprechen, habe ich die Geschwindigkeits-Hoheit)
Wenn das bei beiden dann zur Geschwindigkeit 0 führt, ist auch nichts gekonnt?
Das war ja das Irritierendste an der ganzen Sache, er sprach immer davon, daß er die Geschwindigkeit vorgeben müßte, wenn ich das dann akzeptiert habe, tat sich garnichts mehr, keinerlei Entwicklung.
@venice
Mein Gott, das ist für mich, uns ... total kaputt, therapiebedürftig, wenn es uns so ginge. Wenn man in seinem Leben so von Angst definiert und beherrscht wird - wir hätten das Wertvollste verloren, was wir haben.

Ich kann dir da nur voll zustimmen. Angst vor Nähe ist immer ein therapeutischer Fall. Also nicht im normalen Rahmen.

Der Begriff wird leider oft missbraucht, um von der Tatsache abzulenken, dass man gar nicht mehr Nähe will!!!

Mike
Hallo an alle....
als ich diesen Thread eröffnet habe, hätte ich mir absolut nicht vorstellen können, dass es so viele Menschen gibt, die mit diesem Thema konform laufen.

Meine Situation hat sich verändert, ich hatte mittlerweile die Gelegenheit mit diesem Mann ein klärendes Gespräch zu führen, nachdem ich einen ordentlichen Schlag ins Gesicht bekommen habe, nämlich den, dass er mit einer anderen Frau in Urlaub gefahren ist, eine Kollegin, mit der er offensichtlich schon seit Jahren eine sexuelle Beziehung hat und sie ist nicht die einzige.
Alles worauf ich ihn angesprochen hatte, hat er im Vorfeld geleugnet und gesagt da ist nichts, Du weisst mehr als ich.
Über dritte kam dann die Wahrheit ans Licht.
Als ich ihn direkt darauf ansprach wurde er extrem nervös und sagte wir reden nach dem Urlaub - und wieder kam der Spruch "ich melde mich".
Er hat sich tatsächlich 3 Wochen später gemeldet... sagte mir er habe Angst vor Nähe und könne schon seit Jahren keine Gefühle mehr zeigen, was ihn im Leben aufrecht hält, sind die vielen sexuellen Beziehungen die er auslebt - ich war für ihn eine davon.
Meine Verletztheit habe ich deutlich zum Ausdruck gebracht und er sagte, das habe er nicht gewollt, hat sich mehrfach entschuldigt.
Er sagte, seit mehr als 10 Jahren habe er nicht mehr ein Gespäch dieser Art geführt.
Er will diese sexuelle Beziehung zu mir aufrecht halten... ich will das nicht!!!

Ich habe mich sortiert in der Zwischenzeit und für mich festgestellt, dass dies nicht die Form von Beziehung ist die ich haben will.
Ich brauche die Nähe und die menschliche Wärme, Vertrauen haben und vertrauen können.

Euch allen hier, die Ihr mit diesem Thema befasst seit, wünsche ich alles liebe, dass Ihr Eure Beziehungen zu Eurer Zufriedenheit leben könnt und vielleicht auch mal wieder die Nähe zulassen könnt die Euch jemand entgegenbringt, wohldosiert und in kleinen behutsamen Schritten.

Ich will den Thread hiermit nicht schließen, dafür ist das Thema zu wichtig, ich freue mich wenn noch viele Mails zum Austausch stattfinden und äussere mich auch gerne wieder dazu.

Alles liebe Eure
Shee
@shee
Ich habe mich sortiert in der Zwischenzeit und für mich festgestellt, dass dies nicht die Form von Beziehung ist die ich haben will.
Ich brauche die Nähe und die menschliche Wärme, Vertrauen haben und vertrauen können.

Glückwunsch zu deiner sehr weisen Entscheidung. Der Typ gehört zu der Gattung die ich oben kurz erwähnt habe.

Mike
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