Es gehört einer, der sich dagegen sperrt, und eine, die das mitmacht, dazu.
"Feigling" ist zu hart, du warst aber bislang jedenfalls "mutlos", ihn darauf zu drängen.
Ist doch völlig klar, warum er nicht zum Zahnarzt geht. Er hat Angst davor! Ok, das ihm zu sagen geht nach hinten los, das wird er abstreiten. Aber ihm Hilfe anzubieten, gemeinsam hinzugehen, einen gemeinsamen Termin zu holen, hast du das schon einmal getan?
Die Kosten wiederum sind dann auch völliger Nonsens. Wenn er kein Geld hat gibt es soziale Möglichkeiten. "So viele Termine" stimmt zwar, aber es werden nicht weniger, je länger er wartet. Und: Irgendwann kommen bei ihm dann auch mal Zahnschmerzen, die will er nicht haben.
Ich bin selbst Angstpatient, ich weiß wie schwierig das ist. Aufgewacht bin ich erst, als dann mal ein Nerv beleidigt war. Das waren die schlimmsten Schmerzen meines Lebens. Es hat mich anderthalb Zähne gekostet, dieses zu lange Warten, mache ich auch nie wieder.
Diesen Notfall zu behandeln hat mich im übrigen ganze drei Sitzungen gekostet, dann war alles durch.
Lasst mich raten: Von wegen "kein Geld für den Zahnarzt", ihr wart also noch nie im Urlaub (kostet doch nur Geld!), seid nie schick essen (kostet doch nur Geld!), usw.?
Was macht ihr nur mit dem ganzen Geld, das ihr spart?
Und von wegen "ganz vorsichtig ansprechen", du, dafür ist der Zug doch schon längst abgefahren. "Ganz direkt ansprechen" und nichts weniger! Mensch, deine Beziehung steht auf der Kippe! Du hast eine Affäre, schon vergessen? Wenn nicht jetzt, wann dann auf den Tisch hauen? Wenn nicht jetzt, wann dann ihm sagen, dass eure Beziehung auf der Kippe steht?
Hast du ihm überhaupt schon einmal gesagt, dass du ihn deswegen nicht mehr küsst, seiner Zähne wegen?
Und hör auf mit dieser "ich bin aus finanziellen Gründen mit ihm zusammen" - Nummer. Verständnis habe ich dafür sehr wohl, weißt du ja, habe ich hier ja geschrieben, aber von Verständnis kannst du dir nichts kaufen. Entweder du bist glücklich, oder du bist es nicht. Wenn du es nicht bist, ändere was! Take it, change it, or leave it. In dem Fall: Take him, change him, or leave him.
Wenn du bei ihm bleibst ohne dass sich etwas ändert, dann hast du dir dein Leid selbst ausgesucht. Und wenn du dann die Affäre durchziehst, so nach dem Motto "naja, ich kann ja nicht weg, wegen Geld", dann kriegst du zumindest von mir kein Jota Mitleid, wenn er es dann rausfindet und dann
dich verlässt. Mit verdammt guten Karten in der Scheidungssache aufgrund deiner Affäre.
Also, wenn dir etwas daran liegt, glücklich zu werden, dann raus aus der Komfortzone! Konfrontiere ihn damit, dass es Spitz auf Knopf steht, dass du nicht mehr kannst, dass du sehr wohl gerne mit ihm zusammen bleiben möchtest, aber nicht so! Nicht so, wie ihr jetzt nebeneinander und nicht miteinander lebt.
Und wenn er dann immer noch beratungsresistent ist, gar dir noch sagen sollte "stell dich nicht so an, so schlimm ist es doch auch wieder nicht", dann
geh! Lass dich beraten! Paarberatung, Scheidungsberatung, das volle Programm, wie es sich wuppen lässt, welche finanzielle Unterstützung du erhältst, falls er sich weigern sollte Unterhalt zu zahlen, und, und, und. Der Hilfen und Möglichkeiten gibt es viele.
Ich habe schon viele Gründe gehört, warum jemand mit jemandem, den/die man nicht mehr liebt, zusammen bleiben möchte.
"Wegen des Geldes" ist in den heutigen Zeiten immer noch durchaus vorhandener sozialer Absicherungen der bekloppteste davon.
So. Mehr sag' ich dazu jetzt nicht mehr.