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Dresscode - Nein, danke!

*********onrad Paar
5 Beiträge
Themenersteller 
Dresscode - Nein, danke!
Was uns stets davon abhält, uns wirklich einmal in einem Swinger Club oder auf einer ambitionierten Sex Party umzusehen ist der teils ausdrückliche, teils unterschwellige Dresscode, der verlangt wird.
Wir haben uns mit vielen Swingern unterhalten und offenbar ist es so, dass man „sexy gekleidet“ kommen muss – was in unserer phantasielosen Welt meist mit Lack, Leder, Latex und/oder Sexshop-Dessous gleichzusetzen ist.
Sicher, so hat man Konrad versichert, genügt es auch, mit freiem Oberkörper und einer schwarzen Jeans und vielleicht einem Halsband zu erscheinen – aber das überwindet das Hindernis für uns auch nicht.

Wir mögen einfach nicht das unzweideutige Bekenntnis zum Zwecke der Zusammenkunft und fänden es WEITAUS reizvoller, an einem Ort zu sein, der zunächst den Anschein eines gewöhnlichen Clubs macht, bei dem wenig darauf hinweist, dass die Gesellschaft sich bald schon aufeinander stürzen wird und Körperflüssigkeiten vergießt.

Es ist gewiss nicht so, dass wir es bevorzugen würden, wenn jeder in T-Shirt oder Norwegerpulli erscheint. Nein, man würde sich chic machen, wie man es beim Besuch einer Edel-Disco oder einer Feierlichkeit auch täte. Frauen könnten ihre Kleider so knapp wählen, wie sie es für angemessen halten und Herren in Anzügen verströmen oft einen Sex Appeal, der Netzhemden fehlt.
Die Vorstellung, dann hier und da zu sehen, wie die Hüllen fallen oder sich Männer durch den prüden Charme von Unterröcken oder Strumpfhosen ihren Weg zum Intimen bahnen müssen… ganz zu schweigen vom Diskreten Blow Job auf offener Fläche, nach dem die bespritzte und doch züchtig gekleidete Dame sich erhebt und unschuldig ihres Weges geht…
Doch, doch, das erscheint uns weit reizvoller, als das begrenzte und völlig unzweideutige Signal, das Bodystockings, Ledercorsagen oder String Tangas setzen.

Mag sein, das wir allein mit diesem Gefühl dastehen, aber uns kommt gleich noch die Vorstellung, dass ja auch gewisse Berufsbekleidungen wie Blaumann oder Stewardessen-Uniform eine reizvolle Ergänzung solcher Events sein könnte – und zwar solche, die nicht schon im Halloween-Look auf „sexy“ zurechtgeschnitten sind, sondern authentisch wirken.

Konrad sagt: Ich will eine Stewardess ficken und kein aufgesextes Phantasie-Outfit, das periphär an eine Stewardess erinnert.

Gibt es Events, wie sie uns vorschweben, oder müssten wir am Eingang überall zwangsweise in den Beate Uhse Standard schlüpfen?
Mir geht es genau, wie euch. Anscheinend muss man da durch. Zumindest, dass alle anderen ihre Vorstellung von erotischer Kleidung tragen.

Ich selbst habe für mich einen Kompromiss gefunden. Ich trage Klamotten, mit denen ich auch am Bagersee zur Pommesbude gehen würde. Also schon ein bisschen kurz und knapp mit mehr oder weniger Haut, aber ganz und gar nicht mit gewollt erotischem Touch.

Immer häufiger sehe ich aber auch einzelne andere, die mit richtiger Klamotte kommen, also Abendkleidchen oder Anzug, bzw. Jeans und Hemd oder so. Manchmal sind auch Mädels da, die ne kurze Jeans und T-Shirt tragen, vielleicht eine Seite schulterfrei oder so.

Einfach machen. Solange man den Anblick der anderen (manche mit ganz nacktem Unterteil) hinnehmen kann.

(Dass man einen angenehmen Eindruck machen will, setze ich voraus. Also keine verbeulten, ausgeleierten Wohlfühl-Couch-Klamotten etc., aber eben auch nicht unbedingt das, was allgemein unter erotischer Kleidung verstanden wird.)
*******Paco Paar
2.356 Beiträge
Wobei der Begriff "erotische" Kleidung oft mehr Fragen aufwirft als beantwortet. *haumichwech*
********er75 Mann
6.898 Beiträge
Ihr werdet im gehobenen Fetisch-Evet Bereich fündig werden.
Schaut euch mal auf de HP von Schloß Melkersdorf um.
Sehr schön können auch CDNS bzw. CMNF bzw CFNM veranstaltungen sein, kommt auf eure Neigungen an.
Zumindest in München gibt's auch schöne Clubs, die Wert auf stilvolle Kleidung legen, da gibt's den Herrn in der Unterhose mit Badelatschen nicht.
Zu meist ist auch auf BDSM Playpartys gehobenes Outfit anzutreffen.
Sehr gutes Publikum bieten die Parties von EWS, Sub Rosa Dictum, La Cafe Bizare und Bavarian Fetish. In eurer Gegend kenn ich mich nicht aus, da kenne ich keine lokalen Veranstalter.
*********rever Frau
2.589 Beiträge
Oder ihr schaut mal im lustrefugium nach partys😉 Dort gibt es durchaus mal die ein oder andere Party, die in dem Kleidungsstil anfängt.
Manche Damen ziehen sich dann im Laufe des Abends allerdings schon mal um😉

LUST-Refugium
Für mich persönlich sind die typischen "gehobenen" BDSM-Outfits ebenso nur ein Kostüm, wie ein billiges Polyacryl-Dessous von Bon Prix. Ich hatte die Eingangsfrage so verstanden, dass es nicht um eine Niveau-Frage geht - die man meiner Meinung nach auch nicht anhand der Klamotten klären kann - sondern um die thematische Atmosphäre, die durch die Kleidung hervorgerufen und unterstützt werden soll.

Der ganze Erotikbereich lebt ja visuell vom Klischeehaften. Einrichtung und Publikum in Clubs wirken, wie aus einer Parallelwelt, entweder gibt es eine bordellhafte Rotlichtszenerie, mit puffiger roter Samt- und Gummimatten-Ausstattung oder man versucht per Kostüm, sich wie barocker Adel oder sonsteinem Science Fiction-/Fantasy-Film Entsprungener zu geben. Dass viele daran Freude haben und sich inspiriert fühlen, ist völlig in Ordnung und eine prima Sache. Für alle, die es aber gern einfach normal hätten, gibt es kaum Angebote.

@*********onrad
Ich habe einige Male eine frivole Bar besucht. Was mich dort am meisten angesprochen hat, war, dass man in ganz normaler - ansprechender - Straßenkleidung kommt. So, wie man jede andere Bar besucht. In den Nebenräumen erinnert das Treiben an einen kleinen Swinger Club, nur ohne dass die Frauen dort in Dessous und die Männern in Netzhemden sitzen.
*********onrad Paar
5 Beiträge
Themenersteller 
Wow, vielen Dank für die Tipps und Meinungen!

Es macht Mut, dass unsere Skepsis bezüglich Kleiderordnung offenbar kein Ruf in der Wildnis ist. Wir haben mit Clubs noch keine echten Erfahrungen und wollen gerade deshalb, dass die ersten Besuche nicht an falschen Erwartungen scheitern.

Jedenfalls sind wir jetzt auf einige Spuren gestoßen, denen wir mal neugierig folgen wollen...

@ Gesche
Du bringst viele Gedanken wortgewandt auf den Punkt, und was du über Parallelwelten sagst, versöhnt uns sogar ein wenig mit den Konventionen, die man allenthalben sieht.
Wir sind auch gar nicht der Meinung, dass man das Rad ständig neu erfinden sollte, und uns wohnt ein gewisser Hang zum Minimalismus inne, der nicht nach Vielfalt, sondern nach der Auslotung von Tiefe im Vertrauten sucht.

Strapse z.B. sind ja inzwischen eine regelrechte Uniform für "sexuelle Betätigung", und Konrad hatte jeden Sinn dafür verloren, bis ihm auffiel, dass sie gerade in ihrer Routine sexy wirken können. Also, wenn Frauen sie so tragen, als müssten sie es tun - nicht, als fühlten sie sich anziehend darin.

Ein interessanter Denkansatz, der vielleicht einen eigenen Thread wert wäre:
Kleidung vergangener Epochen wirkt oft sexy, sobald sie aus der Wahrnehmung des Alltags verschwunden ist. Eine Frau im 40er Jahre Look mit Pencil Skirt und Wasserwelle oder im 60s Look mit Beehive und synthetischem Cocktail-Kleid stellen schon in züchtig bekleideter Form einen Fetisch dar.

Nun, vielleicht muss man am Ende einfach selber mal ein Event starten, zu dem Menschen in anregender Alltagskleidung eingeladen sind.

Kleine Frage bei dieser Gelegenheit:
Lagen hier die meisten eigentlich Wert darauf, dass man sich im Laufe des Abends völlig entkleidet, oder teilt ihr unsere Vorliebe für bekleideten - wenn auch schmutzigen - Sex?
*********rever Frau
2.589 Beiträge
Nur ganz kurz zu deiner neuen Frage:

Nein, wir bleiben immer zumindest irgendwie teilweise angezogen. Es wird immer nur der Rock aus- oder hochgeschoben bei mir, mein Herr lässt sogar meist immer seine Hose an, öffnet sie nur vorne. Ich find, das hat immer so was schönes spontanes😬
Profilbild
*******tte
5 Beiträge
Zu Deinem ersten Gedanken, Deiner ersten Frage:
Das kommt so ein bisschen drauf an, wo Ihr hingeht.
In den Kommentaren war zu lesen, dass es in München einige Clubs gibt, wo man...
Nun, unsere Erfahrung besagt, dass dies bei weitem nicht nur in München so ist.
Das bereits angesprochene Schloss Milkersdorf, dass Savannah bei Leipzig etc.

Mit den Clubs ist es doch eigentlich wie mit der Gastronomie - es gibt Fastfood und es gibt Sterne Restaurants und eine ganze Menge dazwischen.

Meine Frau und ich bevorzugen ebenfalls das von Euch angesprochene Klima, wo man sich schick(!) macht, wie zu einer edlen Disko - sexy ja, aber eben nicht in Dessous oder Lack und Leder und gleich gar nicht mit freiem Oberkörper.
Aber da hat wohl jeder Club seine eigene Zielgruppe und Philosophie.

Oft hängt es aber auch in den guten Clubs vom Motto der Veranstaltung ab.
Die letzte 80-iger Jahre-Party im Savannah werden wir beide wohl nie vergessen... Absolut einmalig mit Klamotten aus der Zeit und zwar wirklich alle Gäste des Abends.
****on Paar
165 Beiträge
Was ist Erotische Kleidung?
Ich, der weibliche Part, trete in Clubs schon recht provokant auf und mir ist auch bewusst, dass das nicht jedem Herrn oder jeder Dame gefällt. Allerdings sind wir in Clubs auf der Suche nach Mitspielern, die auf unserer Wellenlänge sind, deshalb auch das Outfit. Wir sind auch tolerant gegenüber Paaren, die sich anders kleiden möchten, manche Dame macht in ganz "normaler" Kleidung aber mit entsprechender Körpersprache auch einen sehr erotischen Eindruck. Das kann von der selbstbewussten Dame im Abendkleid bis hin zu einer schüchtern wirkenden Frau in romantischen Rüschen-Tellerrock gehen, beide Erscheinungen können auf ihre Weise sexy aussehen und könnten so die Clubszene durchaus bereichern.
Was wir beide nicht erotisch finden sind jedoch Herren, die sich unter dem Dresscode-Zwang in Kleidung schälen, die nicht zum Typ passen. Wohlgefüllte Netzhemden oder kurze Hosen, die nicht gerade trainierte Männerbeine preisgeben und an deren Füßen dann noch Sneakers mit kurzen, wenn auch schwarzen Socken stecken, ist in unseren Augen kein ästhetischer Anblick.
Wir würden uns auch darüber freuen, wenn da der Dresscode anders formuliert würde und hoffen, das der eine oder andere ClubBetreiber vielleicht mal drüber nachdenkt. Swinger sind doch in der Regel eigentlich offen und tolerant, solange alles sauber und gepflegt ist.
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