Kann man nur einen Menschen lieben?

aber das sind zwei völlig verschiedene Arten der Liebe in meinen Augen. Die seelenverwandte bringt leider sehr oft die zweite in Gefahr. Dabei ist sie oft wie ein gasgefüllter Luftballon, das Gas sind Illusionen.

Liebe zu sich,
zu anderen,
zum Leben.
Wo das Vertrauen ein klitzkleines bißchen größer ist, als die Zweifel
wo der Glaube ein klitzekleines bißchen größer ist, als die Angst.

Und wer diese Lebenshaltung hat,
der liebt
sich, andere und das Leben,
durch Höhen und Tiefen
mit allem zipp und zapp.

oder wie Hesse schreibt:
Liebe muß nicht bitten, auch nicht fordern.
Liebe muß die Kraft haben,
in sich selbst zur Gewißheit zu kommen.
Dann wird sie nicht mehr gezogen, sondern zieht.

Es wird rein praktisch nur einen Menschen geben,
mit dem du am meisten Lebenszeit verbringen kannst.
Insofern gibt es die Nr 1, klar.
Aber es gibt auch noch andere Menschen,
mit denen man ein Stück des Weges miteinander geht.
Die Intensität und Dauer ist in jeder Beziehung unterschiedlich.

Liebe, die sich bewußt nur auf einen Menschen beschränkt
und andere draussen vorläßt...
wie kann das sein?
Solche Absprachen entspringen IMHO eher der Angst
als dem Vertrauen.

Eine Liebensbeziehung ist darauf aus,
den/die andere/n zu fördern in IHRER/SEINER Entwicklung,
nicht ihn/sie zu behindern.

Ich möchte mal eine These in den Raum stellen.

Wenn wir Menschen nicht mehrere lieben könnten, wären wir vermutlich keine sozialen Wesen, sondern würden als Einzelgänger wie Wahlhaie durch die Welt schwimmen. Wir sind aber eher wie Bonobos, die eine starke Bindung innerhalb ihres Clans haben und darüber nicht abgeneigt sind auch andere Individien anderer Clans in unsere Strukturen einzubeziehen.
Ergo - Wir können wohl alle mehrere Menschen lieben. Wie weit wir dieses dann auch für uns zulassen und ob es auch sexuell, wie bei den Bonobos wird, hängt unter anderem von unserer Bereitschaft ab dieses zu tun und uns damit über Prägung, Moral und eigene Schranken hinwegzusetzen.
Für uns also ein klares JA ES GEHT!

M &M

Man kann mehr als einen Menschen lieben. Denn es gibt ja auch verschiedene Ausprägungen/Intensitäten der Liebe. Es hat viel mit Zulassen zu tun und entspricht nicht dem Bild, wie in unserer Gesellschaft Liebe definiert wird. Wer es allerdings einmal versucht hat, wird feststellen, das man in der daraus folgenden Auseinandersetzung mit den eigenenen Empfindungen und Gefühlen zu anderen Menschen eigentlich nur wachsen kann, denn man entwickelt sich auch, wenn man Gefühle wie Eifersucht, Besitznahme etc mal genauer bei sich anschaut. (Manche sollten das sehr dringend tun )
Sich selber in diesen Beziehungen zu reflektieren bringt eine Entwicklung in Gang. Oftmals kann man feststellen, dass eine Haltung, in der man liebevolle Gefühle verschiedenster Art und Intensität anderen Menschen gegenüber ausdrückt, einen auch selber reicher und zufriedener macht. Und damit sind Beziehungen mit und auch ohne sexuelle Komponente gemeint.

Liebevolle Gefühle kann ich natürlich für mehrere Menschen hegen, wie auch für Tiere oder Pflanzen. Verlieben in Männer kann ich mich auch sehr leicht.

Dieses Gefühl, dass mir das Herz aufgeht, ist aber noch weit entfernt von einer "Liebesbeziehung", womit ich jetzt nicht nur die romantische/sexuelle Beziehung meine. Nur sehr wenige Menschen haben einen so festen Platz in meinem Herzen, dass ich fraglos große Opfer für sie bringen würde, wie z.B. meine Freiheit und Lebenszeit für ihre Pflege bei schwerer Krankheit, oder Geldsummen, für die ich selbst einen Kredit aufnehmen müsste.

bedeutet nicht .. "ich besitze dich"! (auch wenn viele das denken)

Liebe bedeutet... "ich lasse dich frei, damit du all das sein kannst, was du sein möchtest"!

Liebe ist, wenn du freiwillig und gerne bei deinem(r) Lebensgefährten(in) bleibst und keine Zwänge spürst.

Das gilt auch für die Liebe zu den Kindern, Geschwister, Freunde u.s.w.

Ich gehe mal davon aus, dass die meisten von uns bereits mehr als einmal in ihrem Leben jemanden geliebt haben. Aber durch Jahrhunderte lange Konditionierung müssen wir uns anscheinend erst von einem Menschen entlieben, bevor wir uns neu verlieben können.

Dabei kann eine alte gewachsene Liebe doch weiter bestehen, vielleicht mit einer anderen Qualität, in einer anderen Farbe. Aber nichtsdestoweniger ist es Liebe, auch wenn sich die aktuellen erotisch gefärbten Emotionen gerade auf eine andere Person fokussieren.

Es ist eine Frage der Ehrlichkeit gegenüber den eigenen Gefühlen. Niemand muss Angst vor der Liebe haben, sie beißt nicht, wenn sie zugelassen wird. Meine Kinder liebe ich in einer anderen Qualität als meine aktuelle Lieblingsloverin, aber es ist Liebe. Und es gibt alte Lieben, die ich nicht vergesse und an die ich mich mit Respekt und liebevoll erinnere, ohne dabei der gegenwärtigen Empfängerin meiner Liebe auch nur eine Kleinigkeit wegzunehmen.

Wo ist das Problem?

All das gibt es häufig, zum Teil auch im Tierreich:

Der geliebte Partner stirbt - man möchte auch sterben.
Der geliebte Partner geht fremd - man möcht sterben. Oder töten.
Liebe ist Voraussetzung für Sex - ist Sex gleich Liebe?
Ich liebe jemanden, er beachtet mich aber nicht - Selbstmord? (Wem wäre da geholfen?)
Jemand schmachtet mich an, ich mag ihn aber nicht. Was Will er? Ist das Liebe? Oder Geilheit?

Was ist Liebe? Ich weiß es nicht.
Um Sex mit jemandem zu haben, muss ich ihn schon gerne haben, die Chemie muss stimmen.
Aber ob ich ihn deswegen liebe? In gewisser Weise schon. Aber gilt das auf ewig? Und ist das nur auf ihn alleine fixiert? Glaube ich nicht.

Ich kann eine Frau lieben, die aus z.B. psychischen oder anderen krankheitsbedingten Gründen keinen Sex mehr mit mir mag. Ich kann aber auch parallel Sex mit einer Frau haben, die ich gerne habe, weil wir uns auch vor und nach dem Sex gut verstehen. Die Wellenlänge muss irgendwie passen. Und - schließt der Sex mit dieser geschätzten Frau deswegen die "Liebe" zu der anderen aus?

Sex wird, glaube ich, nicht durch das, was viele Liebe nennen, geregelt. Sondern durch persönliche Zuneigung. Und die kann man zu mehreren haben.

Der Todfeind aller harmonischen Beziehungen ist die Eifersucht. Eifersucht ist ein Besitz-Anspruch. Und ich möchte nie jemandem "gehören".

Als ich meine Sexualität entdeckte, war ich noch sehr sehr jung und ich war auch im Alter von 12 bereits "verliebt" in meine Lehrerin, in einen Lehrer, in den Nachbarsjungen - und nein, es war keine Verehrung - es war das Gefühl mit Kribbeln im Bauch und allem Drum und Dran.

Später dann verliebte ich mich wieder zuerst in ein Mädel, mit dem ich einige Jahre zusammen war. Ich dachte, ich sei lesbisch. Aber dann lief mir ein junger Mann über den Weg und meine Gefühle hatten die gleichen Ausmaße, wie meiner damaligen Freundin gegenüber. Leider ist sie tatsächlich ausschließlich frauenorientiert geblieben und konnte meine Gefühle zu diesem Mann nicht verstehen. Er war dann auch der Mann, der mich entjungferte. Aber noch in der Beziehungsphase der großen Gefühle ihmgegenüber verliebte ich mich erneut in einen weiteren jungen Mann und es begann ein Dreiecksverhältnis.

Ich stelle fest, dass diese Konstellationen mich mein Leben lang begleiten und es auch immer noch tun und das Geschlecht spielt dabei überhaupt keine Rolle.
Ja, ich kann mehrere Menschen gleichzeitig mit der gleichen tiefen Intensität lieben und genieße jede einzelne Minute meiner tiefen Leidenschaft.

Die Liebe zu den Kindern, Eltern, der Natur oder anderen Dingen auf dieser Welt, habe ich bewusst außen vorgelassen, denn diese haben ja nichts mit der erotischen oder sexuellen Ebene zu tun. Es sind ja ganz andere Gefühle und Emotionen die Grundlage.

Aus meiner Sicht ein Widerspruch in sich:


Wenn Liebe also bedeutet, mich lässt mein Freund all das sein, was ich bin oder sein möchte, achtet er liebevoll auch meinen Wunsch mehr Menschen als ihn seelisch und körperlich zu lieben, weil es mich ausmacht.
Ich jedoch kann ihn laut dieser Aussage nicht wirklich lieben, denn ich empfinde es als Zwang, mich in meinem Liebesgefühl einzuschränken??? Unabhängig davon bin ich freiwillig und gerne mit diesem Mann.
Aber um diese Liebe zu leben, muss ich mein Fühlen für andere Menschen einschränken? Dann läßt mich dieser Mann nicht das sein, was ich bin und in mir fühle!!!

Und genau da beginnt für mich, den anderen besitzen zu wollen.

Daran lässt sich erkennen, dass Liebe offensichtlich nicht rational ist. Oder besser: sich nicht plausibel definieren lässt.

Ich persönlich glaube schon, dass es möglich ist, mehrere Menschen in einer Liebesbeziehung zu lieben. Weil jeder Mensch dann doch wieder etwas Besonderes ist oder mir geben kann, Teile, die ich vielleicht mit einem Partner dann doch stark vermissen würde, finde ich dann vielleicht ergänzend bei den anderen Partnern. Ich glaube für mich nicht mehr so sehr an diese "romantische Liebe".
Ich glaube daran, dass ich glücklicher sein kann, wenn ich für mich weggehe von dieser "Herz-Schmerz-Ein-Mann-Geschichte" und mich für mehrere Lieben öffne. Das bedeutet für mich auch freier lieben:-)

.. die weiteren Beiträge durchgelesen..
Also mich zwingt NIEMAND nur einen Menschen zu lieben. Das möchte ich gar nicht anders. Hab genug Optionen in meinem Leben durchlebt und weiß ganz genau was für MICH gut ist. Möchte auch nicht wählen ob "begehrende" oder "verbindende" Liebe (wie jemand es so benannt hat ). Beides in eins, bitte . Oder GAR NIX. Wobei die verbindende Variante mir persönlich wichtiger ist. Weil fürs Begehren kann man selber was tun .
Und natürlich kann man auch mehrere Männer gleichzeitig lieben. Genauso wie jemand hier beschrieben hat. Steht jedem frei. Nur MIR gibt das nix.

Ja, ich liebe nur und ausschließlich mich selbst;):)

ok, also ein Mensch, der sein Herz nur für sich selber öffnet......................
Eine sehr traurige Feststellung.

für zimt_und_sandel
immerhin ist das "sich selbst lieben" der erste Schritt, um auch andere wirklich lieben zu können....
Zur Frage:
Liebe kommt Bedingungslos daher und es gibt mehrere Menschen, für die ich dieses Empfinde....
Es ist ein Geschenk so etwas empfinden zu dürfen

stimmt, aber es hat keine Ausschließlichkeit, sondern ist die Grundlage, um andere lieben zu können, also ein Bestandteil der Liebe zu anderen..............

Ist das nicht ein ziemlich alter Schuh: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!?

Provokant: Ist es nicht eine Form von Narzissmus, sich selbst zu lieben? Als wäre man ein Objekt außerhalb von sich selbst auf der Grundlage, sich erst mal selbst kennen zu müssen?

Wie von @***yp schon zur Sprache gebracht: rational, plausibel ... logisch ist das nicht

das nicht ein neuer Thread oder etwas für die Philosophie-Gruppe?

Naja, bei dieser von dir gewählten Aussage handelt es sich ja nicht um "die Liebe", sondern um die Nächstenliebe; also den Nachbarn, den Kollegen und überhaupt eben einfach den Mitmenschen...............

Noch einmal zum eigentlichen Thema:
Es ist schon so eine Sache mit den Liebesgefühlen zu mehreren Partnern, denn vielfach wird zwar eine offene Beziehung gelebt und auch akzeptiert, aber unter dem Grundsatz: Fremdgehen ja, aber es ist nur Sex und die Gefühle sollen bitteschön außen vorbleiben. Daaaaaas stelle ich mir aber sehr sehr schwierig vor, zumindest, wenn man ein Kandidat dafür ist, diese zwei Begrifflichkeiten Liebe und/oder Sex nicht in der Praxis trennen zu können.

Hallo!

Ich bin der Meinung, dass der Mensch nicht nur für das einseitige ist, sondern auch für die Vielseitigkeit.
Nun auch ich habe die Erfahrung erleben dürfen - offene Beziehung!
Es wird aber Menschen geben die nur die eine lieben und die die viele Leben.

Lg, Alex

Ich erlebe soeben die gleichrangige Liebe zu mehreren Männern als ausgesprochen befreiend; befreiend nämlich von der Verlustangst, die ich in monogamen Beziehungen empfunden habe. Da kein Mensch einen anderen auch nur annähernd "besitzen" kann, beruht die Furcht vor Verlust ohnehin auf einer Illusion.

Ja, kann mann..
ich LIEBE nur meine FRAU!!!

So ist das. Jeder spürt es und möchte es anders.