*********lich:
Ich erlebe soeben die gleichrangige Liebe zu mehreren Männern als ausgesprochen befreiend; befreiend nämlich von der Verlustangst, die ich in monogamen Beziehungen empfunden habe. Da kein Mensch einen anderen auch nur annähernd "besitzen" kann, beruht die Furcht vor Verlust ohnehin auf einer Illusion.
Wenn "Liebe" die höchste Form der Zuneigung ist, die ein Mensch einem anderen entgegenbringt, dann finde ich "gleichrangige Liebe" (in Bezug auf Partner) schwierig, um nicht zu sagen unmöglich. Mir ist bewusst, dass es unterschiedliche Formen der Liebe gibt. Ich mag das nicht in Abrede stellen. Ich spreche hier nur für den Bereich (sexuelle) Liebesbeziehung (und verzeiht, ich bin hetero, beziehe ich mich auf den klassischen Fall). Mir geht es auch nicht um (für andere) richtig oder falsch. Für mich ist "höchste" die Spitze, das was absolut erreichbar ist, und das kann nicht für mehrere identisch sein. Wenn viele nur egal sind (Basis), manche mir näher sind (persönlich gepflegte Kontakte), manche meine Familie sind (eine Form der Liebe), manche meine Gunst, Zuneigung, tieferes Interesse haben (schwache, der Liebe ähnliche, Form), dann kann "die Liebe" zeitgleich eher einer Person gelten. Ob es dann noch Platz für andere Sexualpartner gibt, ist eine Frage der Liebenden.
*E:
Langer Rede, kurzer Sinn: ich finde es sehr einschränkend, nur einen Menschen zu lieben. Das geht bei mir überhaupt nicht, dafür sind einfach zu viele tolle Menschen unterwegs.
Wie seht Ihr das?
Anders!
Teilt Ihr meine Auffassung?
Nein!
Oder habt ihr ganz andere Erfahrungen?
Verlustangst und das Empfinden einer Einschränkung sind durchaus vernünftige Gründe, um sich unverbindlichere Möglichkeiten für ein (wahrscheinlich sehr) erfülltes Leben zu suchen, doch sind diese Form von Beziehungen (für mich - ohne weitere Wertung für andere Lebensmodelle) nicht das was ich unter "die Liebe" verstehe. "Die Liebe" ist auch nicht selbstverständlich, manchmal wird sie gefunden, manchmal nicht. Für mich existiert sie dann, wenn zwei sich ansehen und sagen "ich bin dein" und du bist was du bist "ich nehme dich an".
Alles andere ist in meiner Welt wunderbar, jedoch nicht die höchste Form der Zuneigung.
DeltaSagittarii