ich finde,es ist immer leicht gesagt,dass man über alles reden können sollte.
wenn ich meiner partnerin meine tiefsten gedanken und fantasien mitteile,dann ist das nicht das höchste maß an vertrauen.
das klingt in der theorie ganz toll...ist aber nicht mal eben so gemacht.
es gibt leute,denen ich mein leben anvertrauen würde.aber trotzdem wissen die nicht genau,was so tief in meinen gedanken passiert.
nehmen wir mal an,ich würde eine partnerin finden.auf "normalen" weg.
abends in der bar kennen gelernt.hier und da mal getroffen,getextet...bis es dann intim wird.
aus anfänglichem sex entwickelt sich eine beziehung,die über jahre anhält und immer intensiver wird.
auch dieser frau kann ich dann,warscheinlich, vertrauen (DAS sollte der fall sein).
Deshalb bedeutet das aber nicht,wenn ich ihr nicht meine Geheimsten Wünsche und fantasien öffne,dass etwas in der Beziehung nicht stimmt.
blicken wir nochmal auf den Anfang:
Wie habe ich diese Frau erobert?Ich habe mich schick angezogen,rasiert,parfümiert,war charmant etc...sie hat mich nur von meiner besten seite gesehen.
später habe ich auch mal in jogginghose auf sie gewartet,weil wir uns für einen gemütlichen abend treffen wollten.
irgendwann wohnt man zusammen.wenn sie lust hatund ich auch,lässt sie sich nicht davor abschrecken,dass sie nicht frisch rasiert ist.
selbst auf die toilette gehen vor einander wird iwann kein problem mehr...usw
worauf ich hinaus will,ist:
man zeigt seinen mitmenschen IMMER eine möglichst gute und "normale" seite. je enger die beziehung ist,desto mehr kann man sich fallen lassen und schämt sich auch nicht mehr,wenn man mal krank ist und schlecht aussieht (nur ein beispiel)
die geheimsten sexuellen wünsche sind von fast jedem menschen eine der letzten "hürden" was das betrifft.
danach gibt es nichts mehr,was ich dem partner offenbaren kann.
zurück zu mir und der frau die ich (imaginär) kennen gelernt habe:
wir sind seit 2 jahren ein paar und vertrauen uns blind.sex ist gut,aber meine geheimsten fantasien kennt sie nicht.
die habe ich ihr nicht direkt von anfang an gesagt,um sie nicht zu schocken und ich einfach wissen wollte,ob ich bei ihr landen kann..."normaler" sex ist auch toll.
JETZT möchte ich es ihr aber nicht gestehen (und da liegt der knackpunkt) um ihr bild von mir nicht zu zerstören...in ihrem ansehen zu sinken...die beziehung zu gefärden.
und ich rede jetzt nicht von "ich möchte mal anal ausprobieren und dir danach in den mund kommen"
nehmen wir an,ich möchte gerne,dass sie sich von einer frau in den mund
lässt und mich danach oral befriedigt. (keine ahnung irgendsowas)
[anmerkung:falls jemand auf solche spielerein steht,ich wollte das nicht schlecht reden...für mich ist NICHTS pervers,solange alle beteiligten freude daran haben]
ich würde doch annehmen,dass wenn diese frau nicht zufällig auch darauf steht...einen schock bekommt und mich mit ganz anderen augen sieht.
ich finde es einfach nicht fair beziehungen in frage zu stellen,weil man nicht über ALLES reden kann.pauschalisieren lässt sich da gar nichts.
fehlendes vertrauen ist da der falsche vorwurf...den partner einschätzen und evtl hinweise senden und schauen was passiert.
wenn der partner schon bei nem scherz über die sexuelle praktik geschockt ist,dann sollte man es nicht ansprechen.
und was würden dann die leute hier,die über fehlendes vertrauen reden jemanden raten,der in einer solchen situation steckt?der vermutlich seinen partner richtig einschätzt und seine wünsche lieber für sich behält...der sich selbst zurück nimmt.evtl sogar ein leben ohne komplette erfüllung führt,damit er den anderen nicht schockiert/kränkt/verliert?
DAS hat dann mehr mit liebe zu tun als "hey,ich habe kein problem meiner frau zu sagen,dass ich gerne mal männer oral befriedigen würde"