Ich habe jetzt alle Posts gelesen und muss sagen: dieses Beziehungsmodell (und nicht nur dieses) ist für mich nur eine faule Ausrede, um sich vor letzter Konsequenz, nämlich Trennung - auch räumlich!- zu drücken. Ich glaube nicht, dass jemand wirklich NUR wegen der Kids in einer Art WG weiterlebt und dann auch noch glücklich ist, der/dem "Ex" ständig über den Weg zu laufen.
Da ist nämlich auch die finanzielle Seite wie Unterhalt, Doppelbelastungen wegen zweier Wohnungen, sowie andere/neue Lohnsteuerklassen.
Jeder, der ehrlich ist und aus seiner Beziehung raus möchte, würde dieses tun, wenn nicht die Kids und die Finanzen einen erheblichen Einfluss auf den Schlussstrich hätten.
Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen: Trennung, Scheidung, Neuanfang. Eine Sache abschliessen, dann etwas Neues beginnen, frei von Altlasten sein.
Was wird denn den Kindern vorgelebt? Eltern müssen sich zurücknehmen, dürfen keine eigenen Wünsche mehr haben und sich nur um das Wohl der Kids kümmern? Welches Wohl denn? Es wird eine heile Welt vorgekaukelt, die es schon länger nicht mehr gibt ( wir erinnern uns: keinen Sex ).
Mag sein, dass es ein guter Wille ist, so zu leben, aber in meinen Augen schadet er nur...und zwar allen Beteiligten. Dem TE, weil er Sehnsucht nach fremder, neuer Haut hat, die Suche jedoch aufgrund seines Status schwer ist/wird. Die Ex, die zuhause sitzt und die Kids versorgt in dem Wissen, ER ist jetzt ihr (ich kann noch so sehr getrennt sein, mir würde es einfach nur weh tun) und natürlich den Kids, die mit "Wischiwaschi" aufgezogen werden und nicht lernen, in einer so wichtigen Sache die Konsequenzen auch endgültig einzuleiten.
Wie schon andere vor mir halte ich diese Befürchtung für Unfug. Eine Scheidung mit Rosenkrieg und Verarmung der Eltern kann genauso schädlich sein, oder noch schlimmer für Kinder.
Dieses Denken ist scheinbar echt ein Phänomen. Entweder "zusammenbleiben wegen der Kids" oder Rosenkrieg. Auf den normalen Zwischenweg kommen nur die Wenigsten: nämlich Trennung, Scheidung mit allen Konsequenzen, natürlich auch getrennte Wohnungen. Und dann wie erwachsene Menschen miteinander umgehen. Freundschaftlich, wertschätzend, respektvoll und immer mit der Achtung vor dem Ex-Partner. Geregelte Besuchs- und Umgangszeiten für die Kinder und zwar nicht nur stur nach der 14-Tage-Regelung.Ordentliche, faire und pünktliche Unterhaltszahlungen. Dazu den Kindern das Gefühl geben, dass Mama/Papa immer noch toll sind und die Trennung nichts mit ihnen zu tun hat.
So lernen die Jüngsten nämlich, dass eine Trennung/Scheidung zwar traurig ist und schmerzt, aber nicht schmutzig sein muss.
So, wie der TE es beschreibt, hört es sich nach dem klassischen Modell "Familie nicht verlieren, aber Fremdgehen ist drin" an. Ich verurteile es nicht, würde aber nicht für mich in Frage kommen.
Mag sein, dass es Frauen gibt, die sich drauf einlassen. Ich könnte es nicht, denn selbst eine Affäre oder Freundschaft+ bedeuten für mich immer iwie eine Offenbarung von Gefühlen. Einfach nur f**** und Kopf und Herz ausschalten wäre für mich das Letzte ( Ich rede nicht von einem ONS).