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Tagebuch eines Freiers

Unbeschreiblich
12. Juli 2012
Während Katys Urlaub besuchte ich ihren Club wir ursprünglich geplant einmal wöchentlich. Katy kannte meinen Plan. Ich war immer noch ihr Kunde, und sie wusste, dass ich während ihrer Abwesenheit mit anderen Frauen Sex haben würde. Seit letz­tem Diens­tag war Katy wie­der im Club. Da ich je­doch am Tag da­vor be­reits dort war, ent­schied ich mich, erst ge­gen Ende der Wo­che wie­der hin­zu­ge­hen.
Am Mitt­woch­abend ent­schied ich mich, dass ich nicht län­ger war­ten woll­te, da ich sie sehr ver­miss­te. Mit der Aus­sicht, dass ich sie so­mit am nächs­ten Tag end­lich wie­der se­hen wür­de, ver­brach­te ich die gan­ze Nacht schlaf­los. Ich war ner­vös. Als sich am Don­ners­tag der Fei­er­abend nä­her­te, wur­de ich im­mer ner­vö­ser, bis mir am Ende fast übel wur­de. Ich war mir nicht si­cher, ob es sich lohnt, nach ei­ner schlaflo­sen Nacht und ei­nem gan­zen Ar­beits­tag ins Bor­dell zu ge­hen oder ob dies ge­ra­de­zu nach ei­nem Miss­er­folg schrie.
Der Haupt­grund für mei­ne Ner­vo­si­tät war je­doch die Un­ge­wiss­heit, wie Katy nach vier Wo­chen Ab­we­sen­heit über mich (und uns) den­ken wür­de. Viel­leicht hat­te sie zu viel Zeit, um nach­zu­den­ken, und wür­de zum Schluss kom­men, dass wir kei­ne Zu­kunft hät­ten. Viel­leicht ver­miss­te sie mich aber auch und freu­te sich, mich wie­derzuse­hen. Ich hat­te kei­ne Ah­nung. Was wäre, wenn sie mich ab­leh­nen wür­de? Könn­te ich an­schlie­ßend re­gel­mä­ßig mit ihr ins Bett, wenn ich Ge­füh­le für sie hat­te?
Ob­wohl mich die­se Un­ge­wiss­heit und Ner­vo­si­tät quäl­ten, oder ge­ra­de des­we­gen, ent­schied ich mich, dass ich sie heu­te se­hen muss­te, um Klar­heit zu er­hal­ten. Ich fühl­te mich sel­ten vor ei­nem Bor­dell­be­such so schlecht.

Als die Tür geöffnet wurde, stand nicht wie üblich die Empfangsdame vor mir sondern Katy selber. Ihre Augen glänzten vor Freude, und ihr Lächeln war groß und warm. Ich wunderte mich, ob sie mich auf dem kleinen Monitor der Überwachungskamera erkannt hatte, doch sie meinte später, sie habe mich nicht gesehen, es sei purer Zufall gewesen.
Ich hatte Katy vier Wochen lang nicht mehr gesehen. Ich konnte sie nicht einfach für fünfzehn Minuten besuchen. Selbst eine halbe Stunde schien viel zu kurz. Ich wollte nicht nur meine wöchentliche Ration Sex konsumieren; ich wollte mich auch mit der Frau, für die ich so starke Gefühle empfand und die ich während ihrer vierwöchigen Abwesenheit so vermisste, unterhalten können. Also entschied ich mich ausnahmsweise für eine ganze Stunde, was in diesem Club – einem der teureren der Stadt – ein Vermögen kostete.
Rituell folgte ich Katy die enge Wendeltreppe hoch in ihr Zimmer. Wir wechselten ein paar höfliche Worte, dann ließ sie mich alleine, um zu duschen, während ich separat ebenfalls duschte. Nach ungefähr zehn Minuten kehrte sie zurück, spähte durch den Türspalt, betrat das Zimmer und begrüßte mich mit dem Wort »Baby«. Zu dem Zeitpunkt waren wir beide bereits komplett nackt.
Katy war sichtlich glücklich, mich wiederzusehen. Wir unterhielten uns lange. Katy erzählte mir von sich, ihrer Familie, ihrem Urlaub, und sie stellte Fragen über mich, mein Leben und meine Ziele. Ich erfuhr, dass sie zwei Kinder haben möchte und sich nicht mehr prostituieren wolle, wenn sie einen festen Freund habe – sie würde sich eine »normale Arbeit« suchen. Sie könne nicht mit anderen Männern Sex haben, wenn sie verliebt sei.

Diese Enthüllung enttäuschte mich zu einem gewissen Grad. Ich hatte intensiv über meine mögliche Beziehung mit Katy nachgedacht. Ich war mir meiner Promiskuität bewusst und konnte mir nicht vorstellen, für den Rest meines Lebens nur noch mit der gleichen Frau Sex zu haben. Ich hatte es genossen, jede Woche mit einer anderen Frau zu schlafen, und indem ich damit begonnen hatte, über die Erlebnisse zu schreiben, wurde aus einer reinen Bedürfnisbefriedigung ein Hobby. Eine Freundin zu finden, die akzeptieren würde, dass ich weiterhin Prostituierte besuche, wäre eine schier unüberwindliche Aufgabe gewesen – insbesondere da es für mich nur schon ungewöhnlich schwierig war, überhaupt eine Freundin zu finden. Eine Beziehung mit einer Prostituierten hätte dieses Problem auf elegante Weise gelöst. Ich hätte von ihr nicht erwartet, ihren Beruf aufzugeben. So enttäuschte mich, dass sie das in Erwägung zog und von mir erwartete, ich würde mit ihr eine monogame Beziehung führen. Für diese Diskussion war es jedoch noch viel zu früh.
Das zweite, was mich beunruhigte, war ihre Erwähnung, sie würde Kinder wollen. Ich hatte noch nie den Wunsch nach Kindern verspürt, hatte mir nie vorstellen können, eine eigene Familie zu haben. Ich glaube kaum, dass ich ein guter Vater wäre. Ich hatte nie gelernt, wie ein guter Vater sein müsste, und ich benötige sehr viel Ruhe und Zeit für mich allein. Ich könnte mir keine schreienden Kinder in meiner Wohnung vorstellen. Doch auch für dieses Thema war es noch viel zu früh.

Die Stunde verging und wir realisierten, dass wir gar keinen Sex gehabt hatten. Wir waren so damit beschäftigt gewesen, uns zu unterhalten, so viel übereinander zu lernen, die Anwesenheit des anderen zu genießen, dass wir die Zeit völlig vergessen hatten. Es kam schon nicht oft vor, dass ich vierhundert Franken für eine Prostituierte bezahlte; mich für diesen Preis nur mit ihr zu unterhalten, war ein völlig beispielloses Ereignis. Als Katy erkannte, dass die Zeit um war und sie mir nicht die bezahlte Dienstleistung gegeben hatte, reagierte sie verzweifelt. Sie hatte gewollt, dass ich zu meinem Vergnügen käme. Vielleicht sorgte sie sich auch, ich würde mich beim Bordellchef über sie beschweren. Das hätte ich natürlich nie getan, aber ein wenig enttäuscht darüber, dass ich für diesen Betrag keinen Sex hatte, war ich schon.

Als ich zuhause in meinem Blog über das Erlebnis mit Katy schrieb, wurde ich in einem Blogkommentar heftig beleidigt. Der Schreiber hatte selber mehrmals versucht, eine Prostituierte dazu zu bringen, sich in ihn zu verlieben, war jedes Mal gescheitert und zum Schluss gekommen, dies wäre unmöglich, und jeder, der es versuche, sei ein naiver Bauerntölpel. Dies hatte zur Folge, dass ich mich entschied, im Blog nicht mehr über Katy und mich zu berichten. Natürlich hatte ich die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass mich Katy nur belog, um mich dazu zu animieren, sie im Club zu besuchen, doch ihre Antworten auf meine Fragen schienen ehrlich, kamen ohne Bedenkzeit, waren konsistent und ergaben Sinn. Ihr strahlendes Lächeln, ihre glänzenden Augen wirkten authentisch, ihre Freude unverkennbar.
Allerdings hatten all die negativen Stimmen im Internet und in meinem Freundeskreis meinen Verstand vergiftet: Konnte ich Katy wirklich trauen? Ihre Geschichte war konsistent, aber mein Verstand strickte sich eine detaillierte alternative Version zusammen, in der Katy eine skrupellose Lügnerin war, die mit meinen Gefühlen spielte, um mehr Geld zu verdienen.
Unglücklicherweise ging auch diese Version der Geschichte lückenlos auf. 
Un­glück­lich / Un­zu­frie­den / Un­be­frie­digt
14. Juli 2012
So, am Don­ners­tag fühl­te ich mich noch toll, heu­te nicht mehr so. Tat­sa­che ist, dass ich jetzt kei­ne Freun­din, kei­nen Sex und kein Geld habe.
Um zu re­ka­pi­tu­lie­ren: Katy möch­te mir bei mei­nem nächs­ten Be­such – also ir­gend­wann nächs­te Wo­che – ihre Te­le­fon­num­mer ge­ben, da­mit wir ein­an­der schrei­ben, mit­ein­an­der te­le­fo­nie­ren und für einen Kaf­fee ab­ma­chen kön­nen. Denn das Bor­dell ist nicht der bes­te Ort für ein Date, zu­mal es sehr teu­er ist. So weit, so gut.
Letz­ten Don­ners­tag woll­te Katy mir den Sex ge­ben, für den ich be­zahlt hat­te, al­ler­dings hat­ten wir zu viel Zeit mit Re­den ver­bracht, so­dass am Ende noch zehn Mi­nu­ten üb­rig blie­ben, und das wäre et­was knapp ge­we­sen. Klar, die letz­ten paar Male bei an­de­ren Frau­en reich­ten mir zehn Mi­nu­ten, aber am Don­ners­tag bei Katy hät­te ich un­ter so ei­nem Zeit­druck wohl kaum et­was Sinn­vol­les zu­stan­de ge­bracht.
Katy sagte mir, sie kön­ne nicht mit ei­nem an­de­ren Mann Sex ha­ben, wenn sie ver­liebt ist. Dies hat au­to­ma­tisch dazu ge­führt, dass ich jetzt nicht si­cher bin, ob ich noch mit an­de­ren Prostituierten ins Bett darf, nach­dem ich ihr gestanden habe, dass ich in sie ver­liebt bin. Wür­de ich dann un­glaub­wür­dig wir­ken?
Wir ha­ben (noch) nicht dar­über ge­spro­chen, aber ich den­ke, ihr Plan sieht so aus: Ich be­su­che sie noch ein paar Mal im Bor­dell, bis sie mich ein we­nig bes­ser kennt. Dort ha­ben wir Sex zu­sam­men. Wenn die Zeit reif ist, tref­fen wir uns auch au­ßer­halb des Clubs und se­hen, ob’s passt. Wenn es passt, gibt sie ih­ren Job auf und wird nur noch mei­ne Freun­din. Ich un­ter­stel­le ihr kei­ne bö­sen Ab­sich­ten. Sie geht bei die­sem Plan wahr­schein­lich da­von aus, dass ich im Bor­dell nur noch mit ihr schla­fe, ins­be­son­de­re da in die­sem Club die Stamm­gäs­te vor­herr­schen.
Mein idea­ler Plan wür­de ei­gent­lich so aus­se­hen: Katy und ich wol­len eine Be­zie­hung zu­ein­an­der. Also hö­ren wir auf, uns im Bor­dell zu se­hen. Wir tau­schen die Te­le­fon­num­mern aus und ver­hal­ten uns wie nor­ma­le Men­schen. Wir un­ter­hal­ten uns per Te­le­fon, wir vereinbaren einen Zeit­punkt für ein Date, wir ge­hen es­sen oder einen Kaf­fee trin­ken, egal was. So­lan­ge wir uns nicht auf eine ge­mein­sa­me Be­zie­hung ei­ni­gen, sind wir sin­gle und frei – das be­deu­tet, sie ar­bei­tet wei­ter­hin im Club als Sexarbeiterin, und ich be­su­che Bor­del­le und schla­fe mit wem auch im­mer ich will. Wäh­rend un­se­rer Da­ting­pha­se, re­spek­ti­ve da­vor (so wie jetzt), kann ich nicht mit Katy schla­fen. Wenn man in eine Per­son ver­liebt ist, möch­te man frü­her oder spä­ter mit ihr ins Bett, aber da­vor ha­ben die Göt­ter den Schweiß ge­setzt. Ich weiß nicht, ob Katy mei­ne Freun­din wer­den wird, und es fühlt sich wie »Be­schiss« an, wenn ich sie da­vor für Sex be­zah­le und sie so­mit qua­si dazu zwin­ge (auch wenn sie es durch­aus so will). Das ist wie eine un­faire Ab­kür­zung zum Ziel. Und falls sie im End­ef­fekt nicht mei­ne Freun­din wird, bin ich auch nicht si­cher, dass ich wei­ter mit ihr ins Bett kann oder will.
Die jet­zi­ge Rea­li­tät sieht also so aus: Ich habe am Don­ners­tag CHF 360.- be­zahlt, da­mit ich mich eine Stun­de lang mit ihr un­ter­hal­ten konn­te. Klar, wir hät­ten Sex ha­ben kön­nen, aber nach vier Wo­chen hat­ten wir ein­an­der sehr viel zu er­zäh­len, und Sex war für mich zweit­ran­gig. Nächs­te Wo­che wer­de ich wohl wie­der CHF 360.- für eine Stunde bezahlen, und wir wer­den wie­der kei­nen Sex ha­ben, denn ich glau­be nicht, dass ich das will. Da­ne­ben wer­de ich eben­falls kei­nen Sex ha­ben, denn ers­tens kann ich mir das nicht leis­ten, und zwei­tens weiß ich nicht, wie Katy dar­über den­ken wür­de, wenn ich an­de­re Pro­sti­tu­ier­te besuchen wür­de. Und wäh­rend die­ser Zeit schläft sie täg­lich stun­den­lang mit meh­re­ren Män­nern, was ihr Job ist.
Falls dies so klingt, als käme ich nicht da­mit klar – dem ist nicht so. Ich kom­me klar da­mit, dass sie eine Prostituierte ist und da­mit ihr Geld ver­dient. Ich kom­me nicht da­mit klar, dass ich jetzt kei­nen Sex habe und viel mehr Geld aus­ge­be als wäh­rend der letz­ten Wo­chen, als ich sehr viel Sex hat­te, wäh­rend Katy sehr viel Sex hat und da­mit noch ein Hei­den­geld ver­dient. Ich kom­me nicht klar da­mit, dass ich Katy nicht ein­fach se­hen darf – ohne Sex, aber auch ohne da­für zu be­zah­len. Ich sit­ze hier zu Hau­se, al­lein, ohne Sex, ohne Geld, und be­gin­ne be­reits wie­der, mich sehr schlecht zu füh­len. Be­vor ich mit die­sem »Pro­jekt« be­gann, war es ähn­lich, au­ßer dass ich we­nigs­tens noch Geld be­saß.
Bis nächs­te Wo­che wird sich an die­sem Zu­stand wohl nichts än­dern, und ich wer­de noch­mals CHF 360.- aus­ge­ben, da­mit wir in Ruhe über die­se The­ma­tik spre­chen kön­nen. Und der pa­ra­noi­de Mensch in mir fragt sich, ob sie mir das nächs­te Mal wohl tat­säch­lich ihre Num­mer ge­ben wird. Was, wenn sie mir wie­der ver­spricht, sie wür­de sie mir das »nächs­te« Mal ge­ben? Dann wür­de ich mich zu fra­gen be­gin­nen, ob sie mich nicht doch aus­nutzt und hin­ters Licht führt. Ich wür­de dann re­la­tiv schnell einen Schluss­strich un­ter die gan­ze Sa­che zie­hen. Aber wes­halb ma­che ich mir sol­che Ge­dan­ken? Katy hat mir ab­so­lut kei­nen An­lass ge­ge­ben, an ih­ren Wor­ten zu zwei­feln. Es liegt wohl ein­fach dar­an, dass mo­men­tan al­les so läuft, wie sie das will, wäh­rend ich ge­ra­de über­haupt nichts mehr habe au­ßer der Hoff­nung auf Bes­se­rung. Das stimmt mich un­glück­lich.
Und dann ge­sellt sich na­tür­lich die Fra­ge hin­zu, ob ich in ei­ner Be­zie­hung glück­lich wer­den wür­de. Klar, ohne Be­zie­hung bin ich auch un­glück­lich, aber die letz­ten paar Wo­chen, wäh­rend de­rer ich mei­ne Pro­mis­kui­tät aus­ge­lebt habe, ha­ben sehr gut ge­tan, ha­ben Spaß ge­macht und auf mein Selbst­ver­trau­en einen po­si­ti­ven Ein­druck hin­ter­las­sen. Ich ging da­von aus, dass ich ir­gend­wann eine Be­zie­hung mit ei­ner Prostituierten ein­ge­hen wür­de, aber ich dach­te nicht, dass die­se The­ma­tik be­reits in­ner­halb we­ni­ger Wo­chen ak­tu­ell wer­den wür­de. Ich bin ei­gent­lich nicht der Mei­nung, dass ich mich ge­nug aus­ge­lebt habe. Auf der an­de­ren Sei­te steht die Fra­ge: Wenn ich die­se Ge­le­gen­heit nicht wahr­neh­me, wür­de sich je wie­der eine sol­che prä­sen­tie­ren oder wür­de ich die­sen Schritt mein Le­ben lang be­reu­en? Eine Be­zie­hung lässt sich be­en­den, falls ich nicht glück­lich wer­de. Eine ver­pass­te Be­zie­hung lässt sich nicht nach­ho­len, und die bis­he­ri­ge Er­fah­rung zeigt, dass es Jah­re dau­ert, bis sich mir wie­der eine Ge­le­gen­heit an­bie­tet.

Für mei­ne mo­men­ta­ne, ne­ga­ti­ve Ge­fühl­sla­ge gibt es noch einen wei­te­ren Grund: Wenn ich mich für eine Frau in­ter­es­sie­re, d. h. wenn ich mich in sie ver­liebt habe, wen­de ich mich von ihr ab. Ich werde sehr ab­wei­send und zei­ge kein In­ter­es­se. Die Frau in­ter­pre­tiert dies so, dass ich kein In­ter­es­se an ihr habe, was auf eine Art ja auch stimmt. Als Re­sul­tat pas­siert ge­nau nichts – sie wen­det sich an­de­ren Män­nern zu, und ich blei­be al­lein. Dass eine Frau in ei­ner sol­chen Si­tua­ti­on ak­tiv wer­den und um mich wer­ben wür­de, habe ich noch nie er­lebt. In mei­ner jet­zi­gen Fir­ma gab es di­ver­se Frau­en, die mich teil­wei­se über Mo­na­te an­starr­ten. Kei­ner von ih­nen wäre es je in den Sinn ge­kom­men, mich auf ir­gend­ei­ne Art an­zu­spre­chen. Sie war­ten dar­auf, dass der Mann sie an­spricht, und wenn dies nicht pas­siert, su­chen sie sich einen an­de­ren Mann aus und war­ten dar­auf, dass die­ser sie an­spricht. Was für eine Stra­te­gie – fünf­zig Jah­re Eman­zi­pa­ti­on ver­ge­bens. Al­ler­dings scheint die­se Stra­te­gie für die meis­ten Frau­en auf­zu­ge­hen.
Wes­halb rea­gie­re ich ab­wei­send auf Frau­en, die mir ge­fal­len? Weil in mir bei ih­rem An­blick eine Welt zu­sam­men­bricht, denn ich weiß, dass ich auch die­se Frau nicht krie­gen wer­de. Dies ist na­tür­lich eine selbs­t­er­fül­len­de Pro­phe­zei­ung und so­mit im End­ef­fekt wahr. Tat­sa­che ist je­doch, dass ich in der Ver­gan­gen­heit oft ver­sucht habe, die Da­men, die mir ge­fie­len, ken­nen­zu­ler­nen. Als kon­takt­scheu­er Mensch, der nicht flirten kann, sah das dann meis­tens so aus, dass ich ih­nen eine E-Mail schrieb. Das hat ei­gent­lich nie zum Er­folg ge­führt. Selbst heu­te ver­su­che ich das noch etwa ein Mal pro Jahr, je­weils dann, wenn ich voll­kom­men ver­zwei­felt bin und mir eine »al­ler­letz­te« Chan­ce ge­ben will. Es funk­tio­niert auch heu­te noch nicht. Ich ler­ne nie Frau­en ken­nen. Ver­ei­ne sind nicht mein Ding, al­lein in eine Bar zu ge­hen auch nicht (ich krie­ge schon Angst­schweiß und kal­te Hän­de, wenn ich nur dar­an den­ke). Und auch sonst ler­ne ich nie je­man­den ken­nen. In mei­nem Be­ruf habe ich auch mit prak­tisch nie­man­dem Kon­takt. Mei­ne jah­re­lan­ge Ein­sam­keit hat dazu ge­führt, dass ich wü­tend und ver­bit­tert bin, denn ich bin ein sehr net­ter Mann, der sich seit sei­ner Ju­gend nur eine ein­zi­ge Per­son wünsch­te, die ihn liebt. Heu­te, mit neun­und­drei­ßig Jah­ren, hat sich die Er­kennt­nis ein­ge­stellt, dass ich nicht gut ge­nug für die mo­der­ne Frau – oder bes­ser: Schwei­ze­rin – bin. Ich ge­fal­le den Frau­en, kei­ne Fra­ge, aber dies al­lein führt nir­gend­wo hin. Ich bin der Be­weis da­für.
Wenn ich also eine neue Frau sehe, die mein Typ ist, wer­de ich wü­tend und ver­bit­tert, denn ich weiß, ich wer­de sie nicht krie­gen, was im End­ef­fekt stimmt, egal ob selbst ver­schul­det oder durch na­tür­li­che Un­fä­hig­keit. Da­her wen­de ich mich von ihr ab und gehe ihr wenn im­mer mög­lich aus dem Weg.

Alles deutet darauf hin, dass ge­nau dies nun auch mit Katy pas­siert. Ich habe ab­so­lut kei­nen Grund, an ih­rer Ehr­lich­keit zu zwei­feln. Sie will doch nur, dass ich ein paar wei­te­re Male zu ihr kom­me, be­vor sie mir – ei­nem wild­frem­den, da­her ge­lau­fe­nen Frei­er – ihre pri­va­te Te­le­fon­num­mer gibt. Dies ist völ­lig nor­mal. Ihre Si­gna­le wa­ren sehr stark, und ich glau­be nicht dar­an, dass al­les ge­spielt und ge­lo­gen war. Es war zu per­fekt. Es ist eine Sa­che, als Drei­und­zwan­zig­jäh­ri­ge Män­nern be­ruf­lich den Schwanz zu lut­schen. Eine her­vor­ra­gen­de Schau­spie­le­rin zu sein ist et­was völ­lig an­de­res, und das at­tes­tie­re ich ihr nicht. Ihre Freu­de, mich zu se­hen, war of­fen­sicht­lich und sehr groß. Al­les, was sie mir er­zähl­te, wirk­te sehr au­then­tisch und glaub­wür­dig. Ich habe kei­nen Grund, an ihr zu zwei­feln. Mein an­fäng­li­cher Plan war es tat­säch­lich, wenn im­mer mög­lich Katy aus­zu­wäh­len und mit ihr Sex zu ha­ben und zu ver­su­chen, ihr Herz für mich zu ge­win­nen. Ich glau­be dar­an, dass sie ge­nau dies auch will.
Aber ich schei­ne im Be­griff zu sein, dies al­les zu zer­stö­ren. Schon über­le­ge ich mir, ihr das nächs­te Mal ein Ul­ti­ma­tum zu stel­len: Ent­we­der sie gibt mir ihre Te­le­fon­num­mer oder ich wer­de sie nicht mehr be­su­chen. An ih­rer Stel­le wür­de ich mir ihre Num­mer un­ter sol­chen Um­stän­den eben­falls nicht ge­ben. Mei­ne mo­men­ta­ne, ne­ga­ti­ve Ein­stel­lung ist mein alt­be­kann­ter Selbst­zer­stö­rungs­me­cha­nis­mus, der sich ein­ge­schal­tet hat. Ich will wohl ein­fach die­se sich an­bah­nen­de Be­zie­hung sa­bo­tie­ren, da­mit ich spä­ter sa­gen kann: Seht ihr, nie­mand liebt mich, ich habe es schon im­mer ge­sagt.
Wes­halb kann ich nicht ein­fach mit­spie­len, ein­mal pro Wo­che zu ihr ge­hen, sie für Sex be­zah­len, wie ich das ur­sprüng­lich ge­plant hat­te, und da­bei mein Bes­tes tun, um einen gu­ten Ein­druck auf sie zu hin­ter­las­sen, da­mit sie mich auch pri­vat se­hen möch­te? Ich weiß, sie will es so. Was ist mein Pro­blem? Mei­ne Ver­bit­te­rung drückt durch. Ich will al­les oder nichts. Ich will sie nicht mehr für Sex be­zah­len. Ich will ein rich­ti­ges Date. Ich will gleichzeitig mit an­de­ren Prostituierten schla­fen. Ich will. Ich will. Ich will. Aber ei­gent­lich will ich gar nichts, denn ich bin ein Ver­lie­rer, der nie kriegt, was er will, weil er es auch gar nicht ver­dient hat.
Ja­wohl, dieses Tagebuch ent­wi­ckelt sich zum tie­fen Ein­blick in mei­ne See­le. Wenn sich mei­ne Be­zie­hung mit Katy po­si­tiv ent­wi­ckelt, wer­de ich hier dar­über be­rich­ten und dann wohl die »Nuttenreports« beenden. Wenn das mit Katy nicht funk­tio­niert, wer­de ich wie­der re­gel­mä­ßig mit an­de­ren Prostituierten schla­fen und wie ge­wohnt dar­über be­rich­ten. Mo­men­tan weiß ich nicht, wel­ches von bei­den ein­tre­ten wird. Ich wün­sche mir die Be­zie­hung mit Katy, aber lie­ber mor­gen als über­mor­gen, und mei­ne Un­ge­duld und Un­zu­frie­den­heit dro­hen, al­les zu zer­stö­ren. Dies be­las­tet mich sehr, und da ich mo­men­tan kei­nen Sex habe, we­der mit Katy noch mit sonst je­man­dem, bleibt mir nicht viel an­de­res üb­rig, als über mei­ne Ge­füh­le zu schreiben.
Wie­der im­po­tent
21. Juli 2012
Ga­bri­e­la ist eine drei­ßig­jäh­ri­ge, sehr at­trak­ti­ve Un­ga­rin mit blon­den, lan­gen Haa­ren und wun­der­schö­nen Au­gen. Ich be­such­te sie be­reits vor ei­nem Jahr ein­mal in Lisas Studio, und auch sie konn­te sich noch an mich er­in­nern. Ich be­gin­ne mich zu wun­dern, wievie­le Män­ner so eine Sexarbeiterin pro Jahr hat, dass sie sich alle noch an mich er­in­nern. Ich ging von hun­der­ten aus, schei­ne da­mit aber ein we­nig zu hoch zu lie­gen. Zwar war noch ein zwei­tes Mäd­chen an­we­send, das ich zu­vor noch nie be­sucht hat­te. Nor­ma­ler­wei­se be­vor­zu­ge ich ja die neu­en Mäd­chen, aber die­se hebe ich mir für später auf.
Auch Ga­bri­e­la schätz­te mich heu­te wie­der auf drei­ßig, wie dies alle Frau­en tun. Und auch sie war er­staunt, dass ich be­reits fast vier­zig bin. Sie sag­te, ich sähe sehr gut aus und sie wünsch­te sich, sie wür­de mit vier­zig auch noch so gut aus­se­hen. Ich unterschätz­te sie daraufhin absichtlich auf fünf­und­zwan­zig, wo­nach sie sich wie­der bes­ser fühl­te.
Vor ei­nem Jahr klapp­te der Sex mit Ga­bri­e­la nicht, denn da­mals war sie mein erster Versuch nach sehr langer Zeit, und ich be­fand mich in ei­ner per­ma­nen­ten, de­pres­si­ven Ona­nier­pha­se. Ich wies sie dar­auf hin, dass ich auch heu­te wie­der Schwierigkeiten hätte, dass ich aber noch vor zwei Wo­chen häu­fi­gen und er­folg­rei­chen Sex gehabt habe. Ich woll­te dies er­wäh­nen, da mich doch erst kürz­lich eine der Frauen wie­der frag­te, ob es an ihr gelegen habe, dass ich nicht gekommen sei. Ver­steht das: Sie wol­len einen gu­ten Job ma­chen, und wenn sich die Frau an­strengt und der Mann nicht hart wird, fragt sich die eine oder an­de­re, ob sie ihre Ar­beit nicht gut mache. Dies habe ich schon ein paar Mal er­lebt. Es sind al­le­samt lie­be Mäd­chen, die eine gute Ar­beit ma­chen, und sie sol­len sich we­gen mei­ner persönlichen Schwierigkeiten nicht schlecht füh­len.
Ich erzählte Ga­bri­e­la, dass es viel­leicht beim Oral­sex bleiben würde. Be­vor sie mir das (beim Qui­ckie lei­der selbst für Oral­sex ob­li­ga­to­ri­sche) Kon­dom über­zog, rieb sie ein we­nig ih­ren Kör­per an mei­nem. Mehr Ge­fühl gab es für CHF 100.- lei­der nicht, aber das er­war­te­te ich auch nicht. Dann stülp­te sie mir also das Kon­dom über, mein Schwanz zeig­te noch kei­ner­lei Re­gung. Ihr Fran­zö­sisch war dann für mei­nen Ge­schmack ein we­nig zu grob, ich spür­te einen ganz leich­ten Schmerz. Ich sag­te je­doch nichts zu ihr, denn es war ja nicht schlimm.
Gabriela ver­brach­te fast die ge­sam­te Zeit da­mit, mir den Schwanz zu lut­schen, aber es half nichts. Ich wur­de nie voll­stän­dig hart, und ich hat­te auch nicht den Ein­druck, dass ich in nütz­li­cher Frist zu ei­nem Or­gas­mus kom­men wür­de. Ich war kein biss­chen er­regt. Wäh­rend der letz­ten Mi­nu­te ku­schel­te sie sich noch ein we­nig an mich. Ich frag­te sie, ob ich ihr einen Kuss auf die Lip­pen drücken dürfe, und sie ließ es zu. Zärt­li­che Zun­gen­küs­se sind beim Qui­ckie ver­bo­ten, aber ge­gen ein paar lie­be­vol­le Schmat­zer, mit der ich ihr mei­ne Dank­bar­keit aus­drück­te, war nichts ein­zu­wen­den.
Ich ste­he wie­der dort, wo ich vor zwei Mo­na­ten war: In­ner­halb von nur ei­ner Wo­che habe ich mei­ne Po­tenz voll­stän­dig verloren. Da­mals ge­lang we­nigs­tens noch der Or­gas­mus per Oral­ver­kehr, selbst dies ist heu­te nicht mehr mög­lich. Vor knapp zwei Wo­chen war ich noch dau­er­geil und po­tent. Ich wer­de er­neut dar­an ar­bei­ten, dies zu än­dern.
Dieser Beitrag wurde als FSK18 eingestuft.
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Frau­en als Ware?
28. Juli 2012
Der kürz­lich auf Twit­ter ge­äu­ßer­te Vor­wurf, ich wür­de Frau­en wie eine Ware dar­stel­len, hat mich zu ei­nem neu­en Kapitel in­spi­riert. Dies ist ei­nes die­ser The­men, die man nicht mit 140 Zei­chen aus­rei­chend er­schla­gen kann.
Mei­ne große Ach­tung vor Pro­sti­tu­ier­ten ist gut do­ku­men­tiert. Ich ach­te die Mäd­chen nicht nur, ich lie­be sie. Sie sind mir ex­trem sym­pa­thisch, ich mag sie, ich un­ter­hal­te mich ger­ne mit ih­nen, ich in­ter­es­sie­re mich für sie. Ich möch­te, dass sie sich mit mir zu­sam­men wohlfüh­len.
Mir ist ge­ra­de nicht be­wusst, dass ich in ir­gend­ei­nem mei­ner Tweets Frau­en als Wa­re dar­ge­stellt hät­te. Ich habe nun zwar nicht mehr alle mei­ne Tweets durch­ge­se­hen; da ich aber mei­ne Ein­stel­lung Pro­sti­tu­ier­ten ge­gen­über sehr ge­nau ken­ne und die­se kon­se­quent ver­tre­te, hal­te ich dies für un­nö­tig.
Pro­sti­tu­ti­on ist ein Be­ruf, eine kos­ten­pflich­ti­ge Dienst­leis­tung. Die Mäd­chen er­brin­gen eine Dienst­leis­tung für den Kun­den. Der Kun­de be­zahlt sie da­für. Das Ziel die­ser Dienst­leis­tung ist es, dem Kun­den einen Or­gas­mus zu ver­schaf­fen und da­bei auf sei­ne Wün­sche und Vor­lie­ben ein­zu­ge­hen. Das Mäd­chen ent­schei­det da­bei je­doch sel­ber, ob es die­se Wün­sche um­set­zen möch­te oder nicht. Ver­schie­de­ne Mäd­chen er­brin­gen un­ter­schied­li­che Dienst­leis­tun­gen zu ei­nem un­ter­schied­li­chen Preis, den sie teil­wei­se sel­ber bestimmen. Sie ge­ben sich große Mühe, ihre Kun­den zu­frie­den­zu­stel­len. Man merkt ih­nen an, dass sie ihre Ar­beit sehr ernst neh­men. Es ist ih­nen wich­tig, dass der Kun­de zu­frie­den ist und wie­der kommt. Wenn sie es nicht schaf­fen, einen Mann zum Or­gas­mus zu brin­gen, fra­gen sie sich ge­le­gent­lich, ob es ihre Schuld war, ob sie ihre Ar­beit nicht gut ver­rich­tet ha­ben. Da ich be­kannt­lich mo­men­tan (und frü­her be­reits) un­ter ge­le­gent­li­chen Po­tenz­stö­run­gen lei­de, habe ich ein paar Mal er­lebt, dass sich die Mäd­chen er­kun­dig­ten, ob es an ih­nen ge­le­gen habe. Es ist mir sehr wich­tig, dass sie wis­sen, dass sie einen her­vor­ra­gen­den Job ge­macht ha­ben und dass es nicht an ih­nen liegt, denn ich möch­te nicht, dass sie sich schlecht füh­len.
Die Mäd­chen »ver­kau­fen« nicht ih­ren Kör­per. Ich kann ihn nicht mit nach Hau­se neh­men. Sie ver­mie­ten ihn auch nicht, denn ich kann mit ihm nicht anstellen, was ich will. Sie ver­kau­fen eine Dienst­leis­tung. Die Dienst­leis­tung be­steht aus Sex – meis­tens. Man kann die Mäd­chen auch da­für be­zah­len, um zu re­den oder zu­zu­hö­ren. Dies ist je­doch nicht das pri­märe Ziel. Ge­nau­so wie eine Mas­seu­se Geld ver­langt, um einen Kun­den durch Kör­per­kon­takt zum Wohl­füh­len zu brin­gen, tut dies auch eine Pro­sti­tu­ier­te, nur dass die­se da­bei an­de­re Mit­tel ein­setzt und »wei­ter« geht. (Falls nun je­mand dar­über ent­rüs­tet ist, dass ich Pro­sti­tu­ier­te mit Mas­seu­sen gleich­set­ze, wer­de ich es wohl nie schaf­fen, mei­nen Punkt ein­deu­tig zu ver­mit­teln. Aber ja, eine Pro­sti­tu­ier­te ist für mich nichts an­de­res als eine be­rufs­tä­ti­ge Frau im Dienstleistungssektor.)
Dies ist nicht nur mei­ne An­sicht; es ist auch die An­sicht der Mäd­chen, mit de­nen ich ver­keh­re. Wir müs­sen weg­kom­men von dem Vor­ur­teil, dass alle Pro­sti­tu­ier­ten ge­zwun­gen, aus­ge­beu­tet und ver­ge­wal­tigt wer­den; dass sie psy­chisch her­un­ter­ge­kom­me­ne, dro­gen­süch­ti­ge, ver­zwei­fel­te Frau­en in ar­ger Geld­not sind; dass sie ih­ren Job has­sen und ihn nur aus­üben, weil sie kei­ne an­de­re Wahl mehr ha­ben. Die­se An­sicht ver­tritt mei­nes Er­ach­tens nur, wer sich noch nie mit ei­ner Pro­sti­tu­ier­ten (in ei­nem ge­pfleg­ten Club oder Bor­dell) un­ter­hal­ten hat. Es sind Vor­ur­tei­le! Sie tref­fen auf kei­nes der über fünf­und­sech­zig Mäd­chen zu, de­ren Dienst­leis­tung ich bis­lang in An­spruch ge­nom­men habe.
Ich wer­de auf Twit­ter ge­le­gent­lich mit Vor­ur­tei­len kon­fron­tiert. Dies be­ginnt bei Leu­ten, die mich blockieren, ob­wohl ich noch nie in ir­gend­ei­ner Art und Wei­se mit ih­nen in­ter­a­giert habe. Der Name »Nut­ten­re­port« reicht be­reits aus. Sie ge­ben we­der mir noch sich sel­ber die Chan­ce zu be­wei­sen, dass eine Un­ter­hal­tung mit mir in­ter­essant oder so­gar wit­zig und un­ter­halt­sam sein kann. Dann geht es wei­ter über Leu­te, die mich mit Vor­wür­fen und Un­ter­stel­lun­gen kon­fron­tie­ren, sich sel­ber aber nie die Mühe genommen ha­ben, mei­ne lan­gen Ar­ti­kel zu le­sen, um zu über­prü­fen, ob ihre Un­ter­stel­lun­gen über­haupt zu­tref­fen. Mei­ne Ver­su­che, mei­nen Stand­punkt zu er­klä­ren, ver­puf­fen meist. Die Leu­te sind nicht be­reit, ihre vor­ge­fass­te Mei­nung zu über­den­ken.
Ich schät­ze, ich kann nie­man­den dazu zwin­gen, sich für ein be­stimm­tes The­ma zu in­ter­es­sie­ren. Wenn je­mand nicht über Pro­sti­tu­ti­on re­den möch­te – kein Pro­blem! Wenn er sich je­doch dazu äu­ßert oder gar mit Vor­ur­tei­len, Un­ter­stel­lun­gen und Vor­wür­fen um sich wirft, ist es nur an­ge­mes­sen, dass er sich mit mei­ner Mei­nung aus­ein­an­der­setzt, die auf sehr viel Er­fah­rung be­ruht, und sich über­legt, ob sei­ne ei­ge­ne An­sicht even­tu­ell auf falschen Vor­ur­tei­len be­ruht und fai­rer­wei­se über­dacht wer­den soll­te.
Mir ist be­wusst, dass ich in die­sen Artikeln und auf Twit­ter ge­le­gent­lich der­be Be­grif­fe wie »Nut­ten« oder »fi­cken« ver­wen­de. Was soll ich sa­gen – es ist ein Sex­tagebuch. Es be­schreibt, wie ich Sex mit Pro­sti­tu­ier­ten habe. Die­se Be­grif­fe sind ir­gend­wo halt auch an den In­halt und das Zielpublikum an­ge­passt. Trotz­dem soll­te beim Le­sen sehr schnell klar wer­den, dass die Be­schrei­bung des ei­gent­li­chen Akts nur einen klei­nen Teil ei­nes Ar­ti­kels aus­macht und vie­le Ar­ti­kel über­haupt kei­nen Sex bein­hal­ten. Die Be­grif­fe ge­hö­ren auch ir­gend­wo zur Rol­le, die ich ein­neh­me. Im ech­ten Le­ben bin ich ein In­ge­nieur, der die kos­ten­pflich­ti­ge Dienst­leis­tung ei­ner Pro­sti­tu­ier­ten in An­spruch nimmt. Im Blog bin ich Har­ry, der Nut­ten bumst. Dies ist kein Aus­druck von ge­rin­ger Wert­schät­zung, und die­ser und an­de­re mei­ner Ar­ti­kel soll­ten dies ge­nü­gend klar­stel­len.
Habt Re­spekt vor Pro­sti­tu­ier­ten! Sie sind ganz tol­le, lie­be, char­man­te, auf­ge­stell­te Mäd­chen, die ih­ren Job als Dienst­leis­tung betrachten, sich große Mühe ge­ben, emp­find­sam sind, ge­le­gent­lich Selbstzwei­fel ha­ben, Freu­de ver­spü­ren, manch­mal trau­rig sind, Sehn­süch­te ha­ben. Mit an­de­ren Wor­ten: Sie sind ganz nor­ma­le Men­schen.
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Pro­sti­tu­ti­on ist Aus­beu­tung
4. Au­gust 2012
Die Fra­ge »Warum sind Nut­ten so teu­er?« auf Twitter hat mich auf die Idee ge­bracht, die­ses The­ma et­was ver­tief­ter zu dis­ku­tie­ren.

Was kos­ten die Dienst­leis­tun­gen ei­ner Pro­sti­tu­ier­ten? Ich weiß nicht, was Prostituierte in Deutsch­land oder Thai­land kos­ten; ich woh­ne in der Schweiz und kann nur dar­über be­rich­ten. Ich weiß nicht, was die bil­ligs­te Stra­ßen­nut­te kos­tet, denn ich ver­keh­re nur in ge­pfleg­ten Clubs und Stu­di­os, wo die Zim­mer sau­ber und die Mäd­chen schön, lieb und ge­pflegt sind. Die »bran­chen­üb­li­chen« Prei­se für die­se Art der Dienst­leis­tung sind un­ge­fähr fol­gen­der­ma­ßen:

  • Qui­ckie (10–15 Min. Fran­zö­sisch und GV) = CHF 100.-
  • Hal­be Stun­de Voll­ser­vice = CHF 200.-
  • Gan­ze Stun­de Voll­ser­vice = CHF 300.- bis CHF 400.-

Ei­ni­ge Mäd­chen bie­ten »Zu­satz­diens­te« ge­gen Auf­preis an, wo­von ich je­doch nie Ge­brauch ma­che. Der Voll­ser­vice kann Fran­zö­sisch ohne Gum­mi oder Zun­gen­küs­se bein­hal­ten, muss er aber nicht. Dies ist ab­hän­gig von den Mäd­chen.
Sa­gen wir, ich be­nö­ti­ge im Mi­ni­mum zwei Mal pro Wo­che Sex und ver­zich­te da­bei aufs Küs­sen, be­schrän­ke mich also auf mei­ne ab­so­lu­ten Grund­be­dürf­nis­se, so ent­spricht dies CHF 800.- im Mo­nat. Dies ist eine ziem­lich hüb­sche Stan­ge Geld, um ein Grund­be­dürf­nis zu stil­len. Mei­ne letz­te Woh­nung kos­te­te we­ni­ger, stand mir je­doch wäh­rend drei­ßig Ta­gen im Mo­nat un­un­ter­bro­chen zur Ver­fü­gung. Ich bin in der glück­li­chen Lage, dass ich so viel Geld für Bordellbesuche aus­ge­ben kann, wäre je­doch auch nicht un­glück­lich dar­über, hät­te ich Ende Mo­nat die­sen Be­trag mehr auf dem Kon­to.

Be­trach­ten wir die an­de­re Sei­te: Was ver­dient ei­gent­lich eine Pro­sti­tu­ier­te? Ich be­sit­ze kei­ne wirk­lich ver­läss­li­chen Zah­len. Mir hat le­dig­lich ein­mal eine Pro­sti­tu­ier­te er­zählt, was sie ver­dient. Da sie da­mals sehr frei­zü­gig über ihr Le­ben und ihre Mo­ti­va­ti­on plau­der­te, habe ich kei­nen An­lass, dar­an zu zwei­feln. Es han­delt sich um die da­mals ein­und­zwan­zig­jäh­ri­ge Shei­la, eine dun­kel­häu­ti­ge Deut­sche mit Ab­itur und Wur­zeln in Flo­ri­da. Sie war mei­ne ach­te Prostituierte, also eine der al­ler­ers­ten, und das war im Jahr 1995. Sie ver­dien­te zwi­schen CHF 20 000.- und CHF 30 000.- im Mo­nat. Das ist kein schlech­ter Lohn für eine ein­und­zwan­zig­jäh­ri­ge Ab­itu­ri­en­tin, ins­be­son­de­re da ihr das Ab­itur für die­se Ar­beit nicht ein­mal et­was nütz­te.

Wes­halb sind Prostituierte so teu­er?

Mit der Preis­ge­stal­tung im Dienst­leis­tungs­sek­tor, wo ich den Be­ruf der Pro­sti­tu­ier­ten an­sied­le, ken­ne ich mich lei­der nicht aus. Da­her wage ich mich auf dün­nes Eis und stelle den Ver­gleich mit der Preis­ge­stal­tung von käuf­li­chen Wa­ren an. Wes­halb kos­tet ein Ar­ti­kel so viel, wie er kos­tet? Der mi­ni­ma­le Ver­kaufs­preis ei­nes Ar­ti­kels bein­hal­tet – ver­ein­facht gesagt – sämt­li­che Kos­ten, die zur Her­stel­lung und zum Ver­trieb be­sag­ten Ar­ti­kels an­fal­len, also Ma­te­ri­al, Ar­beit, In­fra­struk­tur, Mar­ke­ting und vie­les mehr. Kos­tet ein Ar­ti­kel im Ver­kauf we­ni­ger, als die Her­stel­lung kos­tet, ist das Pro­dukt de­fi­zi­tär. Dies kann sinn­voll sein, wenn er den Weg be­rei­tet für an­de­re zu ver­kau­fen­de Dienst­leis­tun­gen; der Ama­zon Kind­le und die XBox von Mi­cro­soft kom­men mir in den Sinn. Die Geräte werden absichtlich mit Verlust unter die Leute gebracht in der Hoffnung, dass anschließend der Gewinn mit Software, Büchern oder Zubehör erwirtschaftet wird. Im Nor­mall­fall muss je­des ein­zel­ne Pro­dukt je­doch mit Ge­winn ver­kauft wer­den. Dies be­schreibt al­ler­dings nur den mi­ni­ma­len Ver­kaufs­preis. Der rea­le Preis liegt im Nor­mal­fall hö­her. Um wie viel hö­her?

Eine Ware – oder in die­sem Fall auch eine Dienst­leis­tung – wird für den Preis ver­kauft, den der Kun­de zu zah­len be­reit ist. Un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Men­ge der Käu­fer pro Preis­punkt gibt es einen op­ti­ma­len Preis für je­den Ar­ti­kel. Ist der Preis zu nied­rig, wer­den zwar mehr Ar­ti­kel ver­kauft, aber der Ge­winn ist zu klein. Ist der Preis zu hoch, fin­den sich zwar im­mer noch Käu­fer und der Ge­winn pro Stück ist groß, aber es wer­den zu we­nig Ar­ti­kel ver­kauft. Das Ziel ist, das idea­le Gleich­ge­wicht zwi­schen An­zahl ver­kauf­ter Ar­ti­kel und Ge­winn pro Ar­ti­kel zu fin­den. Bei Ge­rä­ten von Ap­p­le brüs­kiert man sich dar­über, dass die ver­wen­de­ten Ma­te­ria­li­en viel güns­ti­ger sei­en als der Ver­kaufs­preis, und dass die Mar­ge bei über 40 % lie­ge. Bei Lu­xus­gü­tern spricht man da­von, dass man »für den Na­men« be­zahle. Die sim­ple Tat­sa­che ist, dass ein Ar­ti­kel zu dem Preis ver­kauft wer­den soll, wel­cher der vor­her be­schrie­be­nen Ba­lan­ce ent­spricht, un­ab­hän­gig vom ei­gent­li­chen Wert der Ma­te­ria­li­en oder der Dienst­leis­tung. Das Pro­dukt kos­tet so viel, wie der Kun­de be­reit ist zu be­zah­len. Al­les an­de­re ist schlech­te Preis­po­li­tik.

So ge­se­hen ist den Studiobe­trei­bern kein Vor­wurf zu ma­chen. Wir Män­ner sind be­reit, so viel Geld für die Mäd­chen aus­zu­ge­ben. Ich gebe deut­lich mehr als die mi­ni­ma­len CHF 800.- im Mo­nat für Sex aus. Wäre der Preis hö­her, müss­te ich zu­rück­ste­cken. Wäre er nied­ri­ger, wür­de ich öf­ter und län­ger ins Bor­dell ge­hen, denn der Fünfzehn-Minuten-Service ist nicht die Art von Dienst­leis­tung, die ich be­vor­zu­ge. Ich möch­te die Mäd­chen eben­falls ger­ne ver­wöh­nen und mit ih­nen plau­dern. Die üb­li­che Kli­en­tel die­ser Studios – ich spe­ku­lie­re – sind ei­ner­seits wohl Kun­den mit sehr ho­hem Ein­kom­men (ge­wis­se Kol­le­gen des Fi­nanz­sek­tors mit ho­hen Boni kom­men mir da­bei in den Sinn), an­de­rer­seits mög­li­cher­wei­se ver­hei­ra­te­te Män­ner, die sich ge­le­gent­lich einen Sei­ten­sprung er­lau­ben. Män­ner wie ich, die sich den re­gel­mä­ßi­gen, zwin­gend be­nö­tig­ten Sex mehr­mals wö­chent­lich aus­schließ­lich im Bor­dell ho­len und da­bei al­les Geld aus­ge­ben, das sie Ende Mo­nat üb­rig ha­ben, sind wahr­schein­lich eher die Aus­nah­me.

Aber ist es noch an­ge­mes­sen, wenn ein ein­und­zwan­zig­jäh­ri­ges Mäd­chen einen Job aus­übt, der zwar sehr an­stren­gend und for­dernd ist, ihr an­de­rer­seits aber si­cher­lich auch et­was Spaß bereitet, zu­min­dest mit dem einen oder an­de­ren Kun­den, und der nicht wirk­lich so schwer zu er­ler­nen ist und kei­ne Aus­bil­dung er­for­dert, und da­bei bis zu CHF 30 000.- im Mo­nat ver­dient? Ich ver­die­ne mit neun­und­drei­ßig Jah­ren nach fünf Jah­ren Gym­na­si­um, vier Jah­ren Hoch­schu­le und zwölf Jah­ren Be­rufs­er­fah­rung in ei­nem hoch­kom­ple­xen Job le­dig­lich ein Drit­tel da­von.

Pro­sti­tu­ti­on ist eine Lu­xus­dienst­leis­tung, die so viel kos­tet, weil die ver­mö­gen­de Kli­en­tel be­reit ist, so viel Geld da­für aus­zu­ge­ben. Die­se er­spart sich da­mit jede Men­ge Auf­wand, Är­ger und Ent­täu­schung und kom­pen­siert dies mit hö­he­ren Aus­ga­ben.
An­de­rer­seits ist Sex ein Grund­be­dürf­nis. Ein Zehn­tel der Schwei­zer hat kei­nen Sex, und bei ei­nem Teil da­von sorgt dies für Frus­tra­ti­on, Ver­bit­te­rung, De­pres­sio­nen und ei­ner grund­sätz­lich mas­siv ver­rin­ger­ten Le­bens­qua­li­tät. Ich bin froh, kom­me ich we­nigs­tens auf die­sem Weg zu Sex; aber wenn ich be­trach­te, was die­se Mäd­chen da­bei ver­die­nen, kom­me ich zum pro­vo­ka­ti­ven Schluss:

Pro­sti­tu­ti­on ist Aus­beu­tung – Aus­beu­tung des Man­nes.
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