VOM AUSSTERBEN DER WÖLFE - ein Statement zu Körperbehaarung
Wir haben vor einiger Zeit etwas in unserem Blog geschrieben und hoffen, es ist okay, die gordneten Gedanken hier zu teilen:
Wann hat es eigentlich damit angefangen, dass sich das Rasieren von Scham- und Achselhaaren als unverrückbare Norm durchgesetzt hat…?
Wahrscheinlich etwa zur selben Zeit, als sich auch der typische Berufswunsch von Gymnasiasten auf Lehrer reduzierte und das Lesen von Kinderbüchern im Erwachsenenalter von einer Schrulle zur echten literarischen Alternative erhoben wurde. Die Beibehaltung von Unisex-Kleidung (Jeans, T-Shirts und wattierte Allwetter-Jacken) vom Teenager bis ins Greisenalter spielt sicher auch in der gleichen Liga, und die einen nennen es Infantilisierung, während wir darin einfach einen Mangel an Phantasie und Neugier sehen.
Man will genau das, was man kennt – und um Gottes Willen nicht mehr als das.
Es gibt einem Sicherheit, wenn Körper einer Norm gehorchen, wenn sie unveränderlich und beständig sind und – das spielt dabei eine große Rolle – austauschbar. Der gleiche Grund, der die Masse zu McDonald’s oder in den Pauschalurlaub nach Mallorca treibt, treibt sie auch dazu, sich einheitlich glatt zu rasieren, sich pflegeleicht zu halten, Permanent-Make-Up dem täglichen Schminken vorzuziehen und sich unter der Sonnenbank eine gleichmäßige Bräune anzubacken, damit die Pickel und Unreinheiten nicht mehr auffallen.
Aber Moment… Es gibt doch so viele Wege, sich individuell zu gestalten, und jeder Mensch macht sich doch ständig Gedanken, wie er sein Styling erweitern kann, oder?
Klar, genauso, wie McDonald’s seine Saison-Saucen feilbietet und der Sommerhit zum Mitpfeifen aus dem letzten Jahr diesmal einer zum Mittanzen ist.
Aber was ist mit Piercings und Tätowierungen? Die hat doch nun wirklich nicht jeder!
Doch, die hat jeder! Zumindest seit sie aus dem Underground in den Mainstream gekippt sind und es nicht mehr von Innovation sondern von einer schlichten Entscheidung zeugt, sich neben dem Nagelstudio auch ins Piercing-Studio nebenan zu begeben, um bei der Gelegenheit auch gleich ein Gothic-Make-Up-Set und ein schickes SM-Halsband zu kaufen, um bei seinen Freunden am Samstagabend für durchschnittlich 45 Sekunden Staunen zu sorgen.
Das alles sind Dinge, die im großen Norm-Filter der kleinen Geister als akzeptabel und normal betrachtet werden.
Um das Thema der Überschrift endlich wieder aufzugreifen:
So eine schlichte und einfache Sache wie Körperbehaarung ist es heute, was solche Norm-Filter auf eine härtere Probe stellt als jede denkbare Art von Body-Modification oder sexueller Ausschweifung.
Ich bin sicher, wenn man bei der nächsten Orgie mit einer Dänischen Dogge, einem Zwerg mit Narrenkappe und Peitsche oder einem Fleischerhaken durch beide Wangen gebohrt auftauchen würde – man würde weit weniger Aufsehen erregen als mit unrasierten Achseln oder einem schlichten 70s Porn Busch zwischen den Beinen.
Dabei geht es gar nicht um Hirsutismus oder Fetischisierung von Haaren.
Auch geht es nicht um ein Hippie-haftes Laissez-Faire von natürlichem Look an Armen und Beinen.
Die Meinung, dass jeder, der auf Haare in intimen Bereichen steht, entweder eine Fixierung darauf habe oder aber keinerlei Wert auf Körperpflege lege, ist ein guter Weg, auf der Skala emotionaler Intelligenz ein gutes Stück in den unteren Bereich zu rutschen.
Wenn es heute wirklich so schwer geworden ist, sexuelle Reize zu verstehen, sofern sie einem nicht von der Erotik-Industrie verpackt und käuflich angeboten werden, dann wollen wir in ein paar gezielten Statements versuchen, es verständlich zu machen:
Es ist okay, wenn man auf glatt rasierte Körper steht. Der pädophile Zug dieser Präferenz ist vielleicht nicht ganz von der Hand zu weisen, aber wir schrieben ja schon eingangs, dass es in unseren Augen eher ein Zeichen von langweiliger Unreife ist.
Fakt ist jedenfalls, dass rasierte Haut selten das erfüllt, was man sich unter „glatt“ vorstellt, denn ein näherer Blick offenbart viel eher eine Landschaft, die in ihrer Mischform von Rötungen, Pickeln und Stoppeln an vulkanisches Wüstenland erinnert.
Nur jene, die mittels Epilation und Chemieeinsatz ihre Haut in einen wirklich haarlosen Zustand versetzt haben, beweisen also eine wirklich leidenschaftliche Neigung zu haarloser Glätte, mit der sie unseren Respekt gewinnen können.
Wie aber sieht es nun mit dem erotischen Kitzel solch epidermischen Designs aus?
Sicher, die Haut als solche ist ein empfindsames Organ, und eine glatte Oberfläche macht Berührungsreize spürbar, welche Haarwuchs dämpft oder verhindert.
Doch verhält es sich im Gegenzug auch so, dass ein Streicheln über und ein Kraulen durch Haar Nervenreize in die Haarwurzeln sendet, die einem kahlen Menschen verborgen bleiben müssen.
Jeder, dem schon einmal die Augenbrauen liebkost wurden, weiß, dass Härchen reizvolle Boten von unwiderstehlichen Signalen sind – und wäre kahle Haut wirklich der ultimative Kick, dann würden weit mehr Menschen eine Glatze bevorzugen als sich mit Frisuren zu beschäftigen.
Die wenigsten Standard-Rasierten werden sich erinnern, wie empfindlich Achselhaare sind und wie zart und intim es sich anfühlt, diese verletzliche Stelle des Körpers sanft zum ungeahnten Zentrum von Interesse zu machen.
Und zum Abschluss noch ein Faktor, der selten bewusst empfunden wird:
Rasur macht Körperstellen präsentabel und anständig.
Das nervt – wenn es um Lust geht!
Härchen gelten als natürliche Grenze des Tabus, und somit ist es weit aufregender, am Rande eines Bikinis oder eines Slips ein wenig Flaum als Vorboten von Intimität zu sehen.
Und der Anblick von Achselhaar macht selbst das Heben eines Arms zu einem Ereignis, bei dem man das Gefühl hat, unvermutet den Blick auf etwas Unanständiges… etwas Verbotenes gewährt zu bekommen.
Um wieviel aufregender ist dies – als zu wissen, dass die Haut, die man auch sonst am Körper sieht, sich schlicht und öde dort fortsetzt, wo der Verstand die Offenbarung von Mysterien ersehnt…
INDRA:
Ach, geliebter Konrad! Jede Stelle deines Körpers, an der ich je gerochen habe, und deren Duft ich je in mir aufnahm, erweckt Wonnegefühle verschiedenster Art in mir. Ganz zu schweigen von dem optischen Reiz, der mir sich bietet, wenn aus deinem oben aufgeknöpften Hemd dunkel hervorsprießende Brusthaare deine lupine Triebhaftigkeit offenbaren.
Mischt sich dieser Anblick aller hübschen Haarinseln deines Körpers erst mit deinem Schweiß, ergibt sich daraus eine pheromongeschwängerte Mixtur, die sofort und unausweichlich alle meine Sinne gleichermaßen in höchste Erregung versetzt.
Dich mit Haut und Haaren zu verschlingen, ist dann mein einziger Wunsch…
KONRAD:
Baby, ich liebe deinen vollen Busch, in den ich meine Finger wühlen kann wie in frisches Gras.
Zuzupacken und dich sanft mir entgegen zu ziehen, meinen Schwanz hinein zu versenken wie in ein Frühlingsnest und meine Spermatropfen darin glitzern zu sehen wie Eis an den zarten Zweigen in einem schwarzen Winterwald…