Antworten des lieben TE
******ool:
... BILD-Zeitungsniveau unterstellt...
Je nach Geschmack wird sicher auch das Niveau der Bild-Zeitung ganz unterschiedlich beurteilt werden. Tatsächlich aber scheint es maßgeblich die Bild gewesen sein, die den Begriff "sexeln" erstmalig einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machte, wie
SnowwhiteSecret nachvollziehbar ausgeführt hat. Es erscheint auch plausibel, denn die auflagenstärkste Zeitung Deutschlands verzichtet nicht nur komplett auf vulgäres Vokabular, sondern benutzt für den Sexualakt gerne Umschreibungen, die niemand anstößig findet.
Nett, das mit der scheinbaren Erfinderin. Für dich hat der Begriff also in erster Linie etwas Spielerisches. Heißt spielerisch hier vielleicht auch mit offenem Ausgang wie bei jedem Spiel?
*****lnd:
... hältst Du es für richtig, dass bestimmte Menschengruppen in die Pfanne gehauen werden, nur um den Ekel vor diesem Wort auszudrücken? ... kann man sich gut vorstellen, was der Wortgebraucher denkt. Oder vermuten ...
Wir sollten doch wissen, dass die genannten Gruppen reine Konstrukte in unseren Köpfen sind. Oder glaubst du, eine Gruppe deutscher fussballspielender Mallorca-Urlauber unterscheidet sich im Gebrauch des Wortes "sexeln" von einer vergleichbaren Gruppe Sylt-Urlauber? Mangels statistischer Untersuchungen bleiben da nur Hypothesen, die man auch als Vorurteile bezeichnen kann.
Natürlich sagen solche Aussagen dann mehr über den Verfasser und dessen Befindlichkeit hinsichtlich des Wortes "sexeln" aus, als über die so genannten Gruppen, die real eher nicht existieren. Es geht also mehr um das Verwenden allgemein verständlicher Bilder in unseren Köpfen, nicht um reale Gruppen. Mit Bildern lässt sich die eigene Meinung oft erst plastisch zum Ausdruck bringen.
Das absurde Zerrbild des Mallorca-Urlaubers, der sich fettwanstig gröhlend am Ballermann aus Plastikeimern besäuft und dabei die Bild-Zeitung zum Schutz über den Sonnenbrand legt, kennen wir alle. Und auch wenn wir ganz genau wissen, dass dieser Typ allenfalls zu einer verschwindend kleinen Minderheit zählt, so sehen wir ihn merkwürdigerweise meist als den "typischen deutschen Mallorca-Urlauber".
Wir sollten aber auch beachten und nicht vergessen: Der kritisierte Verfasser bezeichnet sich selbst als Mallorca-Urlauber und in seiner Selbsteinschätzung als tolerant. Kann man glauben oder nicht, aber es ist ebenso seine Aussage.
Es sollte also hier weder um sogenannte politcal correctness gehen, noch Verächtlichmachung untereinander noch um Abwertungen des vermeintlichen Weltbildes anderer.
Das individuelle Für und Wider zum Gebrauch oder zur Ablehnung des Wortes "sexeln" ist hier das Thema. Da darfs auch schon mal zur Sache gehen, schließlich ist es offensichtlich eine emotionale Thematik.
Besser wäre es, wenn Einlassungen künftig mit den Worten begännen: Ich verwende sexeln gerne/ungerne/gar nicht, weil... Oder: Ich lehne den Begriff ab, weil... Auf die Begründung könnte eine Gegenrede mit Respekt vor der anderen Meinung erfolgen.