"Sexeln" romantischer Slow-Sex?
Ein
Zwischenergebnis zeigt, dass die bisherigen Umfrageteilnehmer (n=41)
- 1. anscheinend alle das Wort "sexeln" kennen,
- 2.1. eine sehr große Mehrheit (ca 76%) verwendet das Wort "sexeln" jedoch nicht.
- 2.2. Ein Drittel dieser Nichtverwender lehnt das Wort sogar definitiv ab.
- 3.1. Die Verwender (24%) verstehen unter dem Begriff zum überwiegenden Teil "vollen Sex haben"
- 3.2. Dennoch scheint eine Unschärfe im Begriff "sexeln" zu liegen. Immerhin geben 20% aller Verwender an, darunter etwas anderes zu verstehen.
In den Postings und persönlichen Nachrichten lässt sich lesen, dass anscheinend nicht nur "sexeln", sondern alle Begriffe für das, was man sexuelle Aktivität einschließlich Sexualverkehr nennt, individuell sehr unterschiedlich, aber insgesamt emotional meist stark negativ besetzt sind.
Dabei scheint es eine sehr große Vielfalt zu geben, die möglicherweise mit Prägung durch die Eltern zu tun hat:
... wie ich das wort schmusen hasse....:)) das sagen die eltern immer wenn sie eigentlich sex meinen ... voll negativ besetzt!!
Für den Einen ist also schon "schmusen" ein diesbezügliches Unwort. Für den anderen ist "ficken" gleichbedeutend mit negativ besetztem "Rammeln" aus der Tierwelt.
Emotional positiver schneidet anscheinend immer der unbekanntere Begriff ab. In der Extremform am positivsten konnotiert ist derjenige Begriff, den sich beispielsweise ein Pärchen ganz privat erfindet.
Die "sexeln"-Befürworter und -User scheinen mehrheitlich der Meinung zu sein, dass alle anderen und bekannteren Begriffe den gesamten Liebesakt auf nur einen kalten mechanischen Vorgang reduzieren würden. Für die Befürworter bedeute zwar "sexeln" auch den Akt im engeren Sinne. Doch sie legen Wert darauf festzuhalten, dass das sexuelle Vorspiel und die Romantik in der Bedeutung des Begriffes definitiv eingeschlossen sei. Bemerkenswerterweise wurde jedoch die Alternative "Liebe machen", die möglicherweise auch gut beide Aspekte einschließen könnte, mit der Begründung abgelehnt, dass da dann doch ein zuviel an Gefühl enthalten sei.
Es könnte gut sein, dass bei aller Bedeutungsunschärfe mit "sexeln" mehrheitlich so etwas wie romantischer slow-Sex und zwar ohne Anwesenheit von tieferen Liebesgefühlen, gemeint ist.
Es ist angesichts der Postings stark zu vermuten, dass die Nicht-Nutzer dieses Begriffes ganz andere Assoziationen haben. Die sehr offene Frage ist, ob die Leser einer Datinganzeige unter "sexeln" nicht etwas ganz anderes verstehen als von den Verfassern gemeint. Man sollte sicherheitshalber nachfragen.