Die Frage ist doch eigentlich nur ob einer von beiden in einer Beziehung steckt.
Wenn nicht, wo ist das Problem?
Das Problem ist das Abhängigkeitsverhältnis.
Ein Chef hat die Macht, seine Angestellte zu entlassen. Ebenso jene, sie zu (be-)fördern und andere Mitarbeiter dabei zu benachteiligen.
Das ist natürlich attraktiv für die Angestellten. Sich mit ihm auf ein Techtelmechtel einzulassen, kann sich lohnen für die eigene Karriere. Es wäre nicht das erste Mal, dass jemand dieses Verhältnis dann zu seinem, meist ihrem Vorteil ausnutzt und nur dies das Ziel dieser Liaison ist.
Klappen kann es schon, aber jemand erwähnte es hier treffend, unter zwei Bedingungen, die von vorneherein klar und eindeutig dann feststehen, auch für sie:
• Das Berufliche bleibt außen vor, wenn man sich privat trifft
• Das Private bleibt außen vor am Arbeitsplatz
Sprich, dass man miteinander zusammen ist dann, hat definitiv und ohne Wenn und Aber keine Auswirkung aufs Berufsleben. Wenn sie z.B. nicht gut genug ist, feuert er sie trotzdem, wenn ihre Leistungen besser sind als die ihrer Kollegen, befördert er sie trotzdem. Sie erfährt weder Vor-, noch Nachteile durch diese Verbindung zu ihm. Das sollte sie vorher wissen. Und damit klar kommen, dass irgendwelche sexuellen Anzüglichkeiten am Arbeitsplatz von dem Moment an, da sich wirklich privat etwas entwickelt, sofort tabu sind.
Das alleine schon deswegen, weil man jener Frau dann jegliche Möglichkeit entzieht, irgendwann einmal vielleicht doch noch, beispielsweise wenn es doch nicht miteinander klappt und er sich wieder von ihr trennt, die Keule der sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz herauszuholen. Auch hier: Es wäre nicht das erste Mal, dass jemand aus verletztem Stolz dies anstrengt. Und damit durchkommt.
Und ich wiederhole mich: Er kann tun was er will, er sollte sich eben nur des Risikos bewusst sein. Ein Selbstgänger ist das nicht.