möchte ich die Frage stellen, ob jemand von euch für ein Date bereit ist, auch wenn der eigene Anforderungs-, Wunsch-, Vorlieben-, Anspruchs- und Erwartungskatalog nicht erfüllt ist?
Nein, wenn es gefühlt nicht passte habe ich mich
nie auf ein Date eingelassen. Ein gewisses Grundrauschen
musste da sein. Meine "Landkarte der Liebe" kenne ich persönlich sehr gut, sie ist aber weder mit Anforderungen oder Ansprüchen noch mit Erwartungen gefüllt. Wünsche und Vorlieben finden sich darin sehr wohl. Innerhalb dieser Wünsche und Vorlieben ist unendlich viel Platz.
Anders ausgedrückt: Mr. ZeeTee gab es auf meiner "Landkarte der Liebe", allerdings gesichtslos. Bevor wir uns kennen lernten hätte ich ihn äusserlich unmöglich beschreiben können oder wollen. Gewünscht hatte ich mir viele Gemeinsamkeiten, ohne mich festzulegen. Eine ähnliche Haltung zum Leben und ja auch zur Sexualität spielten ebenfalls mit. Als das Grundrauschen schon während dem ersten Date sehr deutlich war haben wir uns beide entschieden, weitere Dates folgen zu lassen.
Meine Frage zielt also auf den Mut, sich rückhaltlos und ungeschützt in Abgründe zu stürzen, um sich zu einer Uminterpretation der Welt und der eigenen Person zu zwingen - zielt aber auch auf die Halbwertszeit unserer Überzeugungen, Haltungen und lieb gewonnenen Gewohnheiten.
Meine "Landkarte des Lebens" verändert sich nicht durch
Zwang, den ich mir selbst auferlegen müsste. Deswegen würde ich mich selbst auch nie selbst zu einem Date zwingen, wenn mein Gefühl nicht stimmt. Radikal, rückhaltlos und ungeschützt durchs Leben marschieren entspricht nicht meiner Lebenshaltung, Mut kann hier schnell zur Leichtsinnigkeit ausarten.