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Das Thema Status in unserer Gesellschaft

Das Thema Status in unserer Gesellschaft
Guten Morgen zusammen!

Ich würde gerne über ein Thema reden, dass mich schon länger beschäftigt, bzw auch andere Meinungen dazu hören. Und zwar geht es um den Status jedes einzelnen und welche Rolle er in der Gesellschaft spielt.
Ich habe größtenteils das Gefühl, dass Menschen meistens auf ihre Ausbildung oder später ihren Job reduziert werden und man sich weniger auf den Menschen als ganzes konzentriert.
Lernt man z.B bei einer Party, Veranstaltung etc. jemanden kennen, folgt nach kurzem Smalltalk oft schnell die Frage "Und was machst du so?".
Ansich ist ja nichts verwerfliches dran, jedoch wird es problematisch, wenn man sich sofort ein Urteil über den Menschen bildet, sobald man seine Antwort gehört hat. Besonders jetzt in der Zeit der sozialen Medien im Internet scheint sich das verstärkt zu haben.

Meine Frage an euch:

  • Empfinde das nur ich so?

  • Übersehe ich vielleicht etwas?

  • Wie sind eure Erfahrungen und Beobachtungen dazu?

Lg
Nein,nein. Du merkst da schon was richtig. Der Mensch in unserer Gesellschaft wird oberflächlich erstmal über seinen Status definiert. Und entweder stellt er ihn gerade da,z.b. die Klamotten die er gersde trägt,aus welchem Fahrzeug er aussteigt etc... oder er muß dies in einem Gespräch dann festlegen.,

Ab da wird zumeist dann schon ein Urteil gebildet.Egal ob das nun den Menschen komplett umfasst oder nicht.

Erster wichtiger Punkt:was arbeitet man gerade. Und am besten ist es entweder extrem viel Arbeitszeit zu leisten,oder viel Einkommen bei weniger arbeit zu erhalten. Achtung--das ist meine subjektive Wahrnehmung. Die resultiert aus der Erfahrung,das ich immer sofort gefragt werde,wen ich jemanden treffe, was ich gerade momentan mache,was ich arbeite.

Hier bremse ich immer ein und antworte ob das jetzt tatsächlich die wichtigste Frage ist,die man mir stellen würde oder ob es Wichtigheres gibt. Z.b mich zu fragen ob ich gesund bin,Vater,Kinder etc und dann irgendwann die Arbeit betrachte.
Das dies so gehandhabt wird,schulden wir leider unserewr Gesellschaft,welche uns von kleinauf konditioniert hat ein Arbeitstier zu sein..denn wir leben ja in einer Leistungsgesellschaft. Mein Haus,meinAuto,mein Pferd.
Ziemlich spät erst realisieren die Menschen in ihrem Leben,das es tatsächlich wichtigeres gibt,als materielle Güter. Dinge die es für Geld nicht wirklich zu kaufe gibt. *nixweiss*
**e Mann
2.564 Beiträge
Besonders jetzt in der Zeit der sozialen Medien im Internet scheint sich das verstärkt zu haben.

Ich kommuniziere viel im Internet und muss fest stellen, dass ich von den Wenigsten weiß, was sie beruflich machen. Ich sehe also gerade im Netz eine Tendenz, sich erst einmal anhand des geschriebenen Wortes, der Bilder oder eingestellten Filmchen kennen zu lernen und nicht davon beeindrucken zu lassen, wie wer aus welchem Auto steigt, was er trägt oder eben beruflich macht.
****i2
11.693 Beiträge
JOY-Team 
Mein Eindruck ist auch, dass dieses Phänomen besonders im real-life existiert. Meine Vermutung ist, dass das mit den Profilen im Interrnet zu tun hat. Denn trifft man jemanden offline, hat man höchstens durch den Kleidungsstil einen Ansatzpunkt für Smalltalk. Will man darüber hinausgehn und nicht übers Wetter reden, ist es naheliegend, das zu fragen, worauf alle eine Antwort haben. Und da sehe ich keinen vielversprechenderen Ansatz, als Beruf und Hobbys.

Im Internet hingegen steht oft so viel im Profil der betroffenen Person, dass man dort ansetzen und Detailfragen stellen kann. Die Frage nach dem Beruf steht dann auch nicht mehr an erster Stelle.
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Es gibt
wenig, was wir unseren Gästen als unerwünscht vermitteln: Fragen nach dem Status, den persönlichen Dingen auch, gehören dazu. Wir finden, dass das bestenfalls interessant sein kann für den Aufbau einer Beziehung, aber auch da nicht ausschlaggebend sein darf. In intimen Dingen wie Liebe und Sex hat das Thema Schweigepflicht.

Statusfragen sind im gesellschaftlichen Leben von Belang. Und dazu wusste Bourdieu sehr viel mehr zu schreiben als ich. Mir sind sie auch da unwichtig. Ich habe nie nach Höherem gestrebt, weil "Höheres" auch mehr vom eigenen Leben an Einsatz abverlangt. Ich bin lieber bescheiden als Null glücklich als irgendwo als Chef oder Politiker im Stress getrieben unglücklich.
Wenn mich ein Mensch interessiert, will ich unbedingt wissen, was er arbeitet. Allerdings frage ich damit überhaupt nicht seinen Status ab, den messe ich sowieso irgendwie anders, als es die meisten tun. Mich interessiert, womit der andere die meiste Zeit seines Tages verbringt, ob es ihm Freude macht oder nervt, ob er gut ist in dem, was er tut. Mir ist wichtig zu erfahren, welchen Sinn ein anderer in seinem Tun sieht. Ob er ähnliche Dinge, wie ich, als sinnhaft erachtet.

Ein Bänker oder Finanzhoschi könnte z.B. einige Sympathiepunkte bei mir machen, wenn er sagen würde, dass er seinen Job hasst und auf der Suche nach etwas anderem ist. Außendienstler, die ihre Arbeit selbst als außerordentlich wichtig und wertvoll erachten und sich über die erreichten Zahlen definieren, kriegen Punktabzug. Mir ist ein Krankenpfleger oder Dachdecker allemal lieber, als einer, der seiner Arbeit im Management oder im Coachingbereich zu viel Bedeutung beimisst.

Überhaupt ist mir jeder supekt, der sich über seine Arbeit definiert. Der übermäßig viel arbeitet oder bei dem das Geldverdienen im Leben an oberster Stelle steht.
*******werg Mann
667 Beiträge
Die andere Seite...
... ist doch die Frage ob man sich für seinen "Status" schämen sollte?

Ich zum Beispiel war vor kurzem auf einem Junggesellenabschied. Wir waren mit 5 Leuten. 2 Stundierende, 2 Ingenieure und ich arbeite auf dem Lager.
Ich kannte nur den Junggesellen und da kam irgendwann natürlich die Frage auf "Was machst du so?"
Und da ich meinen Beruf liebe, weshalb ich ihn ja schließlich gelernt habe, habe ich gesagt was ich mache. Der berufliche Status hat bei uns einfach nix ausgemacht und wir hatten einen denkwürdigen Tag.

Die Schwierigkeiten zwischen dem Status des einen und des Anderen sind doch meist in den Köpfen. Und zwar dann wenn ich mit meinem eigenen Status unzufrieden bin oder mir denke wie toll ich durch meinen Status bin. Sprich wenn man sich über seinen Status definiert.
**e Mann
2.564 Beiträge
Ich beziehe mich noch einmal auf diesen Satz:

Besonders jetzt in der Zeit der sozialen Medien im Internet scheint sich das verstärkt zu haben.

Was gut sein kann, ist ein Phänomen, dass es im realen Leben weniger gibt. Trifft man sich auf einer Party, dann sind die Leute in der Regel schon gut vorsortiert. Da trifft kein Hartz-IV-Empfänger auf ein Vorstandsmitglied einer großen Firma.

Im Internet sieht das ganz anders aus. Da treffen Menschen aller Klassen und verschiedensten Bildungsniveaus aufeinander. Vielleicht ist es von daher für viele wichtig, vorzufühlen, ob man sozial kompatibel ist. Man kann das hier ja nicht mal eben am Erscheinungsbild des Menschen ablesen.

Ich mag das Durcheinander an Menschen, das es hier im JoyClub hat. Das macht die Menschen ein wenig gleicher und unabhängiger von ihren Statussymbolen.

Noch lieber wäre es mir allerdings, wir könnten die sozialen Unterschiede im realen Leben stärker abbauen.
@ pue

also mir ist auch mehr aufgefallen,das via moderne Medien gesellschaftlicher Status weniger thematisiert wird
Autoherumschrauben erfordert viel Wissen, komplexe Zusammenhänge erfassen und eine feinfühlige Ader, denn eine Wandlerölablassschraube am Automatikgetriebe braucht am Daimler nur wenige Nm Anziehkraft sonst hat man es übertrieben. Wie bei einer Frau ... viel Sensibilität und Feinfühligkeit.

Es wäre schön, wenn die Leute mehr Wissen vom Auto hätten, dem Auto, dem sie ihr Leben anvertrauen. Dann würden 90% weniger Autos und Reifen misshandelt.
*******ewin Frau
1.000 Beiträge
Mein Haus, mein Auto, meine Jacht...

Mir ist es völlig schnuppe, was jemand macht, welche Schulbildung er hat und wie viel Geld er verdient...

Wichtig ist, was er aus sich macht, ob er gebildet ist (und das hat nicht zwingend mit Schulbildung zu tun), wie er sich ausdrückt, wofür er sich interessiert...

Ich war mit Männern zusammen, die studiert hatten, mit welchen, die eine Ausbildung hatten, mit welchen, die nicht ansatzweise so viel verdient haben wir ich und welche, bei denen ich hätte nicht arbeiten müssen...

Sagt das irgendwas über den Menschen aus?

Für mich muss eine Begegnung auf Augenhöhe stattfinden und eine gleichberechtigte Beziehung möglich sein... alles andere ist mir völlig gleichgültig...

Und wenn mir jemand ständig erzählt, wie toll er ist und wie viel er verdient und was er sich alles gönnt...
... dann ergreife ich eher die Flucht...
Empfinde das nur ich so?

Es wird sicher auch Andere geben, die das so sehen.

Ich sehe darin erst einmal nichts verwerfliches, denn schließlich sind Beruf/Tätigkeit schon mal ein ganz gutes Indiz dafür, was der Andere gelernt hat, wo seine Interessen liegen und wie er sein Talent einbringen kann.

Und irgendwo muss man ja anfangen, selbst wenn man eigentlich nur Smalltalk will.

Übersehe ich vielleicht etwas?

Ich glaube, du übersiehst, dass Andere anders ticken könnten als du und dass eine Antwort auf eine Frage nicht automatisch ein abschließendes Urteil impliziert.
Ich sehe darin erst einmal nichts verwerfliches, denn schließlich sind Beruf/Tätigkeit schon mal ein ganz gutes Indiz dafür, was der Andere gelernt hat, wo seine Interessen liegen und wie er sein Talent einbringen kann.
Jepp.Das ist auch soweit okay.Und so erstmal von weitem betrachtet nachvollziehbar. Doch wie schnbell setzen bestimmte konditionierte Mechanismen ein,wo man beginnt einzuteilen.Auch bezüglich des Status. Fängt ja schon bei den Jüngsten an,die immer das neuste Smartphon bräuchten. Und weh du hast nicht dem Status entsprechend sowas vorzuweisen.


Später dann kann dies entsprechend auch per Job so passieren
Ich habe größtenteils das Gefühl, dass Menschen meistens auf ihre Ausbildung oder später ihren Job reduziert werden und man sich weniger auf den Menschen als ganzes konzentriert.
Und dann wird eben abgewogen ,wo man sich selbst mit seinem Job auf der Treppe der Gesellschaft entsprechend befindet. Hier wird nicht selten dann nach unten geschaut,aber auch nach oben. Und hier scheinen dann nur die Höhenunterschiede wichtig zu sein,und nicht der Mensch selber wie er eben nun mal ist.

Eigentlich schade,da man sich hier nicht selten mal irrt. Und wer kennt nicht den Ausspruch: DAS hätte ich ja nun von DEM/DER nur gar nicht erwartet. Und im Feld "DAS" ist vielfältiges einsetzbar *zwinker*
****an:
Und hier scheinen dann nur die Höhenunterschiede wichtig zu sein,und nicht der Mensch selber wie er eben nun mal ist.

Wer diese Höhenunterschiede braucht, tut das nur, um sich seines eigenen Standes sicher sein zu können. Und wer das für sich braucht, ist doch in Wirklichkeit die arme Wurst. Eigentlich ist es mir ganz recht, wenn sich jemand schnell durch Statusgelabere selbst outet. So kann ich einen Bogen um ihn machen.

Ich stelle mir alle Leute immer ohne ihren Job und ihren Besitz vor und frage mich, ob sie dann noch ihren Tag mit sinnvollen, freudebringenden Aktivitäten füllen könnten. Bei vielen sieht es sehr mau aus. So jemanden brauche ich nicht zum Freund.
"Was machst du so?"
Achtung, *ironie* on:
Wenn Frau die Frage bei einem Kennenlerndate stellt, ist es meist die unbewusste, aber seit den Zeiten von Homo Erectus genetisch tief verwurzelte Sorge um die gesicherte Aufzucht der Jungen. *ironie* off

Ich stelle die Frage selten, denn der augenblicklich ausgeübte Job sagt oft nur wenig über den Menschen aus. Andererseits habe ich es auch nicht nötig, denn eine kurze Konversation sagt mir meist recht früh, wess' Geistes Kind jemand ist. Für eine über die Begrüßung hinausgehende Kommunikation wünsche ich mir schon Menschen mit breiter Allgemeinbildung, hohem MUV und EQ. Dafür ist die formale Bildung zwar oft, aber nicht immer ausschlaggebend. Respekt habe ich vor solidem und gewachsenen Fachwissen, egal ob im handwerklichen oder wissenschaftlichen Bereich. Respekt zeige ich auch gegenüber Menschen, deren Vita zeigt, dass sie in der Lage sind, sich unter widrigsten Bedingungen zu behaupten oder sich aus Krisen zu befreien.

Besonders sympathisch sind mir auch Personen, die ohne Not auf überflüssigen Konsum oder Statussymbole verzichten können oder ihren eigenen Lebensstil individuell und frei von gesellschaftlichen Trends pflegen. Wenn ich recht überlege, sind es letztlich die klassischen Tugenden Klugheit, Besonnenheit, Gerechtigkeitssinn und Mut in ihren verschiedenen Ausprägungen, welche bei mir immer wieder Sympathie und Respekt hervorrufen.
*****one Frau
13.323 Beiträge
zitat aus hhtyp´s beitrag
...
Besonders sympathisch sind mir auch Personen, die ohne Not auf überflüssigen Konsum oder Statussymbole verzichten können oder ihren eigenen Lebensstil individuell und frei von gesellschaftlichen Trends pflegen. Wenn ich recht überlege, sind es letztlich die klassischen Tugenden Klugheit, Besonnenheit, Gerechtigkeitssinn und Mut in ihren verschiedenen Ausprägungen, welche bei mir immer wieder Sympathie und Respekt hervorrufen...

klasse aussage, die ich zu 100% unterstütze.
****he:
Eigentlich ist es mir ganz recht, wenn sich jemand schnell durch Statusgelabere selbst outet. So kann ich einen Bogen um ihn machen.
*ja* das seh ich genauso. es hat was praktisches an sich . Themenbezogen ist es so durchaus hilfreich.

Probleme ergeben sich allerdings auch. Auch gesellschaftlich. Nur das ist ja nicht Teil der Eingangsfrage hier.
*****ess Frau
18.519 Beiträge
Die Frage "Was machst du beruflich?" sehe ich, vor allem beim Date oder bei einem Telefonat, häufig als hilflosen Versuch an, ein Gesprächsthema zu finden, denn darüber kann jeder was sagen.

Ich selber mag diese Frage überhaupt nicht. Ich stelle sie normalerweise nie und möchte es auch nicht gefragt werden.

siehe
Homepage "Bitte lesen, bevor du mich anschreibst" von sin_less

Mich interessiert der Beruf und der soziale Status sowie das Einkommen erst mal überhaupt nicht.
Mich interessiert erst mal einzig und allein der Mensch, seine Interessen, seine Gedanken. Egal ob bei Freunden oder ob bei einem (potentiellen) Partner.
Meine bisherigen Sexpartner, feste Partner, Affären waren total verschieden: ein Fensterputzer, ein Student, ein Fernfahrer (der vorher Autoverkäufer war), ein Möbeltischler (der dann später selbstständiger A&V-Händler war), ein Arbeitsloser, ein Orthopädieschuhmacher, ein Außendienstmitarbeiter.
Obwohl ich selber Akademikerin bin, war ich fast nur mit Nichtakademikern zusammen, was aber keine Absicht, sondern eher Zufall war. Es hatte sich halt nicht ergeben. Vielleicht wird mein nächster Partner ein Arzt oder Sozialarbeiter, vielleicht Richter oder Bauingenieur, vielleicht aber auch Elektriker, Tierpfleger, Koch oder Altenpfleger sein. Keine Ahnung. Wo die Liebe halt hinfällt.

Ich selbst möchte gar nicht nach meinem Beruf beurteilt werden, zumal ich momentan sowieso nicht direkt in meinem studierten Beruf arbeite und auch früher schon phasenweise in ganz anderen Berufen tätig war. Was soll das schon über mich aussagen?
Wird mir diese Frage ziemlich am Anfang des Kennenlernens gestellt, fühle ich einen inneren Widerstand und frage, ob das wichtig für das (weitere) Kennenlernen ist. Meist wird es akzeptiert, dass ich darüber zunächst keine Auskunft geben möchte. Es gibt aber auch Männer, die einem unterstellen, dass man etwas verschweigen will und unehrlich ist und die den Kontakt dann abbrechen. Gut, dann ist das halt so. Dann weiß ich aber auch, dass ICH ihnen als Mensch nicht wichtig bin.

Es ist doch tatsächlich so, dass bestimmte Berufe bei manchen Menschen gewisse (positive oder negative) Assoziationen hervorrufen, sei es nun der Arzt, der Anwalt, der Lehrer, der Beamte oder der LKW-Fahrer, Bauarbeiter, Müllfahrer, Hilfsarbeiter (analog dazu die jeweils weiblichen Gegenstücke).

Und ich gebe zu, dass auch bei mir bestimmte Berufe erst mal negative Assoziationen hervorrufen: Beamter, Versicherungsvertreter, Banker, Vorstandsvorsitzender, Geschäftsführer.
Wobei es auch verschiedene Erfahrungen gibt – ich habe schon sowohl unsympathische, korrupte Geschäftsführer kennen gelernt, als auch durchaus sehr soziale und empathische.
Aber eigentlich kommt es doch immer auf den Charakter eines Menschen an. Es gibt bestimmt in jedem Berufszweig nette Leute aber auch "Arschlöcher".

****he:
Ein Bänker oder Finanzhoschi könnte z.B. einige Sympathiepunkte bei mir machen, wenn er sagen würde, dass er seinen Job hasst und auf der Suche nach etwas anderem ist. Außendienstler, die ihre Arbeit selbst als außerordentlich wichtig und wertvoll erachten und sich über die erreichten Zahlen definieren, kriegen Punktabzug. Mir ist ein Krankenpfleger oder Dachdecker allemal lieber, als einer, der seiner Arbeit im Management oder im Coachingbereich zu viel Bedeutung beimisst.
Genau das finde ich eben total vorurteilsbeladen und habe es auch schon von anderen gehört, dass Leute in bestimmen Berufen abgelehnt werden. Mein (ursprünglich studierter) Beruf gehört auch dazu. Menschen meines Berufszweiges werden auch häufig abgelehnt, vielleicht weil sie mit solchen Menschen schlechte Erfahrungen gemacht haben. Aber sagt denn mein Beruf etwas über MICH aus?

****he:
Eigentlich ist es mir ganz recht, wenn sich jemand schnell durch Statusgelabere selbst outet. So kann ich einen Bogen um ihn machen.
Da kann ich zustimmen.
Mir ist es total unangenehm, wenn ein Mann mit seinem Besitz oder Status protzt.
Kürzlich schrieb mich auf einer anderen Plattform ein Mann an und musste gleich in seiner ersten Mail erwähnen, dass er ein altes Rittergut gekauft und ausgebaut hat, darin noch zwei Wohnungen vermietet, dass er einen Hausmeister und eine Haushälterin hat und dass er erst kürzlich noch ein großes Büro angemietet und eingerichtet hat (inklusive Zweitwohnung).
Ich will so was gar nicht wissen, schon gar nicht in einer ersten Mail. Was will mir ein Mann damit sagen?
a) I have the money, I make the rules. ODER
b) Ich bin zwar hässlich und habe einen kleinen Johannes, aber ich habe Geld.
Suspekt sind mir auch große, teure Autos. Ich setze mich da ungern rein. Und noch unangenehmer/peinlicher ist es mir dann, wenn der Typ mit mir in seinem Auto mit 200 kmh über die Autobahn düsen muss und andere Autofahrer bedrängt, dass ich dann darin fast jedesmal vor Angst sterbe. Das kann er gerne alleine machen, aber ohne mich.
Überhaupt verabscheue ich Protzerei zutiefst. Für mich ist das einer der schlechtesten Eigenschaften eines Menschen. Geht gar nicht! Liegt aber vielleicht auch an meiner eigenen Bescheidenheit und an meinem Gerechtigkeitssinn. Ich finde es einfach völlig unfair, wenn jemand in seinem Job 100 Mal so viel verdient wie ein anderer, der genau so viele Stunden arbeitet, vielleicht sogar körperlich und psychisch viel mehr belastet ist!
Ich fürchte aber, ich werde zu meinen Lebzeiten die Abschaffung dieser Ungerechtigkeiten nicht mehr erleben. Da hilft auch kein Idealismus. Dafür leben wir ja (leider) im Kapitalismus, wo, wie der Name schon sagt, das Kapital, das Geld, die Macht regieren.

Sorry, dass es so lang geworden ist.
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Noch
eine kleine Korrektur: Beamter ist kein Beruf . Es gibt die verschiedenartigsten Beamten: Bürgermeister, Verwaltungsleute, Architekten, Lehrer, Polizisten, Minister, Professoren, Staatsanwälte, Fluglotsen usw. Richter haben wegen der notwendigen Unabhängigkeit einen Sonderstatus, sind letztlich aber auch Beamte.
**********tarii Mann
3.376 Beiträge
*****ess:
Die Frage "Was machst du beruflich?" sehe ich, vor allem beim Date oder bei einem Telefonat, häufig als hilflosen Versuch an, ein Gesprächsthema zu finden, denn darüber kann jeder was sagen.

Die berufliche Realität eines Menschen empfinde ich nicht zwingend "als hilflosen Versuch" um "ein Gesprächsthema" zu finden. Wenn ein Mensch über jene Sache erzählt, die ihn täglich 8 Std. (1/3 seiner Tageszeit) beschäftigt, ist das schon sehr aufschlussreich.

*****ess:
Aber eigentlich kommt es doch immer auf den Charakter eines Menschen an.

Wie sich jemand sein berufliches Umfeld gestaltet, es mit Leben füllt, seiner Berufung nach geht, oder sie total verleugnet, sagt schon etwas über diesen Menschen aus. Die Frage ist eher weniger was, als wie, er es macht. Wie ich einen Beruf beurteile, sagt mehr über mich, als über meinen Gesprächspartner aus.

In den späten 70ern, frühen 80er kann ich mich an einen langen Streik der Müllabfuhr erinnern... nicht schön! Klar gibt es Berufe, die - aus welchen Gründen auch immer - nur wegen dem Geld gemacht werden. Bei vielen Berufen gibt es aber Dinge, die einem nicht bewusst sind. Wenn mir da jemand mit Begeisterung erzählen kann, was für ihn an seinem Beruf toll ist... Dann finde ich das wertvoll.

*****ess:
Aber sagt denn mein Beruf etwas über MICH aus?

Er kann etwas über dein Leben und wie du die Welt siehst sagen. Ich finde das spannend.

DeltaSagittarii
*****ess Frau
18.519 Beiträge
*****lnd:
eine kleine Korrektur: Beamter ist kein Beruf

Das ist mir schon klar, das weiß ich.

Ich habe das mal auf einem anderen Portal, wo man seinen Beruf angeben konnte, gelesen. Da hat tatsächlich jemand als Beruf "Beamter" angegeben. Oder vielleicht hatte er es mir auch geschrieben, ich weiß es nicht mehr. Da habe ich genauso doof aus der Wäsche geguckt und ihn gefragt, was er denn meint, weil "Beamter" ja kein Ausbildungs- bzw. Studienberuf ist. (Jedenfalls habe ich noch nichts davon gehört, dass man Beamtentum studieren kann.) Ich denke mal, wer sich selbst diese "Berufsbezeichnung" gibt, wird wohl in der Verwaltung auf irgend einem Amt (Stadtverwaltung, Finanzamt, Grundbuchamt, ...) tätig sein. Vielleicht weiß er selber nicht so genau seine Tätigkeitsbezeichnung oder er denkt, dass der andere damit nichts anfangen kann.
Wäre er Richter oder Polizist gewesen, hätte er sich sicher nicht als bloßer Beamter bezeichnet.
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Inzwischen wurde
das Beamtentum kräftig geschrumpft, früher waren die bei der Post und bei der Bahn noch verbeamtet, dagegen gab es nur ganz wenige Bankbeamte, obwohl der Volksmund Banker lange so nannte. Meine Töchter mit zwei völlig verschiedenen Studien und Berufen sind beide Beamtinnen. Für die Bevölkerung ohne diesen Status ist das schwer zu durchblicken.

Wir halten das Thema Beruf von uns aus bei Treffen mit Gästen ganz raus. Wenn sie von sich aus sagen, was sie tun, ok, dann hindern wir sie nicht. Aber von uns dürfen sie nicht im Gegenzug erwarten, dass wir unsere Berufe nennen.

Aber wenn man jemand im Hinblick auf Beziehungsanbahnung kennenlernt, kann es nicht falsch sein, diese Information rechtzeitig zu bekommen. Es gibt Berufe, die nun mal jemand machen muss, aber nicht anderer Menschen Sache sind, zum Beispiel Kampfmittelbeseitiger, Tatortreiniger, Forensiker, Bestatter, auch Polizist.
**********tarii Mann
3.376 Beiträge
*****lnd:
Es gibt Berufe, die nun mal jemand machen muss, aber nicht anderer Menschen Sache sind, zum Beispiel Kampfmittelbeseitiger, Tatortreiniger, Forensiker, Bestatter, auch Polizist.

Hab schon viele kennengelernt, fdie Berufe haben, die jemand machen muss. Das waren meistens ganz normale Menschen, mit ganz normalen Einstellungen und manchmal spannenden Geschichten. Die haben sehr oft Partner, manchmal suchen sie auch noch, und ganz normale Wünsche und Bedürfnisse, wie du und ich.

Was sie machen sagt oft wenig über den Menschen, warum und wie viel mehr.

DeltaSagittarii
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Tut mir leid,
davon war meinerseits nicht die Rede, da stand nur, dass sie nicht Jedermanns Sache sind- und das dürfte kaum bestritten werden können. Und wenn nun mal jemand von diesem Beruf erfährt, ist es für mich verständlich, wenn er einen Rückzieher macht. Dass es andere Menschen gibt, die darin keinen Rückzugsgrund sehen, ist doch auch klar, meine ich.
*****ess:
Genau das finde ich eben total vorurteilsbeladen und habe es auch schon von anderen gehört, dass Leute in bestimmen Berufen abgelehnt werden.

Ich lehne niemanden wegen seines Berufes ab. Aber die Art, wie jemand seine Arbeit macht, welchen Sinn er darin sieht, wie er darüber spricht und denkt, das gibt mir eine Menge Hinweise darauf, wie der Mensch ist, wie sein Charakter ist. Diese Informationen sind für mich sehr wichtig, wenn ich an jemandem interessiert bin.

Andere fragen nach dem Sternzeichen, nach Lieblingsmusik, Lieblingsessen und Urlaubserlebnissen ... das wiederum interessiert mich nicht.

Meistens sind Gespräche über die Arbeit sehr schnell abgehakt. Das ist dann ein guter Hinweis darauf, dass der Mann sich selbst anscheinend nicht über seinen Beruf definiert, was mir immer am angenehmsten ist. Nicht selten zeigt sich aber auch, dass das Gegenüber schon beim Erzählen gern ein wenig Anerkennung von mir haben möchte. Mancher holt richtig aus und erzählt, was er in der letzten Woche alles so gerissen hat. Wahrscheinlich haben Chef und Kollegen das nicht genug gewürdgit, dass er das Lob jetzt bei mir sucht.

Ich habe auch schon einige Male erlebt, dass ich jemanden für ein dumpfbackiges Arschloch hielt, dann aber - als ich erfuhr, was er beruflich macht - ein ganz anderes, angenehmeres Bild bekam. Ganz besonders, wenn sich herausstellt, dass ein Mann im sozialen Bereich arbeitet (und zwar gerne), und nur am Wochenende mal den lauten Proll gibt. So oder andersrum geben mir Gespräche über die Arbeit eine Menge Eindrücke über den Menschen.
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