Ich habe meinen (Ex-)Partner, mit dem ich 2 Kinder habe, kennen gelernt, als ich 26 war und er 28.
Ich habe in der Beziehung immer mit Pille verhütet. Nach 2,5 Jahren (da war ich 28) wollte ich dann ein Kind. Wir waren lange genug zusammen, dass ich mir sicher war, das wir eine Familie werden könnten. Seine Meinung dazu? Er hatte keine. Sagte weder ja noch nein. Wollte sich einfach nicht festlegen.
Wir hatten vorher auch nie wirklich über das Thema Kinder gesprochen, genauso wenig wie Heiraten nie ein Thema war. Es lief einfach alles so vor sich hin, ohne große Planung für die nächsten 10, 20, ... Jahre. Es gab auch immer Höhen und Tiefen in unserer Beziehung.
Dass er sich nicht festlegen wollte/konnte, war aber sowieso typisch für ihn, in allen Belangen. Immer musste ich entscheiden, egal ob Urlaub oder was auch immer. Damit konnte er sich wunderbar der Verantwortung entziehen. Wenn nämlich etwas nicht gut lief, konnte er immer sagen, dass es ja MEIN Wunsch war bzw. dass ICH es so entschieden und festgelegt habe. (Ein Mann, der keine Entscheidungen treffen will, kann einen wirklich verrückt machen!).
Na jedenfalls, da ich keine Antwort auf meinen Kinderwunsch bekam, habe ich ihm mitgeteilt, dass ich die Pille weggelassen (es war also kein Unterjubeln). Er hätte dann immer noch die Möglichkeit gehabt, ein Kondom zu nehmen, wenn er wirklich absolut gegen Kinder gewesen wäre. Aber warum soll ich weiterhin die Pille nehmen, wenn ich ein Kind will und nicht weiß, ob er nicht vielleicht auch eins will (am Ende hätte er mir das vielleicht auch bloß vorgehalten)? Nach 4 Monaten war ich schwanger und er freute sich auch. Und noch größer war seine Freude, als unsere Tochter geboren wurde. (Er sagte kurz danach mal, dass die Geburt der schönste Augenblick für ihn bis dahin war).
Und ich war so glücklich, dass das erste Kind ein Mädchen war (da ich immer zwei Kinder wollte und eins davon unbedingt ein Mädchen sein sollte).
Als unsere Tochter 3 war, hatte ich den Wunsch auf ein zweites Kind. Den Altersabstand von drei Jahren fand ich immer ideal. Also wieder die Frage an meinen Partner und wieder nur Schulterzucken, dieses Mal aber mit Tendenz zur Ablehnung. Ich kündigte ihm wieder das Absetzen der Pille an. Er hätte wieder die Möglichkeit gehabt, mit Kondom zu verhüten, wenn er wirklich absolut kein zweites Kind haben wollte. Ca. ein halbes Jahr später war ich wieder schwanger. Seine Freude kam erst so richtig, als das Kind geboren wurde - ein Junge. Er liebt ihn total (mehr als unsere Tochter, was auch nicht zu übersehen ist; er kann halt mit Jungs mehr anfangen als mit Mädchen).
Trotzdem musste ich mir irgendwann mal den Vorwurf anhören, dass ich ja immer meinen Willen durchgesetzt hätte, auch beim Kinderkriegen.
Aber was macht man mit einem passiven Partner, der einfach keine Entscheidungen treffen und Verantwortung übernehmen will und sie immer anderen überlassen möchte?
(Die Trennung war dann nach 16 Jahren auch die logische Konsequenz für mich.)
Ich liebe meine Kinder und bereue meine Entscheidungen nicht!
Ich wollte immer zwei Kinder, entweder zwei Mädchen oder ein Mädchen und einen Jungen.
Ist alles wie gewünscht eingetreten. Vom Alter her passte es (ich war 29 bzw. 33 bei den Geburten) und auch der Altersabstand von 3,5 Jahren ist perfekt.
Was will man mehr?