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Sex mit Vergebenen: Tabu oder Kollateralschaden?

Ich versteh Deine Philosophie überhaupt nicht! Wenn sie Dir das gesagt hätte, hättest Du mit ihr keine Beziehung gewollt. Aber es einfach zu tun und dann um Absolution bitten und sie damit zu verletzen ist besser? *skeptisch*

Diese Aussage setzt doch voraus, dass man bereits vor der Beziehung einen Seitensprung plant.
Wer tut sowas?
***an Frau
10.907 Beiträge
https://www.joyclub.de/my/4034132.dreamstory.html

5. Ob sich jemand subjektiv "betrogen" fühlt ist eine sehr private Ansicht, ist aber kein Argument zu einer Wertung in einer Debatte und taugt schon gar nicht mehr in einer heutigen ethischen Debatte über Partnerschaftsformen und Verhaltensmustern. Und schon gar nicht, um ein Verhalten anderer Menschen als moralisch verwerflich oder unethisch zu bezeichnen..

Das ist das Totschlagargument der Befürworter fürs Fremdgehen.


Wenn der Partner betrügt dann geht es sehr wohl den anderen Partner etwas an. Denn ihm wird objetiv eine wichtige Information die die Grundlage einer Partnerschaft ausmacht entzogen.

Ach ja, die "offenen Beziehungen" müssen sich ja auch immer erklären wenns ums Fremdgehen geht. Ist überflüssig und nicht Thema

Und nochmals angemerkt, die moralischen Unterstellungen kommen nicht von denen die sich betrogen fühlen. Wird ihnen hier zu gerne suggeriert.
****ine Frau
4.642 Beiträge
*****XII:
Diese Aussage setzt doch voraus, dass man bereits vor der Beziehung einen Seitensprung plant.

Sehe ich nicht so. Aber man ist vielleicht nicht ganz realitätsfremd und weiß, dass sowas durchaus mal vorkommen könnte. Das setzt natürlich voraus, dass man lieben und verzeihen kann.
********blem Frau
7.188 Beiträge
Ihr Lieben,

ich danke Euch für die umfangreichen Betrachtungen rund um die im EP beschriebene Ausgangssituation.

Dennoch möchte ich nun bitten, den Fokus wieder auf die Ausgangsfrage

Wie handhabt ihr das? Sex mit Vergebenen: Tabu oder Kollateralschaden?

zu legen von weiteren ausufernden Einlassungen drumherum abzusehen. Vielen Dank!

Liebe Grüße,
Frau_EPunkt
JOY-Team
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Eine vergebene Frau die außerhalb ihrer Beziehung heimlich Sex sucht, ist für mich uninteressant und auch unerotisch, weil sie ihrem Partner gegenüber ihre eigenen Bedürfnisse nicht durchsetzen kann. Sie gibt ihm damit das Bestimmungsrecht darüber zu entscheiden, was ihr seiner Meinung nach gut tut oder nicht.

Eine Frau ist für mich dann erotisch und begehrenswert, wenn sie klar artikuliert, dass sie ihren Partner liebt und sich für ihn entscheiden hat, nur was ihre eigenen Bedürfnisse angeht, sie selber ganz allein darüber entscheidet und das sie ihrem Partner gegenüber, genau das auch so geklärt hat.

Moralische Gründe würden mich nicht davon abhalten. Eher geistig seelische Gründe, weil ich als Mann den Körper einer Frau nicht von ihrem Geist trennen kann und will. Wenn Sex, dann mit einer schönen Seele und nicht mit einer Frau, die nicht bei sich selbst ist.
****do Paar
126 Beiträge
Hmmm
Sex mit Vergebenen: Tabu oder Kollateralschaden?

Warum sollte es ein Schaden ergeben wenn man Sex mit jemanden hat der einen Lebenspartner
oder Lebenspartnerin hat? Dieser Theorie aus einer zweifelhaften Moralvorstellung können wir nicht zustimmen
von daher ist es für uns die Polyamor leben und lieben nichts besonderes wenn der andere Partner einen festen Lebenspartner hat und das ganz ohne das einer Schaden nimmt.

liebe Grüße

Mar_do
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Jemand, der einen festen Lebenspartner hat, ist nicht gleichzeitig vergeben. Das Vergebensein hat eine eigenständige Bedeutung. In Wirklichkeit kann sich niemand vergeben. Das ist nur ein Gedanke in den Köpfen von Menschen, die sich zum Großteil darüber wundern, warum sie das fühlen, was sie fühlen.

Die Theorie des Gedanken ist, sich selber an den anderen zu vergeben, damit er sich einem selber auch vergibt. Besitzünergreifend sozusagen. Die Motivation entsteht aus dem Sicherheitsbedürfnis, was auch in den allermeisten Fällen funktioniert. Denn beide geben sich damit gegenseitig die Macht, dass jeweils der andere über die eigenen Gefühle bestimmen kann. Das nennt man beim Schach ein Patt. Beide sind emotional und psychisch voneinander abhängig und damit kann sich keiner mehr so bewegen wie er will. Die Sicherheit ist somit gewährleistet.

Das Blöde ist nur, dass Sicherheit nunmal nicht darüber entscheidet, ob sich beide in ihrem zweier Beziehungskosmos auf Dauer auch alle ihre Bedürfnisse gegenseitig befriedigen können. Wenn sie das schaffen, dann ist es gut. Wenn nicht, dann haben beide ein Problem ... und nicht nur einer.

Jemand, der in einer Beziehung etwas für sich persönlich Wichtiges heimlich tut oder heimlich tun muss, hat doch ein Problem. Sein Partner hat dann auch ein Problem. Vielleicht weiß er das zu dem Zeitpunkt nur noch nicht.
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
sie wundern ...
Das ist nur ein Gedanke in den Köpfen von Menschen, die sich zum Großteil darüber wundern, warum sie das fühlen, was sie fühlen.

sich doch gar nicht, sondern erachten sie für natürlich bzw. zumindest unbeeinflußbar ... *zwinker*
****do Paar
126 Beiträge
lol

Jemand, der in einer Beziehung etwas für sich persönlich Wichtiges heimlich tut oder heimlich tun muss, hat doch ein Problem.
Das ist deine Annahme das er oder der andere dann oder damit ein Problem hat.
Du musst deine persönliche Ansicht nicht auf andere Anwenden ... die anderen haben damit oder dadurch vielleicht kein Problem womit du ein Problem hast oder ein Problem annimmst.


mfg

Mar_do
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Das ist deine Annahme das er oder der andere dann oder damit ein Problem hat.

Meine Annahme ist, dass jemand, der kein Problem hat, es nicht nötig hat, in dem Zusammenhang etwas heimlich zu tun.
Um mal auf die Ausgangsfragen des TE zurüch zu kommen:
ICH
• würde Sex mit Vergebenen nicht ausschließen
• hätte kein Problem mit einem evtl. Kollateralschaden, da das Problem in der Beziehung nicht ich bin, sondern dort zu suchen ist. Sei es nun mangelnde Kommunikation, Zurückweisung, Langeweile oder einfach das Ende einer Liebe.

Als selbst Vergebene weiß ich um die Vielschichtigkeit der Gründe, die letztlich alle den Vertrauensbruch nicht rechtfertigen.
Dass man eine Reise angetreten hat, ohne dem Partner die Chance zu geben, mitzufahren oder auszusteigen.
Ich kenne meine Gründe, es trotzdem zu tun.
********blem Frau
7.188 Beiträge
****_68:
Um mal auf die Ausgangsfragen des TE zurüch zu kommen:
ICH
• würde Sex mit Vergebenen nicht ausschließen
• hätte kein Problem mit einem evtl. Kollateralschaden, da das Problem in der Beziehung nicht ich bin, sondern dort zu suchen ist.

Ich sehe das ähnlich.

Tabu wäre für mich allerdings: jemanden von mir ausgehend bewusst zu verführen, der sich in einer festen Beziehung befindet. *nachdenk*
Ich kenne beiden Seiten, ich war schon eine Affäre sowie hatte ich selber welche.
Meine Erfahrung diesbezüglich ist, dass sich im Laufe der letzten 25 Jahre meine Meinung dazu gewandelt hat.
Früher wäre es ein Nogo gewesen mit einem gebundenen Mann eine Affäre anzufangen geschweige denn selber fremdzugehen.
Heute sehe ich völlig anders...
******aag Mann
92 Beiträge
...
Im Grunde geht es doch auch bei dem Thema um "survial of the fittest", evolutionsbiologisch einerseits sinnvoll, anderseits eben nicht. Es steht der Drang nach möglichst häufiger Weitergabe der eigenen Gene, gegen die genauso wichtige Sicherheit der optimalen Aufzucht der Nachkommen.

Sprich Männer werden naturgemäß eher an Teil A interessiert sein, während Frauen mehr zu Teil B neigen werden. Ausnahmen werden in beiden Fällen die Regel bestätigen.

Als nächstes kommt die eigene Sozialisation dazu, die eben hierzulande auf Monogamie geprägt ist. Dem entgegen steht aber die Möglichkeit, Kinder auch ohne Mutter/Vater aufzuziehen, sowie diverse Verhütungsmethoden.

Nächster Punkt wären religöse Überzeugungen, tradiertes Verhalten, etc.

Und last but not least, die Frage, ob ich meine eigene Ehe/Bindung riskiere, oder "nur" die des Sexualpartners.

Ich glaube, es gibt zu der Frage des TE kein Ja oder Nein, es ist eher so ähnlich wie Korruption und jeder hat seinen Preis, den er/sie zahlen müsste, bzw. den er/sie bereit wäre zu zahlen.
5. Ob sich jemand subjektiv "betrogen" fühlt ist eine sehr private Ansicht, ist aber kein Argument zu einer Wertung in einer Debatte und taugt schon gar nicht mehr in einer heutigen ethischen Debatte über Partnerschaftsformen und Verhaltensmustern. Und schon gar nicht, um ein Verhalten anderer Menschen als moralisch verwerflich oder unethisch zu bezeichnen..

Das ist das Totschlagargument der Befürworter fürs Fremdgehen.


Warum sollte das ein "Totschlagsargument der Befürworter fürs Fremdgehen" sein? Die Ebenen von (auch schmerzlichen) Empfindungen und einer allgemeinen Debatte über die Wertung von Verhaltensweisen ist selbst keine Rechtfertigung für irgendwas, könnte aber helfen, ein Beziehungsproblem ohne den moralisierenden Mist wesentlich besser zu verorten. Das würde auch die Diskussion hier wesentlich entspannen und tatsächlich vereinfachen, zumal diese Moralisierung vergangenen Gesellschaftsmodellen entstammen und deren Vermischung heute dann wirklich zu einer Art "Doppelmoral" führen.

Auch das "Für - mich - ist" das so und so - ist so etwas wie eine "neue Objektivität", die das eigene subjektive Empfinden unter der Hand mal ganz schnell zum Maßstab für andere machen möchte. Das mag in sehr persönlichen Bereich noch angehen (wird ohnehin meist überhört!), wird aber dann fatal, wenn Privatmeinungen plötzlich zu einer Norm werden sollen, an der andere und alle anderen Lebensentwürfe gemessen werden sollen. Das Problem dabei: Natürlich bin mein eigener Papst meines Lebens, aber die anderen sollen gefälligst brave Katholiken sein!
:::
Macht es doch mit wem ihr wollt.
Ist doch schliesslich eine Sache im beidseitigen Einverständnis. Wenn nicht seit ihr Opfer oder Täter eines Sexualdeliktes.
Nicht wundern wenn grosszügig mit dem Schwänzchen wedelt, das dürfen nur Hunde, mal ein blaues Auge oder schreiendes etwas dabei rauskommt.
Ansonsten habt Spass. Es sei jedem gegönnt.
******_nw Frau
383 Beiträge
*******ory:
... könnte aber helfen, ein Beziehungsproblem ohne den moralisierenden Mist wesentlich besser zu verorten. Das würde auch die Diskussion hier wesentlich entspannen und tatsächlich vereinfachen, zumal diese Moralisierung vergangenen Gesellschaftsmodellen entstammen und deren Vermischung heute dann wirklich zu einer Art "Doppelmoral" führen.

Wenn ein Paar, auch stillschweigend, sich gegenseitig zu Monogamie und Treue verpflichtet, und einer die Abmachung bricht, ist es völlig egal, was historisch so dazu geführt haben soll, was Kirche früher meinte, oder welche gesellschaftlichen Modelle grad auf dem Markt sind. Das ist ein Vertrauensbruch, zwischen zwei Menschen, und das ist schlimm, da es die Basis der Beziehung zerstört.

Und wenn man das "nicht so meinte" mit der Treue, die Beziehung schlecht war, es keinen Sex gab, dann hätte man sich trennen können.
****99:
Wenn ein Paar, auch stillschweigend, sich gegenseitig zu Monogamie und Treue verpflichtet, und einer die Abmachung bricht, ist es völlig egal, was historisch so dazu geführt haben soll, was Kirche früher meinte, oder welche gesellschaftlichen Modelle grad auf dem Markt sind.

Das ist richtig, Cat999.
Aber das ist eben das Problem des Paares, und nicht irgendwelcher Dritten, die hehre Schilder vor sich her tragen, auf denen steht, dass es immer so gewesen sei, so ist und so sein muss. Das Letztere lässt sich dann wesentlich leichter widerlegen als mit jenem Paar Lösungen zu finden, ihrem Problem beizukommen und ihnen wirksame Hilfe zu bieten. Schon gar nicht, wenn Moral mit Hilfe verwechselt wird. Diese Verwechselung oder mangelnde Unterscheidung ist auf weiten Strecken das Defizit des Threads von Beginn an der Diskussion, und darauf hinzuweisen, mehr als nötig.
********Lady Frau
4.694 Beiträge
Natürlich versuche auch ich nicht, jemanden der vergeben ist, zu verführen und partout zum Sex zu überreden. Da sage auch ich, dass es ein Tabu ist.

Der umgekehrte Fall: Jemand, der mich augenscheinlich sehr reizt, versucht, mich zu verführen. Ich glaube, da würde auch ich eher schwach werden, denn ich würde mich nicht für die Beziehung meines Sexualpartners verantwortlich fühlen. Beim besten Willen nicht.

Allerdings hier auf JOY fällt der Beziehungsstatus: Feste Beziehung" bei mir eindeutig durchs Raster. Das hat aber nicht unbedingt etwas mit meiner Barmherzigkeit zu tun, sondern damit, dass ich mir Stress mit dem festen Partner ersparen will. Ist also nur Eigenschutz.
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Wenn ein Paar, auch stillschweigend, sich gegenseitig zu Monogamie und Treue verpflichtet, und einer die Abmachung bricht, ist es völlig egal, was historisch so dazu geführt haben soll, was Kirche früher meinte, oder welche gesellschaftlichen Modelle grad auf dem Markt sind. Das ist ein Vertrauensbruch, zwischen zwei Menschen, und das ist schlimm, da es die Basis der Beziehung zerstört.

Wenn zwei Maschinen ein Paar werden wollen, sich gegenseitig zu Monogamie und Treue verpflichten und eine die Abmachung bricht, dann ist es schlimm. Da eine Fehlfunktion die Basis der Beziehung zerstört.

Hier geht es um Menschen. Der Vertrauensbruch beginnt schon bei der gegenseitigen Abmachung, sich zu Monogamie und Treue zu verpflichen. Weil Beides keine Verpflichtung ist und auch nicht sein kann, sondern eine tiefe innere Überzeugung die man Haltung nennt. Zwei Menschen die sich erst gegenseitig dazu verpflichten müssen, sind nicht in der Haltung, sondern im Verhalten. Verhalten bedeutet, dass die Mäuse auf den Tischen tanzen, wenn die Katze aus dem Haus ist.

Eine Frau die sich mir gegenüber zur Treue verpflichtet, macht sich in dem Moment für mich schon unglaubwürdig. Damit wäre das Vertrauen nicht mehr vorhanden. Nicht ihr gegenüber, sondern mir selbst gegenüber, jedoch auf sie bezogen. Und das schon von Anfang an, bevor ich mich auf sie eingelassen hätte, was ich dadurch bestimmt nicht mehr tue.

Kirche und gesellschaftliche Modelle hin oder her ...
Worum geht es hier eigentlich?
"Kollateralschaden", "Tatbestand", "Betrug"...

Worum geht es hier eigentlich?

Der TE hatte die Frage aufgeworfen, ob man Skrupel haben müsse, Sex mit "Vergebenen" zu haben.
Eigentlich eine sehr simpel zu beantwortende Frage: Es hängt schlicht davon ab, wie scharf man auf den "Vergebenen" ist und ob es einen selbst stört, dass es da noch einen Partner oder eine Partnerin gibt.
Punkt.

Was hier allerdings aus diesem Thema gemacht wird, ist quasi ein Schauprozess Pro/Conta Ehebruch.

Wir leben gottlob inzwischen in einer liberalen Gesellschaft, in der die persönliche Freiheit des Einzelnen einen höheren Schutz eingeräumt wird, als die kruden Verbote diverser religiöser Fanatiker - sogenannte "Christen" übrigens eingeschlossen. "Ehebruch" ist in dieser Gesellschaft kein "Tatbestand", weil inzwischen selbst der verknöchertste Staatsanwalt die Frage nach der ehelichen Treue als reine Privatangelegenheit bewertet.

Kurz gefasst: Fremdgehende Personen sind schlicht Menschen, die Sex mit anderen Menschen haben... und das ist deren Privatangelegenheit. Ob es "Gut" oder "schlecht" ist, sollte ausschließlich den Akteuren überlassen werden, die in aller Regel volljährig sind.

Und wer für sich aus welchen Gründen auch immer entscheidet, lieber einen Bogen um "Vergebene" zu machen: Prima! Du hast Deinen Standpunkt, den jeder respektieren sollte! Vielleicht akzeptierst Du auf der anderen Seite, dass nicht jeder Deiner Meinung sein muss?

Das würde in jedem Fall das Leben etwas entkrampfen! *zwinker*
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Vielleicht
sollte man einfach mal darüber nachdenken, was historisch dazu führte, dass man das romantisierte Ehebild schuf. Da ging es gar nicht um das Paar, sondern um die Familie. Es ging um den Schutz der Kinder. So war es auch zu erklären, dass Thronfolger von der Herrscherin geboren wurden, aber andere Kinder von Mätressen. Vieles ist heute daher absurd zu nennen, weil die Voraussetzungen im Zeitalter von Pillen, Spiralen, Kondomen gar nicht mehr gegeben sind.

Als ich junger Mann war galten noch einige Paragrafen, die Sex vor der Ehe, unter Gleichgeschlechtlichen, im elterlichen Haus verhindern sollten, Kranzgeld für das Auflösen einer Verlobung regelten. Noch 1966 stellte der BGH fest:
„Die Frau genügt ihren ehelichen Pflichten nicht schon damit, dass sie die Beiwohnung teilnahmslos geschehen lässt. Wenn es ihr infolge ihrer Veranlagung oder aus anderen Gründen (...) versagt bleibt, im ehelichen Verkehr Befriedigung zu finden, so fordert die Ehe von ihr doch eine Gewährung in ehelicher Zuneigung und Opferbereitschaft und verbietet es, Gleichgültigkeit oder Widerwillen zur Schau zu tragen. Denn erfahrungsgemäß vermag sich der Partner, der im ehelichen Verkehr seine natürliche und legitime Befriedigung sucht, auf die Dauer kaum jemals mit der bloßen Triebstillung zu begnügen, ohne davon berührt zu werden, was der andere dabei empfindet. (...) Deshalb muss der Partner, dem es nicht gelingt, Befriedigung im Verkehr zu finden, aber auch nicht, die Gewährung des Beischlafs als ein Opfer zu bejahen, das er den legitimen Wünschen des anderen um der Erhaltung der seelischen Gemeinschaft willen bringt, jedenfalls darauf verzichten, seine persönlichen Gefühle in verletzender Form auszusprechen.“

Irgendwie steckt das noch alles in vielen Köpfen scheinbar unausrottbar drin.
@fesselnd
Als Ergänzung:

Einerseits wirken Rollenklischees hier weiter, die ja auch heute noch gerne die "Familie" als Grundpfeiler der Gesellschaft mit dem Ehemann als Familienvorstand und der Ehefrau und ihren drei "K" postuliert. In diesem Klischee haben weder Fremdgehen noch Offene Beziehungen Platz, weil damit die Rollen durchbrochen werden.

Andererseits hat die sexuelle Liberalisierung zu einer tiefen Verunsicherung geführt: Die -schon damals illusorische - Gewissheit der Großeltern-Generation, ein ganzes Leben lang "treusorgende Ehegatten" zu sein ist heute angesichts der Scheidungsrate und der Millionen User, die sich auf diversen Dating-Seiten offenbar mit Erfolg rumtreiben, wie eine Seifenblase zerplatzt.

Eine befreundete Psychiaterin meinte einmal, dass ein erheblicher Anteil der Paartherapien schon alleine deshalb zwecklos seien, weil mindestens ein Partner Liebe mit Habgier und Partnerschaft mit einer All-Inklusiv-Sicherheit verweseln würde, bei der Zuneigung oft nach einer Art Kassenbuch erteilt wird. Liebt sie mich, liebe ich sie zurück... liebt sie mich nicht, treibe ich die Liebe notfalls ein. Selbst Hundebesitzer wären einsichtsvoller beim Training ihrer vierbeinigen Lieblinge gegenüber eifersüchtig auf die Liebe des Partners pochende Ehegatten. Denn den meisten Hundebesitzern könnte man schnell zeigen, dass es nichts bringt, Zuneigung erzwingen zu wollen. Der abgeleinte Vierbeiner kommt dann sicher nicht mehr zurück.

Eine sehr einfache Wahrheit, vor der überrachend viele Menschen allerdings Angst zu haben scheinen: Partnerschaft basiert nicht auf Zwang oder Pflicht sondern auf Zuneigung und Freiwilligkeit.

Woran diese Angst wohl liegen mag? *zwinker*
..
Nur weil man seinen Körper jemand anderes mal borgt und er sich daran vergibt, ist das doch kein Schaden für die Liebe zum festen Partner.

Die Werbung hat mir gesagt.
Hey du!! Guten Freunden vergibt man ein Küsschen, oder mal zwei.
Nimm zwei. Geben ist seeliger denn nehmen liebe Clubber!
....
Ich bin gerne dazu bereit die Rolle des Hausmannes zu übernehmen. Bügeln Kochen Flasche machen kein Problem. Wenn Frau sich im Job entfalten kann un dmöchte warum denn nicht. austoben aber bitte zuhause;)
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