Der Kick entsteht im Kopf
Da ich erst ein paar Tage „hier“ bin, kann natürlich sein, dass etwas Ähnliches schon gesagt wurde…
Ich habe solch eine Situation in meiner verflossenen Ehe erlebt.
Irgendwann war der Kick weg, der Alltag, das Umsorgen der Kinder und die täglichen Sorgen schliffen die Erotik so nach und nach bis nichts mehr da war.
Die Erkenntnis des Verlusts beim Erkennen ist erschreckend - aber leider auch kein Einzelfall.
Ich bin durch das Erlebte der Überzeugung, das Sex und Erotik im Kopf beginnt und auch endet. Sind da Blockaden, kann man diese auch nicht aufbrechen.
Das kann schlicht ein Sinken in Faulheit sein, das der Sex „normal“ ohne Aufregung wurde, irgendwas immer stört und und und…
Und dieser Frust beginnt leider fast immer, wenn Kinder kommen - so toll wie Kinder sind, aber häufig nicht ErlebnisErotikkompatibel für die Eltern.
Paarberatung hilft aus meiner eigenen Erfahrung und auch aus vielen Gesprächen mit Mitleidenden (Männer + Frauen) selten. Denn die Paarberatung kommt erst, wenn eine Vollbremsung nicht mehr reicht und es kracht gegen die Wand.
Inzwischen bin ich seit längerem glücklich geschieden (keine Ironie) und voila - da kam die Erotik wieder.
Mit meiner jetzigen Freundin - die ein ähnliches Erlebnis hatte - rede ich viel (!) und offen (!!!).
Dabei haben wir erkannt, was geht und was nicht.
Ein Ergebnis ist, dass wir in einer offenen Beziehung leben. Und uns auch diese Erlebnisse erzählen. Offen heißt aber auch, dass wir offen füreinander sind. Ineinander rein horchen, sich für neue Dinge bereit zeigen.
Der Reiz des Unbekannten und was vielleicht noch alles in Zukunft gehen kann treibt dabei die Erotik - und das fehlt in der Regel in langen Partnerschaften oder geht dort schleichend verloren. Die Flammen wieder zu entzünden, ist dabei wohl fast unmöglich.
Eigentlich eine frustrierende Erkenntnis.