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Wie definiert Ihr Grenze und Tabu?

*******iron Mann
9.109 Beiträge
JOY-Angels 
Also für mich ist eine Grenze etwas was ich kathegorisch nicht zwingend ablehnen würde.
Ich stehe überhaubt nicht auf SM. Aber anhand dessen kann man eine Grenze gut darstellen.
So kann es sehr gut sein das ein " klaps" mit einer Peitsche wohligen schmerz auslöst der dann aber nach einer Weile ehr fade rüber kommt und dann durch aus ein wohl dosierte Steigerung erfahren darf.
Wohingegen ich von mir ganzklar sagen kann das Sekt und Kavia spiele für mich ein absolutes Tabu sind und ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen das ich daran jemals gefallen finden würde. Schon der Gedanke daran eckel mich an. *wuerg*
*******e_bw Mann
15 Beiträge
@fesselnd :
Nach deiner Definition gäbe es in einer aufgeklärten (im philosophischen Sinne) Gesellschaft kein Tabu. Nicht ein einziges.
Denn:
Damit verbietet sich jede Diskussion über als Tabu benannte Dinge, ungeachtet dessen, dass sich später herausstellen könnte, dass sie nie Tabu waren.
ist dann ein Problem. Es ist essentiell Dinge zu hinterfragen und zu Diskutieren. Alles. Ohne jegliche Tabus. Warum?
a) Wenn sich rausstellt, dass sie nie Tabu waren bzw. zu unrecht Tabu kann man den Fehler korrigieren und damit die Gesellschaft ein Stückchen weiter entwickeln.
b) Wenn man nach der Diskussion zum Schluss kommt das man da weiterhin die Pfoten von lassen soll, bekommt das Verbot Gewicht! Es ist begründet und erhält somit Akzeptanz auch unter neuen Aspekten und Umständen. Wenn man dies unterlässt, unterwirft man sich in die selbstverschuldete Unmündigkeit und das Verbot/Tabu wird evtl. zum Symbol für ein repressives System aus (unhinterfragbaren) Tabus und Dogmen. Dies provoziert den Tabubruch als Akt der Befreiung mit all den schlechten Konsequenzen die entstehen. Konsequenzen die man nicht absehen konnte, weil ein unreflektiertes, undiskutiertes Tabu zwar berechtigt verboten war aber nicht verstanden!

Damit sind wir bei Tabus die hinterfragbar sind (und nach deiner Definition eben keine "echten Tabus" sind). Und FrankenFessler hat ja schon gut beschrieben wie Tabus (und Spache) sich mit der Zeit verschieben. Denk doch einfach mal nach was in deiner Kindheit bzw. Jugend so alles als absolut Tabu galt und unmöglich (öffentlich) diskutiert werden konnte. Mit 71 Jahren hast du ja schon einige Auf und Abs in unserer Gesellschaft miterlebt - von dem Geschehen in anderen Kulturen ganz zu schweigen. *zwinker*

PS: Du bringst hier immer wieder ins Spiel, dass Tabus zu hinterfragen ein Taschenspielertrick für zB. Metakonsens ist. Nein, ist es nicht! Metakonsens bedeutet dem sub (temporär) das Recht zu entziehen ein Spiel zu beenden. Das ist ein ganz, ganz anderes Paar Schuhe als wenn ein sub sich entscheidet nach reichlich Reflexion und persönlicher Entwicklung an etwas ranzutrauen das zuvor nichtmal mit Samthandschuhen angefasst werden durfte. Eben das, was hier üblicherweise als Tabu definiert wird und dann zu einer Grenze runtergestuft wird (aus eigener, mündiger Entscheidung) und immernoch mit der Option die Reissleine zu ziehen wenn man merkt es geht doch nicht.
********chaf Mann
7.939 Beiträge
JOY-Angels 
Das Tabu "Mord" ist ein gutes Beispiel, fesselnd. Denn noch gar nicht so lange wurde aus etwas, das gesetzlich "Mord" genannt wurde, "Töten auf Verlangen" und ist einem juristischen Mord nicht mehr gleichgestellt. Selbst ein solches Tabu ist bereits unter bestimmten Umständen gefallen.

Tabus sehe ich, genauso wie Grenzen, lediglich als Momentaufnahmen. Sie sind zwar beständiger als Grenzen, die täglich verschoben werden können, aber wenn ich das Beispiel AKW nenne, sehe ich da eher eines, das mal aktiv war, das Innere aber immer noch viel zu verstrahlt ist, als dass es einen nicht sofort zerstören würde.

Im Lauf der Zeit, vielleicht auch im Lauf vieler Jahre erst, kann aber ja im äußersten Raum dieser Hülle ja vielleicht die Strahlenbelastung doch so weit zurückgegangen sein, dass man dort eintreten kann. Immer noch mit großer Vorsicht, ganz unvorbelastet ist auch dieser Raum nicht, aber immerhin vorsichtig betretbar.

Wichtig dabei: Ein Tabu hat immer einen Grund. Den soll, den muss Dom auch ausnahmslos kennen. Ein "mag ich nicht" kann es nicht sein, das genügt für ein Tabu nicht. Tabus sind Tabus aus Erfahrung, nicht aus Unwissenheit. Dabei kann "Erfahrung" auch ein Gedanke sein, z.B. ein spontanes Ekelgefühl, sobald man nur daran denkt.
Nun kann dieses Ekelgefühl ja irgendwann doch weg sein. Es können ja auch Phobien im Lauf des Lebens fort gehen. Meine Schwester beispielsweise hatte eine große Phobie vor Spinnen, die ist inzwischen weg. Sicher würde ich jetzt immer noch nicht über ihrem Kopf eine Horde von Kreuzspinnen ausschütten *floet*, aber wenn sie irgendwo eine sieht, muss diese nicht gleich getötet werden, sie und die Spinne dürfen sich inzwischen in einem Raum aufhalten, ohne dass sich alle ihre Sinne nur um diese drehen.

Ein Tabu bleibt auch später ein ehemaliges Tabu. "Irgend eine" Vorliebe bleibt es nie. Es gab mal einen Grund dafür, und es ward als Tabu gesetzt, um die Person, für die eines war, zu schützen.
Diesen Schutz kann nur Sub aufheben. Niemals Top.

Omphales Vorgehen halte ich auch für ziemlich gefährlich. Da glaube ich auch nicht so recht, dass dies Tabus sein sollen, wenn sie an diesen mal so eben kratzen darf. Wenn Ohrfeigen ein Tabu sind, dann ist auch eine sanfte Ohrfeige mit zwei Fingern schon ein Tanz auf der Rasierklinge. Das Risiko ist nicht klein. Ich sehe da eher Grenzen, die sich in der Nähe eines Tabus befinden (sozusagen im Vorraum des AKW, schon ganz leicht verstrahlt).

Wenn mir jedenfalls, obwohl ich es als Tabu explizit nannte, jedenfalls "nur leicht" am Hals die Luft abdrücken wollte, um mir zu zeigen, dass das ja "gar nicht so schlimm" sei, diese Person würde ich nie wieder an meinen Hals lassen. Und auch an sonst nichts mehr. *nein* Denn wenn es in dem Fall keine Panikattacke meinerseits gäbe, wäre dann pures Glück.

Genauso verhält sich meine aktive Seite: Wenn mir jemand sagt, dass Augenbinden tabu sind, weil sie zu Panik neigt, wenn sie nichts sieht, kann ich mich doch nicht hinstellen und sagen "ach du, mir kannst du vertrauen, dir wird schon nichts passieren" und eine anlegen. Die Ohrfeige (weiter oben von irgendwem ja auch als Tabu genannt ... *zwinker* ) daraufhin hätte ich dann wohl verdient. *ja*
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Wenn
man wie ich im Dialog mit der Seele steht, lernt man sehr schnell, was diese als Tabu sieht- und sie entzieht rigoros und unmittelbar das Vertrauen dem, der ihr nicht den Respekt erweist, ihre Tabus zu wahren. Leider kann sie sich bei anderen Menschen nur mittelbar verständlich machen. Das Wischiwaschi im Sprachgebrauch frei nach Pippi Langstrumpf-Prinzip ( Ich mach mir die Welt widdewidde wie sie mir gefällt) kann auf ein Wort wie Tabu nicht angewendet werden, denn darüber steht nicht im Duden, dass es einen enormen Bedeutungswandel erfahren habe.

Warum kann man es nicht im Sinne der Fragestellung als Hilfe zur Differenzierung gesehen werden, was es für mich eindeutig ist? Von einem Tabu hat man sich fern zu halten. Ich hatte das nur eingeschränkt, weil eben manche das Wort Tabu und Grenze ständig in einen Topf werfen und kräftig rühren, so dass sich dann manches Tabu später als Grenze entpuppt. Weichspüler gehören wenn überhaupt in die Waschmaschine, nicht in die Sprache.
**********urple Paar
7.733 Beiträge
Begriffsdefinitionen sind für ...
... die Verständigung der Menschen untereinander wichtig. Insbesondere wenn es um Gesamtgesellschafliche Normen und Festlegungen geht sollten alle die gleiche sprache sprechen und verstehen. Daher ist es sicher wichtig, auch das Wörtchen "Tabu" bis ins kleinte Detail zu beleuchten wenn es um Völkerverständigung und Gesetzgebung geht.

In einer Diskussion kann man sich aber auch wunderbar an der Botschaft des gesagten oder Geschriebenen orientieren. Jeder geschrieben Satz besteht aus mehr als einem Wort und manche Menschen versuchen einfach die Intention des Schreibers aus dieser Ansammlung von Wörtern zu erkennen und entsprechend etwas zum eigentlichen Thema beizutragen.
Andere wiederum zerpflücken jede Aussage bist zur Unleserlichkeit und haben am Ende weder verstanden was der Schreiber damit eigentlich sagen wollte, noch sind sie in der Lage irgendewelche Antworten beizusteuern ausser völlig sinnfreien Allgemeinaussagen wie dieser hier *zwinker* !

Ich lerne hier, dass das Wörtchen "Tabu" umgangssprachlich doch sehr unterschiedlich gedeutet und verstanden werden kann, stelle mich entsprechend darauf ein und versuche die Bedeutung für den jeweiligen Schreiber herauszulesen damit ich die eigentliche Botschaft ungeachtet meiner eigenen Definition verstehen kann.


LG BoP (m)

[Off Topic]
*******ands Mann
8 Beiträge
Grenze und Tabu
Grenze..ich stecke ein Gebiet gleich ab und definiere so den Bewegungsraum.Bei einem Tabu setze ich einen Punkt welcher nicht ,oder auch nur mit absoluter Zustimmung überschritten werden darf.
Ich der Ansicht das sexuelle Erfüllung eine Art Puzzle-Spiel sein sollte.
Jeder Beteiligte legt seine Teile offen auf den Tisch.Tabus,in diesem Fall z.B. schwarze Teile,legen wir einfach mal per Seite.
Wie bei einem realen Puzzle wird doch nun versucht Teile aneinander zu fügen und mit der Zeit entsteht ein Bild.Nur,welche Außmaße das Bild einmal haben soll ist uns nicht bekannt,dies ist das Salz in der Suppe,es macht die Würze aus.Und wer weis,vieleicht passt ja doch mal ein schwarzel Teil gerade bei einem bestimmten Punkt und macht dann das Besondere aus.
Sexualle Fatasie und Spielmöglichkeiten haben soviele Facetten damit sollte es doch möglich sein ein erfü(h)lltes Sexualleben genießen zu können.
So stelle ich mal zwischen die Worte Grenze und Tabu das Wort "Experimentieren"
******uja Frau
6.956 Beiträge
Für einen Taschenspielertrick halte ich ja eher den Rückschluss, zu behaupten, ein Tabu sei nie eins gewesen, nur, weil es irgendwann gefallen ist.

Ansonsten bin ich ganz bei meinen Vorschreibern, die der Ansicht sind, dass sich persönliche Tabus genauso wie gesellschaftliche im Lauf der Zeit verändern können. Dass die relevanten Zeitspannen dabei unterschiedlich sind, liegt für mich auf der Hand. *g*
Die Diskussion zeigt ziemlich deutlich, dass die Begriffe ziemlich unterschiedlich ausgelegt werden und dass die jeweiligen Tabu-Listen und Grenzen sehr stark von Erfahrungen (bzw. fehlenden Erfahrungen) und unklaren Vorstellungen zu bestimmten Praktiken geprägt sein können.

Deshalb hat es sich aus meiner Sicht bewährt, die Tabus im Gespräch zu erfragen und auch einzelne Tabus mal genauer zu hinterfragen. Bei der Gelegenheit kann man dann leicht feststellen, was sich hinter den Tabus versteckt und wie kommunikativ der/die/das Gegenüber so ist.

Gerade in Fällen, wo die Sub bereits das Hinterfragen eines Tabus als versuchten Übergriff auslegt, ist in meinen Augen oft schon ein Punkt erreicht, an dem ich leichten Herzens abbrechen kann.
@ der mit dem Seil
Das Hinterfragen eines Tabus ist schon übergriffig?

Ich sehe das als starkes Interesse, den Versuch etwas nachzuvollziehen.
Da kann ich gut verstehen, daß weiter Gespräche sinnlos erscheinen.

Hätte ich mir jetzt nicht vorstellen können, das es das gibt.
*******ker Paar
196 Beiträge
Ich sehe
Nachfragen und Bitten um Erläuterungen von Tabus
eher als Fürsorge von Seiten des Doms als den Versuch das Tabu zu umgehen
oder zu diskutieren.

Ich kann schon verstehen, dass der Dom da genau nachfragt.
Schließlich möchte man ja auch gerne wissen, wie sich das genau auswirkt.
Schon, um nicht versehentlich daran zu rühren.

Ein Beispiel:
Sub sieht Bondage als Tabu, Dom betrachtet Fixieren mit einem
Seidenschal nicht als Bondage, da Sub das jederzeit selbst lösen kann.
Sub sieht das aber anders und bekommt sofort Panik.
Hätte man vermeiden können ...

sie von codemarker
Tabu ist nicht zu hinterfragen für mich also -
eine no go area die auch nicht wiederholt angetestet wird. Eine Grenze kann sich verschieben und morgen für mich neu gesetzt sein.
grenze verschieben, dann verletzen und daraus kann dann die
no go aerea tabu werden .....alles ist möglich
****era Frau
1.448 Beiträge
"hab acht"
Ich sehe Grenzen in 2erlei Hinsicht wichtig!

als "hab Acht" Signal an dem sich der dominante Part entlang hangeln kann, auch seine Gespräche darauf aufbauen kann um den submissiven Part besser lesen zu können.

Die weicheren auch als Spielfeld für Erweiterungsspiele direkt an der Linie (um sie zu verschieben o auszuradieren.

Die härteren zumgaaaaanz langsam u vorsichtig annähern.

Tabus hingegen sind Tabus.
Sie sollten akzeptiert u auch nicht hochfrequent angesprochen werden (Gefahr des Druckaufbau).
Aber darüber gesprochen bzw erklärt sollten sie schon werden.
Auch einfach weil es beiden Seiten hilft zu verstehen, den Anderen u sich selbst.
Vielleicht auch um "Minenfelder" wahrzunehmen, die evtl um dieses Tabu herum sind und anders vielleicht gar nicht bemerkt worden wären.

Aber auch ich sehe Tabus als veränderbar ... denn das Leben ist ein Fluss.
******ark Frau
2.137 Beiträge
Also meine Tabus befinden sich im Bereich von Phobien.
Die werden nicht angefasst, da gibts auch kein "Später vielleicht", die sind nicht veränderbar und es wird auch nicht drum herum getastet, wie nahe man da ran gehen kann.
Da bin ich sofort weg.

Ich kann sie auch gar nicht unbedingt erklären. Es geht nicht, das muss da reichen.
Sie sind bei uns zum Glück auch einfach kein Thema.

Liebe Grüße

Dina
******147 Frau
500 Beiträge
Themenersteller 
Vor knapp fünf Monaten hatte ich diesen Thread eröffnet und durch ihn sehr viel gelernt... vielen Dank nochmals an Euch! *g*

Als ich kürzlich nochmal über eine Tabuliste nachgedacht habe, musste ich feststellen, dass ich kaum etwas habe, das ich tatsächlich als echtes Tabu definiere... wohl aber so einiges an Grenzen... ich pflege aber, dies meinerseits schriftlich ausführlich darzulegen...

Was nun das Ausgangsbeispiel Ohrfeigen angeht... in den letzten Wochen wurde der Wunsch, diese Grenze - ja, ich hatte es als Grenze definiert - zu überschreiten, immer größer und größer...
Zweimal wurde es nur angedeutet, und ich habe deutlich gespürt, ich hätte es noch nicht gekonnt... letzte Woche gab es dann wieder so eine Situation... und mein Gegenüber fragte, ob ich das wirklich will... und diesmal habe ich ja gesagt (und hatte gleichzeitig Angst)... und freue mich darüber sehr!

Natürlich war dies nur ein erster Test, und da ich bislang leider keinen regelmäßigen Spielpartner habe, weiß ich nicht, inwiefern man das dann später mal dauerhaft ins Spiel integrieren könnte, aber für mich war das doch ein sehr wichtiges Erlebnis, und es wäre auch definitiv nicht mit jedem möglich gewesen, sondern für mich gehörte schon sehr tiefes Vertrauen dazu... irgendwie fühlte ich mich der Person hinterher emotional noch mehr verbunden...

Ich wollte das hier einfach loswerden, da ich nun mal vor fünf Monaten genau dieses konkrete Beispiel angeführt und dazu viele hilfreiche Antworten bekommen hatte... und, nein, Thurisaz, mein Vater wird ganz sicher nicht meine Tabus definieren! Ha! *stolzbin*
@******147

Natürlich war dies nur ein erster Test, und da ich bislang leider keinen regelmäßigen Spielpartner habe, weiß ich nicht, inwiefern man das dann später mal dauerhaft ins Spiel integrieren könnte, aber für mich war das doch ein sehr wichtiges Erlebnis, und es wäre auch definitiv nicht mit jedem möglich gewesen, sondern für mich gehörte schon sehr tiefes Vertrauen dazu... irgendwie fühlte ich mich der Person hinterher emotional noch mehr verbunden...

Wie ich hier schon geschrieben ging es mir ähnlich Durch die Verbundenheit
und das Vertrauen zu meiner Herrin wurde auch bei mir das Tabu Ohrfeigen
aus der Liste entfernt.
Ich kann Dir nur sagen das selbst nach Streichen des Tabu´s ich nicht bei
jeder Spieleinheit Ohrfeigen bekomme, sondern nur wenn es in das Spiel passt.

VG Maybach56
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Tabu streichen?
Dann war es eine Grenze, kein Tabu. Tabu ist für mich der uneinnehmbare Bunker innerhalb der Grenzen. An den kommt keiner ran und ich selbst sprenge ihn auch nicht in die Luft. Dafür gibt es das Wort Tabu. Extra geschaffen, um Unveränderliches zu bezeichnen.
********chaf Mann
7.939 Beiträge
JOY-Angels 
Hmm, Melodys Ohrfeigenbeispiel finde ich interessant.

Gut, sie hat es als Grenze definiert. War es das aber wirklich? Denn offensichtlich war nur sie in der Lage, diese Grenze zu verschieben. Er hätte es niemals von sich aus gemacht. Hat er das also eher als Tabu wahrgenommen, das nur sie aufheben kann?

Für mich liegt die Trennschärfe nämlich genau hier: Grenzen kann und darf Top verschieben, Tabus aber darf nur der/die Sub aufheben. Niemals der Dom/Top. *nein*

Wenn also Top dennoch ein Tabu bricht, es Sub aber gefällt und toll findet, dann war es dennoch ein Tabu, das aber zur Grenze geworden ist. Da hatte Top allerdings gehöriges Glück gehabt, denn im Normalfall geschieht so ein Tabubruch nicht ohne Absturz von Sub.
Wenn Top ein Tabu bricht und Sub stürzt dabei ab, dann bleibt es ein Tabu. In dem Fall eines, das im Normalfall die Beziehung zerbricht, da Top etwas gebrochen hat, das er nicht brechen durfte.

Wenn aber Sub nun Dom dazu auffordert, das eigene Tabu zu brechen, dann war es bis zu diesem Zeitpunkt für mich bis zu genau diesem Zeitpunkt ein Tabu. Zur Grenze kann es nur Sub erklären.
Je nach Verlauf des Experiments bleibt dies dann doch weiterhin ein Tabu, oder es wird "nur" noch eine Grenze, weil es gut verlief.
meta dingens...
beinhaltet auf der einen Seite die Einverständnisserklärung auch "über " Grenzen hinweg handeln zu dürfen und behandelt zu werden. Es bedarf aber im Gegenzug auch das Erkennens: wo es wirklich zu weit geht...
im Eifer des Gefechts " leider "passiert kann unter Umständen aufgefangen werden, aber erklärte Tabus, etwas das als plausiebel komunizierte Absturzkante klar ist, das muss wirklich nicht mehr verschoben werden.
******gor Mann
1.200 Beiträge
Tabu ist für mich eine völlige Unterbindung einer bestimmten Handlung.
Die Grenze limitiert halt eine bestimmte Handlung und ist in diesem Rahmen "anwendbar"..
******uja Frau
6.956 Beiträge
*****lnd:
Tabu streichen?
Dann war es eine Grenze, kein Tabu. Tabu ist für mich der uneinnehmbare Bunker innerhalb der Grenzen. An den kommt keiner ran und ich selbst sprenge ihn auch nicht in die Luft. Dafür gibt es das Wort Tabu. Extra geschaffen, um Unveränderliches zu bezeichnen.

Wenn das so wäre, könnte immer erst im Nachhinein (d. h. am Ende des Lebens) bestimmt werden, was nun eine Grenze war und was ein Tabu, da man ja während des Lebens nie mit 100%iger Sicherheit davon ausgehen kann, dass etwas, was zu einem gegebenen Moment als Tabu wahrgenommen wird, nicht irgendwann doch fällt.

Das wiederum würde den Begriff "Tabu" im BDSM völlig unbrauchbar machen. Ebenso wie übrigens im soziokulturellen Bereich, denn bekanntlich verschieben sich auch gesellschaftliche Tabus im Laufe der Zeit.

Aber eigentlich wiederholen wir uns. *gaehn*
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Das ist
deine Sichtweise, meine ist die klassische, noch nicht grenzverseuchte. Und dabei halte ich mich an gängige Wörterbücher und auch an völkerkundliche Wissenschaft. Würde man damit Grenzen meinen,die verschiebbar bzw. manipulierbar sind, könnte man sich das Wort sparen. An Tabus darf man nicht rühren.
Ich kenne meine Tabus im Unterschied zu meinen verschiebbaren Grenzen sehr genau. Das sind noch die gleichen wie in der Jugend. Wie sollte es auch anders sein? Grenzen habe ich dagegen zuhauf verschoben. Und auch eine devote Frau zu ohrfeigen, macht mir längst keine Probleme mehr. Aber das war nie ein Tabu, nur eine Hemmung.
******147 Frau
500 Beiträge
Themenersteller 
******uja:
Wenn das so wäre, könnte immer erst im Nachhinein (d. h. am Ende des Lebens) bestimmt werden, was nun eine Grenze war und was ein Tabu, da man ja während des Lebens nie mit 100%iger Sicherheit davon ausgehen kann, dass etwas, was zu einem gegebenen Moment als Tabu wahrgenommen wird, nicht irgendwann doch fällt.

Das wiederum würde den Begriff "Tabu" im BDSM völlig unbrauchbar machen. Ebenso wie übrigens im soziokulturellen Bereich, denn bekanntlich verschieben sich auch gesellschaftliche Tabus im Laufe der Zeit.

Aber eigentlich wiederholen wir uns. *gaehn*

Ich gehe da völlig mit Dir konform, Yolabruja, und nicht mit fesselnd...

Wobei ICH ja nun nach dieser Diskussion hier sowieso zu dem Schluss gekommen war, dass Ohrfeigen für mich "nur" eine Grenze sind und kein Tabu... ich habe aus heutiger Sicht nur sehr wenige Dinge, die ich als Tabu bezeichnen würde...

Und doch stehe ich auf dem Standpunkt, dass es überhaupt nichts gibt, was bis zum Ende meines Lebens in Stein gemeißelt ist... dazu war ich immer schon ein viel zu neugieriger Mensch, der eigentlich alles ausprobieren möchte, was er so sieht... wenn ich darüber nachdenke, wie sehr ich mich im Laufe meines Lebens so verändert habe... und dann hängt vieles ja auch noch vom Gegenüber ab... nee, genau wie Du sagst, wenn ein Tabu ein "uneinnehmbarer Bunker" (laut fesselnd) wäre, dann könnte ich ja erst auf dem Sterbebett endgültig definieren, was in meinem Leben Grenze und was Tabu war... das ist für mich sinnfrei...

Ich denke, auch Tabus gelten zu einem bestimmten Zeitpunkt und ggfs. auch nur für eine bestimmte Person. Wenn ich z. B. an eines meiner Tabus denke... es ist zum heutigen Zeitpunkt definitiv eines, und niemand dürfte versuchen, sich darüber hinwegzusetzen, absolut undenkbar... und TROTZDEM schließe ich nicht aus, das in fünf Jahren oder weiß-der-Henker-wann völlig anders zu sehen... weil ich halt super neugierig bin! Aber es wäre fatal zu sagen, es wäre nur eine Grenze, denn dann dürfte Top sich ja darüber hinwegsetzen...

Also für mich macht die Definition von fesselnd im SM-Kontext keinen Sinn... *nixweiss* *gruebel*
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Ich sehe das
in keinem Kontext. Für mich ist ausschlaggebend wie Tabu in der Welt, nicht nur in unserer, definiert ist. Wenn man der Meinung ist, dass Tabus doch mal fallen könnten und erst auf dem Sterbebett als solche erkannt werden können, dann waren es immer nur Grenzen. Ich weiß für mich, was nie vorkommen kann- und ich weiß das seit meiner Jugend. Und das deckt sich weitgehend mit der Gesetzgebung plus einige wenige Besonderheiten, die zum Teil auch Speisen betreffen. Schon daran ist erkennbar, dass ich Tabu auf mein ganzes Sein beziehe, nicht auf irgendwelche sexuellen Wünsche.
******147 Frau
500 Beiträge
Themenersteller 
*****lnd:
Für mich ist ausschlaggebend wie Tabu in der Welt, nicht nur in unserer, definiert ist. Wenn man der Meinung ist, dass Tabus doch mal fallen könnten und erst auf dem Sterbebett als solche erkannt werden können, dann waren es immer nur Grenzen.

Aber auch in der Welt fallen doch Tabus!!!
Ständig!
Man braucht doch nur die Welt von heute mit der von vor 100 Jahren zu vergleichen...

Und natürlich spreche ich nicht nur von Sexualität... wenn wir schon bei Nahrungsmitteln sind, also in meiner Kindheit war Rosenkohl ein Tabu, weil ich mich davon übergeben habe... ich mache heute immer noch einen Bogen darum, aber ich KANN ihn essen, wenn es denn sein muss (mein Ex-Mann liebte ihn).

Ich bin einfach in meinem ganzen Wesen und Sein kein Mensch, der Dinge für alle Ewigkeit für sich ausschließt... mich wundern immer die Leute, die steif und fest sagen, sie mögen/machen dieses oder jenes nicht und Punkt, darüber schüttele ich nur mit dem Kopf... ich bin so nicht und war so nie und will so auch gar nicht sein, weil das Leben viel spannender ist, wenn ich mir eine Offenheit für alles bewahre... *nixweiss*
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