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Wie definiert Ihr Grenze und Tabu?

******147 Frau
500 Beiträge
Themenersteller 
Wie definiert Ihr Grenze und Tabu?
In einem anderen Thread habe ich folgendes gelesen:

*****ana:
Ich für meinen Teil habe nur Tabus auf meiner Liste, die auch tatsächlich für den Rest meines Lebens Tabu bleiben. Alles, was ich nicht kenne oder einfach noch nicht gemacht habe und deswegen nicht ausschließe, darüber kann mein Partner mit mir reden und dann schaut man ob ich mir das zeitnah vorstellen kann oder ob ich mich dazu nicht bereit fühle. Für mich eine Definition von Grenzen. *g*
=> Erstkontakt - Eure ersten Erfahrungen mit BDSM

Ich finde nun, dass das durchaus ein eigenes Thema wert ist, und ich habe mit der Suchfunktion auch nichts finden können.

Wie definiert Ihr ein Tabu, wie eine Grenze?
Über "Grenzen" habe ich mir bislang noch gar keine Gedanken gemacht, wohl aber über das Thema "Tabu".
Aber ich hätte jetzt gesagt, das gilt zum heutigen Zeitpunkt, ob es irgendwann einmal mit einer bestimmten Person anders aussehen würde, darüber kann ich als Anfängerin ja noch gar keine Aussage treffen. Nach obiger Definition wäre es dann aber gar kein Tabu?

Aber hätte ich denn überhaupt Tabus?!
Kann ich mir denn sicher sein, dass es Dinge gibt, die ich garantiert für den Rest meines Lebens ausschließen würde? Ich finde das sehr schwer zu beantworten. Prinzipiell bin ich doch ein recht neugieriger Mensch.

Ich möchte als Beispiel einfach mal das Thema Ohrfeigen nehmen.
Da ich von meinem Vater Ohrfeigen bekommen habe und diese mit sehr starken Emotionen verknüpft sind, wäre die Gefahr eines Absturzes wohl recht hoch. Daher würde ich es zunächst mal als Tabu definieren.

Auf der anderen Seite kenne ich es aber im BDSM-Kontext nicht, vielleicht ginge es ja doch. Aber ist es dann ein Tabu oder eine Grenze? Was wenn ich es nicht als Tabu definiere, und der arme Top dann mit einem Absturz leben müsste? Liegt es nicht in meiner Verantwortung, ein Tabu zu definieren?

Auf der anderen Seite besteht natürlich die Möglichkeit, dass mir eine Ohrfeige im Rahmen von einer SM-Session durchaus gefallen würde, es steht ja nicht mehr mein Vater vor mir, sondern eine Person, der ich dann in dem Kontext vertrauen würde und von der ich wüsste, dass sie mir nicht schaden will (anderenfalls würde ich mich ja gar nicht erst auf ein Spiel einlassen).

  • Was ist nun Grenze und was ist Tabu???

Wie definiert Ihr das? *nixweiss*
********noxx Frau
3.785 Beiträge
Ein Tabu ist etwas, was nicht von Top angetastet gehört, es sei denn, Bottom gibt dazu das OK.
Eine Grenze ist etwas, an der man sich entlang hangeln und die man im Spiel zum richtigen Zeitpunkt erweitern und überschreiten kann.

Ach ja, auch Tops dürfen Tabus haben, also Dinge, die sie nicht tun wollen und werden.

River Song
********iebe Mann
10.679 Beiträge
Hatten wir das nicht schon mal? Aber egal.

Wie meine geschätzte Vorschreiberin bereits ausführte, so sehe ich es auch: mit Grenzen kann Top spielen, sich herantasten, eventuell auch mal verschieben und überschreiten.
Tabus sind Tabus, die sollte Top tunlichst beachten, und zwar genau so, wie sub sie definiert hat.
Der Unterschied liegt in der Kontrolle. Über Grenzen hat Top die Kontrolle. Über Tabus nicht.
******147 Frau
500 Beiträge
Themenersteller 
Aber was ist denn dann zu meinem ganz konkreten Beispiel zu sagen?
Wäre es falsch, es auf eine Tabuliste zu schreiben?
****na Frau
3.595 Beiträge
Aber was ist denn dann zu meinem ganz konkreten Beispiel zu sagen?
Wäre es falsch, es auf eine Tabuliste zu schreiben?


Das musst du für dich ganz alleine entscheiden.

Wenn du es definitiv nicht als Teil deines bdsm willst, dann ab auf die Tabuliste.
Weißt du es einfach noch nicht, dann mach dir doch eine "ich weiß noch nicht ob ich das mag" -Liste *zwinker*


Es sind DEINE Tabus und DEINE Grenzen und du alleine bestimmst was du wo zuordnen willst und was nicht.
*********ssler Paar
726 Beiträge
Stimmt, auch als Top habe ich gewisse Dinge, die ich einfach nicht tun werde... und ich tausche mich i.d.R. sogar mit meiner Subbi darüber aus, welche das sind. Das tun aber bei weitem nicht alle Tops, und es ist streng genommen auch nicht zwingend nötig: Top hat per Definition während der Session die Kontrolle - wenn er etwas nicht tun will, dann zwingt ihn auch niemand, es zu tun. Sub dagegen kann potenziell gezwungen werden, Dinge zu tun; oder kann so wehrlos gemacht werden, daß sie Dinge geschehen lassen muß. Deshalb ist es gut, zuvor Tabus festzulegen.

Ich denke, es herrscht Konsens, daß Grenzen mit einiger Vorsicht getestet und unter Umständen auch verschoben werden können.

Tabus müssen beachtet und gemieden werden, auch dazu herrscht sicherlich Konsens; ich persönlich sehe allerdings auch Tabus nicht unbedingt als etwas lebenslang in Stein gemeißeltes. In meinen Augen beschreiben Tabus Dinge, die Sub nach heutigem Stand definitiv nicht haben will, Punkt-fertig-aus. Allerdings kann Sub (nur NUR Sub!) eines Tages, vielleicht nach entsprechender Weiterentwicklung, durchaus auch mal ein bisheriges Tabu zu einer verschiebbaren Grenze "herabstufen".
****ale Frau
4.612 Beiträge
Ich habs nicht so mit diesen Listen.

Ich habe Tabus entstehen, bestehen, und sich in Staub auflösen sehen. Sogar Tabus können - können! - einer Entwicklung unterliegen.

Vor den Listen kommt - für zumindest mich - das Gespräch. Da ist die Frage nach gesundheitlichen Einschränkungen, das sind "hard limits", an denen ist kein Rütteln.
Dann gibt es Dinge, die Sub zum Tabu erklärt - da frage ich gerne, warum. Ich will eine Erklärung dazu haben.
Immerhin ist es oft nur die Beschreibung einer Praktik, nicht aber, was Sub dabei empfindet.

Im Falle von Melody147 wäre es z.B. so, dass sie mir sagen könnte, mich erinnert das an meinen Vater, und ich habe mich so und so gefühlt und ich fürchte, das gibt dann einen total unerotischen Absturz. Das wäre etwas, das würde ich anfangs nicht antasten - Tabu bedeutet, nicht berühren.
Aber wenn mir ein Kerl sowas anvertrauen würde, und es würde richtig gut laufen und er hätte langsam gewachsenes Vertrauen in mich und ich gewachsenes Zutrauen in ihn - dann würde ich es, wenn ich den Eindruck hätte, das passt jetzt, vielleicht versuchen. Nicht gleich das volle Programm, aber ich würde ihn vielleicht küssen, so als ganz besondere Belohnung, und ihm dabei sanft mit zwei Fingern einen "Backenstreich" geben. Das geht? Vielleicht auch mit drei Fingern, mit vier? Vielleicht ein wenig fester?
Wenn ich merke, nein, da gehts nicht weiter, höre ich auf, danke aufrichtig für das Vertrauen und packe es in die "geht jetzt nicht" - Kiste. Aber vielleicht nächstes Jahr?
Oder wenn einer den Rohrstock nicht will, dann würde ich ihn damit streicheln.
Oder wenn jemand keine Spuren will (hatte ich schonmal und konnte er begründen), dann entlasse ich ihn mit flüchtigen Ropemarks. Oder beschrifte ihn abwaschbar.

Was ich meine: Ich will wissen, WARUM etwas ein Tabu ist. Dann meide ich, was Ähnliches auslöst. Oder wir gehen, gemeinsame Neugier vorausgesetzt, gemeinsam auf Entdeckungsreise, ob es vielleicht auf eine Weise geht, die dann kein Tabu mehr ist.

Auf eine reine Tabuliste verlasse ich mich nicht. Sie kann NIE vollständig sein, so viel wie es gibt. Mir ist das Wesen des Tabus wichtig, der Grund, das, was es auslöst.

Eine Grenze hingegen ist für mich so etwas wie "kenne ich nicht, mag ich nicht, kann ich mir nicht vorstellen, werde ich zwar nicht dran zerbrechen, aber will ich nicht." Grenzen sind für mich auch nicht nur reine Praktiken, sondern die Frage, warum ist dort die Grenze? Ist dort die Angst oder der Schmerz zu stark, kostet es Überwindung, für die erst eine Beziehung wachsen muss, oder findet man es total eklig und unerotisch - dann wäre es an mir, es entsprechend erotisch zu "verpacken".

Liebe TE,
wenn du nicht weisst, wohin damit, dann schreibe eine Tabu-Liste für "will ich - zumindest jetzt - wirklich nicht" und die Begründung dahinter.
Und eine "kann ich mir nicht vorstellen und will ich nicht, würde ich aber verkraften"-Liste.
Und sag dazu, dass beides im Wandel ist.
Vielleicht auch eine "mag ich, find ich geil, würde ich gerne ausprobieren" - Liste.
Und dann hangel dich am Anfang dort entlang, gib dem Aktiven Rückmeldung und schaue gelegentlich mal drauf, was sich alles ändert.

Nichts ist so stetig wie der Wandel.

Viel Spaß! *wink*
******147 Frau
500 Beiträge
Themenersteller 
@****ale

WOW! Vielen herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort! *blume*
****tas Mann
1.323 Beiträge
Ich definiere Grenze und Tabu folgendermaßen für mich....

Eine Grenze ist für mich verschiebbar bzw. erweiterbar. Man kann sich da rantasten...und eventuell dann so nach dem Motto "Step by Step" erweitert bzw. verschoben werden nach oben. Teilweise im Spiel miteinander indem man probiert wie sein gegenüber reagiert wenn man sich herantastet bzw. eventuell dann auch probeweise ein kleines Stück überschreitet und sich danach darüber unterhält wie es derjenige empfunden hat. Hat es gefallen, dann kann man beim nächsten mal ein Stück weiter gehen.

Ein Tabu ist für mich ein absolutes "No Go" und kann bzw. darf absolut nicht angetastet werden. Der einzige der dieses aufheben, verschieben, erweitern kann ist der jenige der es ausgesprochen hat. Was man aber dennoch tun sollte ist, da man sich ja im Laufe der Zeit auch selbst verändert / weiterentwickelt, diese Tabu`s immer wieder mal von Zeit zu Zeit für sich selbst zu überprüfen / zu hinterfragen ob sie noch für einen selbst aktuell sind. Gegebenenfalls auch mit seinem Gegenüber darüber sprechen und mit ihm gemeinsam hinterfragen ob man nicht etwas daran verändern möchte oder kann. Natürlich nur im beiderseitigem Einverständnis, das ist ja klar denke ich.
**********eaena Paar
63 Beiträge
Für uns...
...bedeutet ein Tabu, dass es unantastbar ist und nur durch Sub verändert werden kann. Grenzen werden von Sub definiert, es ist klar, dass die Sache nicht leichtfertig ins Spiel integriert werden sollte, aber dass es okay ist, diese Sache fokussiert Anzügen, falls von Top gewünscht. Entsprechende Betreuung vorausgesetzt.

Bei uns gibt es noch den Sonderfall, dass wir eine Beziehung mit starkem Machtgefälle haben, in der Sub zwar kommuniziert hat, dass es Dinge gibt, die unbeliebt sind und eventuell negative Reaktionen hervorrufen können, Sub gibt aber Top bewusst die Möglichkeit, diese Dinge trotzdem zu tun, falls gewünscht. Top wird das nicht tun, weil ihm Subs Wohlergehen am Herzen liegt.

Also, Summa summarum: Tabu= festes Nein, auch im intensiven Spiel zu beachten. Grenze= etwas flexibler, dennoch eine unangenehme Sache, die nur mit Vorsicht angegangen werden sollte.

LG,
Leaena
********chaf Mann
7.951 Beiträge
JOY-Angels 
Spannendes Thema *top* Es kam, glaube ich, immer wieder mal innerhalb von Themen vor, vielleicht in irgend einer Gruppe explizit auch einmal, hier aber meines Wissens noch nicht. Schaden kann es nicht. *g*

Zu deinem Beispiel, es ist ein sehr schönes, weil es genau diese Abgrenzung schön offenlegt. *ja*

Zuerst einmal in kurz (ich habe jetzt mal Dom = männlich, Sub = weiblich gesetzt, gilt geschlechtsmäßig selbstverständlich auch in umgekehrter Rolle):

Grenzen verschiebt der Top,
Tabus die Sub.

Das bedeutet, dass du jedem Dom sagen kannst "dies und dies ist grundsätzlich mein Tabu. Das rührst du nicht an."
In Stein gemeißelt muss es deswegen noch lange nicht sein *nein* Allerdings bist du die Einzige, die dieses Tabu oder Teile davon aufheben kann. Wenn du ihm sagst "ich fühle mich jetzt bereit, mal testweise Ohrfeigen zu empfangen", vielleicht auch noch mit Einschränkungen "... wenn es nur sanfte sind", dann kannst du dieses Tabu auch temporär aufheben. Niemand zwingt dich dazu, Tabus auf immer und ewig beizubehalten. *nein*

Allerdings sollte dennoch von vorneherein klar sein, dass es sehr wohl ein Tabu ist und NUR DU entscheiden kannst, wann, wo und wie oft es aufgehoben wird! Erst wenn sich klärt, dass du dabei tatsächlich nicht abstürzt, dich vielleicht sogar geil macht, erst dann, wenn du selbst merkst, dass es für dich keines mehr ist, erst wenn du ihm das gesagt hast, dass es nun keines mehr ist, erst dann ist es auch tatsächlich keines mehr. Ansonsten heißt es für ihn, bis auf die zeitlichen Korridore, die du ihm dafür freigibst: Finger weg.

Grenzen sind da etwas völlig anderes.

Das sind Dinge, wo du vielleicht in der Vergangenheit festgestellt hast, dass genau hier deine Grenze liegt.
Das kann eine körperliche Grenze sein (z.B. bei 10 Rohrstockschlägen ist Schluss, mehr überfordern deinen Körper) oder eine psychische (z.B. mehr als 1 Stunde lang die Augenbinde tragen kriegst du es psychisch nicht hin). Es können Grenzen sein, wo es dir unangenehm ist, z.B. dass dein Dom dir in den Schritt fasst, dir dieser Griff so unangenehm ist, dass du da schnell raus bist für dich.

Das alles aber kann er, behutsam freilich, dann auch selbst verschieben. Das ist kein "Finger weg!", sondern lediglich ein STOPP!-Schild. Die Straße ist hier aber nicht zu Ende, sie geht sehr wohl weiter. An diesem Schild vorbei darf er aber nur dann, wenn er sich dessen bewusst ist, dass es dort steht, einen Moment innehält und ganz bewusst diese Grenze überschreitet. Alles andere wäre respektlos dir und deinen Grenzen gegenüber. Beispielsweise dass er dir mittendrin ankündigt "ich werde dir jetzt in den Schritt fassen, bist du bereit dafür?" und erst auf dein Nicken weiter geht, oder er mit seinen Fingern dich ihm zärtlich nähert, darum herum spielt, und er dich darauf vorbereitet, dass dies gleich geschehen kann und, solltest du entspannt bleiben und er das spüren, dann auch geschehen wird.

Beim Tabu gibt es aber keine Straße dahinter. Da ist nur noch ein Zaun, den er einreißen müsste, wenn er weiter möchte. DEIN Zaun. Nur du hast den Schlüssel dazu, nur du kannst ihn öffnen.
Fällt dieses Tabu, dann öffnest du ihn vorübergehend oder, bei Gefallen, auch dauerhaft. Dann ist diese Straße auch für ihn zugänglich. Vorbehaltlich eines STOPP-Schildes, sodass er das, was ehemals Tabu war, dennoch als Grenze wahr nimmt und nicht leichtfertig weiter geht.

Hilfreich für die Tops ist es, die Tabus nicht nur klar zu benennen, sondern auch zu sagen, warum sie welche sind. So erkennst du als Sub auch recht schnell, ob es auch wirklich eines ist.
Dein Beispiel ist da ausgezeichnet! Dein Vater ohrfeigte dich, das ist so negativ besetzt, dass du Abstürze fürchtest, sie aufgrund dieser Vorgeschichte ja auch durchaus möglich, wenn nicht gar wahrscheinlich sind. Dass dies dann ein Tabu ist, leuchtet hoffentlich jedem Dom ein. *ja*

Typische Tabus sind für mich solche Dinge:

• Dinge, die dich so anekeln, dass es sofort deine Lust killt. Auf der Stelle. (Darum steht für viele Kaviar, also das, was hinten raus kommt, auf der Tabuliste.) Bei mir ist z.B. "alles, was stinkt" ein Tabu deswegen.

• Dinge, die Abstürze wahrscheinlich machen. Dein Beispiel passt da schon.

• Dinge, vor denen die Angst so groß ist, dass Panik zu befürchten ist, geschähe es. Deswegen habe ich z.B. Atemreduktion am Hals als Tabu: Mund und Nase zudrücken geht, aber alles am Hals, da steige ich sofort aus. Vermutlich, weil ich als Kind starkes Asthma hatte und eine zugeschnürte Kehle mich an die damalige Todesangst erinnert.

Tabus können auch aufgehoben werden gegenüber bestimmten Personen. Oft sind dies ethische Tabus: Beispielsweise, dass Dom dich nicht küssen darf, weil dies deinem Partner vorbehalten ist. Sollte Dom aber zu deinem Partner werden, fällt dieses Tabu. Oder dass Fesseln erst dann kein Tabu mehr sind, wenn das Vertrauensverhältnis so gewachsen ist, dass es dann fällt, weil die Panik, einem Unbekannten sich auszuliefern, nicht mehr da ist. Er ist schließlich kein Unbekannter mehr.

Zu aller letzt verschieben sich Grenzen ständig. Wie oft lese ich hier "vor einem halben Jahr war xyz für mich noch unvorstellbar, jetzt mag ich es richtig gerne". Da sagt Sub z.B. anfangs, dass sich Sub Geschlagen werden nicht vorstellen kann, es zwar noch nicht erlebt hat, es aber als brutal einschätzt. Dann probieren es beide in Absprache doch mal aus, Sub stellt fest, dass das Unbehagen völlig unbegründet war, und so fällt selbst diese Grenze. Da wird dann das STOPP-Schild gleich noch mit abgebaut und ggf. durch ein "Mindestgeschwindigkeit 100 km/h" ersetzt, weil es auf einmal zu den größten Vorlieben mutiert ist. *floet*

Noch einmal:

Tabus kann nur Sub aufheben,
Grenzen können beide verschieben.

Tabus seitens Dom werden verletzt: Danach ist Dom hoffentlich nicht mehr der Dom.
Grenzen seitens Dom werden überschritten: Geschieht dies behutsam, ist Dom vielleicht anschließend noch mehr Dom als eh schon, weil die Grenzüberschreitung sogar gekickt hat.

Letzteres ist dann ja auch noch häufig erwünscht. "Das habe ich noch nie erlebt, ich habe gehörigen Respekt davor und weiß nicht, ob es mir überhaupt gefallen würde", ist also eigentlich eine Grenze, aber es ist erwünscht, dass Dom diese früher oder später doch überschreitet, weil Sub es ja doch mal erleben möchte. Um selbst entscheiden zu können, ob es dann künftig auf die Tabuliste kommt oder die Grenze, dieses STOPP-Schild, auf der gemeinsamen Straße der Lust nach hinten geschoben wird.
****ix Frau
619 Beiträge
aus der Maso-Sicht
Tabus bei einem Erstkontakt gibt es bei mir einige. Das halte ich hier aber nicht für das Thema.

Ansonsten

absolute Tabus : KV und bleibende Schäden

Grenzen sind dazu dabei überschritten zu werden und sie zu erweitern -
das gibt dem ganzen erst die Würze.
@Melody147
Du sprachst das Tabu Ohrfeigen an.

Ich hatte das Tabu auf meiner Liste du weißt warum.
Meine Herrin durchbrach dieses als Sie mir eine Ohrfeige gab
ich sage diese war mehr symbolisch, ich war tierisch sauer auf
meine Herrin und sagte Dir dies auch.
Ihre Antwort mit einem lächeln war: ich wollte nur sehen wie wichtig Dir
Deine Tabus sind, und ich werde in Zukunft keines von deinen Tabus
brechen, nur wenn du dies eine oder andere streichst.
Zwischenzeitlich sind auf meiner Liste nicht mehr viele Tabus übrig,
dies hat allerdings mit dem Vertrauen zu meiner Herrin zutun.
Dies mit der Zeit so groß ist denn ich bin mir sicher Sie geht
zwar an meine Grenzen überschreitet das eine oder andere aber fängt mich
immer wieder auf.
Übrigens Ohrfeigen sind nicht mehr auf der Tabuliste

VG Maybach56
*****saz Mann
1.246 Beiträge
Omphale und schwarzschaf haben alle Punkte genannt, die ich für die Trennschärfe aufzuzählen hätte. Wenn ich nur einen Satz hervorheben dürfte, dann diesen:
********chaf:
Grenzen verschiebt der Top, Tabus die Sub.
Damit gehe ich völlig d'accord.

Zu dem konkreten Ohrfeigen-Tabu-Beispiel der TE:
******147:
Was wenn ich es nicht als Tabu definiere, und der arme Top dann mit einem Absturz leben müsste?

Ich hatte schon einen Absturz bei Ohrfeigen zu verantworten und alle leben noch. Wo gespielt wird, da fallen Späne. *zwinker* Es passieren im menschlichen Handeln immer Fehler, das ist keine Schande - schändlich kann nur der falsche Umgang damit sein. In dem Fall spielte es sich im Grenzbereich ab, der zu schnell erweitert wurde.

Keinen Absturz hatte ich dagegen zu verzeichnen bei einer Sub, die selbst Vergewaltigungsopfer gewesen war und auf Rape-Play stand. Hier hätte ich eine Menge Tabus erwartet, aber es gab keine. Trotzdem tastete ich mich da so ran, als wäre Rape-Play ein frisch verschobenes Tabu - ich hatte gehörigen Respekt davor, unabsichtlich auf einen Trigger zu stoßen. Als würde man sich in einem dunklen Gang vorwärtstasten, denn für schwaches Licht kann nur die Person sorgen, die das Tabu hat(te).

Bei Ohrfeigen kannst du als TE nur allein beurteilen, ob es wirklich ein Tabu ist oder eher eine Grenze, die zu überschreiten dich nicht nur kicken, sondern emanzipieren und weiterbringen würde. Ein Beispiel: Meine Kindheit war nicht völlig gewaltfrei und ich hatte Jahrzehnte eine Aversion gegen gewisse Schlagwerkzeuge, die ich selbst zu gut kannte. Irgendwann habe ich mich davon befreit - nicht als Kompensation in der Verwendung, sondern als Emanzipation und Wiederaneignung von Dingen, die nicht anderen gehören, sondern mir, wenn ich das will. Insofern ist es vielleicht auch die Frage danach, ob du deinem Vater diesen Einfluss zugestehen möchtest, dein Tabu zu definieren.
**********urple Paar
7.745 Beiträge
Grenzen sind einfach gedachte Linien ...
... die man absteckt und auch mal verschieben kann. Man sieht sie und kennt sie und man sieht auch was dahinter ist. Grenzen kicken die meisten wenn sie in Sichtweite kommen, viel auch noch wenn sie angetastet oder gar überschritten werden, aber in der Regel ohne zum Absturz zu führen oder gar bleibende Schäden zu verursachen.

Tabus sind für mich Sperrzonen, oft "verminte" Gebiete von denen man meist nicht wirklich viel weiss, oftmals der Betroffene selbst nicht. Es ist schon gefährlich wenn sie in Sichtweite kommen und sie verursachen Unbehagen oder gar Angst. Auf jeden Fall nicht etwas das direkt kickt.
Tabus sind aber nicht unverrückbar, aber sie sollten nicht im "Spiel" sondern auf Augenhöhe besprochen werden und manchmal lösen sie sich einfach im Nichts auf.

Zu deinem konkreten Beispiel:
Ohrfeigen waren für meine Purple auch aus Gründen die weit zurück in der Kindheit liegen von Anfang an ein Tabu. Wir haben ein paar mal auf Augenhöhe über dieses und andere Tabus geredet und eines Tages hatte sie den Wunsch das mit der Ohrfeige doch einmal auszuprobieren.
Danach war es kein Tabu mehr sondern eine Art "Kickstarter" für sie. Es bleibt immer noch etwas aussergewöhnliche, etwas "schweres" und gehaltvolles für sie, aber sie kann die Ohrfeigen mittlerweile sehr gewinnbringend und erotisierend für sich umsetzen.

Menschen stehen nicht still (... zumindest sollten sie das nicht tun *g* ), sondern entwickeln sich, gehen neue Wege und entdecken vollkommen neue Blickwinkel für ihr eigenes "Sein".
Ab und zu sollte man daher den Inhalt des Rucksackes mit den gesammelten Erfahrungen den man mit sich rumschleppt anschauen und vielleicht etwas Ballast abwerfen können.


LG BoP (m)
*******eal Frau
120 Beiträge
Eigene Vorstellung
Also ich selber kenne mich mit SM nicht so doll aus aber ich weiß das es bei Dom und Sub Codewörter wie Gelb und Rot gibt. Ich würde mal sagen das könnte man auch bei experimentierfreudigem Sex generell übertragen und so eben seine "Grenzen" austesten und festlegen.

"Tabu"...ist für mich alles was ich ekelig finde, pervers oder gar nicht aushalte.

"Tabu"...sind für mich aber auch bei flüchtigen Kontakten alles wofür ich Vertrauen brauche wie z.B. Anal oder Fisting, dass ist nicht generell tabu würde ich aber nur mit jemandem ausleben zu dem ich viel Vertrauen habe oder auch neues ausprobieren fällt darunter.

So würde ich die beiden Begriffe definieren.

LG Nique
Einfache Regel: Grenzen sind verhandelbar, Tabus sind tabu!
Gilt allerdings meines Erachtens nur für den Moment, für die konkrete Situation.

Tabus als "für alle Zeit unumstößlich" zu deklarieren zeugt meines Erachtens von wenige Phantasie und Lebenserfahrung... denn wer Beides besitzt, der weiß, wie er sich selbst mit den Jahren verändert hat und kann sich ausmalen, dass das unter Umständen auf sehr unerwartete Weise weiter gehen kann.

Deshalb halte ich es für wichtig, über Grenzen und Tabus immer mal wieder zu reden.
Ich habe es mehr als einmal erlebt, dass ein Tabu mit der Zeit zu einem "grenzwertigen Thema" degradiert wurde und dann auch plötzlich diese Grenze gefallen ist.

Blöd ist lediglich, wenn Sub auf einen Top trifft, der es für einen Sport hält, Grenzen oder gar Tabus in Frage zu stellen und permanent zu erweitern.
*******e_bw Mann
15 Beiträge
Interessantes Thema. Da dieser Thread hier eine Auskopplung ist, mach ichs mir mal einfach:
Meine Ansichten zu diesem Grenzbereich hab ich ja schon hier Erstkontakt - Eure ersten Erfahrungen mit BDSM geschrieben. Allerdings hab ich dort die Worte Grenze & Tabu etwas anderst benutzt.
Für mich waren Grenzen die Ränder des "Spielfelds" die sich ergeben, nachdem sub es mit Tabus abgesteckt hat. Grenzen werden also durch Tabus definiert und da die Unterscheidung eher akademischer Natur ist von mir auch quasi-synonym benutzt.

Hier im Thread scheint recht einhellig die Meinung zu gelten, dass mit Grenzen vom Dom gespielt werden kann, während Tabus eben absolut Tabu sind. Also quasi das, was ich im oben verlinkten Post als "harte Tabus" (hier: Tabu = Finger weg!) bzw. "weiche Tabus" (hier: Grenze = kann behutsam erforscht / überschritten werden) bezeichnet habe.

Die Definition gefällt mir gut und macht dank der zahlreichen, schönen Metaphern von meinen Vorpostern auch Sinn.
Der geneigte Leser meines anderen Posts darf im Kopf die Wörter entsprechend ersetzen. *baeh*
******147 Frau
500 Beiträge
Themenersteller 
Vielen lieben Dank für Eure zwischenzeitlichen Beiträge, besonders Dir, schwarzschaf, für die Riesenmühe, die Du Dir bei der Beantwortung gemacht hast, und auch @**********urple für das Ohrfeigenbeispiel!

Toll und nachdenkenswert finde ich auch, was @*****saz am Ende gesagt hat. Nein, ich möchte nicht, dass mein Vater meine Tabus definiert, absolut nicht. Ich möchte sie ganz allein definieren.

Es erinnert mich daran, wie ich mich nach meiner ersten Session gefühlt hatte... ich habe diesen Unterschied zu meiner Kindheit sehr genossen, sich freiwillig und gewollt schlagen zu lassen und ganz bewusst auszuliefern, und dem ganzen nicht zwangsweise wie ein Kind hilflos passiv ausgeliefert zu sein, es hat mich emotional ein ganzes Stück weitergebracht, und womöglich könnte es mit Ohrfeigen ganz genauso sein... *g*
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Eine Metapher,
als Kind hatte ich die Wirklichkeit ständig vor Augen. Auf einer grünen Wiese steht fast wie eine Pyramide ein mächtiger Bunker. Bis heute weiß ich nicht, was er enthält. Die Wiese mit dem Bunker ist von einem stabilen Zaun umgeben. Irgendwann wollte man Bauland gewinnen. Also wurde der Zaun versetzt. Dann wollte man von der anderen Seite an den Bunker ranbauen- und wieder wurde der Zaun versetzt. Auch ein drittes Mal geschah da. die Wiese wurde um den Bunker herum immer kleiner, die Grenze blieb und schützte weiter den Bunker, der aber ohnehin wohl uneinnehmbar bleibt, denn er ist völlig stabil und dient als Mahnmal.

Grenzen können verändert werden, nicht aber das Tabu, der Bunker.
****na Frau
3.595 Beiträge
Meine Definition
Ich habe in ähnlichen Diskussionen und in Gesprächen mit Subs beobachtet, dass viele dazu neigen, erstenmal ganz viele Sachen, die sie, zb wegen gesellschaftlichen Prägungen, negativen Bezügen aus der Kindheit, etc, für unvorstellbar halten auf die Tabuliste setzen. Einfach eher aus einem Reflex/Instinkt heraus als wirklich aus reflektierten Gründen (irgendwer nannte das hier mündig und unmündige Tabus).

Ich kann und möchte auch gar nicht werten, ob das gut oder schlecht ist, so zu handeln. Das bleibt jedem selbst überlassen.

Ich für meinen Teil habe auf meiner Tabuliste nur die Sachen, die niemals angerührt werden dürfen. Das sind gesundheitliche Aspekte und (sexuelle) Abneigungen. Ein Beispiel für die gesundheitlichen sind Nadeln. Ich habe eine sehr ausgeprägte Nadelphobie, welche aus traumatische Erlebnisse in der Vergangenheit begründet ist. Selbst wenn ich diese Phobie eines Tages psychologisch behandeln lasse, wird es nie dazu kommen, dass ich den Einsatz von Nadeln jemals erotisieren könnte (sexuelle Abneigung). Von daher bleiben sie auf meiner Tabuliste. Da kann ich mich selbst noch so sehr verändern und entwickeln. *zwinker*

Ein anderes Beispiel: ich mag den Rohrstock partout nicht. Die Art von Schmerz ist nicht meins, meine kognitiven Verknüpfungen zum Rohrstock sind auch noch eher Richtung "Lehrer mit Rohrstock in der Hand zum Schlag bereit vor einem Schüler stehend" geprägt. ABER er ist nicht auf meiner Tabuliste. Denn ich bin mir hierbei nicht sicher, ob sich der Bezug zum Rohrstock nicht irgendwann ändern wird.
Ich bevorzuge es mit meinem Partner darüber zu reden und ihm zu erklären wie ich dazu stehe. Ich möchte meinem Partner das Vertrauen entgegen bringen, dass er diese harte Grenze respektiert und den Rohrstock nicht ohne vorher mit mir darüber zu reden und meinem Okay ins Spiel integriert.
Ich rede hier von "hart", weil ich es momentan nicht als Teil meines bdsm ansehe. Und von "Grenze" weil ich die Möglichkeit aber in Betracht ziehe, dass sich das irgendwann mal ändern könnte.

Zusätzlich habe ich weiche Grenzen. Diese sind für mich Zb Dinge für die ich mich noch nicht bereit fühle, die ich mir noch nicht zutraue, die mich aber reizen und locken. Da kann mein Partner, sofern er denn ein gutes Gespür für mich hat, freihand Grenzerweiterung betreiben. Denn manchmal brauche ich nur einen kleinen Schubs um den Sprung ins kalte Wasser zu vagen.


Das ist meine ganz persönliche Handhabung mit Tabus und Grenzen. Aus dem inneren Antrieb heraus weder meinen Partner noch mich durch zu viele Tabus in unseren Möglichkeiten zu beschneiden und klare Spielregeln im Umgang mit meinen Grenzen zu definieren.
Vielleicht ist es einfach etwas differenzierter als bei anderen, die einfach alles was jetzt zur Zeit nicht geht auf der Tabuliste haben. Für mich und das was ich unter dem einzelnen Begriffen verstehe, macht es einen großen Unterschied. Da sich die harten Grenzen verändern können und die Tabus nicht. Es kann auch passieren, dass etwas von Grenzbereich in die Tabuzone gebracht wird. Aber nicht bevor ich mich damit nicht auseinander gesetzt habe theoretisch und ggf auf praktisch.



Ich finde auch die Herangehensweise von Omphale ganz toll. Ich hatte schon das Vergnügen mich persönlich darüber mit ihr zu unterhalten und könnte mich auch auf diese Art der Herangehensweise einlassen.


Auch den Hinweis von Thurisaz bzgl der Definition von Tabus durch die Vergangenheit finde ich ganz wunderbar. Das ist ein sehr wertvoller Gedankenanstoß und ich gehe da total konform mit.


Das war's von mir. *wink*
Grenzen und Tabus?
Wie soll ich denn im voraus Grenzen und Tabus definieren, wenn ich keinen gedanklichen Zusammenhang finde?
Krasses Beispiel: Wenn für mich Erbrochenes von vornherein ins Klo gehört - und nirgendwo sonst hin -, dann fällt es mir ausgerechnet in bezug auf mein Sexualleben garantiert nicht ein, weil mir der gedankliche Zusammenhang zwischen Kotzen und Sex fehlt. Ich kann also nicht klar definieren, ob Erbrochenes für mich grenzwertig oder tabu ist - es ist ganz einfach überhaupt kein Thema!
Man kann nur etwas beurteilen, von dem man weiß, dass es das gibt, und was in gedankliche Zusammenhänge passt.
*********ssler Paar
726 Beiträge
@*******y_bb

Das ist ein sehr berechtigter Einwand. Ich denke, da kommt es auch sehr auf das Gespür des Top an... Ich persönlich handhabe es so, daß ich einer (neuen) Sub immer sinngemäß sage:

Nenn' mir Deine wichtigsten Grenzen und Tabus - aber hab' keine Angst... Du schließt hier keinen "Vertrag mit dem Teufel", es ist nicht so, daß automatisch alles OK ist, was NICHT auf Deiner Tabuliste steht.

Es ist mir einfach wichtig, die Tabus zumindest in groben Zügen besprochen zu haben... in meinen Augen eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Aber grade bei einer "Neuen" ist mir auch absolut bewußt, daß so eine Auflistung ziemlich sicher nicht vollständig sein wird. Das bedeutet in der Praxis, daß ich in den, ich nenne es mal, "üblichen Tabu-Zonen" *g* nur mit Vorsicht testen werde, selbst wenn sie in der Liste erstmal fehlen.

Überraschungen (in der einen wie auch der anderen Richtung) sind trotzdem immer drin. Aber auch das ist ja ein Reiz der ganzen Sache. *smile*
*******ker Paar
196 Beiträge
Tabu und Grenzen
Ich habe es immer so gehalten:

An von mir definierten und kommunizierten Grenzen können und dürfen
Top und Sub gemeinsam entlang (und darüber hinaus) tanzen.

Das Überschreiten meiner erläuterten Tabu's hebt die Einvernehmlichkeit auf.
Mit allen Konsequenzen.


Eine Sache, die hier recht wenig thematisiert wurde,
sind die Grenzen und Tabu's des Tops.
Auch die Tops sind ja, wie wir Subs auch, Menschen mit Begierden und Wünschen.
Mit Abneigungen und Hoffnungen.
Dingen, die sie gerne tun.
Sachen, die sie nie machen würden.
Auch deren Kommunikation gehört zu einer gesunden Top/Sub-Beziehung dazu!

Nur ein Beispiel:
Er (Sub) würde gerne Bondage erleben, sie (Top) hat Bondage aus welchen Gründen
auch immer auf ihrer Liste mit Dingen stehen, die sie nie tun würde.
Kommuniziert dies aber nicht. Auch hier sind Enttäuschungen vorprogrammiert.
In gleicher Weise, wie bei nicht kommunizierten Tabu's des Sub.

sie von codemarker
********chaf Mann
7.951 Beiträge
JOY-Angels 
*******y_bb:
Wie soll ich denn im voraus Grenzen und Tabus definieren, wenn ich keinen gedanklichen Zusammenhang finde?
Krasses Beispiel: Wenn für mich Erbrochenes von vornherein ins Klo gehört - und nirgendwo sonst hin -, dann fällt es mir ausgerechnet in bezug auf mein Sexualleben garantiert nicht ein, weil mir der gedankliche Zusammenhang zwischen Kotzen und Sex fehlt.


Das ist so schon richtig. Ich habe ja z.B. auch als Tabu "alles was stinkt". Das muss ich mir nicht bei jedem Stinkezeug neu beweisen, dass es auf der Tabuliste bleibt.

Manchmal gibt es aber Vorurteile, die so gar nicht stimmen. So hatte ich ursprünglich auch Urin auf meiner Liste stehen, weil ich sofort die Assoziation "Toilette" hatte und es damit den Stinkern zuordnete. Da hatte ich aber mal ausgerechnet beim Arzt einen Aha-Effekt, weil ich für eine Urinprobe ins Glas pinkeln musste und dabei dann feststellte, dass frischer (!) Urin gar nicht schlimm riecht und sich auch noch warm anfühlt, als ich das Glas mit Urin hielt. Wenn mich also ein Dom, siehe Omphale, dazu angewiesen hätte, in ein Glas zu pinkeln und das einfach nur anzufassen, um mit diesem Vorurteil mal aufzuräumen, dann wäre es ja vielleicht ebenfalls von meiner Tabuliste verschwunden. Nun in einem sinnlichen Moment angepinkelt werden zu können ekelt mich jetzt nicht mehr. *nein*

Dennoch ist es nicht ganz von meiner Tabuliste verschwunden, weil es noch ein zweites Tabu gibt: Nichts essen zu müssen, was ich absolut nicht mag. Würde wer von mir verlangen, Urin trinken zu sollen, ginge das nach wie vor nicht, weil es ein anderes Tabu berührt.

Es ist insofern wie bei Avaana: Nur, weil ein Tabu fällt, muss es noch lange nicht heißen, dass damit dann auf jeden Fall alles geht. Es kann ja passieren, dass man etwas aus mehreren Gründen ablehnt. Nur, weil Grund Nummer eins fällt, fällt Grund Nummer zwei noch lange nicht weg. *nein*
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