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Machen Kompromisse unglücklich?

Ein Kompromiss ..
auch Mittelweg oder Zugeständnisse, müssen doch nicht unglücklich machen.
Mein Mann geht gerne mit seinen Freunden regelmäßig in die Kneipe, zum knobeln o.a., mir liegt daran nichts. Dafür fahre ich mehrmals im Jahr mit Freundinnen zum Wellness oder wir machen Städtetouren.
Für ihn ist Urlaub, wenn er 14 Tage am Strand liegen darf. Ich schaue mir lieber Antikes, Land und Leute an. Deswegen wird abgewechselt, einmal seine Interessen, dann wieder meine. Das klappt wunderbar.
**********luete Frau
637 Beiträge
Kompromisse
sind immer nur Notlösungen, um dem anderen entgegenzukommen.
Aber sie gehören zum Leben dazu, nicht nur in der Partnerschaft. Das 100%ig gibt es nie, auch 2 Menschen werden nie 100% in allem gleich sein.
Die Frage ist ehr, bei welchen Dingen kann ich zurückstecken und bin bereit, Kompromisse einzugehen und bei welchen Dingen sage ich, da lasse ich mich auf nichts anderes ein.
Da muss man dann abwägen, was einem der Mensch wert ist.
*******iron Mann
9.143 Beiträge
JOY-Angels 
Allso.....
Ich bin der Meinung das es immer eine Lösung giebt.
Mein Ellis sind seit 53 jahren Verheiratet. Da gab es Entscheidungen bei denen der eine oder die andere aufwas verzichtet hat und gemeinsame Kompromisse beschlossen wurden. Ohne das geht es nicht.
Ich glaube das die Fähigkeit Kompromisse einzugehn uns von den Tieren unterscheidet.
Und ich glaube das sich das lohnt wenn man eine Beziehung hat.
Mir ist nicht so ganz klar, warum Kompromisse unglücklich machen sollen. Wenn sie wirklich unglücklich machen, dann haben beide diesem Kompromiss zugestimmt, obwohl es keiner von beiden wirklich will ... Oder nur einer kommt mit einem Kompromiss nicht wirklich klar und ist diesen nur dem Partner/in zuliebe eingegangen - dann kann er durchaus unglücklich machen - allerdings nur einen von beiden.

Kompromisse zeigen doch, dass beiden etwas daran gelegen ist, eine gemeinsame Lösung zu finden.
Ob ein Kompromiss als "fauler Kompromiss" (eine Partei) unglücklich macht oder als "Win-Win-Situation" (beide Parteien) glücklich macht, lässt sich m. E. nur einschätzen, wenn man sich den Konflikt näher betrachtet, der zu einer so genannten Kompromisslösung als Folge geführt hat.

Vielleicht sogar ist ein Kompromiss nichts als die Verlegenheit der Charakterlosen, Konfliktscheuen und Prinzipienlosen ohne Durchsetzungsvermögen, eine Ethik für Schwächlinge im toleranten Einheitsbrei - könnte eine durchaus berechtigte und provozierende Folgefrage sein, oder?;):)
Kompromisse schließen -
... ist nicht anderes als ein Partnerschaftsmodell, in der zwei Individualisten miteinander leben, und mehr Gemeinsames als Verschiedenes haben. Gibt es mehr Trennendes als Gemeinsames, wird die Fähigkeit zum Kompromiss hinfällig. Sobald Kompromisse unglücklich machen, ist die Beziehung am Ende ihrer Möglichkeiten.

Aber!
Wer denkt, kompromisslos leben und agieren zu können oder zu müssen, kann dies natürlich als Selbstverwirklichung tun, schränkt jedoch die Möglichkeiten seiner Beziehungsfähigkeit zielstrebig ein.
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Aber!
Wer denkt, kompromisslos leben und agieren zu können oder zu müssen, kann dies natürlich als Selbstverwirklichung tun, schränkt jedoch die Möglichkeiten seiner Beziehungsfähigkeit zielstrebig ein.

Das schränkt höchstens eine klassische Beziehungsmöglichkeit ein.

Da denke ich zum Beispiel an jemanden wie Reinhold Messner. Das Herr Messner andere Beziehungsmöglichkeiten hat als ein Verwaltungsangestellter, der täglich spätestens um 17 Uhr Feierabend hat, versteht sich von selbst. Mal von den täglichen Gefahren abgesehen.

Das Herrn Messner deswegen die Möglichkeiten seiner Beziehungsfähigkeit zielstrebig einschränkt, muss nicht zwangsläufig sein. Da kann ein Verwaltungsangestellter unter Umständen eher eingeschränkt beziehungsfähig sein, obwohl solche Charaktere in der Regel nicht kompromisslos leben und agieren.
Mein ganzes Leben musste ich Kompromisse machen in meinen Partnerschaften und bin mal gut und mal schlecht damit gefahren.
Ich denke allgemeingültig kann man über Kompromisse nichts sagen, situationsbedingt ist jeder anders.
Ich finde man sollte sein Augenmerk nur darauf legen, nicht zu viel von sich selber aufzugeben denn dann steht man nicht mehr 100% dahinter und dass kann dauerhaft nicht funktionieren
*****des Paar
1.383 Beiträge
Von daher behaupte ich jetzt mal:
Kompromisse sind auf lange Sicht gesehen in einer Partnerschaft zumindest in wirklich wichtigen Dingen schädlich. Was meint ihr?
Und: Habt ihr Erfahrungen mit dem Modell "Eine gemeinsame Lösung finden, die mehr ist als ein Kompromiss"? Geht das immer? Wie zeitintensiv ist das? Wird es leichter, wenn man es öfter so macht?
All diese Fragen fragen in meinen Augen eher nach dem Grundsätzen der Beziehung: möchte ich meine Beziehung so gestalten, dass ich mit meinem Partner Lösungen finde und ihm, so wie mir die Wertschätzung entgegen bringe gehört und respektiert zu werden; möchte ich es jedes Mal - auch oder vor allem in Streitsituationen - immer wieder versuchen und mich liebevoll meinem Partner zuwenden; möchte ich klar aussprechen (können), was ich möchte und annehmen,was sich mein Partner wünscht; möchte ich mir dafür Zeit nehmen, wie viel Zeit möchte ich mir für mich und meinen Partner nehmen?

Für mich steht das außer Frage, denn ich halte sehr an meiner Beziehung fest, genau das intensive, das immer wieder einander zuwenden, mit einander über Wünsche und deren Umsetzung zu sprechen, halte ich für meine Beziehung von essentiellen Wert. Wie bereits viele vor mir geschrieben haben, ist vieles sicher situationsabhängig. Invariabel ist für mich allerdings eben der Austausch, um meinen Partner und mich glücklich zu machen.
Nebenbei bemerkt sehe ich einen Kompromiss finden nicht als Widerspruch zu "gemeinsam eine Lösung finden", denn so entsteht ein Kompromiss ja. Wenn nur einer der beiden Beteiligten sagen würde, dass er anstatt den ganzen Weg zu gehen nur den halben geht, ist das zurückstecken aber kein Kompromiss. Für mich besteht ein Kompromiss aus 2 Komponenten, die in Einklang gebracht werden sollen.

Für meine Beziehung waren Kompromisse kein Gift, sondern hilfreiche Mittel. Wenn man in ihnen allerdings die " nie vollständige Erreichung individueller Ziele und Wünsche " sieht, ist es natürlich klar, dass sie negativ bewertet werden. Aber so etwas gehört für mich eher in den Bereich des Wettkampfs als in den Kontext einer erfüllenden Beziehung.
Ein Partner einer gesunden erfüllenden Beziehung würde seinen Partner wohl nicht daran hindern sich selbst zu verwirklichen und seine individuellen Ziele zu erreichen.

Persephone von Im_Hades
*****m64 Mann
74 Beiträge
Kompromisse? Ja bitte!
Natürlich gibt es faule Kompromisse: Er will Urlaub in Australien, sie will nach Mexiko, man einigt sich auf die Mitte: ein Ruuderboot im Pazifik. Nicht wirklich befriedigend...

Aber: zu Kompromissen in der Partnerschaft gehören:

• Er/Sie/Beide haben ein Problem, sind unglücklich. Und das merken BEIDE. (Unglück des Einen strahlt auch auf den Anderen über!)

• Beide tauschen sich dazu aus (reden, schreiben?). Und suchen nach einer gemeinsamen Lösung

Im Idealfall finden sie eine optimale Lösung für beide, die evtl. auch ganz woanders liegt.

Und jetzt kommt für mich der wichtige Punkt:
Wenn in einer Beziehung sich beide Partner wichtig sind, werden sie zusätzliche Freude daraus schöpfen, dass es dem Gegenüber besser geht, dass dessen Problem gelöst ist. Und man Teil dieser Lösung sein kann.

Für uns ist das eine wichtige Basis des miteinander verbunden seins. Meine Probleme sind unsere Probleme. Ihre Probleme sind unsere Probleme. Sie kann sich jederzeit auf mich stützen, ich mich auf sie. Und wir beide müssen nicht die bleiben, die wir am Anfang der Beziehung waren, sondern wir wachsen miteinander, aneinander, umeinander. Gemeinsam.

Das bindet ungemein und gibt absolute Geborgenheit.
*****usB Mann
3.863 Beiträge
Ich bin ja so froh...
…dass ich der berühmte 100% Top Mann…Partner…Dom bin. Ohne jeden Zweifel ohne jeden Fehler. Frau muss keine Kompromisse machen weil ich einfach alles mitbringen, erfülle, ohne Nachfrage, einfach super..

Das Problem muss auf der anderen Seite liegen …;-)
Geben...
...ist beglückender als Nehmen! heißt es.

Kein Mensch ist ein Heiliger oder von Haus aus ein Märtyrer.

"Jeder lebt nur einmal" (je nachdem was man glaubt) und möchte dieses natürlich auch so gut wie möglich (aus)nutzen.

Meist sind es Schicksalsschläge, die einen etwas demütiger werden lassen.

Dann gibt man auch wirklich von Herzen gerne mal nach und freut sich, wenn der Andere glücklich ist, wenn man selbst auf etwas verzichtet.

Wahre Liebe ist heute eher selten. Jeder will auf seine Kosten kommen. Ich Ich Ich ist das Credo.

Mit solch einer Einstellung wird man wohl eher auseinander gehen, wenn etwas nicht so läuft wie man es will, anstatt einen Kompromiss einzugehen.

Bei vielen Dingen kann man keinen Rat von außen geben, jeder muss seine Erfahrungen selbst machen.

(Sie)
"Er" schreibt...
Ich habe das Gefühl, dass Kompromisse meist so ausfallen, dass jeder ein Stück weit nachgibt und man sich so ca. in der Mitte irgendwo trifft - aber dabei dann letztlich alle Beteiligten unzufrieden bleiben.

Das ist eine Frage dessen, wie man Kompromiss definiert und versteht. Ich denke nicht, dass es quasi automatisch heißt sich irgendwo in der Mitte zu treffen, sondern dass deine Nachfolgende Beschreibung viel eher zutrifft.

Den Idealfall stelle ich mir so vor, dass statt eines "Ich geb was ab - Du gibst was ab"- Kompromisses, eine Lösung gefunden wird, die beide Partner voll bejahen, weil sie die Bedürfnisse beider voll erfüllt. Dann wäre der Weg sicher komplizierter,- es ist viel mehr reden nötig und vor allem zuhören und den anderen verstehen wollen!

Persönlich verstehe ich einen Kompromiss genau so. Ein "Ich geb was ab" gibt es nicht wirklich, sondern Gespräche in denen nach einem sinnvollem Weg geschaut wird, der für beide ohne wirklich gern getragen und auch als gut empfunden wird. Ob dabei immer die Bedürfnisse beider wirklich erfüllt werden ist so eine Sache. Nicht in allen Bereichen ist dies möglich oder nötig. Jedoch ist es immer so, dass der jeweils andere voll mitziehen kann und möchte.

Dieses "Ich geb was ab" gibt es doch stelle ich gerade fest. Bei irgendwelchen Kleinigkeiten, eher belanglosen Dingen kommt so etwas durchaus vor. Bei den Dingen, die das gemeinsame Leben und Zusammenleben aber nachhaltig beeinflussen sind für uns Gespräche und ein wirklich gemeinsamer Weg das entscheidende und wichtige.

Kompromisse sind auf lange Sicht gesehen in einer Partnerschaft zumindest in wirklich wichtigen Dingen schädlich. Was meint ihr?

Ob sie schädlich sind, ist vermutlich von "Fall zu Fall" unterschiedlich. Da kommt es auf den Menschen selber an und wie er/sie damit umgeht. Eine Tendenz dazu ist aber ganz bestimmt da, wenn man aufgrund von Kompromissen (so wie du sie im ersten Abschnitt beschrieben hast) zu viel von sich und seinen eigenen Vorstellungen aufgeben "muss".

Habt ihr Erfahrungen mit dem Modell "Eine gemeinsame Lösung finden, die mehr ist als ein Kompromiss"? Geht das immer? Wie zeitintensiv ist das? Wird es leichter, wenn man es öfter so macht?

Bei uns ging es bisher immer. Es wird aber auch sicherlich Situationen geben, in denen das nicht oder nicht mehr funktioniert. Vermutlich funktioniert das aber auch erst dann/nur dann, wenn man sich nicht schon auf irgendetwas versteift hat. Wir sind beide relativ flexibel und fangen schon sehr früh über Wünsche oder Vorstellungen zu sprechen. So kann sich ein gemeinsamer Weg entwickeln an dem wir beide mitgewirkt haben und nicht erst spätere der Partner hinzugezogen wurde. Natürlich ist das irgendwie auch zeitintensv, da man über so manchen Bereich häufig spricht, sich austauscht, aber so wirklich bewusst wird uns das immer erst im nachhinein. Auch drehen sich Gespräche nicht immer alleine um ein bestimmtes Thema. Man schweift mal ab und findet sich irgendwann im Tratschmodus wieder. *zwinker*
"Leichter" wird es mit der Zeit in dem Sinne, dass man die vielleicht anfängliche Scheu schon früh über sich entwickelnde Vorstellungen und Fantasien zu sprechen ablegt. Wir waren beide eher Menschen, die ungern über ungelegte Eier gesprochen haben. Wenn man mal bei dem Ei bleibt, haben wir aber festgestellt, dass es viele Dinge in der Partnerschaft gibt in denen man einen deutlich größeren Zugewinn herausholen kann, wenn man gemeinsam anfängt das Ei zu legen.

LG "Er" von NeueReize
*****usB:
Das Problem muss auf der anderen Seite liegen …;-)

Als Narzisst DOM + MANN zu sein - da wird's schwierig, selbst mit der Oma und der Nachbarin *zwinker*
*******ewin Frau
1.000 Beiträge
Eine Partnerschaft ohne Kompromisse gibt es meiner Ansicht nach gar nicht..

Es geht nur darum, dass beide Kompromisse machen und dass man damit leben kann...

Sind die Kompromisse zu groß oder einseitig... funktioniert es auf Dauer nicht!
Machen Kompromisse unglücklich?
Nein.

Kompromisse sind auf lange Sicht gesehen in einer Partnerschaft zumindest in wirklich wichtigen Dingen schädlich. Was meint ihr?
Das ganze Leben ist Wandel. Kompromisse sind bewusst herbeigeführte gemeinsame Lösungen, die den Wandel des Lebens reflektieren. Jeder Wandel bietet Chancen für Wachstum, für jeden als einzelnen wie auch für die Paarbeziehung als Ganzes. Schädlich wäre es, keine Kompromisse zu machen und sich damit jede Chance für Wandel und Wachstum zu verneinen.
der/die Partnerin sollte mit den Nachteilen
Des/ derjenigen zurechtkommen können, denn die Vorzüge waren ja der Grund der Wahl.
Da kompromissbereit sein, tolerant oder das sogar annehmen, was einem nicht behagt ist Teil des auskömmlichen Zusammenlebens. Gesteht du mir das zu, gesteh ich dir jenes zu ist Aufrechnungsmentalität und führt ( oder kann führen ) zum permanenten Aufrechenen. Jetzt hat er schon wieder, Wo ich doch gerade da und da nachgegeben habe. Das ist nicht tragfähig in meinen Augen; manchmal erwische ich mich dabei , denn vollkommen bin ich nicht und deshalb kann sie mir das ein oder andere auch nachsehen, trotz der Änderungswünsche hin zum Ideal.
*******nic Mann
387 Beiträge
Machen Kompromisse unglücklich?...
... das kommt drauf an, was für ein Typ man ist.

Hallo Joesy75,


zur Beantwortung Deiner Frage ist es hilfreich, sich das Modell der "Verhandlungsstrategien" anzuschauen. Das geht zum Beispiel hier.
Nach diesem Modell gibt es bei zwei Ebenen (Sach- und Personenebene) fünf grundsätzliche unterschiedliche Verhandlungsstrategien:
• ist einem das Ergebnis der Thematik wichtig, die Beziehung zur Gegenpartei aber nicht so sehr: Durchsetzen ("um jeden Preis"),
• ist das Ergebnis weniger wichtig, die Beziehung zur Gegenpartei auch nicht: Vermeidung ("mir egal, laß uns später drüber reden..."),
• ist das Thema weniger wichtig, die Beziehung zur Gegenpartei aber: Anpassung, Nachgeben ("wir machen's so, wie Du willst"),
• ist das Ergebnis halbwegs wichtig, die Person aber auch: Kompromiß (man trifft sich halt irgendwo in der Mitte) und:
• sind einem Ergebnis und Person sehr wichtig: die Kooperation ("win-win").

Das Modell unterstellt, daß es neben diesen Strategien auch die entsprechenden persönlichen Veranlagungen gibt, d.h. Leute, die grundsätzlich eher nach einer der Varianten unterweg sind (die "Harmoniesüchtigen", die "Revoluzzer"...) - und die sich in ihrer Rolle glücklich fühlen.

Insofern: ein Durchsetzer und eine Harmoniebedürftige passen zum Beispiel prima zusammen.

Um bei eher gleicher Prädisposition glücklich zu werden, ist die Kooperation ein Weg. Dazu ist es unabdingbar, neben der "Was willst Du?" die "Was steckt dahinter?"-Frage zu stellen.

Ein verbreitetes Beispiel ist die Sache mit der Apfelsine. Zwei Menschen treffen aufeinander: "Ich möchte die Orange." - "Ich möchte die Orange auch."
Nach dem Modell gäbe es folgende Varianten:
Durchsetzen: "Ich will und nehme mir die Orange, egal wie es Dir damit geht. Basta!"
Vermeidung: "Hm. Irgendwie doof. Laß uns morgen nochmal drüber reden..."
Nachgeben: "Ich will, daß Du zufrieden bist - nimm Du die Apfelsine."
Und meistens: Kompromiß: "Dann nehmen wir jeder eine halbe Orange." Macht das glücklich?

Die Variante "win-win" könnte so aussehen: "Okay, wir haben beide Interesse an der Orange. Warum möchtest Du sie denn?" - "Ich will einen Kuchen backen und brauche die Schale für das Aroma. Und Du?" - "Ich habe Durst und möchte den Saft trinken." Einer bekommt die Schale, einer den Saft - Win-win statt unzufriedenstellender Kompromiß.

Lange Rede, kurzer Sinn: der üblicherweise als angeblich einzige Lösung kolportierte Kompromiß ist vielfach nicht der einzig gangbare Weg. Öffnet man sein Denken, ist mehr möglich. Mehr Glücklichmachendes.

Viele Grüße,
Thomas
*******ewin:
Eine Partnerschaft ohne Kompromisse gibt es meiner Ansicht nach gar nicht..

Es geht nur darum, dass beide Kompromisse machen und dass man damit leben kann...

Sind die Kompromisse zu groß oder einseitig... funktioniert es auf Dauer nicht!

Das Wichtigste ist doch, dass man keine Kompromisse machen will, um den/die Partner/in grundlegend zu ändern - einen Kompromiss sozusagen als "Startschuss" nimmt, auf den immer mehr Kompromisse folgen sollen.
Aber das Allerwichtigste ist meiner Meinung nach, dass man miteinander reden können sollte, wenn man einen Konflikt hat, ohne Vorwürfe - denn sonst könnte da wirklich ein fauler Kompromiss bei raus kommen, weil ein Part einfach nur seine Ruhe haben will - und das macht dann in der Tat unglücklich.
**********engel Mann
727 Beiträge
Kompromisse finden...spannendes Thema..
Kompromisse gemeinsam entwickeln und und dadurch einen Nenner zu finden ist viel besser als Kompromisse machen...eben einen "blöden" Deal machen. Die Entwicklung eines Kompromisses ermöglicht erst das Verstehen der Beweggründe des Anderen... das schafft Spielräume & Verständnis....der perfekte Kitt einer Beziehung....

Sätze wie..ich verbiege mich nicht, oder ich bin ich....oder ich bin mir treu..... schrecklich.....ich möchte nie in einer Beziehung leben, wo diese Sätze sich jemand zu eigen macht..

Insofern bin ich ein Kompromissliebhaber.... aber manchmal sage ich dann auch...es ist mir jetzt sehr wichtig es jetzt so zu machen...bitte mach doch mit..... das darf aber nicht inflationär sein..... und muss bei beiden Partner möglich sein.
*********kel67 Mann
5 Beiträge
Kompromisse
Ich denke das zu jeder Beziehung auch Kompromisse gehören,aber sie darf nicht damit beginnen.
Wenn man seinen Partner so Lieben gelernt hat ,warum ändern.
Trotzdem bin ich der Meinung das gewisse umstände auch Kompromisse erfordern.
Wichtig ist nur das nicht einer auf der Strecke bleibt weil er zu viel nachgibt
.
*******icht Mann
3.666 Beiträge
Aber das Allerwichtigste ist meiner Meinung nach, dass man miteinander reden können sollte, wenn man einen Konflikt hat, ohne Vorwürfe - denn sonst könnte da wirklich ein fauler Kompromiss bei raus kommen, weil ein Part einfach nur seine Ruhe haben will - und das macht dann in der Tat unglücklich.

Ja, Reden beruhigt.

Reden löst keine Konflikte. Konflikte entstehen auf einer tiefen unbewussten Ebene der Betroffenen. Mit dem Reden erreicht man die Ratio. Auch wenn jemand vom Kopf her versteht, dass er einen Konflikt zu haben braucht, hat er ihn trotzdem. In dem der eine Kompromisse eingeht, pflegt oder verstärkt er die Konflikte des anderen. Kompromisse eingehen ist Konfliktpflege.

Wenn beide gegenseitig genug Kompromisse eingehen, haben beide logischer Weise kaum Konflikte. Damit erstarrt der gesamte Kompromissbereich der Beziehung. Sobald sich einer aus diesem Rahmen hinaus bewegt, ist der Konflikt sofort wieder da. In vielen Fällen verstärken sich die Konflikte, weil auf der unbewussten Ebene die Kompromissbereitschaft als ein Entgegenkommen, Einlenken verstanden wird und damit der unbewusste Wunsch entstehen kann, noch mehr Kompromisse von dem anderen zu fordern. Denn immerhin hat er seine Kompromissbereitschaft bereits gezeigt.

Je mehr Kompromisse der Partner eingeht, umso mehr steigt bei einem selber das Gefühl der Sicherheit. Sicherheit ist ein Grundbedürfnis. Allein dadurch ist die Forderung nach Kompromissen wie ein Fass ohne Boden.

Im besten Fall ist eine Beziehung eine Art Therapie und die eigenen Konflikte oder Macken loszuwerden. Wenn es schlechter läuft, kann die Beziehung dazu führen, dass sich Konflikte und Macken verstärken.

Die eigenen Konflikte löst man nicht für die Beziehung, und nicht für den Partner, sondern für sich selber. Damit die eigene Belastungsgrenze nicht so sehr von der Beziehung und dem Partner abhängig ist. Das führt dazu, dass man die Beziehung mit dem Partner viel mehr genießen kann und die Wertigkeit beider steigt, weil unbelasteter Raum im eigenen Kopf entsteht.
**********engel Mann
727 Beiträge
Reden löst keine Konflikte. Konflikte entstehen auf einer tiefen unbewussten Ebene der Betroffenen......

....in den meisten Fällen geht man ganz natürliche Kompromisse ein, ohne das es einen Konflikt gibt....verstehe echt nicht warum man bei unterschiedlichen Meinungen von Konflikten reden muss, oder es gar immer welche sind....
*******icht:
Ja, Reden beruhigt.

Reden löst keine Konflikte.

Doch, in dem Augenblick, wenn Konflikte aufgrund Missverständnisse entstehen.

**********engel:
verstehe echt nicht warum man bei unterschiedlichen Meinungen von Konflikten reden muss

Das ist mir auch nicht so ganz klar - allerdings können ja unterschiedliche Meinungen auch zu einem Konflikt führen.
******ito Mann
3.803 Beiträge
Alles
hat

allerdings können ja unterschiedliche Meinungen auch zu einem Konflikt führen.

seinen Anfang und schon sind wir bei Positionen. Konfliktträchtigter geht es gar nicht.
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