"Geschönte Profile" - tolerierbar oder nicht?

Meiner Meinung nach stellt man sich selbst in Frage, wenn man sein Profiltext dem "Angebot" und "Nachfrage" anpasst - soll heißen: Wenn man sein Profiltext nach der "Nachfrage" in so einem Forum anpasst, dann wird man in dem Moment zu jemand anderen und stellt sich selbst, wie man doch eigentlich ist, in Frage - man möchte anders sein, so wie viele hier vorgeben zu sein - damit man "angenommen" wird von der suchenden Masse - damit man Erfolg hat.
Diese Fassade bröckelt vielleicht nicht sofort, wenn man "nur" bei seinen Charaktereigenschaften, Vorlieben usw. geschwindelt hat, die Fassade wird man evtl. eine Zeit lang aufrechterhalten können - aber im Laufe eines regelmäßigen realen Kontaktes fängt es ganz sicher an zu bröckeln, denn eine "Rückentwicklung" ist vorprogrammiert.
Was nützt es jetzt also wirklich, sein Profil zu verschönen und sich der breiten Masse anzuschließen? Nichts! Wird man dadurch wirklich jemand anderes? Nein! Man wird lediglich eine Kopie von vielen und verliert sich selbst dabei.


Wünschen sich das nicht viele und ist es nicht auch ein Grund mit, dass einige hier ihr Profil "aufhübschen", auch wenn sie sich dabei selbst verleugnen?
Wenn jeder, der sein Profiltext der Masse angepasst hat, um "ans Ziel" zu kommen, seinen Profiltext einer Person in seinem Umfeld zeigen würde, die den Profilersteller gut kennt, was würde da wohl eine Aussage bei raus kommen?
Beispiel: Wenn ich jetzt meinen Profiltext der Masse anpassen würde und würde den Text diesem besagten Menschen von dem ich in meinem letzten Beitrag geschrieben habe (der auch u.a. sowas wie mein "Selbstbewusstsein-Mentor" geworden ist) zeigen, dann würde er sowas sagen wie: "Zu was für einer Perfektion du auch immer streben willst, musst du wissen, aber das in dem Text bist du nicht" und er würde mich warscheinlich auch fragen, was ich damit bezwecken will und dass das doch schei**** ist.

Und ja, du hast Recht, es ist schön so einen Menschen zu haben - gegenseitig voneinander zu lernen, jeder darf, nein soll so bleiben wie er ist und miteinander zu wachsen - ich bin durch ihn schon gewachsen;)


Doch, Werte und Normen gibt es noch - als Alternative zu Religion.
Aber liegt es nicht an uns, unseren Kindern die richtigen Werte zu vermitteln - ich persönlich bin nämlich mit den Wertvorstellungen der Schule nicht einverstanden, was das Leben betrifft.

Das ist mir nicht bekannt - weder aus eigener Schulzeit, noch von einem meiner drei Kinder.


Liebe Grüße,
(Joanna &) Lars!

Bei uns in Bayern hiess das "Ethik" und wurde von Konfessionslosen oder Angehörigen nichtchritlicher Glaubensrichtungen besucht.

Meine Kinder konnten, bzw. können noch, ab der 9. oder 10. Klasse (ich müsste meinen Mittleren fragen, wenn er wieder da ist) wählen, ob sie Werte und Normen als Unterrichtsfach haben wollen oder Religion.
Mein Jüngster ist jetzt in der 7. und kann noch nicht wählen.


Was mir gerade noch zu "Profil aufhübschen" eingefallen ist ...
Eigentlich machen es doch alle falsch, wenn sie sich der Masse anschließen, denn die Ansprüche der Masse ändert sich ständig, weil alle besser, schneller und einzigartig sind und das auch kundtun - keiner ist mehr so wie er wirklich ist und ans Ziel kommt man dadurch scheinbar auch nicht, wie man im Forum so oft lesen kann.

Schön blöd

Zwischendrin von mir als TE wieder mal ein Danke an alle Beteiligten und eure Beiträge, die zu vielen neuen Ideen und Gedanken tragen und getragen haben.

Diese Normen und Werte, die zuletzt angesprochen wurden - haben wir uns nicht alle ein Stück weit davon entfernt, befreit und sind deshalb auf so einer Plattform wie dieser?
Denn man kann viel gegen den Joy-Club und alles, was es hier so gibt und was hier so stattfindet einwenden - aber eines sicher nicht, nämlich dass es ein gerüttelt Maß an Offenheit und Toleranz jenseits von den engstirnigen und verbissenen Werten von Moral und Anstand, die wir früher eingetrichtert bekommen haben, hier fehlte.

Allerdings, und damit zurück zum Thema - unter dieser Offenheit, Freiheit, auch Grenzenlosigkeit dürfen die Basics wie Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, Authentizität keinen Schaden nehmen (so zumindest würde ich zusammen fassen, was bisher gesagt wurde).

Aber ist es nicht so, dass manche ihr Profil anders gestalten, als diese Menschen wirklich sind, weil manche genau diese Basics für sich inzwischen anders interpretieren, sie in ein anderes (angepasstes) Licht rücken? Setzen manche deswegen Toleranz voraus?

Ja klar, @*******iss - das genau ist ja der Grund für diesen Thread.

wenns danach geht kann man alles in Frage stellen....die alten Römer haben schon Orgien gefeiert, ergo ruddelvögeln gibt und gab es schon immer. Heute Geht man in sc und hat das noch alles verfeinert..so das für jeden was dabei ist... das was stört ist die Doppelmoral bei einigen Menschen ausserhalb der Szene .. ach manno nun hab ich meinen eigenen Faden verloren ..Pause

Es gibt Normen und Werte, von denen zumindest wir uns nicht entfernt zu haben sehen.

Moral und Anstand - in rein sexueller Hinsicht schon, aber abgesehen vom Sex gibt es doch moralische Vorstellungen (wie z.B. "geistige Treue" und Liebe dem Partner gegenüber) und Anstand, den wir meinen, durchaus noch zu besitzen.
Dazu gefallen uns die "alten Werte" die Du (pierdoleus) als Basics bezeichnest: Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und Authenzität. Wir ergänzen gerne mit Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Toleranz und Einfühlungsvermögen, Akzeptanz (auch von anderen Meinungen) und Fairness.
Gerne teilen wir Deine Ansicht von Offenheit und Toleranz anstelle von Engstirnigkeit und Verbissenheit.

Liebe Grüße,
Joanna & Lars!

Werte, die hier oft im Forum in manchen Threads wiedergegeben werden, stelle ich in Frage - genau so wie manche Profiltexte und auch Beiträge. Oft mehr Schein, als Sein.

Meine eigenen Werte sind mir wichtiger, als die, die von der Masse inzwischen "vorgegeben" werden - das sehe ich so wie BelovedEternity - auch wenn ich die Erfahrung gemacht habe, dass ich damit oft anecke - kann ich aber sehr gut mit leben.
Ich persönlich möchte mich nicht anpassen und muss auch ganz ehrlich zugeben, dass ich sowohl Profiltexte, als auch Beiträge im Forum inzwischen sehr kritisch lese - weil es "der Masse entspricht".

Ich bin aber dennoch der Meinung, dass "Geschönte Profile" nicht wirklich unwissendlich gestaltet werden, sondern weil man sich ganz bewusst besser verkaufen will - über Werte wird da (behaupte ich jetzt mal kackfrech) gar nicht nachgedacht.

Ist der Mainstream im Forum nicht auch dem Umstand geschuldt,, dass man sogar bei "Off Topic" die Mods benachrichtigen kann?
So eine strenge Kontrollfunktion auch durch die User habe ich noch in keinem Forum erlebt

ich bin ja von Natur aus, ein fauler Sack. Mir wäre es viel zu anstrengend mein Profil so realitätsfern zu mir zu gestalten, da müsste ich ja mir ne Gedächtnisleistung zulegen....nee will ich nicht .... ich bleibe auch da ehrlich, bin ich immer mit gut gefahren, gab keine Enttäuschungen

Vorhin kam mir der Gedanke, dass manche ihr Profil "verschönen", weil sie gerne so wären, wie sie es gestaltet haben und nun hoffen jemanden zu finden, der sie mitzieht und formt

Mein Profil sah bis vor ein paar Wochen auch noch anders aus - nicht "verschönt", sondern weil meine Selbstreflexion zu wünschen übrig ließ ... aber mir wurde ungebremst ein Spiegel vorgehalten und daraufhin habe ich es mir entsprechend angepasst.

Ich habe irgendwo hier im Forum gelesen, dass es eine Gruppe gibt, wo man sein Profil von anderen Usern bewerten lassen kann - inkl. Verbesserungsvorschläge. Das wäre dann wieder "der Masse" anpassen - ein Profil nach Vorgabe.

"Toleranz voraussetzen" - die Toleranz hört dann aber bei anderen Usern da auf, wo man nicht dem geistigen Bild der Anderen entspricht, weil sie die Basics für sich anders interpretieren und sich auch ein ganz anderes Bild vom Anderen gemacht haben.

Wenn wir jetzt die rein mess- und wiegbaren Angaben zum User hinter uns lassen und jetzt bei den Profiltexten gelandet sind (gut so, Entwicklung auch im Thread muss sein - wir wachsen zusammen;):) - sind dann eurer Meinung nach mit dem Textgenerator erstellte Beschreibungen der Spiegel dessen, was die Masse fordert? Gewisser Maßen automatisierte Unwahrheiten? Maschinelle Idealbilder? Prototypen des materialisierten Wunschdenkens? Multiple Choice - Möglichkeiten von so wär´ ich gern oder so hätte ich´s gern, dass man mich sieht und wahrnimmt?

denn so in Profil aussehen, das hier als Mainstream gilt?

Bei meinem habe ich gesehen, dass manche meiner Vorlieben hier eher auf Abneigung stossen,
aber warum sollte ich sie verneinen, wenn sie doch meine Persönlichkeit ausmachen und ich Gleichgesinnte finden will?

in Profilklitterung wird Authentizität offenbar, daher verstehe ich nicht, was es fremde Menschen angeht, was da aufscheint, dass sie sich Gedanken machen, ob solche Profile tolerierbar seien. Es können auch sehr sachliche Gründe dahinter stecken und was wirklich zählt, ist nicht das Profil, sondern der Mensch dahinter.

Meine erste Geliebte- noch vor der Internetzeit- hatte eine Anzeige mit einem bewussten Zahlendreher (9 Jahre Unterschied) veröffentlicht- und auch einige andere Angaben stimmten nicht, auch Name und Wohnort waren Fiktion. Ich lernte sie kennen, verstand ihre Gründe und war froh, dass ich mich nicht davon hatte abschrecken lassen.

Jeder ist seines Glückes Schmied. Hat man Pech, findet man über Fake-Profile nie den passenden Partner, shit happens.

...ist es egal, Wenn Mann/Frau beim Alter und Beziehungsstatus schummelt, Wenn die das nötig haben, ihr Problem.

Was ich gar nicht mag, Wenn man beim Körpergewicht falsche Angaben macht. Ich selbst bin da ehrlich, hab auch immer aktuelle Bilder und das erwarte ich dann auch von dem eventuellen Sexpartner.

Ganz schlimm für mich wenn Männer angeben, sie sind keine oder nur Gelegenheitsraucher und stinken dann beim Date nach Nikotin...

Da ich hier bei Männern eben nur Sexpartner mit Freundschaft+ suche, Ist mir auch die Schwanzgrösse wichtig. Steht auch deutlich im Profil. Wenn ich mich nun mit einem treffe und es stellt sich raus dass er sehr viel geschummelt hat, Bin ich schon so frei dass ich mich anziehe und gehe....

Ehrlich - von mir aus, kann hier gelogen werden wie gedruckt bis sich die Balken biegen. Ist mir egal.

Meine Zielgruppe interessiert sich sowieso nicht für mich ... und ich nehme das hier nicht ganz so Ernst. Lügengeschichten sind doch amüsant und unterhaltsam - unterhaltsamer als die Realität jedenfalls. Und ich bin tolerant - aber sowas von!

Ich stell doch kein Bild ein mit dem ich mich nicht identifiziere, schreibe keinen Text hinter dem ich nicht stehe, sehe morgens nach dem Aufwachen nicht so aus das ich gern publikumswirksam
mit diesem Erscheinungsbild auftreten will.
So was ist ganz normal....Der Versuch oder das bemühen sich aus einer guten Perspektive zu zeigen, daß von sich zu geben, mit dem "man" glaubt gut rüber zu kommen..

Nach Nikotin gestunken hat Er nicht - aber nur Gelegenheitsraucher war mein Mann auch nicht.
Er konnte die Finger während unserer ersten Treffen aber stundenlang von der Kippe lassen, sodass es mich nicht gestört hat. Erst im gemeinsamen Alltag habe ich dann gemerkt, dass Er sich selbst da was vorgemacht hat....
Hm... das fand ich nicht dramatisch, Schummeleien bei Alter, Gewicht und Beziehungsstatus allerdings wären doof. Alter und Gewicht kommen eh raus und führen dazu, dass aus einem Date vermutlich nichts wird.
Einen kräftigen Mann finde ich sexuell auch nicht nach einem fantastischen Abend attraktiv.
Und Beziehungsstatus - tja, das fände ich nur bei reinen Sexdates tolerabel, weil es mich da schlichtweg nicht interessieren würde.

Ich bin ehrlich im Profil. Und mein Mann inzwischen Nichtraucher. Gott sei Dank

Beim Treffen kommt doch eh das meiste an den Tag, warum vorher aufregen ?
kommt dann auf die Chemie, die Sympathie an, ob ich Lügen vergeben kann oder eher nicht.
Einem tollen Mann , der auf einmal 5 cm kleiner aber 5 Kilo schwerer ist, würde ich trotzdem beim Kaffee besser kennen lernen wollen .

Sind es 20 cm und 20 Kilos vlt schon nicht mehr.

Fakt ist doch, dass sich jeder von der besten Seite präsentieren will. Und um die Schwachpunkte weiß man ja eigentlich selbst zur Genüge. Insofern ist es doch nachvollziehbar, im eigenen Profil zunächst die vermeintlichen guten Seiten aufzuzeigen. Natürlich sollte sich der Rahmen dabei an der Realität orientieren. Lügen haben bekanntlich kurze Beine und kämen spätestens bei einem Treffen zum Vorschein. Jedoch haben wir festgestellt, dass manche Menschen fotogener sind als andere - im positiven als auch im negativen Sinne. Von daher kann auch im digitalen Zeitalter ein persönliches Treffen das alles entscheidende Mittel zur Entscheidungsfindung sein.

Ich denke man sollte auf jeden Fall ehrlich sein bei den persönlichen Angaben, wie zum Beispiel Figur, beziehungsweise Gewicht. Spätestens bei einem realen Treffen würde es ja doch auffliegen, wenn man im Profil geflunkert hat.

oder vielleicht doch nicht? Vielleicht misst er ja vom Bauchnabel aus mit einem Schneiderband. Ich muss ehrlich zugeben, dass mich Gewicht, Mösentiefe, Schwanzlänge , also technische Daten nie interessiert haben, also schaue ich nie nach, was in der entsprechenden ubrik zu lesen steht, ich bin ja schließlich nicht der TÜV.

Mich interessiert der Gesamteindruck des Profils, ist es einladend oder abweisend, vielleicht sogar drohend, falls man wagen sollte, als nicht "berechtigt Genannter" zu schreiben. Ob da Schummeleien drin sind oder gar faustdicke Lügen, lässt sich mit sinnerfassendem Lesen ganz gut erschließen. Und diese vermittelten Eindrücke lasse ich wirken. Oft gibt es ein verräterisches Wort nur, aber das sagt mehr als alle anderen.

Ich finde es absolut in Ordnung, dass Leute auch schummeln, lügen, kreativen Umgang mit ihren Daten pflegen, denn wenn Wahrheit sich den Weg bahnt ans Licht, spricht die Reaktion des/der Ertappten Bände, positiv, wenn es gute Gründe gab, negativ, wenn nicht.