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SM und Gesellschaft

****bti Frau
6.102 Beiträge
Themenersteller 
SM und Gesellschaft
Hallo zusammen,

als ich gestern einen Threat hier gelesen habe, mußte ich mich einfach fragen, was denkt eigentlich die Gesellschaft über uns. Natülich weiß ich das wir ein Teil dieser Gesellschaft sind. Sollen wir den unsere Neigung auf der Stirn geschrieben haben? Oder aber sind wir im normalen Leben nicht auch ganz "normal"? Oder sind wir den Freiwild das wir mit jedem "spielen" der er es will?

Oder ist es nicht so, das wir nicht auch ganz normale Menschen sind? Nur mit dem Unterschied das wir bestimmte Gefühle ausleben?

Als ich kurze Zeit später das gleiche Threat doppelt vorfand, habe ich auch irgentwie das Gefühl gehabt, man nimmt uns nicht so ernst.

Ich hoffe Ihr schreibt mir Eure Meinungen.

Gruß

Andreas
SM + Öffentlichkeit
Für uns ist SM ein wichtiger Teil unseres Lebens, aber nicht alles. Was die Gesellschaft darüber denkt ist uns eigentlich egal. Wir schreien es aber auch nicht in die Welt hinaus, das wir auf eine etwas härtere Gangart stehen. Wir glauben SM ist in der Gesellschaft noch nicht so toleriert wie zum Beispiel die Homosexualität. Ist es denn überhaupt wichtig das SM von der Öffentlichkeit toleriert wird. Es würde viel von der Faszination nehmen, eigentlich etwas "perverses" zu tun. Ein Reiz beim SM für uns ist das es unser Geheimnis ist.
Der Initiator unseres Stammtischs hat lange gesucht bis er eine Wirtin gefunden hat, die uns "Perversen" einen Nebenraum zur Verfügung gestellt hat. Inzwischen sind wir seit über drei Jahren dort und sie hat gemerkt, das wir ganz normale Menschen sind.
grüße..
man trifft sehr, sehr oft auf negatives unverständnis bei vanillas. leider. für viele liegt es außerhalb ihrer vorstellungskraft (oder jenseits der hemmschwelle), frei nach dem motto: " was der bauer nicht kennt, isst er nicht". anstelle gewisse sachen einmal genau zu hinterfragen, haben viele ihre festgefahrene meinung, daß smler "pervers" oder "unnormal" ( die ewige gretchenfrage: was ist denn bitte normal???) sind. ohne zu wissen, was wirklich innerhalb der szene passiert. ich denke, man sollte jedem seine neigung lassen. ich persönlich finde ein standart-sexleben nicht befriedigend oder gar erfüllend. mein mann und ich stehen zu unserer wahl, leben und lieben es. was andere denken ist uns, wie bei subuli, egal. der bereich der homosexualität wird heute immer noch von der gesellschaft als "anders" bezeichnet. warum ist man anders , nur weil man nicht mit der norm geht? es hat niemand festgelget, daß es die norm ist hetro zu sein und sexuelle befriedigung nur innerhalb des aktes zu finden ist. es ist und bleibt eine individuelle ansicht, für welchen weg man sich persönlich entscheidet.
ob wir ernst genommen werden AuK...nun...es wäre schon mehr als traurig, wenn die persönlichkeit über die sexuelle neigung entschieden wird.
*********n_ni Mann
62 Beiträge
Normgerecht
Ich stimme Dark_Side zu,
es gibt leider sehr wenige Vanillas, die bereit sind, sich mit der Materie zu befassen und lehnen unsere Vorlieben in völliger Ahnungslosigkeit schlichtweg ab. Allerdings war es schon immer so, dass "fremdes" angstbesetzt ist und damit zu Abneigung führt.
Vielfach besteht auch immer noch das Vorurteil, dass SM zwingend mit dem zufügen von Schmerzen und mit brutaler Gewalt zu tun hat.
Nun - wer sich für das Thema interessiert und mich in meinem Alltagsleben auf eine sachliche und vernünftige Art darauf anspricht, dem helfe ich gerne mit Informationen zum Thema.....wer von Anfang an den Kopf schüttelt, den lasse ich schütteln.
Ich bin wie ich bin und ich fühle mich so sehr wohl
M.
Orange Session
*********katze Frau
8.077 Beiträge
Ich bin eine Sub
Ich habe mich nach jahrzehntelangem Ringen, Verfluchen, Sehnen, Träumen und Wünschen jemandem geöffnet. Im Chat. Es tat so gut, zu merken, daß ich nicht krank, pervers oder sonstiges, der "Norm" eigenen Attributen von "Abartig" angehöre. Darüber reden zu können.

Ich habe Menschen getroffen/gelesen/gehört, denen es genau so ging wie mir.
Seit zwei Jahren sammle ich ENDLICH reelle Erfahrungen, die meine wahre Lust befriedigen.

Erzählt Euch Euer Nachbar, daß er darauf steht, halbaufgetaute Hühnchen zu ficken? Der Andere, daß er sich zur Stimulierung B-Pornos ansieht?

Ich spreche im Alltag genau so wenig über meine Sexualität wie all die "Vanillas". Muß ich auch nicht, denn, unter uns scheint ein Gespür zu herrschen. Man sieht es sich einfach irgendwie an.

Ich fühle mich gut aufgehoben in der Erfüllung meiner Lust. Wie jeder "Normalo" auch. Muß nicht in der Öffentlichkeit darüber reden. Bin froh, daß ich meine sexuelle Weltsicht akzeptiert habe!

LG Sub
*********l_rp Frau
14.960 Beiträge
Gut ich auch
Ist es denn überhaupt wichtig das SM von der Öffentlichkeit toleriert wird.
Dazu möchte ich gerne etwas sagen.
Manchen ist es sicher wichtig das SM endlich auch von der Öffentlichkeit toleriert wird.

Es würde viel von der Faszination nehmen, eigentlich etwas "perverses" zu tun.
Für mich ist es ja eben nichts "perverses", und auch dieses Gefühl könnte mich nicht reizen. Ich bin nun mal devot, und ich will meine Neigung ausleben, ich brauche dazu keine Faszination. Nur mich, meine Neigung und meinen Mann natürlich.

Oder sind wir den Freiwild das wir mit jedem "spielen" der er es will?
Schade finde ich es nur das man als devote Person als Freiwild für viele dominante Personen angesehen wird.
Nur weil ich devot bin, mache ich es nicht mit jedem devoten Mann. Wie käme ich denn auch dazu.
Gut ihr Doms spielt vielleicht mit "jedem", aber wir Subs ganz bestimmt nicht. Und ich denke mit der Einstellung bin ich hier sicher nicht alleine.

Die Öffentlichkeit wird vielleicht auch irgendwann erkennen das wir keine perversen Tiere sind die übereinander herfallen, sich zerschlagen und quälen.
Das wir ganz normale Menschen sind die auch sehr viele Gefühle haben.
Und vielleicht viel besser damit umgehen können wie "normale" Menschen.
Das es einen Unterschied gibt zwischen den Personen die ihre Partner wirklich körperliche Gewalt antun und uns mit unseren Neigungen.
Denn beide, egal ob Dom oder Sub, tun etwas womit sein Gegenüber nicht wirklich einverstanden ist, oder was ihn wirklich verletzten könnte.
Ob körperlich oder seelisch. Nein ganz im Gegenteil, wir sind doch gerade darauf bedacht dem anderen gut zu tun.


Oder ist es nicht so, das wir nicht auch ganz normale Menschen sind? Nur mit dem Unterschied das wir bestimmte Gefühle ausleben?
Klar sind wir normale Menschen, siehst du uns denn anders?
Wir haben nur andere Neigungen und auch den Mut dazu sie auch auszuleben.

So, jetzt habe ich aber genug geschrieben....lach
LG
Blackangel36
hmmmmm
was denkt eigentlich die Gesellschaft über uns.

ist dir wichtig was die gesellschaft über dich denkt?

ich bin mal der meinung, für jeden sind seine eigenen sexuellen Vorlieben "normal". für den einen ist es normal dominant zu sein, für den anderen devot, der eine findet sm normal der andere wiederum mag sowas überhaupt nicht....
es ist doch immer eine eigene definition der normalität, den das ist relativ... und relativ ist ein sehr dehnbarer begriff.

laß die Gesellschaft doch denken was sie will, denn im grunde genommen hat jeder in dieser Gesellschaft doch das recht auszuleben was er will.
ich kann das immer nicht verstehen, wenn`s um unsere ach so tolle Gesellschaft geht.... all diese leute die der meinung sind uns zu kritisieren, was haben die davon?
"Ist unsere "Gesellschaft" nicht einfach nur zu feige zu ihrer Neigung zu stehen? Ist unsere ach so feine "Gesellschaft" nicht einfach nur VERKLEMMT? Was macht eigentlich unsere "Gesellschaft" aus? Wer ist unsere "Gesellschaft" ? Darf uns unsere "Gesellschaft" eigentlich vorschreiben welche Vorlieben wir haben und ausleben dürfen?"
****bti Frau
6.102 Beiträge
Themenersteller 
Doms
Hallo Blackangel,



Gut ihr Doms spielt vielleicht mit "jedem", aber wir Subs ganz bestimmt nicht. Und ich denke mit der Einstellung bin ich hier sicher nicht alleine.

Nun ich bin Dom und ich kann Dir sagen das auch wir nicht mit jedem spielen, schließlich gehen wir ja auch eine Verbindung zu unseren subs ein und wir legen mit Sicherheit genauso viel Gefühl und Vertrauen in ein "Spiel" wie ein(e) sub.

Es ging mir auch weniger darum wie wir uns sehen, sondern wie die Vanillas uns sehen. Wie wir es ja immer wieder lesen, meine viele nur weil wir BDSMler sind, sind wir ganz scharf drauf ständig zu "spielen".

Gruß

Andreas
********rtig Paar
28.068 Beiträge
na na naaaa
Blackangel ...
der von andreas kritisierte satz hat mir auch fast die schuhe ausgezogen!
dem ist mitnichten so!

SchlagFertige grüße
******471 Paar
112 Beiträge
@*******gel
"wir subs" - bist du die Sprecherin aller Subs?
"ihr doms" Rundumschläge sind so einfach, nicht wahr?

aber mal im ernst, wir haben die Erfahrung gemacht das gerade in diesem Bereich sehr sorgfältig ausgewählt wird.
Eine Session mit einer Sub die eine ganz andere Art hat "ihren" Sm auszuleben bringt doch weder ihr noch mir etwas.

Wenn du nur die Erfahrung gemacht hast das Doms alle Subs als Freiwild ansehen und alles nehmen was kommt ist das sehr Schade, aber vielleicht solltest du dann deine Kontakte etwas genauer auswählen.
****bti Frau
6.102 Beiträge
Themenersteller 
mea culpa
Hallo Paar 90471

sorry wenn ich von Doms spreche, dann spreche ich von mir und von den Doms die ich kenne und schlagfertig hat mir ja auch Recht gegeben.

Wenn keine Harmonie zwischen sub und Dom entsteht dann hat es keinen Sinn etwas zu machen, denn das Ergebnis wäre nur ein Absturz.

Gruß

Auk
*********l_rp Frau
14.960 Beiträge
Alsooo
wenn ich von wir Subs rede, ja dann tu ich das von mir und von den Subs die ich kenne.
Oder habe ich geschrieben das ich die Sprecherin der Subs bin?
An solch einen Satz kann ich mich nicht erinnern.
Wenn jemand das anders sieht kann er sich ja hier gerne äussern.
Und ich habe hier mit Sicherheit keinen Rundumschlag gemacht.
Wollt ich nur mal geäussert haben.

Wenn du nur die Erfahrung gemacht hast das Doms alle Subs als Freiwild ansehen und alles nehmen was kommt ist das sehr Schade, aber vielleicht solltest du dann deine Kontakte etwas genauer auswählen.
Ich wähle schon sehr genau mit wem ich Kontakt habe und mit wem nicht.
Und ich hatte ja auch nicht "alle" sondern "viele" geschrieben.

Und es gibt nur einen Mann dem ich wirklich diene, und das ist mein Ehemann.
LG
Blackangel36
********rtig Paar
28.068 Beiträge
hooo ho hoooo
mal wieder etwas ruhe reinbringen!
seit wann gehen die DOMs auf die SUBs los oder andersherum?

ich glaube hier liegen eine rehe von missverständnissen vor! keine wollte jemanden persönlich beleidigen!
auch wenn ich mich durch zb Blackangel etwas in meiner würde angegriffen fühlte. aber wir alle wissen, das es wohl so typen geben mag. nur haben wir keinen weiteren kontakt zu ihnen ... warum auch?!!

wir schlagen vor ... wir kommen mal zum thema zurück!
das ist nämlich sehr interessant

SchlagFertige grüße
Dieses Thema...
ist nicht nur interessant - es ist außerdem auch noch unglaublich brisant und vielschichtig. Mir schwirrt bereits der Kopf, wenn ich versuche, darüber nachzudenken. Und mir bleiben eine Menge unbeantworteter Fragen.

Zum Beispiel frage ich mich, wer denn überhaupt gemeint ist, wenn von "Gesellschaft" gesprochen wird - ein Land? ein Volk, also alle Menschen, die in einem Land leben? meine Nachbarn, Bekannte, ich auch?

Dann frage ich mich, um was es geht, wenn sich Menschen mit der Neigung zu BDSM so empört, verärgert, aufgeregt, verletzt, gekränkt... sein lassen, wenn sie als Menschen sich "nicht ernst genommen" fühlen, als pervers bezeichnet zu werden, wie ein exotisches Tier lüstern oder neugierig begafft zu werden?
Dies ist einmal eine wichtige Frage für den Einzelnen, der sich dadurch betreffen lässt, sich betroffen fühlt und mit seiner Betroffenheit umgeht. Dieses ist eine sehr persönliche und individuelle Ebene.

Eine andere Ebene betrifft die gesamte Gruppe (also alle Menschen mit dieser Neigung) - Hier möchte ich nur beispielsweise an die Verfolgungen von Juden, Homosexuellen, Zigeuner u.s.w. während des Nationalsozialismus erinnern.

Hier höre ich von einigen einen empörten Aufschrei, diesen Vergleich überhaupt zu wagen. Man frage sich jedoch, wie mehr oder weniger "harmlos" haben diese Verfolgungen begonnen?? Sie haben begonnen IM KOPF der Menschen, in ihren Werturteilen gegenüber dem "anders als sie selbst sein"!

Und - ist es nun gut oder schlecht, ist es falsch oder richtig, sich betroffen zu fühlen oder aber die Werturteile anderer zu ignorieren und so zu leben, wie man mag, ohne sich darum zu kümmern?????

Viele Grüße, Angelika
*******eins Paar
22 Beiträge
Wollt ihr das überhaupt?
Da frage ich doch mal ganz provokant in die Runde:
Wollt ihr denn überhaupt von der "Gesellschaft" (wer immer das auch sein mag) respektiert, akzeptiert werden?
Wo bleibt denn dann das schöne gruselige Perversen-Feeling?
Wenn SM so normal ist, wie Samstag abend vögeln, auf wen wollen wir SMler denn dann runterschauen? Wem wollen wir denn dann von unseren vieeeeeel tieferen Gefühlen berichten, die sich ja so ein Vanilla gar nicht vorstellen kann.
Wollt ihr das, wollen wir das wirklich?

Das mit dem Vergleich zu Juden und Homosexuellen im Dritten Reich ist gar nicht so weit hergeholt, im Moment sicher unvorstellbar, aber wer weiß, was die Zukunft bringt, wer weiß, wie sich, nur zum Beispiel, der Staat, die Regierung, das Volk benehmen wird, wenn wir 20 oder 30 Millionen Arbeitslose haben.

Ich denk mal, da gibts viel Stoff zum Nachdenken und diskutieren, aber nicht von obern herab, das war noch nie was Gutes

Nix für ungut

Rabenstein
*********usch Frau
522 Beiträge
Sm...
ist zwar nicht illegal...aber man muss es aber auch nicht rausposaunen...seht her ,ich mache das !!!

Es muss einfach nicht jeder wissen,dass ich das(er)lebe.
Das ist meine Privatsache.

LG...kaffee
SM öffentlich
Soll man sich verstecken u. leiden weil die "feine Gesellschaft" einem sonst ächtet?
Ich lebe meinen traum seit Jahren u. verstecke nichts. Ob in meinem schwarzen Studio oder einem Sklaven an der Hundeleine im Freien. Hauptsache ,es bringt mir Spaß. Die falschen "anständigen" Freunde hab ich schon lange abgelegt.
Tja, liebe rabensteins...
...Eure Provokation hat nicht provoziert. *zwinker*

Ich interpretiere das folgendermaßen: Auch BDSM ist kein Allheilmittel um ein besserer Mensch zu werden und es macht auch den Menschen nicht schlechter.
Auch Menschen mit der Neigung zu BDSM haben Werturteile im Kopf gegenüber dem "anders als sie selbst sein" (Beispiel Vanillas). So sind wir Menschen nun einmal.

Dieses waren MEINE Werturteile. Herzlich willkommen in der "Gesellschaft".

Es grüßt als Mensch und Teil der Gesellschaft. *bussi*

Angelika
*********l_rp Frau
14.960 Beiträge
Gut
wenn ich jemanden persönlich angegriffen haben sollte (was mir nicht bewusst war) dann möchte ich mich dafür gerne enschuldigen.
Wobei ich nie hingehen würde und alle, egal welche Neigung, über einen Kamm scheren würde.
Ich konnte halt nur von meinen Erfahrungen berichten und halt von Subs die ich kenne.
LG
Blackangel36
******471 Paar
112 Beiträge
@*******gel
ne, alles halb so wild.
Das: "ihr doms spielt mit jeden, wir Subs nicht" liest sich einfach ein bißchen komisch. Aber jetzt verstehe ich schon wie dus gemeint hast *g*
Und angegriffen habe ich mich nicht gefühlt und ich hoffe du dich auch nicht.

Lieben Gruß,
Peter
****bti Frau
6.102 Beiträge
Themenersteller 
Verstaendnis
Hallo zusammen,
das Problem in unserer Gesellschaft ist doch dieses, das sie ueber etwas
urteilt, ueber das sie keine oder nur geringe Kenntnisse hat und sich trotzdem
erlaubt ein Urteil zu faellen. In der allgemeinen Medienwelt wird ja auch oftmals ein sehr verzerrtes, negatives Bild von BDSM dargestellt, das dann jeder fuer bare Muenze nimmt, um uns dann als "perverse" Menschen darzustellen.
Wir sind keine Missionare oder Wunderheiler, und auch nicht fuer jeden ist
der Weg des BDSM der Richtige. Aber ich bin gerne bereit, mit jedem der
wirkliches Interesse zeigt, mit Ihm ueber M E I N E Art von BDSM zu
leben zu sprechen.

Gruss

AuK
Ja, genau dies...
trifft den Kern meiner Aussage, lieber @**K.

Jedes ganz individuelle, EIGENE Werturteil jedes Einzelnen trägt zur GESAMTHEIT der gesellschaftlichen Urteile bei.

Und nur ich selber kann beginnen, mich selber in meinen Urteilen zu hinterfrage - gerne mit der Meinung und Unterstützung anderer, die mich spiegeln.

Wenn ich hier in einer der Antworten lese: "...aber wir alle wissen, dass es wohl solche Typen geben mag, nur haben wir keinen weiteren Kontakt zu ihnen...warum auch?!!" - dann klingt das in meinen Ohren nach freiwilliger Abgrenzung. Informationen dringen nicht nach außen.

Okay - jeder entscheidet selbst, was und wieviel er von sich preisgeben mag - dies hängt auch vom jeweiligen Entwicklungsstand ab.

Nur - ohne Kenntnisse und ohne die "richtigen Informationen" kann ich mir auch nicht das "richtige Urteil" bilden, sondern bin auf die Informationen angewiesen, die mir in der Medienwelt zur Verfügung gestellt werden.

Viele Grüße, Angelika
meinen Senf
dazugeb...

Auch wenn sich das Thema an und für sich eher für Rotweingespräche am Kamin eignet, will ich Euch mit meinen Thesen zum Thema Gesellschaft vs. BD-DS-SM nicht verschonen.

die deutsche Gesellschaft
• ist verklemmt. Daraus entspringt ein Gefühl des Neides an alle Arten von "Perversen" die aus Ihrem "Lust(Sex, etc.)erleben" positive Energie und Befriedigung ziehen.

• ist tendenziell asexuell, will sagen das der Unterschied der Geschlechter immer mehr in den Hintergrund geschoben wird. (Nicht falsch verstehen - es geht hier nicht um Gleichberechtigung oder Gleichwertigkeit sondern nur um das in diesem Falle Nicht-Erfreuen an den Unterschieden)

• hat enorme Probleme mit "Macht". daraus resultiert eine tief liegende Abneigung gegen alles was mit Machtausübung, - spielen, - anerkennung auch nur im entferntesten zu tun hat.

• hat noch mehr Schwierigkeiten mit gewollter Machtübertragung, gewollter Demütigung und freiwilliger Unterwerfung.

-kann nicht nachvollziehen, daß Schmerzen durchaus Lustvoll sein können.


Wie kann eine wie oben beschrieben Gesellschaft uns vorurteilsfrei und bejahend gegenüber stehen? Gar nicht.


Sai-Jin
Diese Perspektive, lieber @sirsan...
...ist eine weitere Facette des Diamanten "BDSM und Gesellschaft".

Bei der Aussage "Die deutsche Gesellschaft ist verklemmt und neidisch" sehe ich vor meinem geistigen Auge die verklemmten, neidischen Menschen - und es entsteht in mir ein Mitgefühl, denn auch ich kenne diese inneren Zwänge, Ängste und Fesseln, die mich "verklemmt" sein lassen.

Und ich kenne die Sehnsuch, meine Fesseln zu sprengen, meine Ängste zu überwinden - ich kenne die magische Anziehungskraft von Lust und Hingabe - ich kenne die Verzweiflung und den Neid, wenn ich wieder und wieder an meine Grenzen gerate.

Und ich ertappe mich bisweilen auch dabei, meine Wünsche zu verleugnen, mich in die "Asexualität" zu flüchten, um dieser inneren Qual und Verzweiflung auszuweichen, wenn ich mir selber nicht mehr zu helfen weiß.

Hier entspringt auch meine Furcht vor gewollter Machtübertragung und freiwilliger Unterwerfung, die ich gleichzeitig herbeisehne - die Aufgabe von Selbstkontrolle, mit der ich mich auch schütze vor dem, was mich ängstigt.

Vielleicht hilft es ja, wenn sich diejenigen, die es überwinden konnten, daran erinnern, wie sie selbst begonnen haben, ihre eigene Verklemmtheit abzustreifen, sich mit ihren Probleme und Schwierigkeiten mit der Macht auseinanderzusetzen - wie sie begonnen haben zu erkennen, das Schmerzen lustvoll sein können.

Und - wie war EUER Weg zur Vorurteilsfreiheit und zur Bejahung?

Viele Grüße, Angelika
*****AHN Paar
532 Beiträge
Es gibt wohl doch noch Hoffnung...
Wir hatten diese Woche ein interessantes Gespräch.

Wir saßen mit neuen Nachbarn (beide ca. Mitte 30) bei einer "normalen" Party zusammen.
Wir trugen beide Unsere Ringe der O...wie immer beide links.

Die Nachbarn haben uns angesprochen, denn sie wussten durchaus etwas mit diesem "Erkennungszeichen" anzufangen.
Sie haben sich wohl schon mit dem Thema befasst.
Wir haben erzählt, daß wir es mögen, andere zu dominieren...es war völlig normal für sie.
Der einzige Kommentar war: "Unser Ding es das nicht, aber jeder kann doch in seinen 4 Wänden machen, was er/sie will".

Klar gibt es noch schrecklich viele Vorbehalte gegen "diese Perversen", aber offensichtlich werden sie weniger.

Wir werden den Eindruck nicht los, daß viele der Vanillas einfach Angst vor der eigenen Courage haben und es, auch gegenüber sich selbst, nicht zugeben wollen, daß es durchaus reizvoll sein kann, es einfach mal zu testen.

hoffnungsvolle Grüßle...heute aus HN

Petra und Heinz
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