Mich hat tatsächlich auch fasziniert, dass man mit einer schlecht geschriebenen Twilight-Fanfiction so viel Kohle machen kann. Respekt dafür.
Zum Film kann ich nichts sagen, die Bücher habe ich gelesen und auch das nur mit viel, viel Durchhaltevermögen. Für mich hat das, was dort beschrieben wird, nichts mit prickelnder Erotik zutun, erstrecht nichts mit einer BDSM-Beziehung und mit Liebe schonmal gar nichts.
Es ist schlicht eine Missbrauchsbeziehung. Eine Geschichte, die erzählt, wie ein Mann, der scheinbar perfekt ist, eine Frau von allen isoliert, sie permanent demütigt (und das nicht auf eine "sexy" Art und Weise, sondern auf eine einfach nur demütigende Art und Weise) und sie sogar gegen ihren Willen schlägt / körperlich misshandelt - und ihr dann einredet, das wäre supersexy und versaut. Während sie wiederum alle Warnsignale ignoriert und immer wieder ins Messer läuft, vor lauter blinder Dummheit.
Von den weiblichen Fans wird ein Großteil natürlich vernünftig sein. Aber ich bin doch immer wieder erschrocken, wie viele Frauen von einer tatsächlichen Missbrauchsbeziehung träumen, in der sie rein gar nichts mehr zu sagen haben und endlich nicht mehr selbst denken müssen. Hauptsache alle anderen beneiden sie für den - nach außen hin - hübschen und erfolgreichen Mann. Da muss man sich selbst schon gescheit wenig wert sein...
Eine Bekannte, die selbst mal in einer Missbrauchsbeziehung gefangen war, meinte nach dem Lesen sogar, dass damals ja doch nicht alles so schlecht gewesen war und vielleicht war ihr Typ eben auch nur dominant. Und ja, genug Möchtegern-Doms, die meinen, "dominant sein" hieße eben genau das -> "sich auch gegen den Willen der Frau einfach alles nehmen, ihr "Nein" zählt gar nichts, immerhin ist man(n) ja Dom" habe ich leider auch schon erlebt. Und dann oft mit dem Hinweis auf eben diese Schundromane.
Sehr, sehr gruselig (wobei ich die Verantwortung hier selbstverständlich nicht von den Personen weg auf die Bücher verlagern will, aber gut finde ich das dargestellte Bild trotzdem nicht).