Oh Gott
so ein kurzer Eröffnungsthread mit pauschal dahingeworfenen "hoffentlich stimmt diese Meinung" - dabei nur wenige langatmige Beiträge...
...denn hierzu kann man nur lang antworten, will man sich mal wirklich die Geschichte der DDR und der BRD rückblickend durch den Kopf gehen lassen.
Fast parallel zu Oswalt Kolle zog stets die DDR nach - auf ihre Art und Weise suggerierte sie ihren Bürgern Freiheit. Freiheit, die diese Bürger niemals wirklich hatten. Sie hatten zwar wirklich viele Vorteile, wie subventionierte Urlaubsmöglichkeiten, bezahlbare Krippen usw. Sie bekamen auch die Pseudofreiheit FKK "genehmigt" bzw. nur auf diese Art konnten die Bürger der ehemaligen DDR eine Art "Auflehnung" leben. Wenigstens in diesem Bereich wurde nicht alles staatlich geregelt. Daher fühlt sich vielleicht auch heute noch die Ossi-Frau (welch Unwort) freier.
Aber stimmt das wirklich?
Sind nicht die Westdeutschen Frauen meiner Generation einer viel größeren Entwicklung ausgesetzt worden? Pille, Abtreibungsmöglichkeit, Ehescheidung möglich, vor aids poppen soviel man wollte, Kommunen, wilde Ehen - Freiheiten ohne Ende, ohne Grenzen, ohne genau zu wissen, wohin man will, aber das mit ganzer Macht. Und wir durften nicht nur sexeln.
Wir Frauen durften noch viel mehr. Heimchen am Herd, dank Alice Schwarzer ein alter Zopf. Die geburtenstarken Jahrgänge verpufften seit Einführung der Pille. Lange Zeit war die BRD reich genug, um es sich leisten zu können, dass es keine Krippenplätze gab.
Ich möchte nur darauf hinaus, vor lauter dürfen dürfen, war der Stellenwert, das Auge auch auf andere Dinge, wie Sex gerichtet - vielleicht wirkt es daher weniger frei? Und wer in Küstennähe wohnte, kannte auch das Oben-Ohne-Sonnen, FKK-Baden . . .die katholischen Bewohner ihrer Bundesländer hatten es halt schwerer, tobten sich dann halt wieder in der Karnevalszeit aus.
Ich glaube einfach: FKK und sexuelle Offenheit war die einzige Freiheitsschiene, die dem Ostbürger als Privileg übrig blieb. Geduldet von oben, damit nicht diese letzte Bastion noch zur Revolution führte.
(Hat dann auch nix genützt).
Der Westler hatte von vornherein sämtliche Westprevilegien - da hat er eben mehrere Dinge zeitgleich kultiviert und evtl. nicht eine derartige sexuelle Offenheit gepflegt.
Mag aber auch ein Irrtum meinerseits sein.....