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Warum länger als es guttut an einer Beziehung festhalten?

****Too Paar
13.570 Beiträge
Diese Frage
ist meines Erachtens nur individuell zu beantworten. Die bisherigen Beispiele zeigen das auf.

Das "länger, als guttut" ist genau der Bereich, der m.E. nach sowohl von der Beziehung als auch von den Beteiligten abhängt.

In Beziehungen, die sich verschlechtern, wird eher nicht mehr darauf geachtet, was dem Partner gut tut und vor allem was nicht.

Viele Gründe für das "Aushalten" innerhalb der Partnerschaft haben wir schon gehört, in meinem Fall kommt noch Bequemlichkeit hinzu. Vor Veränderung, Streß, Trennung vom Kind, Haus etc..

Länger in der Beziehung geblieben zu sein, als mit gut tat, kann ich nicht bereuen, denn:

Ich (konnte) wollte nicht anders
Bereuen würde nichts ändern

Wäre ich in der Lage gewesen, eher zu gehen, dann hätte ich das wohl gemacht *zwinker*

vg
Hagen
Eine Entscheidung gegen eine Beziehung (bzw gegen den jeweiligen Partner) kann immer nur dann getroffen werden, wenn die innere Überzeugung dazu gereift ist.

Was man meint, gewusst haben zu müssen, konnte man eben zu der Zeit doch noch nicht wissen, oder so nicht empfinden.

Außerdem hängt das Gelingen oder Scheitern ja nicht vom Partner oder gar von "der Beziehung" ab, sondern immer auch davon, was man selbst tut, will und denkt.

Solange zwei psychisch gesunde Menschen eine Beziehung führen, gibt es für beide Partner viele Optionen die Beziehung zum Positiven zu beeinflussen. Wenn Gewalttätigkeit, Sucht oder andere psychische Krankheiten im Spiel sind (was ja leider auch keine allzu seltenen Phänomene sind) sind dem leider Grenzen gesetzt. Diese Beziehungen "leben" in vielen tragischen Fällen von Abhängigkeit und/oder Idealisierung.


Mindestens genauso oft wie das Festhalten an miesen Beziehungen gibt es aber auch vorschnelle Trennungen, und die regelmäßig enttäuschte Hoffnung, dass mit einem anderen Partner alles besser würde. Es lohnt sich daher wohl immer, sich zunächst zu fragen, was man selbst tun könnte, um die Situation zu verbessern. Eine ehrliche und gut durchdachte Antwort kann Handlungsoptionen aufzeigen oder eben auch Illusionen nehmen.



Ich halte es für sehr hilfreich, in konkreten Beziehungsfragen mit anderen Menschen zu sprechen, um neue Denkanstöße zu bekommen. Das müssen noch nichtmal unbedingt vertraute oder besonders kluge Menschen sein. Im Prinzip jeder, der eine Meinung hat, und dem man zuhört, kann die eigenen Gedankenspiralen zu durchbrechen helfen.
*********ik55:
... ich war so frustriert in meiner Beziehung, dass ich schon nah dran war, diese zu beenden und nochmal einen Neuanfang zu machen. Klar hatte ich auch Angst davor.
Bevor es dazu kam, bekam mein Mann einen Schlaganfall - was macht man dann als Frau? Ich habe es nicht fertig gebracht, die Beziehung, die schon mehr als die Hälfte meines Lebens dauert, zu beenden.

Danke, dass du damit einen weiteren Aspekt von Beziehungen in's Spiel bringst, der bei der weitestgehend egoistischen Sicht von "was mir gut tut" etwas verloren ging.
Man hat auch eine Verantwortung füreinander!

Ich habe in meiner Nachbarschaft einen ähnlich tragischen Fall: Der Mann hatte einen Schlaganfall, bei dem das komplette Emotionszentrum ausgefallen ist. Er empfindet überhaupt nichts mehr ... und benimmt sich auch entsprechend. Und obwohl die Frau genau weiß, dass das keine böse Absicht ist und obwohl sie ein Leben lang in der Kranken- und Altenpflege tätig war (also grantige alte Leute kennen müsste), leidet sie extrem darunter.
Aber sie verlässt ihn nicht, denn sie fühlt sich für ihn verantwortlich.
Sie schreibt...
Oft sieht der Verstand schon viel früher, was das Herz nicht sehen will.
Das spricht mir aus der Seele!

Ich hab in meiner letzten Beziehung (hat insgesamt 4 1/2 Jahre gehalten) nach knapp 4 Jahren bereits an unser beider Zukunftsvorstellungen gemerkt, dass diese Beziehung nicht auf Dauer halten wird und das Ablaufdatum relativ nahe steht. Wir haben uns zu diesem Zeitpunkt bereits so gut wie nur noch gezankt. Sex war kein Thema mehr, Gott bewahre, ich hatte Panikattacken wenn er mich berührt hat und wollte mich auch nicht mehr vor ihm nackt zeigen.

Ich kann nicht genau erklären, warum ich mich nicht früher von ihm getrennt habe, obwohl es bitter nötig gewesen wäre und ich mir - und auch ihm - einiges an Leid erspart hätte. Wir hatten nur noch wenige Berührungspunkte, auch durch den komplett unterschiedlichen Tag-Nacht-Rhythmus. Ich ging arbeiten, er studierte, schlief unter Tags und lernte in der Nacht. Die "gemeinsamen" Wochenenden waren nicht sonderlich prickelnd, wie man sich unter diesen Gesichtspunkten vorstellen kann.
Er hat mir öfter im Streit gedroht auszuziehen. Irgendwann hab ich dann gesagt "Ok, dann mach doch!". Und hab daran festgehalten, womit er nicht gerechnet hatte.

Ich glaube, es war bei uns die Gewohnheit, die sich eingeschlichen hatte, und ich hatte auch lang nicht die Kraft, loszulassen. Er wollte sich nicht trennen, hat er mir erklärt, ich soll seine "große Liebe" gewesen sein. So verhalten hat er sich leider nicht.
Die Trennung war extrem hart, für uns beide, ich konnte Wochen lang nicht mehr in meinem alten Bett schlafen. So lange, bis ich alle Möbel (außer meinem Bett) inklusive Bettwäsche rausgeworfen und das komplette Schlafzimmer umgestellt hatte.

Es war eindeutig die richtige Entscheidung, ich wäre nicht glücklich geworden und verstehe heute ehrlich gesagt auch nicht mehr, was mich mit diesem Menschen mal verbunden hat.

Zur Trennung mit Kindern: Die Zeit, bevor sich meine Eltern getrennt haben, und da reden wir vor mehreren Jahren, war für mich als damals 10-14jährige der blanke Horror! Ich habe meine Mutter mehrmals angefleht, sich zu trennen und mit uns auszuziehen. Sie hatte lange nicht die Kraft dazu. Ein kühles "Wenn dir was nicht passt, dann geh" von meinem Vater war für meine Mutter irgendwann der entscheidende Satz, den Schritt wagen zu können.
Klar, die Situation ist immer ein wenig anders und individuell zu beurteilen, und ich hoffe ich trete niemandem damit zu nahe, aber:
Zu glauben, dass eure Kinder die Probleme in der Beziehung nicht mitbekommen, ist ein Trugschluss. Zu glauben, dass ihr euren Kindern zwingend etwas Gutes tut, wenn ihr die "Beziehung" eurer Kinder Willen aufrecht erhaltet, ebenso. Ich war Kind in einer zerrütteten Beziehung, und ich habe nach der Trennung meiner Eltern professionelle Hilfe in Anspruch nehmen müssen, um das Erlebte zu verkraften.

Ich kann nur andere in der selben Situation ermutigen, diesen Schritt zu wagen und sich damit, und auch den beteiligten, viel Leid zu ersparen!

Schönen Abend!

Lady Velvet
****ot2 Mann
10.758 Beiträge
...die Gefühle die man gegenüber dem Partner einst hatte erloschen sind?

Warum fällt uns die Trennung vom Partner oft so schwer, auch wenn die Beziehung uns schon lange nicht mehr gut tut?

Die Frage bleibt natürlich: Warum sind Gefühle erloschen?, - bzw. warum tut einem die Beziehung nicht mehr gut?
****ot2 Mann
10.758 Beiträge
Sex war kein Thema mehr, Gott bewahre, ich hatte Panikattacken wenn er mich berührt hat und wollte mich auch nicht mehr vor ihm nackt zeigen.

Fällt mir ein Dialog aus der Paartherapie ein:
Sie: "Ich hatte keine Lust mehr auf Sex mit Dir, weil ich mich nicht wertgeschätzt, -nicht geliebt fühlte".
Er: "Ich fühlte mich nicht mehr geliebt, weil du mir in erotischer Hinsicht aus dem Weg gingst"
Sie: "Du warst doch schon so gefühlskalt als wir noch guten Sex hatten"
Er: "Nein, meine Gefühlskälte entstand dadurch, dass ich mich aufgrund deiner Abweisung ungeliebt fühlte."
Therapeut: "Sie sind jetzt also unterschiedliche Ansicht, was Ursache und was Wirkung war"
Er: "Ja"
Sie: "Ja"

Have fun *g*
Gernot
****54 Mann
3.849 Beiträge
****ot2:
Warum sind Gefühle erloschen?, - bzw. warum tut einem die Beziehung nicht mehr gut?

Schlimmer noch: Warum sind MEINE Gefühle erloschen? Passiert MIR das wieder?

Dann nämlich machte eine Trennung keinen Sinn nur um festzustellen: "Woanders is' auch Scheiße"
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Erloschen
sind bei mir die Gefühle nie, sie haben sich nur verändert. Aber dabei kommt es meiner Meinung nach auf die Ausgangssituation an. Es war Liebe auf den ersten Blick beim Zugaussteigen, zumindest meinerseits. Ich würde meine Gefühle selbst ad absurdum führen, wenn ich sie als erloschen sehen würde.

Wer sich "nur" verliebt, wird diese Gefühle sehr viel schneller wieder als nicht mehr vorhanden deklarieren.
Eine Möglichkeit von vielen
Niemand kann Alles für jemanden sein, was wir bei dem einen Menschen haben, vermissen wir bei dem Anderen.

Vielleicht spüren oder wissen die Mensch das instinktiv, die an einer Partnerschaft festhalten, die keine mehr ist.
*******lmar Frau
75 Beiträge
Es ist keine leichte Entscheidung
Ich stimme sanfte Hexe vollkommen zu, ähnliches ( halt nur ohne Kinder) habe ich erlebt.

Bei mir war es eine Beziehung die über 8 Jahre ging und ja ich hatte Angst eine so tiefgreifende Entscheidung alleine zu treffen. Denn in einer Beziehung sind immer noch zwei Partner A: für die Vorhandene Situation verantwortlich ( wie zerüttet auch immer diese ist)
B: die Gefühle seien diese jetzt gewachsen aus Liebe oder Freundschaft - verändern sich im laufe der Zeit die man miteinander teilt. Beide wachsen und entwickeln sich weiter.

Ich kann aus meiner Situation berichten, dass sich meine Gefühle von Liebe in Freundschaft geändert haben. Es war ein sehr schleichender Prozess und als ich es bemerkt hatte, zum einen fühlte sich der Sex nicht mehr so intim an ( wie er sollte ) und ich hatte das Gefühl mit meinem Bruder zu schlafen.
Hatte aber auch sehr lange nix gesagt, aus Angst das er aus meinem Leben flüchtet und ich auf einmal alleine da stehe. Also habe ich geschwiegen und nach Außen hin ein zufriedenes Leben gezeigt. Irgendwann fand ich den Mut mit einer Freundin über meine Gefühle zu reden, zwei Sachen hallen bis heute in mir nach 1. Bist du dir da wirklich sicher? 2. Ich kenne euch zwei nur als Paar und das ja schon ewig.
Ich kam zu dem erschreckenden Schluß, dass diese Entwicklung der Beziehung *normal sei und in jeder der Beziehung da draußen passiert.
2010 war ich kurz davor das Thema anzusprechen, ich wurde gebremmst vom Schicksal - ich hatte einen Unfall mit Wirbelbruch und er war da für mich. Es gabe viele Up & Downs! Da hab ich versucht mehr zu reparieren durch gemeinsame Zeit/ Aktivitäten 2014 hatte ich schließlich den Mut gefunden das Thema zwischen uns anzusprechen. Und es stellte sich herraus - er empfand genau so. Und hatte nie den Mut gefunden dadrüber zu reden. Zwischenmenschlich hat alles super geklappt, nur das Bett blieb hat kalt. Weil das Haus es anbietete bin ich eine Etage nach oben gezogen und wir lebeten noch zwei Jahre in eine Art WG zusammen und sind die besten Freunde. Letzten Sommer habe ich den nächsten Schritt gewagt und mir eine eigene Wohnung genommen. Es ist echt gewöhnungs bedürftig für mich jetzt alleine zu wohnen! Aber ich weiß es ist für uns beide besser so.
****ot2 Mann
10.758 Beiträge
Wo hier so viele ihr Lebensschickal schildern:

Manchmal verharrt man in einer Langzeit-Beziehung, weil man sich geliebt, geschätzt und aufgehoben fühlt. Weil der Mensch, mit dem man seit Jahren/Jahrzehnten zusammen ist, der beste Freund/die beste Freundin ist. Weil man ein gutes Team ist. Weil man sich so kennt, wie niemals zwei andere Menschen einander kennen werden. Weil man einen langen Weg durch dick und dünn gegangen ist, Kinder, Weltreisen, Krankheiten... whatever...
Auch dann, wenn man vielleicht in erotischer Hinsicht nicht mehr auf einer Wellenlänge funkt. Wenn die einst leidenschaftliche Sexualtität irgendwann zu "Quartalssex" verkommen ist. Bleibt es doch der Mensch, mit dem man die beste Zeit seines Lebens verbracht hat.
Warum soll man das alles wegwerfen?

Nur mal so in Unreine gedacht...
Gernot
**2 Mann
6.233 Beiträge
Themenersteller 
Gute vier Jahre fühlte ich mich angekommen und mir fehlte nichts, im Gegenteil: ich hatte das Gefühl angekommen zu sein. Man hat sich kennengelernt zu einem Zeitpunkt als wir beide, jeder für sich, keine besonders schillernden Zeiten gehabt haben und sich Zeit gelassen sich anzunähern - zu einander gefunden und zusammen gezogen sich unterstützt und stärker herausgekommen als vorher ohne einander.
Harmonie, Teamplay, Entwicklung, Kommunikation, Hingabe, Selen- und Herzensnähe und Akzeptanz.
Als es dann endlich so schien, als hätte man die schwierigen Klippen des Lebens umschifft ...

Ich begann langsam Veränderungen wahrzunehmen - am Partner und bei sich selbst.
Ich spürte eine langsame Erosion der Gefühle - nachdenken, nachfühlen, gegensteuern, kommunizieren
Ich fühlte mich dennoch zunehmend weniger verstanden, akzeptiert bis hin zu ungeliebt am Ende.
Ich stand vor Mauern die keine Tore mehr hatten - ich war nicht fähig einen Zugang zu finden, und retrospektiv betrachtet die Erkenntniss, dass auch ich selbst immer weniger bis hin zu keine mehr anbot, damit sie Zugang findet.

Man funktionierte, doch es war alles Andere als das bisher vertrautes und bekanntes Miteinander.

Statt diesem bekannten und hochgeschätzte, lange anwährenden Für- und besonders den Miteinanders, welches stets die Überschrift des Uns trug, das wachsende Gefühl der inneren Vereinsamung, trotz meiner Bemühungen des Gegensteuerns.

Bei mir stellte sich ein Zustand der zunehmenden Hilflosigkeit, Traurigkeit bishin zur Verzweiflung ein.
Zum letzten Versuch für mich klar zu werden kam es dann auch folgerichtig nicht mehr - es war alles bereits gesagt irgendwo, wenn auch nicht ausgesprochen.
Den Punkt, bei dem ich Entscheidungen noch hätte treffen können war verpasst, es kam das
Ende - kein schönes, aber ein Ende - welches ich jetzt als folgerichtig und befreiend empfinde.
*********er71 Mann
211 Beiträge
Hier kann ich nur.....
aus eigener Erfahrung berichten da auch ich lange Zeit eine Partnerschaft hatte welche am ende eher einer Zweckgemeinschaft geglichen hatte. Hier sollte man die Vorgeschichte auch kennen:

Aus meiner damaligen Ehe sind 2 Kinder hervorgegangen und nach der Scheidung hatte meine Ex-Frau den Kontackt zu den Kindern erfolgreich unterbunden.

Neue Partnerin neues Glück ?

Nun,so war es auch am Anfang. Unsere gemeinsamme Tochter war das Ergebniss unserer Liebe.
Es war dann auch irgendwann mal der Zeitpunkt das wir nur noch zusammen gelebt hatten. Ihr war das Programm im TV wichtiger als der Partner und in der Reklamepause wurde ich sogar bemerkt......ja bin ich denn ein Pausenclown ? Tagtäglich ging ich meiner Arbeit nach und die Dame des Hauses igelte sich zu Hause ein. Arbeiten ? wofür ?

Es ging mehrere Jahre so und als ich für mich entschieden hatte das es so nicht mehr weiter gehen konnte,brauchte ich nicht mehr viel meinerseits zu machen da sie sich aus dem www schon einen Nachfolger ausgesucht hatte.

Unterm Strich konnte man sagen das ich wegen der Tochter das ganze durchgemacht hatte. Ich hoffe das es ihr nicht geschadet hatte.
*****a42 Frau
13.560 Beiträge
JOY-Angels 
Ich finde diesen Thread sehr spannend und danke auch für die Einblicke, die hier gewährt werden.

Mir selbst ging es auch so, dass ich mich sehr schwer getan habe. Aber es gibt nichts zu bereuen, mir nichts vorzuwerfen. Alles braucht seine Zeit und wenn man Kinder hat und mehrere Menschen von so einer wichtigen Entscheidung abhängig sind, wenn so viele Menschen verletzt werden können, durch die Enscheidung, die man trifft, dann lieber doch genau nachdenken und sich Zeit lassen.

Wer trennt sich nach 10.15 oder wie bei mir nach 20 Jahren ins Blaue? Es ist ja auch nicht alles schlecht. Man hat den Partner mal sehr geliebt und ein Teil der Verbundenheit bleibt. Jedenfalls bei mir.
... und mir persönlich ist es unendlich schwer gefallen, dass ich meine Kinder, meinen Mann so verletzten mußte, damit es mir selber besser geht. Jedenfalls hofft man, dass es einem besser geht...

Es ist nun schon lange vorbei, aber ich kann das Drama in mir noch spüren. Die Verzweifelung darüber meine Familie zu "zerstören". Die Trauer, dass die Hoffnungen und Wünsche auf ein gemeinsames Zusammenleben bis zum Tod ncht haltbar waren. Ein Gefühl des Versagns. Die Ungewissheit, ob es wirklich besser wird. Die Angst vor Armut ...

Dieses ganze Chaos an Gefühlen, an mächtgen Gefühlen, da braucht es eben Zeit herauszufinden was man wirklich will.

Es kommt sicher auch auf den individuelle Leidensdruck an und die Persönlichkeit des Einzelnen an.

Was mir schon manches Mal bei meinen Freundinnen aufgefallen ist, dass sie über Jahre in einer Art Jammerzustand verharren. Das habe ich selbst versucht zu vermeiden. Denn ich finde das sehr unangenehm. Da wird über den Partner gelästert, hergezogen und alles wird irgendwie beschädigt, zerschlagen und alles dreht sich im Kreis. Es geht nicht vor und nicht zurück. Als Außenstehende wundere ich mich, weil ich schon beim Zusehen und Zuhören angestreng und genervt bin.
Ich lasse mich für solche festgefahrenen Situationen auch nicht mehr als "KLagemauer* benutzen.

Das Leben ist ein Weg, wir wissen nicht genau was kommt und müssen doch Entscheidungen treffen. Können zurückblicken und im Nachhinein verstehen und vielleicht Fehler erkennen. Aber leben müssen wir eben vorwärts!

*blume* sandra42
*******ewin Frau
1.000 Beiträge
Mir ist es lieber, jemand hält an einer Beziehung fest, als jemand, der bei der kleinsten Schwierigkeit gleich alles in Frage stellt und die Sache beendet....

In einer Beziehung gibt es Höhen und Tiefen... und man bleibt bei dem Partner, den man liebt bzw mal geliebt hat...
Manchmal wendet sich ja auch alles wieder zum Guten...

Hat man aber alles versucht... und es gibt keine Zukunft, dann ist es das Vernünftigste, sich zu trennen... wieder seinen Weg zu finden... und vielleicht auch sein Glück mit einem neuen Partner...
*******na57 Frau
22.283 Beiträge
JOY-Angels 
Dass sich alles im Kreis dreht, das kenne ich auch ... das lag aber an meinem Ex, der jedem Versuch, aus dem Kreis herauszukommen, sturen Widerstand entgegensetzte. Der einzige Weg aus dem Kreis war ein mutiger Schritt meinerseits aus der Beziehung heraus - und bis ich den gehen konnte, dauerte es.

Es ist dann leider auch wenig hilfreich, wenn Freundinnen sagen "Verlass ihn doch", weil man das nicht hören will. In meinem Fall war es eine Therapeutin, die aus mir herauskitzelte, was ich wollte: ihn zu verlassen. Dann war es einfach, weil mir klar war, dass dies schon lange in mir schlummerte.
Es ist leichter gesagt als getan
Von außen betrachtet ist der Schritt eine Beziehung zu lösen leichter gesagt als getan.

Ein Freund von mir hat z.B. seine große Liebe gefunden, unterm Strich hat er an der Ehe festgehalten. Therapie und viele Gespräche haben Ihn dazu gebracht.
Mein Standpunkt zu dieser Situation ist der, lieber die Ehe würdevoll beenden, als ständig in Sehnsucht und Hoffnung auf Besserung in der Ehe leben.
Aber wie schon geschrieben, als außenstehender sagt sich das leicht und natürlich ist Gewohnheit ein vertrauter Begleiter.
*****_82 Frau
855 Beiträge
Wie gut ich das kenne.
Wir kennen uns jetzt seit bald 14 Jahren. Davon wären wir jetzt im 9. Jahr zusammen und davon im 6. verheiratet. Wir haben 3 Kinder - 05/09,05/12,06/15.

Was hab ich mich jahrelang gequält. Die Fehler bei mir alleine gesucht, gehofft das es besser wird. Geredet, Lösungen angeboten, aber nix. Ich hab sogar 2014 eine Therapeutin gesucht in der Hoffnung das sie helfen kann. Gedacht war ne Paartherapie. Im Endeffekt bin ich seither alleine bei ihr.

Valentinstag 2016 bin ich geplatzt. Hab seinensachen gepackt und bei dir Haustüre gestellt, damit er, wenn er sich dann wieder blicken lässt, weiß woran er ist. Ich dachte wirklich es gibt ihm einen Denkanstoß, um was zu retten.

Stattdessen bin ich auf die Schnauze geflogen. Er hat sich wochenlang gar nicht gemeldet. Und die Erkenntnis das es das war, kam schleichend. Ich habe bis September gehofft es wird wieder. Und dann hat er es geschafft und mir mit einem Satz schlagartig die Augen geöffnet. Eine in meinen Augen Frechheit und das zu unserem eigentlichen 5. Hochzeitstag. Seit dem versuche ich mich nach und nach zurück zu kämpfen. Als Single-Mama allein mit 3 Kinder, 2 Katzen und einem Haus. Der Weg ist steinig und nicht immer leicht. Zumal ich aber auf seine Hilfe angewiesen bin.

Aber meine Erkenntnis ist mittlerweile, das es gut war, diesen Schritt gemacht zu haben und das es gut ist, so wie es sich entwickelt hat.

Ich habe lange festgehalten dran. Eben aus der Angst vor dem was kommt und ich nunmal auf die Verantwortung für die 3 habe. Aber ich hätte den Schritt früher machen müssen. Es ist zuviel kaputt gegangen dadurch. Und damit meine ich nicht nur meine Beziehung zu ihm, sondern grundsätzlich das Vertrauen in andere. Wer mich jetzt kennenlernt, muss Geduld haben mit mir. 😕

Sorry für den ellenlangen Text. Hoffe ich hab das Thema nicht ganz verfehlt.
*******exe Frau
2.646 Beiträge
@Gernot2
Manchmal verharrt man in einer Langzeit-Beziehung, weil man sich geliebt, geschätzt und aufgehoben fühlt. Weil der Mensch, mit dem man seit Jahren/Jahrzehnten zusammen ist, der beste Freund/die beste Freundin ist. Weil man ein gutes Team ist. Weil man sich so kennt, wie niemals zwei andere Menschen einander kennen werden. Weil man einen langen Weg durch dick und dünn gegangen ist, Kinder, Weltreisen, Krankheiten... whatever...
Auch dann, wenn man vielleicht in erotischer Hinsicht nicht mehr auf einer Wellenlänge funkt. Wenn die einst leidenschaftliche Sexualtität irgendwann zu "Quartalssex" verkommen ist. Bleibt es doch der Mensch, mit dem man die beste Zeit seines Lebens verbracht hat.
Warum soll man das alles wegwerfen?

Nur mal so in Unreine gedacht...
Gernot

Ja, ziemlich unrein gedacht für mein Empfinden.
Du scheinst ja hier auszugehen, dass es beiden gleich geht. Nur hat meist ein Part den Reflex alles hinzuwerfen und der andere eben das Bedürfnis alles aufrecht zu erhalten. Danach war hier auch gefragt, aus welchem Grund man dann noch an einer Beziehung festhält, wenn der andere schon gedanklich weiter weg ist...

mal so ganz spontan mein Gedankengang auf deinen thread - muss auch nicht diskutiert werden!
******ryk Mann
369 Beiträge
Entscheidungen treffen mit dem Resultat verantwortlich leben
Ich glaube langsam wir es mein Credo

Wir sind erst dann erwachsen, wenn wir Entscheidungen treffen und mit den Resultaten leben !

Beispiel:
1.) Sie verweigert den Sex ( ist eine Entscheidung ) Er geht Fremd ( ist auch eine Entscheidung )
Wir wohl eine Trennung werden.....
2.) Sie entscheiden gemeinsam auf Gruppensex und Partnertausch... sie findet es gut, er nicht.-
ja es wird sich danach etwas ändern !
3.) Er entscheidet er braucht noch eine Freundin,- Sie findet das nicht gut,- jetzt lebt er allein.

4.) Er trinkt sehr gern und macht viel Sport,- sie hat einen Hausfreund
#

Ich denke jeder versteht was ich meine,- ich saufe, fahre Auto,- Führerschein weg. und so weiter

Ich freue mich über jeden im Forum der so denkt. Keine Entscheidung ist aber auch eine Entscheidung

tollerante Grüße
*******ker Paar
196 Beiträge
Ich glaube auch
das Körper und Seele viele Dinge wissen,
die der bewusste Verstand noch gar nicht glauben will.

Und dann mit entsprechenden Symptomen darauf aufmerksam machen.

Meine erste langjährige Beziehung (über 4 Jahre) wollten wir beide
nicht so einfach aufgeben. Haben alle möglichen und unmöglichen
Lösungen probiert. Uns probeweise getrennt und sind doch wieder
zusammen gezogen.

Bis ich dann in 2 Monaten dreimal beim Arzt war und
schon ein Magengeschwür befürchtet habe.
Als ich dann von der Spezialistin gefragt wurde, ob ich Stress habe,
evtl. auch private Probleme, kam plötzlich der so lange verweigerte
"Aha-Effekt". Erst dann konnte ich wirklich loslassen und mich trennen.

er von codemarker
******aar Paar
613 Beiträge
einfach nicht bemerkt
es kam langsam, schleichend, und plötzlich stand ich vor dem Scherbenhaufen !!!!

Ich habe "Selbstständig" sehr viel gearbeitet, dann noch ein kleines Kind gehabt ...
Er gab auch vor zu Arbeiten, wo sich dann rausstellte " nicht wirklich "

Irgendwann kamen die sog. Freunde auf einen zu, und haben mir gesagt, ich solle doch mal näher Betrachten was in meinem Hause so los ist !!!

Klingt wirklich komisch , aber so war es, natürlich eine stark Abgekürzte Form, ich habe so viel gearbeitet, weil ich dachte er zieht mit, damit wir ein schönes Leben haben können für die Zukunft, doch was machte ER?

Geld kam rein, er gab es hinten aus, ALLEIN FÜR SICH UND MEINEM AZUBI ...

Tja so kann es gehen, habe ich gespürt das was nicht stimmt?
wenn ich ganz tief in mir rein horche, dann wusste ich es, nicht was genau, aber ich wusste es stimmt was nicht ...
Jetzt die Frage, warum habe ich es nicht früh hinterfragt , weil ich JUNG war, weil ich noch gehofft habe, weil ich ein Kind hatte, es gibt viele Antworten, doch eine kann ich mit gutem Gewissen sagen

ICH weiß es nicht !!!!

Erst als ich an einem Tag mein EX Mann überraschen wollte, und früher nach Hause kam, da war mir Schmerzhaft bewusst, diese Ehe ist vorbei, und die Trennung erfolgte sofort.

Bis heute ärgere ich mich darüber, innerlich habe ich es ja schon länger gespürt, ich kann also die Fragen nicht rational Beantworten leider!!!!
****hes Frau
46 Beiträge
Gesetz der Trägheit
Ähnlich wie in der Physik, gibts auch in Beziehungen ein Gesetz der Trägheit. Das besagt (so ist meine Erfahrung) solange man ein einigermaßen unbeschwertes Leben zusammen führen kann, dass man an einer Beziehung erst einmal festhält, besonders wenn einen Kinder, eine gemeinsame Immobilie oder auch nur die Gewohnheit zusammen halten.

Veränderung ist nur zum Preis der Furcht vor dem Unwägbaren zu haben. Unter Umständen macht die Überwindung der Angst aber glücklich und frei. Im Endeffekt ist es ein tatsächlich eine Kosten-Nutzen-Rechnung. Und viele Leute haben große Angst davor "allein" (also ohne Partner) zu sein. Es hat ja auch viele Vorteile in einer Beziehung zu leben...
****nMS Mann
150 Beiträge
Jede/r hat gewiss...
seine/ihre eigene Geschichte mit dem Thema.

Ich würde dazu raten, gnädig mit der eigenen Hartnäckigkeit/Trägheit/Anhänglichkeit oder was auch immer zu sein.

Nicht primär wegen "unser Haus, unser Pferd, unsere Yacht", ggf. schon eher wg. "unsere Kinder" (hier muss man m.E. sehr abwägen). Aber vielleicht doch auch deshalb, weil aus der neuen Verliebtheit natürlich irgendwann auch Alltag wird. Gut miteinander auszukommen ist für Partnerschaft wie für Freundschaft auf Dauer schon sehr viel, und keineswegs selbstverständlich. Also so als Faustregel würde ich schon sagen: eher ein bisschen als ein bisschen früher trennen. Wenn es gar nicht geht, merkt man das schon, und dankst es natürlich sinnvoll, sich - möglichst in Fairness und gegenseitiger Achtung - zu trennen.

LG vom OrionMS
*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Wenn
ein Gespräch so laufen würde:

Hans: "Sag mal Herbert, was reizt dich eigentlich noch an deiner Frau?"

Herbert: "Jedes Wort!"

dann wird es offenbar Zeit zur Trennung. Mit Festhalten würden sich beide nur verletzen.

Aber so sind lange bestehende Ehen in der Regel nicht einzuschätzen. Da gibt es mal das eine oder andere böse Wort, aber dann rauft man sich auch wieder zusammen. Das kommt natürlich sehr auf die betroffenen Menschen an, ob sie vergeben können, der Partner wichtiger ist als irgendwelche abstrakten Monogamieregeln.
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