Liebe, was ist das?
Früher dachte auch ich, das sei einmalig, großartig, Voraussetzung für alles inklusive Sex. Total verblendet war ich. Heute weiß ich, dass Liebe in ganz verschiedenen Formen auftreten kann, dass die Form der Liebe, die man zu A empfindet, eine ganz andere sein kann, als die man zu M empfindet. Und wieder völlig anders als die, die man zu Z empfindet. Die Lieben können sich auch fast gleichzeitig erweisen oder seriell. Ich liebe eine 24 Jahre jüngere Frau im 11. Jahr auf eine Weise, dass ich mich einfach in ihrer Nähe pudelwohl fühle, dass ich mit ihr Reisen unternehme, die ich mit einer anderen nie unternehmen wollte, Kultur, vor allem klassische Musik mit ihr ebenso erlebe wie weinselige Abende. Es gibt mit ihr eigentlich nie Alltag, das Leben mit ihr ist fortwährende Feier. Es gab davor noch eine 34 Jahre jüngere Frau, mit der es ähnlich war. Wir liebten uns heiß mit heißem immer verlangenden Sex. Aber sie wollte heiraten, wollte Kinder, Dinge, die ich bereits abgehakt habe.
Und dann ist da seit 4 1/2 Jahren eine Frau, ohne deren Liebe ich nicht sein möchte, 37 Jahre jünger (sie hat mich gefunden, nicht ich sie), ein Quell der Erotik, so ganz anders als die vielen Huch, alles bloß kein Sex-Frauen, Abenteuer pur und gleichzeitig beste Hausfrau und fürsorgliche Mutter, sehr nahe meinem Idealtyp der heiligen Hur´, die sich "mein Mädchen" nennt, das zu allem auch noch schön ist.
Ich denke, ich weiß es sogar, man kann sich selbst die Suppe versalzen, sich selbst im Weg stehen, Schubladen aufmachen, versauern- oder aber solange es möglich ist, Möglichkeiten nutzen, offen bleiben für andere Lebensformen als die einst gelernten. Das Leben ist viel zu kurz, um mit langem Gesicht darin herum zu tappen.