Das wird vermutlich sehr kontrovers aufgefasst werden, aber mal ein anderer Ansatz:
Die TE schreibt von gelegentlichen persönlichen Kontakten, gelegentlichen anderen Kontakten. Dann hat sie auf Neujahrs- und Weihnachtswünsche keine Antwort bekommen. Darauf nachgefragt, warum keine Antwort kam. Darauf kam wieder keine Antwort.
Die Folgerung ist naheliegend, dass die TE mehr oder minder zwingend eine Antwort erwartet hat. Das kann auch daran abgelesen werden, dass und wie diese Frage hier formuliert wurde.
Stellt sich die Frage - warum verschickt man überhaupt Nachrichten? Glückwünsche, Kontakthalten sind sicher gute Gründe, aber beide erfordern nicht zwingend eine Antwort. Oder werden Nachrichten verschickt, weil eine Antwort erwünscht ist?
Etwas skeptisch gefragt: Kann es sein, dass die Adressatin einfach nur genervt war? Gerade zu Weihnachten / Neujahr werden viele Glückwünsche versandt. Wenn man auf alle antworten will, kann man durchaus bis zum kommenden 1.Advent gut beschäftigt sein.
Wenn dann auf die Glückwünsche noch die Frage hinterherkommt, warum sie nicht geantwortet hat, dann ist die Vermutung nicht unwahrscheinlich, dass die Adressatin durch sich diese Anspruchshaltung etwas abgestoßen fühlte und nun erst recht nicht mehr antwortete.
Hier im Thread zeigen Einige eine derartige Anspruchshaltung, behaupten dazu, man könne ja schreiben, dass kein weiterer Kontakt erwünscht sei. Ähnlich wie
la_lupa habe ich persönlich auch Schwierigkeiten, das so zu "kaufen".
Zunächst ist es unlogisch, den Adressaten automatisch kein weiteres Interesse zu unterstellen. Anders ausgedrückt, wer keine Lust auf Unterhaltung hat, sagt damit keineswegs "hau ab, ich will mit Dir nichts mehr zu tun haben". Im Gegenteil, es kann erwartet werden, dass die Gegenseite entsprechend reagiert und keine weitere Unterhaltung mehr aufdrängt. Genau das passiert aber bei diesen Antwortansprüchen.
Würde aber wie weiter oben vorgeschlagen geantwortet werden, dann dürften gerade Leute mit dieser Anspruchshaltung ziemlich vergrätzt reagieren. Also gilt gerade dann "Antworten ist Silber, Schweigen ist Gold".
Zum Schluss noch ein anderer Punkt: Hat mal jemand überlegt, welchem Kommunikationsterror wir heute ausgesetzt sind? Welche Lebenszeit verloren ginge, würden wir auf alles antworten? Im Real Life hat man durchaus noch anderes zu tun.