********er75:
@*********Seil
Es ist wie im BDSM:
Egal was vorher abgesprochen war, fällt das Safeword, so endet an diesem Punkt das Spiel, egal ob es dem Dom gefällt oder nicht alles andere wäre inakzeptabel, wenn nicht sogar strafrechtlich relevant.
Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich!
Beim BDSM geht es um Praktiken, welche die beiden betroffenen mit einander treiben, da ist das Safeword dazu da, eine Handlung des Anderen abzubrechen, welche den betroffen hätte, der das Safeword ausspricht.
Bei dem hier diskutierten "Monogamie-Anspruch" hingegen erwartet der Verlobte, dass sie den Kontakt zu ihrem Freund abbricht. Das wäre etwa so, als ob man beim BDSM-Spiel erwartet, dass da zwei ihr Spiel abbrechen, weil ein Dritter das Safeword gesagt hat.
*****nne:
@*********Seil
Dein Text macht mich nachdenklich und ich kann ihm nicht komplett zustimmen.
Das ist gut, denn ich bin auch nicht auf Zustimmung angewiesen, sondern wollte nur eine mögliche andere Sichtweise in die Diskussion einbringen und somit zum Nachdenken anregen.
********rsum:
Du siehst dein Bedürfnis nach einem Ausleben deiner "Gelüste", sprichst ihm aber das Ausleben seiner "Gelüste" (in diesem Fall Monogamie) ab.
Diese Darstellung ist völlig falsch! Der Verlobte kann seine monogamen "Gelüste" völlig ungestört ausleben, er wird nicht zur Polygamie gezwungen. Er kann nur nicht verlangen, dass seine Partnerin deshalb ebenfalls monogam lebt.
********er75:
Wie die TE sehr schön beschreibt, können polyamore Menschen starke Gefühle fur mehrere Menschen gleichzeitig entwickeln. Sie können mehrere Menschen gleichzeitig lieben.
Eben!
Und Liebe wird nun mal nicht weniger, wenn man sie teilt!
Die Zwickmühle ist, dass der "möchte-gern-monogame" Partner von seiner Partnerin erwartet, dass sie sein Problem für ihn löst, indem sie sich für eine der beiden Lieben entscheidet, nur weil er nicht damit zurecht kommt. Es ist nun mal nicht ihr Problem, beide zu lieben. Sie hat nun mal eher ein Problem damit, eine der beiden geliebten Menschen vor den Kopf stoßen zu müssen, weil der Andere das nicht haben möchte. Dass dadurch auch die Beziehung zu dem leiden wird, der glaubt, hier den "Sieg" über die Polyamorie erlangt zu haben, das liegt ja wohl auf der Hand.
********er75:
Sexualität zwischen den einzelnen Beteiligten ist nicht fordergründig, ein Beziehung kann sich dahin entwickeln, muss es aber nicht.
Das macht das Dilemma nur noch schlimmer, denn irgendwann wird das auch der "möchte-gern-monogame" Partner feststellen, dass er da auch ohne sexuellen Seitensprung ständig noch die Liebe mit anderen zu teilen hat ... und wie das weiter geht, das kann sich jeder einigermaßen erfahrene Mensch ausmalen. Als nächstes kommen dann Kontaktverbote zu vermeintlichen Nebenbuhlern etc. pp.
So was würde ich mir nicht antun.
********lack:
Das liegt vielleicht an der Tatsache, das es in meinen Augen nicht zusammen paßt, das man einen Menschen bewußt verletzen würde, den man liebt.
Das liegt vielleicht auch daran, dass du eine (aktive) Verletzung an einer Stelle unterstellst, an welcher man bei nüchtern logischer Betrachtung bestenfalls von einer Selbst-Verletzung durch den vermeintlich Betrogenen ausgehen kann.