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Versuch der Polyamorie gescheitert - wie damit umgehen?

*****lnd Mann
27.759 Beiträge
Wieso
trennen? Sie kann doch mit ihm die Chancen nutzen, die sie haben. Menschen entwickeln sich, miteinander oder auseinander. Da ist Zeit ein besserer Ratgeber als das Joyforum. Es heißt nicht umsonst "Kommt Zeit, kommt Rat".
********er75 Mann
6.901 Beiträge
@strongwoman
Polyamorie ist nicht Promiskuität oder Nymphomanie.
Wie die TE sehr schön beschreibt, können polyamore Menschen starke Gefühle fur mehrere Menschen gleichzeitig entwickeln. Sie können mehrere Menschen gleichzeitig lieben. Das ist der Kern von Polyamorie, wie ja auch der Name schon sagt. Sexualität zwischen den einzelnen Beteiligten ist nicht fordergründig, ein Beziehung kann sich dahin entwickeln, muss es aber nicht.
Polyamorie ist auch keine Krankheit, die man heilen kann, oder die einfach wieder verschwindet.
Man ist deshalb auch nicht beziehungsunfähig! Natürlich ist es einfacher, wenn beide Partner von Anfang an gleiche Vorstellungen von Art und Form der Beziehung haben. Nichts desto trotz können sich Partner und Partnerschaften durch gegenseitiges verstehen und gemeinsames Arbeiten Lösungen entwickeln.
Genau in solchen Krisen zeigt sich wie stark die Bereitschaft beider ist an sich, der Beziehung und auch am Verständnis für die Bedürfnisse des Anderen zu arbeiten. Daran kann eine Beziehung natürlich auch scheitern, daran kann sie aber auch wachsen, können die Partner wachsen.
So schwierig die Situation auch ist, so groß sind aber auch die Chancen die daraus erwachsen.
****i2
11.702 Beiträge
JOY-Team 
Es ist immer gut, gemeinsam neue Wege zu wagen. Und die Erkenntnis, mehr als einen Menschen lieben zu können, ist sehr viel wert.

Allerdings habt ihr, du und M., den Weg zusammen eingeschlagen, weshalb ihr auch zusammen einen Schritt zurückmachen solltet, wenn ihm plötzlich unwohl dabei wird. Das heisst ja nicht, dass man danach nicht mehr weiterkommt. Nur gerade im Moment braucht es dann einen Rast, um sich zu besinnen und den Weg, der vor einem liegt, zu besprechen. Ignorierst du, dass er weniger schnell vorwärts kommt als du, dann hängst du ihn ab und er fühlt sich alleine gelassen. Dich wieder einzuholen, dürfte in dieser Situation echt schwierig sein. Ausserdem sorgt er sich dann bei jedem Schritt, dass du wieder zu schnell wirst. Und das ist denke ich zur Zeit die Situation.

Für mich ist klar, dass es ungesund ist, Gefühle zu unterdrücken. Du liebst nun mal mehr als einen Mann und das müssen deine Partner erst einmal als Fakt akzeptieren. Daraus resultiert aber nun deine Zwickmühle: einer deiner Partner kann nicht zustimmen, dass du deiner Sehnsucht nachgibst. Wenn du denkst, dass durch Reden nichts zu wollen ist, musst du dir im Grunde die Frage stellen, ob du langfristig gesehen glücklicher bist, wenn du den Weg mit T. einschlägst und künftig mit den Männern eine Beziehung eingehen kannst, in die du dich verliebst. Oder aber du bleibst bei M. und musst dich zumindest vorerst auf die eine Liebe beschränken.

Persönlich bin ich der Auffassung, dass selbst wenn sonst alles perfekt wäre, eine Beziehung in dieser einen Frage scheitern kann. Ich bin selbst zum Schluss gekommen, dass ich niemals eine exklusive Beziehung eingehen könnte. Wenn ich also eine Frau kennenlerne, die es sich nicht vorstellen kann, dass ich auch mit anderen Frauen eine Beziehung habe, dann ist das ein festes Ausschlusskriterium. So weh es auch tut, es würde mich langfristig gesehen unglücklich machen. Dabei bin ich aber durchaus zu Kompromissen bereit. Beispielsweise, dass sie klar vorgeht oder dass wir uns absprechen und sowas. Aber der Gedanke, es nie mehr zu dürfen ohne sie zu betrügen, der engt mich einfach zu sehr ein.

Ich denke, du stehst vor einem Grundsatzentscheid. Beides kannst du nicht haben, du musst dich für eines von beidem entscheiden, damit du wieder glücklich wirst. Entscheidest du dich für M., dann bedarf es auch noch der Aufarbeitung des Fremdgehens. Da ist die Frage, ob er es dir verzeihen kann und ob er bereit ist, zu versuchen, dir wieder zu vertrauen. Das ist sicher eine langfristige Sache, ihr müsstet euch da ausgiebig aussprechen. Und erst dann könntet ihr wieder drüber reden, wie er zu einer Öffnung der Beziehung steht. Vielleicht habt ihr dann irgendwann genug gerastet, um weiterzugehen. Es könnte aber auch sein, dass er einfach nicht weitergehen kann und es bei der Exklusivität bleibt. Diese Ungewissheit würde leider lange bestehen.

Du solltest dir auf jeden Fall genug Zeit lassen, um zu einem Schluss zu kommen. Der Weg, den du am Ende einschlägst, muss in der Situation für dich der Richtige sein. Du solltest keine Zweifel dabei haben, damit du dir später auch nicht vorwerfen kannst, voreilig entschieden zu haben. Hast du den Entschluss aber einmal gefasst, solltest du an ihm festhalten und vorwärts schauen.
Sunienne
Wir ergänzen uns, wir verstehen uns blind, kennen den anderen in und auswendig, haben gemeinsame Interessen, dieselben Vorstellungen von Leben...

Ich finde ganz und garnicht, daß ihr dieselben Vorstellungen vom Leben habt!
Denn dann gäbe es "Dein Problem" garnicht.

Dein Verlobter weiß seit Jahren, daß es Dich quält, weitere Männer nicht lieben zu dürfen.
Warum er plötzlich darauf einging, befand, daß er damit leben könne - keine Ahnung. Weißt Du es denn? Wäre sicher nicht uninteressant zu wissen.

Und dann, verdammt, wird es konkret. Du möchtest es ausleben.
Und schon geht der Stacheldrahtzaun wieder hoch! "Nee, Du bist meine und ich will das nicht!"

Du hättest den Sex tatsächlich besser verschoben, bis Du ausgeregelt hast, was diese Reaktion bedeutet.

Fakt ist jedoch: Er will in Wirklichkeit polyamore Konstellationen genausowenig leben, wie Deine bisherigen Partner.

Und jetzt lass Dich nicht vom Zirkus um enttäuschtes Vertrauen blenden. Das ist garnicht Dein Kernproblem. Das lautet nämlich:
Binde ich mich an jemand, der mit meiner Form der Beziehungsfähigkeit nicht leben kann?

Es geht nicht darum, ob Du T. jetzt nur noch so triffst wie M. es akzeptabel findet.
(Wobei allein diese Anmutung schon ein K.O.Kriterium sein kann.)
Sondern darum, ob Du damit leben kannst, daß Dich jemand für den Rest Deines Lebens permanent kritisch beäugt, ob Du auch nicht aus der Monogamie ausbrichst!

ICH könnte nicht so leben.
Und ich mußte lernen, daß es Vertrauensbrüche gibt, die nie wieder heilen. Selbst wenn sie nur vom "Betrogenen" als Betrug gewertet werden.
Wenn du denkst, dass durch Reden nichts zu wollen ist, musst du dir im Grunde die Frage stellen, ob du langfristig gesehen glücklicher bist, wenn du den Weg mit T. einschlägst und künftig mit den Männern eine Beziehung eingehen kannst, in die du dich verliebst.
Ist zwar nur eine Mutmaßung aber:
Ich habe nirgends heraus gelesen, dass T. ihr eine gemeinsame Partnerschaft mit der Option weitere Partner zu haben vorgeschlagen hätte. Ich bin eher davon ausgegangen, dass er sie zum Sex überredet hat um naja Sex mit ihr haben zu können und evtl. absichtlich die Beziehung zu zerstören, damit er sie "kriegt". Ich glaube nicht wirklich, dass er ihr andere Liebespartner zugesteht.
****i2
11.702 Beiträge
JOY-Team 
Das sind Mutmassungen, die unfair sind, wenn man sich nur eine Seite angehört hat. Ich gehe davon aus, dass die Zwickmühle so ist, wie ich geschildert habe. Wenn T. auch Exklusivität wollen würde, dann wäre das Problem ja echt einfach zu lösen. Die TE müsste sich einfach entscheiden, mit welchem Mann sie lieber monogam leben würde.
********lack Frau
19.364 Beiträge
@*****e73

Und ich mußte lernen, daß es Vertrauensbrüche gibt, die nie wieder heilen. Selbst wenn sie nur vom "Betrogenen" als Betrug gewertet werden.

Was sich ja nicht auf die Aussagen der TE beziehen können.
Sie hat bewußt gegen eine Absprache gehandelt und damit ihr Wohl höher als die Absprache mit ihrem Verlobten gesetzt. Wie sie das sich selbst gegenüber rechtfertigt, konnte ich nicht erkennen.
Man möge mich gerne verbessern, aber mir ist keine Lebensform bekannt wo es gerne gesehen wird, wenn man sich über Absprachen hinweg setzt und damit das Vertrauen in Gefahr bringt, was einem vom Partner/in entgegen gebracht wird.
Mit Liebe hat es m.E. auch nicht viel zu tun, denn das ihr Verhalten ihren Verlobten verletzt, war ihr auch bewußt.
Selbst in einer offenen Beziehung gäbe es durch ihre Eifersucht Schwierigkeiten, wenn nicht beide die selben Rechte und Pflichten bzw Absprachen gelten ließen.

Ich habe den Eindruck das Sunienne selbst nicht so recht weiß, wie sie ihre Gefühle einschätzen soll und welche Form auch immer für sie die Richtige ist. Sie sollte sich m.E. erst selbst darüber klar werden auch in Bezug auf Polyamory. Man kann es sich natürlich einfach machen und alles wollen und das Wohl anderer involvierten hinten an stellen, aber sie sollte immer auch bedenken, das sie dies auch einmal "treffen" könnte.
Und das der "beste" Freund, wäre er das wirklich gewesen, sie eher davon abhalten hätte sollen, statt einfach den Sex zu nehmen, der ihm geboten wurde und damit selbst die Freundschaft aufs Spiel zu setzen, paßt da auch nicht so richtig. Was er von Polyamory hält und ob er überhaupt an ein weiterreichende Beziehung als der der Freundschaft Interesse hätte, wissen wir nicht.

Doch wenn man sich ein Omelette machen will, dann muß man auch bereit sein, Eier zu zerschlagen.
Sie wird sehen, das sie nicht beides haben kann. Wenn sie sich für ihren Verlobten entscheiden würde, müßte sie sich von mehrfachem Sex (ich stelle jetzt Liebe bewußt in Klammern, denn die sehe ich hier wirklich nicht) und wäre unglücklich, ganz davon ab gesehen, das sie nicht weiß, ob ihr Verlobter überhaupt noch an der Weiterführung mangels Vertrauen fest halten will.
Wenn sie sich gegen den Verlobten entscheidet, behält sie den Freund ggf. mit Sex oder ohne und wüßte wieder nicht wie es beim nächsten Mal wäre.

WiB
********lack Frau
19.364 Beiträge
@****i2

Die TE müsste sich einfach entscheiden, mit welchem Mann sie lieber monogam leben würde.

Eher wohl kämen dann Beide nicht in Frage!

WiB
****i2
11.702 Beiträge
JOY-Team 
********lack:
Man möge mich gerne verbessern, aber mir ist keine Lebensform bekannt wo es gerne gesehen wird, wenn man sich über Absprachen hinweg setzt und damit das Vertrauen in Gefahr bringt, was einem vom Partner/in entgegen gebracht wird.

Das hat nichts mit Lebensformen oder Beziehungen zu tun, sondern ist grundsätzlich eine Voraussetzung für harmonisches, zwischenmenschliches Handeln. Es gibt Situationen, wo dieses aus einer egozentrischen Sichtweise heraus nicht notwendig ist. Und es gibt Situationen, wo es unabdingbar ist. Eine Beziehung gehört zur zweiten Kategorie.

Der TE ist dies aber vollkommen bewusst, weshalb es unnötig ist, diesen Punkt zu diskutieren. Ziemlich irritiert bin ich von dieser Aussage:

********lack:
Mit Liebe hat es m.E. auch nicht viel zu tun, denn das ihr Verhalten ihren Verlobten verletzt, war ihr auch bewußt.

Selbstverständlich hat das mit Liebe zu tun. Sehr viel sogar: sie hatte Liebesgefühle T. gegenüber und hat das menschlichste getan, das man tun kann. Sie hat ihren Gefühlen nachgegeben und ist einem Urinstinkt gefolgt. Natürlich war es auch ein Fehler. Aber Fehler sind genau so menschlich.

Du gehst sehr hart ins Gericht, aus menschlichem Handeln fehlende Liebe herzuleiten. Und auch hier gilt: die Handlung ist passiert, wie sie passiert ist. Für die Problemlösung muss man nun nicht Schuld zuweisen, sondern die Geschehnisse gut aufarbeiten.

Und ab hier bin ich wieder mit dir. Es geht in der Tat darum, die eigenen Gefühle zu sortieren. Das ist auch das, was ich meinte: erst wenn sie Klarheit über ihre Gefühle hat, kann sie auch einen guten Entscheid fällen. Und an dem sollte sie dann festhalten. Deshalb ist meiner Meinung nach der wichtigste Ratschlag an die TE: lass dir Zeit.

********lack:
Eher wohl kämen dann Beide nicht in Frage!

In der Tat habe ich diese Variante nicht berücksichtigt, sie ist aber natürlich auch eine mögliche Erkenntnis.

********lack:
Doch wenn man sich ein Omelette machen will, dann muß man auch bereit sein, Eier zu zerschlagen.

*love*
Ich gehe davon aus, dass die Zwickmühle so ist, wie ich geschildert habe
Vlt. hast du recht, vlt. nicht. Hierzu wird TE Genaueres sagen können.
********lack Frau
19.364 Beiträge
@****i2

Selbstverständlich hat das mit Liebe zu tun. Sehr viel sogar: sie hatte Liebesgefühle T. gegenüber und hat das menschlichste getan, das man tun kann. Sie hat ihren Gefühlen nachgegeben und ist einem Urinstinkt gefolgt. Natürlich war es auch ein Fehler. Aber Fehler sind genau so menschlich.

Das liegt vielleicht an der Tatsache, das es in meinen Augen nicht zusammen paßt, das man einen Menschen bewußt verletzen würde, den man liebt.
Mag sein, das sie verliebt in T. ist, aber eine wertvolle Freundschaft dafür riskieren? Sie konnte keinesfalls davon ausgehen, das alles beim Alten bleibt.
Es ist demzufolge auch keine Frage der Schuld, sondern eher die Frage wie weit man geht um Wünsche durch zu setzen.
Man könnte ja auch denken, das sie das Problem trotz des Bruchs hätte, ein Verzicht hätte ja nur die Position verbessert was die Öffnung der Beziehung an geht.

Aber kann auch einfach sein, daß ich unter Lieben was anderes verstehe.

WiB
********er75:
@*********Seil
Es ist wie im BDSM:
Egal was vorher abgesprochen war, fällt das Safeword, so endet an diesem Punkt das Spiel, egal ob es dem Dom gefällt oder nicht alles andere wäre inakzeptabel, wenn nicht sogar strafrechtlich relevant.

Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich!
Beim BDSM geht es um Praktiken, welche die beiden betroffenen mit einander treiben, da ist das Safeword dazu da, eine Handlung des Anderen abzubrechen, welche den betroffen hätte, der das Safeword ausspricht.

Bei dem hier diskutierten "Monogamie-Anspruch" hingegen erwartet der Verlobte, dass sie den Kontakt zu ihrem Freund abbricht. Das wäre etwa so, als ob man beim BDSM-Spiel erwartet, dass da zwei ihr Spiel abbrechen, weil ein Dritter das Safeword gesagt hat.

*****nne:
@*********Seil
Dein Text macht mich nachdenklich und ich kann ihm nicht komplett zustimmen.

Das ist gut, denn ich bin auch nicht auf Zustimmung angewiesen, sondern wollte nur eine mögliche andere Sichtweise in die Diskussion einbringen und somit zum Nachdenken anregen.

********rsum:
Du siehst dein Bedürfnis nach einem Ausleben deiner "Gelüste", sprichst ihm aber das Ausleben seiner "Gelüste" (in diesem Fall Monogamie) ab.

Diese Darstellung ist völlig falsch! Der Verlobte kann seine monogamen "Gelüste" völlig ungestört ausleben, er wird nicht zur Polygamie gezwungen. Er kann nur nicht verlangen, dass seine Partnerin deshalb ebenfalls monogam lebt.

********er75:
Wie die TE sehr schön beschreibt, können polyamore Menschen starke Gefühle fur mehrere Menschen gleichzeitig entwickeln. Sie können mehrere Menschen gleichzeitig lieben.

Eben!
Und Liebe wird nun mal nicht weniger, wenn man sie teilt!
Die Zwickmühle ist, dass der "möchte-gern-monogame" Partner von seiner Partnerin erwartet, dass sie sein Problem für ihn löst, indem sie sich für eine der beiden Lieben entscheidet, nur weil er nicht damit zurecht kommt. Es ist nun mal nicht ihr Problem, beide zu lieben. Sie hat nun mal eher ein Problem damit, eine der beiden geliebten Menschen vor den Kopf stoßen zu müssen, weil der Andere das nicht haben möchte. Dass dadurch auch die Beziehung zu dem leiden wird, der glaubt, hier den "Sieg" über die Polyamorie erlangt zu haben, das liegt ja wohl auf der Hand.

********er75:
Sexualität zwischen den einzelnen Beteiligten ist nicht fordergründig, ein Beziehung kann sich dahin entwickeln, muss es aber nicht.

Das macht das Dilemma nur noch schlimmer, denn irgendwann wird das auch der "möchte-gern-monogame" Partner feststellen, dass er da auch ohne sexuellen Seitensprung ständig noch die Liebe mit anderen zu teilen hat ... und wie das weiter geht, das kann sich jeder einigermaßen erfahrene Mensch ausmalen. Als nächstes kommen dann Kontaktverbote zu vermeintlichen Nebenbuhlern etc. pp.

So was würde ich mir nicht antun.

********lack:
Das liegt vielleicht an der Tatsache, das es in meinen Augen nicht zusammen paßt, das man einen Menschen bewußt verletzen würde, den man liebt.

Das liegt vielleicht auch daran, dass du eine (aktive) Verletzung an einer Stelle unterstellst, an welcher man bei nüchtern logischer Betrachtung bestenfalls von einer Selbst-Verletzung durch den vermeintlich Betrogenen ausgehen kann.
****i2
11.702 Beiträge
JOY-Team 
********lack:
Es ist demzufolge auch keine Frage der Schuld, sondern eher die Frage wie weit man geht um Wünsche durch zu setzen.

Es sind Bedürfnisse, nicht Wünsche. Und er verletzt sie ja auch bewusst, indem er die Bedürfnisse verbieten will. Ich bin aber überzeugt, dass weder er noch sie diese Verletzung begehen wollen bzw. wollten. Gefühle kann man nun mal nicht steuern... sie sind da, wenn sie da sind. Das gilt für beide Seiten.
*****nne Frau
94 Beiträge
Themenersteller 
Ich denke meine Liebe zu M. muss jetzt hier niemand aus der Ferne, ohne uns zu kennen, in Frage stelllen. Ich leide eh schon genug unter der Situation. Nachdem es mir die letzten 1 1/2 Jahre die meiste Zeit relativ gut ging (seit ich von meiner Familie weg bin und zu M. gezogen bin), sind nun die Depressionen wieder schlimmer geworden, die Suizidgedanken wieder präsent, die Schlafstörungen wieder da und mein Alkoholkonsum wieder deutlich gestiegen.
Ich denke es reicht wenn M. und ich wissen, dass ich ihn liebe *zwinker*
Auf den Rest antworte ich später.
****i2:
Gefühle kann man nun mal nicht steuern... sie sind da, wenn sie da sind. Das gilt für beide Seiten.
Man kann sehr wohl steuern, wie man mit seinen Gefühlen umgeht, wir sind keine willenlose Wesen die nichts anderem als unseren niedersten Instinkten ausgeliefert wären. Auch wenn manche Menschen tatsächlich so wirken.

*****nne:
Ich denke meine Liebe zu M. muss jetzt hier niemand aus der Ferne, ohne uns zu kennen, in Frage stelllen.
Das kann tatsächlich niemand.

*****nne:
(...)sind nun die Depressionen wieder schlimmer geworden, die Suizidgedanken wieder präsent, die Schlafstörungen wieder da und mein Alkoholkonsum wieder deutlich gestiegen.
Das sind alarmierende Zeichen, mMn ist die Situation als Ganzes deutlich komplizierter als die Beschreibung im EP und damit, siehe oben, aus der Ferne überhaupt nicht einschätzbar. Hier sollte ganz anders vorgegangen werden, am besten womöglich mit Hilfe von aussen.

Alles Gute.
****i2
11.702 Beiträge
JOY-Team 
****ee:
Man kann sehr wohl steuern, wie man mit seinen Gefühlen umgeht, wir sind keine willenlose Wesen die nichts anderem als unseren niedersten Instinkten ausgeliefert wären.

Das wollte ich damit auch keinesfalls audrücken. Viel mehr geht es mir darum, dass man von Gefühlen überfordert sein kann und dann auch mal falsch handelt. Es bedeutet dann eben nicht automatisch, dass es an Liebe fehlt. Daher plädiere ich dafür, dass der Umgang mit dieser Situation im Vordergrund steht und nicht Vorwürfe, was man alles hätte besser machen sollen. Wenn man die Situation erst einmal im Griff hat kann man dann immer noch ein Lessons learned hinten nach schieben :).
*******onor Frau
2.583 Beiträge
was ich dir liebe TE raten würde, aus eigener erfahrung, dass du dich erst mal von beiden männern fern hältst und zu dir selber findest. wenn es sein muss, auch mit ärztlicher/professioneller hilfe.
gerade was du hier als letztes in den raum geworfen hast, alk und suizidgefahr, hört sich für mich als hilferuf an.
********lack Frau
19.364 Beiträge
@*********uple

Ich würde sogar davon aus gehen, das dies die eigentliche Baustelle ist.
Und ich würde auch anraten sich so schnell wie möglich professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Ich wünsche der TE viel Kraft um den richtigen Weg für sich zu finden.

WiB
*********uple:
was ich dir liebe TE raten würde, aus eigener erfahrung, dass du dich erst mal von beiden männern fern hältst und zu dir selber findest. wenn es sein muss, auch mit ärztlicher/professioneller hilfe.
gerade was du hier als letztes in den raum geworfen hast, alk und suizidgefahr, hört sich für mich als hilferuf an.

Dem stimme ich nach dem letzten Beitrag von Sunienne vorbehaltlos zu!

Finde zu dir selbst! Zwei Lover ersetzen keinen Therapie!
****i2
11.702 Beiträge
JOY-Team 
Ich teile diesen Rat auch. Es ist nie verkehrt, in einer solchen Situation Profis zu konsultieren.

Gleichzeitig bin ich aber auch gespannt auf die angekündigte Antwort auf unsere Beiträge :). Das könnte auch bereits mehr Klarheit bringen.
*****nne Frau
94 Beiträge
Themenersteller 
Finde zu dir selbst! Zwei Lover ersetzen keinen Therapie!

Das ist auch nicht Sinn der Sache! Bevor ich unerlaubterweise mit T. geschlafen habe, war ja auch noch alles gut. Aber nun der (mögliche) Verlust von mindestens einem von beiden hat mich aufgrund meiner Vergangenheit extrem getriggert.
*******onor Frau
2.583 Beiträge
möchtest du über deine vergangenheit reden? gerne auch privat!
*****nne Frau
94 Beiträge
Themenersteller 
womaninblack
Ob Polyamory letztendlich Deine Vorstellung bleibt, kann Dir niemand beantworten.
Aber man kann auch nicht erwarten das der Partner da gegen seinen Wunsch mit zieht bis Du Dir da irgendwie sicher bist.
Dein Verlobter hat ja gesagt, das er lieber auf etwas verzichtet um mit Dir monogam zu leben. Wenn Du eifersüchtig bist, solltest Du Dich selbst fragen wieso.

Das ist richtig. Eifersüchtig bin ich, weil ich nicht das beste Selbstwertgefühl habe.

Nein, Du hast Dich schon gegen Wünsche gestellt wohl wissend, das es zu Problemen führt, wenn Dein Verlobter das weiß und deswegen wird er Dir jetzt auch nicht mehr Vertrauen. Und bestimmt nicht, wenn Du den Freund weiter treffen willst.
Du hättest Dir die Frage bezüglich Eurer Zukunftspläne früher stellen sollen.
Es geht eben nicht nur darum, daß Du Sex mit einem anderen Mann hattest, sondern auch darum das Du das Vertrauen gegenüber Deinem Verlobten aufs Spiel gesetzt hast.

Dass der Sex mit T. egoistisch war ist mir klar. Es war ein Fehler meinen Gefühlen zu folgen, weil ich wusste wie sehr ich M. damit verletzen würde. Rückgängig kann ich es nicht machen.
*****nne Frau
94 Beiträge
Themenersteller 
1,ich würde die beziehung und freundschaft zu T abkühlen (nicht beenden) lassen und T das auch begründen.. evt sieht es ja in ein paar jahren wieder besser aus.

dann

2,M diesen schritt miteilen, deinen willen zur polyamorie nicht aufgeben, aber auch nicht in den vordergrund stellen.
M die zeit geben, das erlebte zu verarbeiten und immer wieder darüber reden. er hat ja jetzt einen einblick was auf seine gefühlswelt zukommt.
eifersucht zu zu ertragen, zuzulassen und hinter sich lassen muss man lernen. M die möglichkeit geben sein offene sexualität zu leben und ihn darin bestärken.
dieses neue vertrauen, das jetzt entstehen kann, ist tief und kann zum fundament werden.

das geht aber nicht von heute auf morgen, ich denke zwei jahre sind schnell vorbei...

ich würde die beziehung zu T nicht beenden, dies kann T machen wenn er so nicht leben kann.. du darfst dich aber nicht wundern, wenn er diesen schritt geht.

ich denke für dich gibt es keinen erfüllenden weg in die monogamie zurück

Danke für deinr Gedanken dazu *g* ! Ich werde darüber nachdenken
*****nne Frau
94 Beiträge
Themenersteller 
Heartdiver75
Momentan läuft noch ein sehr intressanter Thread: Warum länger als es guttut an einer Beziehung festhalten?
Anders als der Titel vermuten lässt, wird sehr sehr gut für das Pro und das Contra zum Kampf um eine Beziehung argumentiert.

Danke! Da schaue ich mal rein.

Ich sehe, Du bist sehr schnell zur eigentlichen Kernproblematik vorgestoßen:
Du musst herausfinden, was Du willst, was Du kannst und was Du brauchst.
Polyamorie, Offene Beziehung, Monogamie,... sind keine fertigen Lösungen, nur Lösungsansätze, die auf ihre Brauchbarkeit/Anwendbarkeit hin zu prüfen sind.
Wie hier schon mehrmals im Thread anklang: Polyamorie, wie alle anderen Beziehungsformen auch, ist kein starres "Beziehungsprodukt", das Du im "Laden des Lebens" fix und fertig sowie unveränderbar kaufst. Vielmehr handelt es sich bei allen Beziehungsmodellen um Anleitungen zum Bau von Basiskonstruktionen, welche Erweiterungen und Sonderformen Du, Ihr, dann noch hinzufügt ist ganz individuell und heute noch nicht auf Jahre hinaus planbar.

Damit hast du wohl recht. Darüber muss ich mir klar werden..
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