"Ganz einfach"
Werte Schokozwergin ;-))
Die Antworten auf deine Fragen 2 + 3 sind ganz einfach:
warum steckt man/frau in die schublade?
ist es ein "schwanz einziehen" oder prioritäten setzen?
Der einzelne Wunsch, der einzelne Traum war alleine für sich nicht wichtig genug, um deshalb das Ganze (die Beziehung) zu gefährden.
wann öffnet sich so eine schublade bei euch?
ist es ein bestimmtes knöpfchen, das unerwartet gedrückt wurde oder bewusst gedrückt werden kann?
Meine Erfahrung, von mir selbst und von meinem Umfeld, ist die, dass alle Schubladen irgendwann miteinander wieder aufgehen. Und zwar dann, wenn - um beim Bild zu bleiben - alle Schubladen voll sind und deshalb die Schubladen überlaufen...
...und oftmals sind dann alle Träume und Wünsche miteinander es wert, das Ganze mindestens ernsthaft zu hinterfragen.
Oft ist der Auslöser eine allgemeine Unzufriedenheit mit der Beziehung, nicht wirklich greifbar. Und diese Unzufriedenheit ist dann Schubladenöffner.
was liegt in euren schubladen und wie geht ihr damit um?
aus dem auge, aus dem sinn?
In meiner vorherigen fast 20 jährigen Beziehung lag am Schluss so einiges in der Schublade. Es waren einzelne kleinere Wünsche aber auch grössere über Lebensform und Freiheiten/Nicht Freiheiten. Meine Erfahrung dabei ist, dass die kleineren Wünsche - z. Bsp. das allseits beliebte Beispiel irgendwelcher sexueller Spielarten - kein Problem sind. Die kommen zwischendurch mal hoch wenn sie durch irgendwelche äusseren Einflüsse in Erinnerung gerufen werden. Damit kann man umgehen, eben, solange es Einzelne sind.
Die grösseren Themen kommen immer wieder hoch. Sie werden immer stärker und was für mich eine anspruchsvolle Entwicklung ist, dass diese nicht auslebbaren Träume sich immer mehr hochstilisieren zum vollkommenen Schlaraffenland. Sie erhalten eine irreal positive Anziehungskraft welche per se schon fast eine Enttäuschung programmiert, wenn man es dann allenfalls in die Realität umsetzt.
Das heisst aus meiner Ueberzeugung, je länger grosse Träume unterdrückt werden, je mehr steigt die Chance, dass man von einem allfälligen Ausleben dieser Träume dann enttäuscht sein wird. Denn Schlaraffenland = Märchenland.
In meiner heutigen Beziehung (knapp 3 Jahre) sind meine Schubladen leer. Das heisst nicht, dass ich alles und jedes Auslebe, doch die Wünsche und Träume liegen offen auf dem Tisch und wie wir alle wissen, Grenzen verschieben sich. Was heute ein Tabu ist kann morgen eine Grenze und übermorgen Vergangenheit sein...
...wenn man die Offenheit hat, an sich zu arbeiten und auszuprobieren.
Doch es wäre natürlich irreal anzunehmen, dass man den hintersten und letzten Wunsch mit dem Partner ausleben muss, bzw. kann. Was auch gar nicht nötig ist, denn wenn das Ganze wirklich stimmt, sind solch kleine unerfüllten Wünsche eben manchmal einfach Inhalt von Tagträumen.
Irgend jemand hat mal gesagt, wer nicht mehr träumt ist tot...
...in dem Sinne...
...herr-zliche Grüsse
Roland