Ein geradezu metaphysisches Thema.
Schon durch die Auseinandersetzung mit Bottom/Sub verändert sich etwas vom Top, dringt etwas vom Selbst des anderen hinein. Das muss nicht bis zur vollständigen gegenseitigen Durchdringung gehen. Aber zumindest so, wie kein Experiment durchgeführt werden kann, ohne dass der Experimentierende Teil dessen wäre, mit dem er experimentiert.
Für mich ist das Sub-Selbst ein wichtiger Spielgegenstand, wird durchaus dabei zum Objekt. Doch der sich durchziehende Hauptreiz meines Handelns speist sich daraus, das Subjekt als Resonanzboden zu erleben. BDSM ist für mich Kommunikation. Ich bin ein Sender und Empfänger und brauche jemand, der auf demselben Frequenzband funkt - sonst wäre da nichts, nur Rauschen. Mit dem Schmerz, den ich zufüge, gebe ich auch etwas von mir mit. Es ist eine Kommunikation über einen Code der Unterwerfung, der so viel mehr darüber sagt, wie tief wir uns verstehen.
Meine Sub öffnet durch ihr "selbst sein" Schleusen in mir, über die ich Zugang zu Bereichen meines Selbst habe, die ich ohne sie anders/später/nie real aufgesucht hätte. Daraus erwächst ein BDSM, das ich an ihr auslebe, das es ohne sie in der Form gar nicht gäbe. Dabei reduziere ich sie auf ein Objekt, an dem ich mich erfreue. Das Objekt ist der fantasievolle Schatten des Subjekts, den ich mit Feuer forme, zucken und flackern lasse.
Was das hinreichend metaphysisch oder müssen wir jetzt so hässlich konkret werden?