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Heul doch! Was ist so schlimm am Weinen?

Wenn ich traurig bin, dann bin ich traurig. Zumindest mir merken das die Leute auch an, wenn ich nicht weine.

Heulen hingegen hat so was von Überwältigung durch Selbstmitleid, da steigert man sich in die Gefühle hinein... das hat für mein Verständnis auch nichts mit kanalisieren zu tun. Ich kenne keine Heulsuse, die durch ihr heulen ausgeglichener geworden ist. Im Gegenteil!
@DerMitDemSeil
Du kennst mich nicht ... *zwinker*
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Schlimm
fand ich das Heulen bei mir in der Zeit, die es laut einer Schlaumeierin im Fernsehen neulich gar nicht gibt. Die will auf Ärztekongressen und sonst mit dem "Aberglauben" männliche Wechseljahre aufräumen. Die sollen ganz allein Frauen reserviert bleiben.

Ich habe also, weil ich es nicht besser wusste, in einem Andropause-Placebo viele Monate durchlitten und durchheult. Ich zog mich von der Welt zurück, damit diese Depressionen möglichst wenig auffallen. Das möchte ich niemandem wünschen.
Männer
weinen nicht, leiden still. Und sollte man sich doch mal nicht unter Kontrolle haben, dann sollte man(n) sich zurück ziehen. Es gibt keinen erbärmlicheren Anblick als einen verheulten Mann.

Von Frauen sollte man sich auch nicht so leicht einlullen lassen, da ist nicht jede Träne echt, die so vergossen wird. Frauen können auf Kommando heulen um ihre Ziele zu verfolgen.
Heul doch!
Ich sehe lieber einen Mann weinen als eine Frau saufen.
***a5 Frau
112 Beiträge
Schönes Thema
Ich bin sehr emotional. Manchmal würde ich mir wünschen meine Emotionen besser kontrollieren zu können. Aber oft sind diese Tränen Ventil für meine Emotionen. Egal ob aus Rührung oder Trauer oder auch einfach nur lachen (inklusive Lachtränen) bis man nicht mehr kann. Musik kann mich so treffen genauso wie gruselige Filme, bei denen es dann Entsetzenstränen sind. Wenn mir vor Rührung die Tränen kommen, muss ich meist lachen und sage dann, man was bin ich für eine Heulsuse. *g* damit kommen die meisten Menschen in meinem Umfeld auch klar. Sind es aber tatsächlich Tränen aus Trauer oder Verzweiflung, stoßen doch viele Menschen an ihre Grenzen, weil sie einfach nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. Da würde ich mir manchmal schon wünschen, einfach wortlos in den Arm genommen zu werden ohne Floskeln wie, morgen sieht die Welt wieder anders aus. Aus manipulativen Gründen weine ich aber nie. Das sind eben Emotionen und die funktionieren zumindest nicht bei mir auf Knopfdruck.
****on Mann
16.227 Beiträge
Weinen und weinen lassen
Ich selbst bin sehr beeindruckbar. Reagiere emotional, bin begeistert, lache laut und weine vor Rührung, Trauer, Mitgefühl, Sentimentalität.

Bei anderen schockt es mich nicht, wenn sie weinen. Ich freue mich, dass sie diesen Ausdruckskanal nutzen können und nehme sie still in den Arm. Sollen so lange weinen, wie sie möchten.

*******440:
Es gibt keinen erbärmlicheren Anblick als einen verheulten Mann.

a) ist das Quatsch und
b) ist das auch total egal.
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Mit am
rührendsten fand ich bisher das Weinen von Vätern bei der Hochzeit einer Tochter. Mir ist dieses harte Schicksal bisher erspart geblieben.
****on Mann
16.227 Beiträge
*******eele:
naja ok, total verheulte frauen sind auch kein schöner anblick
aber beim mann sähe es irgendwie befremdlich aus, gebe ich zu.

Naja, richtige Kerle sind ja nicht eitel und scheren sich nicht darum, wie etwas aussieht, oder was womöglich andere denken könnten. Also heulen die auch.
****on Mann
16.227 Beiträge
@*******eele

Das sind doch nur gelernte Stereotype. Männer sind Menschen mit Gefühlen, keine Betonroboter. Weinen ist typisch für Männer - wenn wir vom gelernten Rollenklischee mal weggehen und den unverfälschten Menschen sehen.
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
In einer guten
Opernaufführung bin ich auf die Papiertaschentücher meiner Partnerin dringendst angewiesen. Wenn Margarete im Terzett singt "Oui, c´est toi, je t´aime" , wie sollte ich das ohne bewältigen können?
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
****on:
Das sind doch nur gelernte Stereotype. Männer sind Menschen mit Gefühlen, keine Betonroboter. Weinen ist typisch für Männer - wenn wir vom gelernten Rollenklischee mal weggehen und den unverfälschten Menschen sehen.

Ich finde es wunderschön, wenn sich ein mir naher Mann seiner Gefühle bewusst ist und sie eben auch zeigt. Da gehört für mich genauso zu, das er weint, wenn er in seinem Innersten so berührt wird, dass er dies durch Weinen zum Ausdruck bringt. Was ist daran unmännlich?

Als unmännlich nehme ich mittlerweile die Platitüden und Klischees wahr, mit denen leider immer noch Weinen und sich seinen Gefühlen hingeben, als unmännliches "Weicheigehabe" dargestellt werden, obschon es lediglich ein Verdrängen darstellt. Diese Männer haben mein Mitleid, denn ich kenne genug Männer, die ihre Männlichkeit mit ihrer inneren Sensibilität wunderbar vereinbaren und ausleben können.

Beitrag editiert - SevenSins83, JOY-Team
****er Mann
432 Beiträge
Gefühle zeigen
Gilt bedauerlicherweise immer noch als unmännlich. Wann wird sich das ändern ? Lieber den Harten markieren ???
Aber das wird ja nicht nur von Männer propagiert , es wird vereinzelt auch von Frauen unterstützt wie man lesen kann .
Der harte Macho ohne Gefühle oder den Weichen der auch weinen kann ?
Wie nun ? Vor genau diesen Gegensätzen stehen Männer heute.
Das Frauen Gefühle zeigen gilt als normal.
Und merkwürdigerweise ( bedauerlicherweise) tue ich mich mit Gefühle zeigen auch schwer . Obwohl das nie in der Kindheit " aberzogen " wurde .
Ist wohl irgendwie automatisch durch die Rollenbilder , Rollenklischees gekommen.
****er Mann
432 Beiträge
und ihr männer wollt doch überwiegend das weibliche in
uns, aber bestehen wir auf eure männlichkeit wollt ihr
gleichberechtigung. .... Zitat Ende.

Andersherum ist es doch - viele Frauen wollen Gleichberechtigung in dem sie in die Männliche Welt eindringen . Aber bei darf wieder zurück wechseln...
Mal auf den Tisch hauen oder das weiche weibliche zeigen...

Sollten Männer auch mal machen mal sich als " weich " trösten lassen . Und mal als Macho die Richtung vorgeben.... Funktioniert bloß nicht .
*******ewin Frau
1.000 Beiträge
Ich bin jemand, der bei einem Buch oder einem Film herzzerreißend weinen kann...

Daher wollten auch die Jungs früher nie mit mir ins Kino *zwinker*

Weinen ist wichtig... manchmal klärt es auch den Blick aufs Wesentliche...

Was ich jedoch versuche zu vermeiden, ist aus persönlichen Gründen vor Menschen zu weinen, die mir nicht nahestehen...
... dabei zeigt man zu viel von sich...
********e001 Paar
617 Beiträge
Ich habe mich neulich mit einer Freundin meiner Freundin unterhalten, die genau so alt ist wie ich. Sie meinte, dass sie, je älter sie werde, immer näher am Wasser gebaut sei.
Ich denke nun nicht, dass dies auf alle Menschen zutrifft. Allerdings bemerke ich bei mir auch diese Tendenz: ich war schon immer ein Mensch, der viel geweint hat. Dennoch stelle ich fest, dass ich in den letzten Jahren mehr geweint habe als früher. Ich weine über Ungerechtigkeiten in der Welt, sage oft, dass Filme, bei denen ich nicht geweint habe, nicht gut sein können (was natürlich Quatsch ist). Wenn mir etwas nahe geht, weine ich eben, und das mache ich ni9cht, um bestimmte Menschen von etwas zu überzeugen oder von ihnen in dieser Weise etwas zu verlangen.
Gesche ist weiter als ich. Einmal, als wir aus dem Kino kamen, trug ich meine Tränen offen zur Schau: warum sollten die Menschen nicht sehen, dass ich ergriffen war (übrigens habe ich nie Titanic gesehen, solche Filme interessieren mich nicht). Aber das war doch die Ausnahme.
Das Schlimmste, was man machen kann, ist der Versuch, Tränen bei anderen wegzumachen. Das heißt, dass man ihn in seinem Sosein nicht ertragen kann.
****on Mann
16.227 Beiträge
Mut
*******ewin:
... dabei zeigt man zu viel von sich...

Das kann ich verstehen, insbesondere Menschen, die mein Vertrauen nicht haben, müssen nicht mit Infos über mich versorgt sein.

Ansonsten zeige ich mich gerne emotional nackt und schutzlos, denn ich fühle mich mental so stark, dass ich es mir leiste. Für mich macht es gerade meine Männlichkeit aus, dass ich egal durch welches Verhalten, durch welchen Eindruck auch immer auf andere meine innere Souveränität behalte.

Männer, die sich schämen, ihre Gefühle, Ängste, Trauer und Verletzlichkeit zu zeigen, sind in meinen Augen in ihrer Männlichkeit nicht zuhause.
Drei Kreise...
... die mit Sympathie, Empathie und Intensität des Ereignisses beschriftet sind und die sich gegenseitig überlagern.

Meine Frage hier, wenn es also ums Weinen vor Rührung geht, was veranlasst andere, den Gerührten dann trösten zu wollen?

Diese bildhafte Beschreibung zeigt, dass verschiedene Konstellationen mich veranlassen, mehr oder weniger Trost zu schenken.

Je mehr mir jemand bekannt und sympathisch ist, desto leichter kann ich Trost schenken, auch wenn das Ereignis für meinen persönlichen Eindruck die Tränchen nicht wert war.
Aber, je schlimmer ein Ereignis war, desto eher kann ich auch einem völlig Unbekannten Trost spenden (z.B. bei Verkehrsunfall).

Es kommt immer darauf an, an welcher Stelle ich bei den o.g. überschneidenden Kreisen stehe.

safrano
Da ist nix schlimmes dran, wenn man weint.
Es ist mir zwar etwas unangenehm im Kino oder in der Öffentlichkeit eine Träne zu vergießen, aber wenn es raus will dann ist das halt so. Deshalb fühle ich mich nicht unmännlich.
Profilbild
********chen Frau
15.658 Beiträge
*~~*
Weinen öffnet die Lungen, wäscht das Antlitz, ist eine gute Übung für die Augen und besänftigt. Also weine ruhig.

Charles Dickens

Emotionen sind mir sehr,sehr wichtig...nur Gleichgültigkeit schreckt mich,so denke ich.
*sonne* Habt eine gute stressfreie Woche...Liebe--und Lustvoll.. *kuss3*
Busserl...Annette
******986 Frau
3.163 Beiträge
also ich hasse es auch wie die pest vor anderen zu heulen. ich bin ne furchtbare heulsuse und wenn ich mich nicht zusammen reissen würde würde ich ständig wegen irgendwas heulen. Schlimm finde ich es nicht! also bei anderen
*********chsen Paar
5.307 Beiträge
weinen
vollkommen in Ordnung und es muss niemanden peinlich sein. Bei Männer wird es oft als Schwäche abgetan, hallo?
Ich finde es sehr schön, wenn auch dem Mann eine Träne entrinnt, ob es nun ist, weil er traurig ist oder glücklich.
Es sind einfach Emotionen, denen man freien Lauf lassen sollte. Es hat nichts mit einem Weichei zu tun.
Leute, das reicht mir nicht, "weinen ist unmännlich" ist doch keine Antwort. Was ist das Gefühl, der Gedanke, die Angst, die einen sich das Weinen verkneifen lassen? Es ist völlig wurscht, ob es tatsächlich unmännlich ist oder man nur glaubt, es wäre so.

Männer machen es sich da ein wenig einfach, sich bei der Beantwortung der Frage auf Klischees zurückzuziehen. Weinen ist nämlich auch den allermeisten Frauen äußerst unangenehm. Auch wenn sie das anscheinend eher "dürfen".

Ich finde es an dieser Stelle müßig, über manipulatives Weinen zu diskutieren. Darum geht es nämlich in dem Thread nicht. Es ist aber in vielen Diskussionen so, dass immer ein extremes Negativbeispiel benutzt wird, um gleich alle anderen Möglichkeiten zu diskreditieren.

Am Ende geht es dann immer nur noch darum, dass es einige gute/richtige/ehrbare Gründe für oder gegen etwas gibt und auf der anderen Seite falsche/schlechte/abzulehnende. Auf diese Weise entgeht man der unangenhmen Nabelschau, sich seine eigenen Gefühle und Ängste mal genau anzugucken.

****on:
Ansonsten zeige ich mich gerne emotional nackt und schutzlos, denn ich fühle mich mental so stark, dass ich es mir leiste. Für mich macht es gerade meine Männlichkeit aus, dass ich egal durch welches Verhalten, durch welchen Eindruck auch immer auf andere meine innere Souveränität behalte.

So ähnlich empfinde ich es ja auch. Ich will nicht nach außen stark wirken, indem ich nicht weine, sondern ich fühle mich immer dann am allerstärksten und in meiner Kraft, wenn mein innerer Zustand mit dem äußerlich sichtbaren identisch ist.

Mich würde interessieren, ob die, die sich schützen wollen, indem sie ihr Weinen verbergen, es denn je erlebt haben, dass jemand ihre Schwäche ausgenutzt hätte. Dass sie wirklich einen Nachteil erfahren haben, weil sie öffentlich geweint haben.
*********chsen Paar
5.307 Beiträge
Sorry das dir einige Antworten nicht ausreichend sind.............. *hexhex* für die richtigen Antworten
**********luder Frau
16.367 Beiträge
Man "heult" ja aus den verschiedensten Emotionen heraus . . .

Ich habe geheult, als ich die letzte Führerscheinprüfung versemmelt habe, aus Ärger über mich selber!

Oder aus Wut, wenn ich mich über irgendjemanden dermaßen aufgeregt habe!

Liebeskummer natürlich auch *roll*

Natürlich aus Trauer, auch wenn es das geliebte Tier ist *katze*

Auch aus der Freude heraus *witz*

Oder wenn ich eine schöne Kommunikation führe, wenn auch nur virtuell, dann stehen wir auch schon mal die Tränen in den Augen, wenn man nicht mit dem gerechnet hat, was da zurück kommt . . .

Also: Ich bin eine (manchmal kontrollierte) Heulsuse!!!

Gerade letztens im TV gesehen, einen Mann der sich über seinen Gewinn so gefreut hat, das ihm die Tränen kamen, diese Männer bewundere ich, weil ich finde das extremst menschlich und zeugt auch ein wenig von Stärke: Einfach auch mal "schwach" sein!
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