Leute, das reicht mir nicht, "weinen ist unmännlich" ist doch keine Antwort. Was ist das Gefühl, der Gedanke, die Angst, die einen sich das Weinen verkneifen lassen? Es ist völlig wurscht, ob es tatsächlich unmännlich ist oder man nur glaubt, es wäre so.
Männer machen es sich da ein wenig einfach, sich bei der Beantwortung der Frage auf Klischees zurückzuziehen. Weinen ist nämlich auch den allermeisten Frauen äußerst unangenehm. Auch wenn sie das anscheinend eher "dürfen".
Ich finde es an dieser Stelle müßig, über manipulatives Weinen zu diskutieren. Darum geht es nämlich in dem Thread nicht. Es ist aber in vielen Diskussionen so, dass immer ein extremes Negativbeispiel benutzt wird, um gleich alle anderen Möglichkeiten zu diskreditieren.
Am Ende geht es dann immer nur noch darum, dass es einige gute/richtige/ehrbare Gründe für oder gegen etwas gibt und auf der anderen Seite falsche/schlechte/abzulehnende. Auf diese Weise entgeht man der unangenhmen Nabelschau, sich seine eigenen Gefühle und Ängste mal genau anzugucken.
****on:
Ansonsten zeige ich mich gerne emotional nackt und schutzlos, denn ich fühle mich mental so stark, dass ich es mir leiste. Für mich macht es gerade meine Männlichkeit aus, dass ich egal durch welches Verhalten, durch welchen Eindruck auch immer auf andere meine innere Souveränität behalte.
So ähnlich empfinde ich es ja auch. Ich will nicht nach außen stark wirken, indem ich nicht weine, sondern ich fühle mich immer dann am allerstärksten und in meiner Kraft, wenn mein innerer Zustand mit dem äußerlich sichtbaren identisch ist.
Mich würde interessieren, ob die, die sich schützen wollen, indem sie ihr Weinen verbergen, es denn je erlebt haben, dass jemand ihre Schwäche ausgenutzt hätte. Dass sie wirklich einen Nachteil erfahren haben, weil sie öffentlich geweint haben.